Der lange Winter schien auch unseren populärwissenschaftlichen Philosophen „Precht“ im Haus zu halten, lange auf keiner Talkbühne gesehen. Mit den ersten Sonnenstrahlen spülte er sich in die Talkrunde 3 nach 9. Grund dazu, um sein neues Buch über eine längst fällige Schulreform vorzustellen, wie immer, mit magischem Augenaufschlag, bringt er das fällige Thema so vollmundig, dass wir sofort bereit sind, ihm zuzustimmen. Er spricht einen Dauerbrenner an, das Thema musste er nicht neu erfinden ebenso wenig seine Vorschläge. Andererseits zwingt er das Thema erneut zur Diskussion und das wiederum ist einfach gut. Dazu erfahren wir gerade heute, dass Schulen in sozialen Brennpunkten Zuschüsse in Millionenhöhe erwarten dürfen, sofern ihre Schüler zumeist von staatlichen Transferleistungen leben. Nur ein empörend kleiner Tropfen auf den heißen Stein, denn es geht längst nicht mehr nur um arme Brennpunkte. In Berlin bräuchten mindestens 200 Schulen Hilfe vom Staat. Und der Staat muss. Der Staat sind wir, wir sind nicht die Banken, unsere kommenden Generationen sind unser wichtigstes und kostbarstes Gut. Ich darf mich nur wundern, ich war mal Eltern und ich musste keine drei Bewerbungen an gewünschte Schulen für meine Tochter schreiben. Man meldete sich an, fertig. Heute sitzt meine Tochter ein geschlagenes Wochenende am Schreibtisch um ein entsprechendes Gymnasium für ihre nur Einser schreibende Tochter zu finden. Da sind Bezirke in weiter Ferne dabei, wo mir die Angst im Halse stecken bleibt, wieweit das Kind zweimal am Tag, die Reise mit S-und U-Bahn nehmen muss. Nach der Bewerbung zittert die Familie bis die Schule endlich rotes oder grünes Licht gibt. Nun gibt es eine bildungsferne Elternschaft, denen schulische Weiterbildung ihrer Kinder nicht zwingend erscheint und Schulen die in einem Betreuungsdilemma stecken und ihre Überforderung offen zugeben. Es geht hier um die wichtigsten Bereiche; Bildung Sozialisation, Akzeptanz. Wo das nicht gegeben ist, wundern wir uns nicht mehr, dass Schüler als Analphabeten abgehen und für keine Lehrstelle geeignet sind. Wir sind reich uns sollten all unsere Milliarden in die Bildung unserer Kinder stecken.