Chapeau, da saßen in Indien die richtigen Entscheider um einmal eine Arzneimittelfirma in die Schranken bzw. in die Tasche zu greifen. Novartis vertreibt International seine Medikamente zu unterschiedlichen Preisen, für ein und dieselbe Substanz. Nach ca. 20 Jahren läuft das Patentrecht aus wird freigegeben und kann von anderen Arzneimittelfirmen kopiert werden. Weil man nun annimmt, das Mittel hat sich amortisiert, die Investition wurde eingefahren, also alles wäre in Ordnung, aber da sei die Gier vor. Wer stoppt schon einen Selbstläufer? So geschah es jetzt in Indien. Novartis kämpfte sieben Jahre den Patentschutz für das Krebsmittel Gilvic zu behalten, das als Behandlung in Deutschland pro Monat zwischen 3.500 und 4.000 Euro kostet und nun in Indien als Generika hergestellt wird, für sage und schreibe 150 Euro. Ein Land mit über einer Milliarde, meist armen, nicht sozial organisierten Menschen, muss für medizinische Hilfe sorgen. Inzwischen exportiert es seine Generika in andere Entwicklungsländer zu bezahlbaren Preisen. Zum Glück sagen „Ärzte ohne Grenzen“ die einen Kampf führen gegen Krankheiten Krebs, AIDs und andere Arten. Wie oft mussten sie mit abgelaufenen Arzneimitteln Geschenke westlichen Pharmafirmen vorlieb nehmen, weil einfach kein Geld für die teuren Mittel da war.
Natürlich gefällt uns das Urteil der Inder überhaupt nicht. Bei uns gilt der Slogan „was nischt kostet, taugt nischt“. Tausende von Krankheitsfällen konnten bei uns nicht behandelt werden, weil die Kassen das teure Mittel ablehnten und die Patienten nicht selbst bezahlen konnten. Auch mussten wir Patienten vor einigen Jahren Generika aus allen Ländern in kauf nehmen, weil billiger. Haben wir das schon vergessen? Wer kauft heute das teuerste Paracetamol oder Aspirin, oder, oder nehmen wir nicht lieber das günstigere Generika, solange die Hauptsubstanz enthalten ist und das muss sein. Nun empören wir uns, dass vielleicht Novartis nicht weiter forscht, gar Insolvenz anmeldet. Keineswegs, letzes Jahr wurden ihre Manager mit Millionen Boni mindestens mit 75 Millionen ausgelobt. Na bitte.
Klasse wäre, unsere maroden Krankenhäuser entschließen sich, Medikamente in Indien einzukaufen, flugs wäre genügend Geld vorhanden um mehr und besseres Personal einzustellen. Aber da passt die Pharmalobby höllisch auf.
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