Was wir gerade live in Europa erleben, ist nichts anderes als der Streit einer Großfamilie. Ein Sohn bittet seine Eltern um Hilfe, weil er völlig überschuldet ist. Nun stellen die Eltern Bedingungen, wir helfen, aber solange du deine Füße unter unseren Tisch stellst, gehorchst du und machst was wir sagen. Es folgen Debatten auf Debatten, Forderungen, Bedingungen und langsam hat der Sohn die Schnauze voll. Trotz seiner prekären Lage sucht er nach anderweitigen Möglichkeiten, denn in diesem Familienverbund zu bleiben scheint ihm langsam unmöglich, zumal die anderen Söhne und Töchter nur darauf warten, wenn er Geld von den Eltern bekommt, wollen sie auch bei ihnen anklopfen und sehen ob es sich leichter leben lässt. Die Eltern lebten für die Arbeit und legten ordentlich Geld auf die hohe Kante. Genauso stellt es sich in der europäischen Union dar und das kann man ruhig mit einem Schmunzeln betrachten. Merkel und Sarkozys verkörpern wunderbar das integere Elternpaar, erlassen dem Sohn die alten Schulden, wollen ihn aber gleichzeitig zur zukünftigen Sparsamkeit erziehen, ihm vorschlagen wie es weiter gehen soll, also die Daumenschrauben anziehen. Er besinnt sich auf sein Können, seine Integrität, er könnte, sollten ihm die vorherigen Schulden erlassen werden, mit einem straffen Sparprogramm alleine weiter kommen. Behält sich andererseits vor, ob er in diesem Haus weiterleben möchte oder ob er in Eigenregie alleine weiter kommt ohne Bevormundung und ob eventuell Hilfe von anderer Seite möglich ist. Natürlich sind die Eltern bei all den Bemühungen, Gedanken und Hilfestellungen die sie gaben sauer, dass der Sohn auf ihre wohlwollende Hilfe nicht mehr eingeht, sie geben ihm eine kurze Frist zur endgültigen Entscheidung, bis dahin sind sie erst mal sehr zurückhaltend, ein wenig beleidigt, wenn nicht gar verletzt in ihrer Großzügigkeit und Hilfsbereitschaft, und sollte der Sohn ausziehen, den Europaverbund verlassen, wird es Konsequenzen für beide Seiten im hoffentlich gegenseitigen Respekt haben. Wie eine Auseinandersetzung geführt wird ist vor allem eine Frage der Intelligenz und des Respekts.