Gottseidank kennt unsere Gesellschaft, obwohl sie massiv unter Werteverlust leidet, immer noch das Gefühl des Mitleidens. Trifft eine schreckliche Katastrophe ein Land, werden die Spendenkonten rasch, rasch dank der Medien gefüllt, Wie viele Milliarden für Japan, dem Erdbeben, den Tsunami und seine ungeheure Auswirkung insgesamt gespendet wurde, weiß wohl keiner so genau. Die entsprechenden Organisationen halten sich mit Aussagen darüber meist bedeckt. Aber unsere Hilfsbereitschaft bedeutet auch, zügig Schutzmaßnahmen einzuleiten und das Unglück in seinen Auswirkungen so klein wie möglich und so fern wie möglich von uns zu halten. Unbürokratisch sofortige Hilfe bleibt meist ein unerfüllbarer Wunsch, wie wir wissen Zu welch drastischer Form der Spendenausgabe Japan greift zeigt diese Meldung. Es geht um eine Entscheidung japanischer Politiker, zu ihrem Nachtragshaushalt. Darin heißt es: 22 Millionen Euro, explizit aus Spendengelder, werden zur Sicherung der Walfangschiffe gegen Angriffe von Umweltschützern ausgegeben, also militärisch aufgerüstet. Vom Einsatz der Drohnen ist die Rede, die vorab das Meer absuchen, ob und wo Greenpeace-Leute versuchen Walfänger daran zu hindern Wale abzuschlachten. Japan darf in dieser Saison die gerade begann, für wissenschaftliche Zwecke 900 (Neunhundert) Wale töten und das Fleisch anschließend verkaufen. Die Tatsache, dass viele der geschädigten Menschen noch in Turnhallen hausen, scheint weniger zu berühren. Aber Walfangschiffe können aufgerüstet werden um weitere 900 Wale brutalst umzubringen. Das Argument zu wissenschaftlichen Zwecken trägt längst nicht mehr. Anscheinend kann kein Veto anderer Länder diesem Einhalt gebieten.
Ich verstehe das klar als Missbrauch von Spendengeldern und staatlicher Mittel. Dass Spendengelder vielerorts nicht da landen, wo sie hingehören, ist bekannt, aus Japan ist es eine befremdliche Information. Spenden um Walfangschiffe militärisch aufzurüsten, um Greenpeace-Leute, die die Wale schützen, kampfunfähig zu machen, wenn nicht gar schlimmeres zuzufügen, war von den Spendern sicher nicht gewollt. Es sollte eine Möglichkeit geben, bei Spenden FÜR EIN Land mitzubestimmen wie und wo sie eingesetzt werden.
Für den Walfang waren sie nicht gedacht.
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