Das Leben besteht aus zwei Hälften, in der ersten wird es gelebt, in der Zweiten interpretiert. Denke, beide Hälften beruhen auf einer Selbsttäuschung. Die Jugend erfindet eine schönere Zukunft, das Alter eine schönere Vergangenheit. Eine Illusion ist das eine so gut wie das andere, ganz sicher aber um die Gegenwart besser zu ertragen. Was ist das für eine Gegenwart ohne täglich neue Wünsche und Erwartungen an die Stunden, in den meist verplanten Stunden, die einfach erledigt werden müssen, um die Anforderung die das manchmal noch recht vage Lebensziel stellt, voranzutreiben. Du siehst deine Zukunft, die deiner Freunde, deiner Verwandtschaft begleitetest du, weiter geht es um die Zukunft deiner Stadt, da fängt das leichte Unwohlsein schon an und um beim Gedanken der Zukunft deines Landes, würgt es dich schon, denn die Politiker die du gewählt hast, planen die Zukunft anders als du es dir gewünscht hast, genau genommen verbauen, verplanen, ja versauen sie dir deine Zukunft.
Es ist Sache deines sozialen Standes wie es gelingt, eine Zukunft nach Wunsch zu erreichen. Historiker sind nicht von Haus aus Pessimisten, aber ihre Erkenntnis geht eindeutig dahin, dass Herrscher oder Politiker eines Landes seinen Bürgern niemals eine Zukunft nach ihren Anforderungen ermöglichen konnten. Scheinbar muss die Erfüllung eines Zieles, einer Zukunft, ein Streben mit und aus allen Kräften geeint, gebaut und erwirtschaftet werden. Andererseits gab es berühmte Schriftsteller die lehnten die Zukunft einfach aber konsequent ab. Heute ist die Zukunft ganz klein, dünnhäutig, erträgt keine große Anstrengungen mehr, wir fürchten um unseren Planeten und statt einer Planung verkriechen wir uns im Computer, und erspielen uns eine Zukunft.