Welche Vorurteile wir mit globalem Denken übertünchen ist erstaunlich. Menschen von denen man annehmen dürfte in Parteien der „Grünen“ oder die „Linken“ empören sich darüber, dass in Schwäbisch Gmünd, Asylbewerber ein kleines Stückchen Freiheit erleben, angeboten wurde, eine Alternative zum Nichtstun. Die Stadt mühte sich gegen Fremdenfeindlichkeit ihrer Flüchtlinge etwas zu unternehmen, gründeten einen Verein, mit Einverständnis des Bürgermeisters und vieler Bewohner, zur Integration ihrer zum Teil schwarzen Asylanten. Der Landrat sprach von einer „super Idee“. In Schwäbisch Gmünd wird der Bahnhof umgebaut und es ist schwierig von und zu den Gleisen zu kommen schon gar mit Gepäck, für Mütter mit Kinderwagen und Rollstuhlfahrern ganz abgesehen. Also wurde im Asylantenheim nach Freiwilligen gefragt, wer möchte, für kleines Geld, oder mit größerem Trinkgeld, den Menschen zu den Gleisen helfen. Es meldeten sich 9 Asylbewerber, meist Schwarze , mit der Aussicht endlich rauszukommen, Geld zu verdienen und Menschen kennen zu lernen unter denen sie bisher nur am Rande lebten. Die Bahn spendierte rote t-Shirts mit Aufdruck „Service“ und los gings zur aller Freude und Erleichterung. „Es hat uns Spaß gemacht“, sagte ein Asylant aus Ghana. Rumms, bumms nach fünf Tagen kam das Aus. Die oben genannten Parteien übertrafen sich bei Facebook mit Vorwürfen über die Angelegenheit, es wäre ein Schritt zurück in die Kolonialzeit, die Asylbewerber müssten buckeln, damit das Flüchtlingsheim nicht abgefackelt wird. Der OB wurde Rassist und Ausbeuter genannt, einen deutscher Onkel Tom. Ein Sturm des Irrsinns beendete die wunderbare Idee und die Asylanten sitzen wieder in ihrem Heim, verdonnert zum Leerlauf. Ich finde das höchst hirnrissig. Wie angenehm war es einmal, einen Gepäckträger am Bahnhof zu finden, der einem den ellenlangen Weg, vom Zug zum Taxi, für ein paar Groschen abnahm. Hier hätten sich beide Seiten ein wenig kennen- und verständigen lernen dürfen, aber fortschrittliche Parteien wie die Grünen und die Linken entrüsteten sich, in ihrem Hinterkopf den Nigger, den Bimbo, aus den letzten zwei Jahrhunderten, dem wir damals gräusslich zusetzten, genau wie heute. Damals als Zwang, heute als Flüchtling keine Chance. So nahm die Bahn schnell ihr Einverständnis zurück und jagte die gute Sache in den Wind.