Als Erwachsener, einzelner Mensch der sich erlaubt, Samstag den Bio-Wochenmarkt zu besuchen, spielt mit seinem Leben. Was ist passiert, sind dann alle jungen Paare der „von der Leyen“, auf den Leim gekrochen, für ein paar Märker mehr perfekt getimte Wunschkinder zu produzieren. Durch die schmalen Budengängen wird so rücksichtslos geschoben, dass hinterher alle zehn Zehen medizinisch behandelt werden müssen, ganz abgesehen, ihre Kleidung können sie gleich in den Altkleider-Container werfen. So viele herzige Babys, die wenn sie könnten sich entschuldigen würden für ihre rabiaten Eltern. Die Väter erst die ihre lieben Kleinen fast in die Tomaten setzen, in die Himbeeren tatschen lassen, nur nichts verbieten, es könnte Schaden nehmen an Leib und Seele. Scheint aber, dass so ein Marktr Eltern und Kinder eine Exkursion in eine neue fremde Welt ist. Am Wochenende glauben sie sie müssten 48 Stunden als welterklärende Mediatoren um ihre Kleinen herumwuseln. Wahrscheinlich liegt es daran, dass heute geborene Kinder das Glück und Pech zugleich haben, perfekt getimte Wunschkinder zu sein, statt wie früher als Nebenprodukt des Geschlechtsverkehrs einfach irgendwann geboren zu werden. Jedenfalls sieht es so aus, als staunten sie ständig über das ultimative Lebenswunder, dass ihnen zum Dank einen ultimativen Lebensweg hinlegt. Da schwappt eine kollektive Hysterie durch die Elternreihen. Pushen das Kind auf Teufel komm raus, damit es sich die Welt Untertan mache. Noch gibt es sehr geringe Erfahrungen. Meine Zeit muss als Steinzeit angesehen werden, nach der Schule war man sich selbst überlassen, man spielte draußen, man kloppte und versöhnte sich und am Abend reichte es, zwei Stunden mit den Eltern zu verbringen. Nein, wir haben vieles versäumt, heutige Kleinkinder zeigen mir, wo es lang geht. Meine Enkelin (8) verkündete mir kurz vor Ostern, das Geschnetzelte lag fertig in der Pfanne, ich esse im Frühjahr kein Fleisch und keine Wurst. Auf meine entsprechende Nachfrage; Im Frühjahr werden die Jungtiere geboren und nach ein paar Wochen schon geschlachtet, wenn wir alle im Frühjahr kein Fleisch essen würden, könnten sie alle länger leben. Schnell verschwand Geschnetzeltes und Frühstückswurst. Astrid Lindgrens Kinder würden heute in einem pädagogischen Heim verschwinden, gäbe es noch solche Kinder. Andererseits habe ich meiner Großmutter nie gebeten; solange zu leben, dass meine Kinder sie noch kennen lernen. Ich darf solange leben und warten, mehr muss ich auch nicht tun, hab jetzt meine eigene Beraterin fürs richtige Leben.