Europas Wunsch Obama möge Präsident bleiben hat sich erfüllt. Alle vorgeschriebene Headlines konnten gedruckt werden, nachdem sich der Konfettiregen etwas gelegt und Obama mit Frau, den aufgehübschten Töchter der Presse stellte. Vier Jahre Aufschub um seine Versprechen und gesteckten Ziele, der Realität etwas näher zu bringen. Europa sieht sich inzwischen ein wenig abgenabelt, was für beide Seiten nur gut ist. Fast in all dem Jubel untergegangen, auf keiner ersten Seite im Blätterwald, auch China wählte, wie üblich nicht das Volk, sonder die Kommunistische Partei. Sie tauscht alle zehn Jahre ihre Pateispitze aus. Von Konfettiregen keine Spur, im Gegenteil, Plätze, öffentliche Anlagen durch Barrikaden gesperrt von Sicherheitskräften bewacht und verteidigt. Wir fragen uns und ich denke es ist eher eine Wunschvorstellung, in wie weit, wie lang wird der Demokratie Prozess in China dauern? Wird es überhaupt diesen Prozess geben? Inzwischen wird allen bewusst, China steigt auf zur zweiten Weltmacht und unser Wissen darum ist noch immer völlig nebulös. Mit Staunen liest man hie und da, wie sich China in Afrika und anderen finanzschwachen Länder einbringt, aufkauft und wartet, bis den Langnasen die Luft ausgeht. Nur wer hinter den Namen steckt, welches Gesicht, welcher Lebenslauf, welche Ausbildung erfahre ich nicht, ich kann mir kein Bild, schon gar keine Beurteilung über sein Psychogramm erlauben. 1,3 Milliarden Menschen machen sich bereit zum Aufschwung. Essen mehr Fleisch als wir, kaufen mehr Autos, besitzen die meisten Handys und leben in den ungesündesten Städten der Welt. Der neue XI Ingping Chinas neuer Herrscher, wahrscheinlich mächtiger als Obama, hat, wenn es denn stimmt, ein schweres abenteuerliches Leben (59 Jahre) gelebt, für mich erstaunlich, dass er noch zur Kommunistischen Partei gehört. Sieben Jahre lebte er nach einem durchaus privilegierten Leben im Elternhaus, die in Ungnade fielen, dann Jahre in einer Höhle hausen musste. Heute ist er mit einer bekannten Sängerin verheiratet, seine Tochter studiert in Harvard und manchmal sah man ihn schon lächeln Nun wird China hofiert, obwohl noch immer Menschen in Höhlen wohnen und Millionen Wanderarbeiter unter einem menschunwürdigen Dasein ihr Leben fristen. Ich lese, bis 2030 benötigt Deutschland mindestens 200 000 qualifizierte Mitarbeiter im Jahr, modern und weltoffen wie wir sind, suchen wir nicht lange sondern greifen gerne auf China zurück.