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Sunday, 26. January 2014
Der alte Weltwirtschaftsgipfel brachte Heiligendamm kein Glück, da kreisen nach wie vor die Pleitegeier, wenn auch mit hübschem Halsband. Dieses Jahr geht es ab in die Berge wunderschön gelegen, altes Familienhotel abgebrannt, neu aufgebaut und rundum Natur. Hier treffen sich die schönen Satten und überlegen wie man noch ein wenig mehr satt werden könnte, selten ist es der Bauch der was braucht, aber es gibt leuchtende Augen bei mehr von Allem. Gerade brachte die Hilfsorganisation „Oxfam“ einen alarmierenden Bericht heraus der die Verteilung der Vermögen anprangert. Ich finde den Vergleich den sie anbringen irgendwie wirr, oder wie sollte man „85 Reiche haben so viel wie arme Hälfte der Welt“ einordnen. Was heißt das? Das gleiche Vermögen wie die arme Hälfte der Welt. Wie kann man vergleichen wer viel hat, mit einem der nichts hat und seien es Millionen davon, was sollte hier bewertet werden, seine löchrigen Sandalen, gegen ein Paar Budapester, eine Plastiktüte gegen eine Prada-Tasche? Ungefähr und irgendwie schamlos. Nichts gegen „Oxfam“ bisher eine Firma die noch nicht aufgefallen ist durch Korruption, wie z.B. das „Rote Kreuz“. Aber so möchte ich keine Vergleiche ziehen 85 Menschen stehen ein paar Milliarden in Armut lebenden gegenüber. Ein schockierendes Bild mit Dauer. Es wird sich nie ändern. Berliner Arme wurden in den letzten Jahren auch ärmer, dabei wird geredet über Zuschüsse in jeglicher Form und trotzdem werden die Menschen die arm waren noch ein wenig ärmer. Trotz weniger Arbeitslosigkeit, trotz gestiegener Arbeitsstellen, bleiben die Menschen arm. Weil sie in Leiharbeit, Zeitarbeit etc. gehen und sich mit Mindestlöhnen zufrieden geben. Weil natürlich die Kosten für Lebensmittel und Lebenshaltungskoten steigen, sie gezwungen sind das billigste zu kaufen, das schnell nachgekauft werden muss, weil es nichts taugt. Der Hersteller aber zu den 85 Menschen gehört, der dieser Armut gegenüber steht und demnächst der Merkel erzählen kann, wie viel neue Arbeitskräfte er einstellen kann, dazu verschweigt, dass es nur Teilzeitkräfte sind. Geht es ein wenig abwärts mit der Konjunktur, gehören sie wieder zu den Ärmsten.
Wer kann noch hoffen, den Kampf gegen die Armut zu gewinnen, ohne, das Problem der Ungleichheit zu bekämpfen?
ebook.Naninas Kind
Wednesday, 22. January 2014
Spielzeuggeschäfte so mein Eindruck vergrößern sich wie Möbelhallen und dass die angebotene Waren verkauft werden, dafür stehe ich gerade. Meine Enkelin sammelt und spielt mit Feen auf einer Schaukel, mit güldenem Flügel auf dem Pferd, selbst auf einer Palme thront ein lila Wesen, fährt mit der Kutsche und glitzert in hellen Tönen. Ich hatte einen klaren Auftrag, was heute von mir besorgt werden musste um ihr Ensemble zu erweitern. So stand ich vor einem Regal von 10m Länge und guckte, während in mir die Frage anschwoll, wie kann man mit diesem steifen Zeug nur spielen, da ist doch die Fantasie vorgegeben. Eine Kundin in der Nähe besah sich einen Bauernhof nahm eine kleine Kuh, zeigte mir den Euter, und bemerkte liebenswürdig, ist das nicht toll wie fein ziseliert die Venen am Euter gezeichnet sind? Eine heitere Frage, es kollerte schon in mir. Ihre blauen Augen strahlten, als gäbe es nichts bewundernswerteres als dieses Tier, sie forderte meine volle Aufmerksamkeit, wendete das Tier hin und her, konnte sich kaum sattsehen . Können unsere Kinder wirklich damit spielen, fragte ich? Begeistert beschrieb sie wie Tochter und Sohn Bauernhof und Pferdestall spielen und endete mit der interessanten Frage; Mit was haben sie denn als Kind gespielt?
Es rutschte spontan wie Spucke aus meinem Mund; Ich, ich war im Krieg! Was nun folgte ist fast unbeschreiblich. Alle Dämme brachen, vielleicht sahen wir uns eine hundertstel Sekunde an, es brach los wie der Sturm über Noahs Arche, wir lachten, wir kreischten, hielten uns an den Regalen fest, Leute kamen näher, wir lachten und bogen uns wie Kulis mit einem Sack Reis auf dem Rücken. Wir waren nicht zu halten, sie röchelte, sie war im Krieg, ich schrie zurück, als Kind, bogen uns erneut, sie sind zu jung dafür. Wortfetzen hin und her. Inzwischen lachte der ganze Laden mit. Meine ersten 5 Lebensjahre waren Kriegsjahre. Ich lachte bei Feen und Kühe, dank einer jungen Frau, die fragt, mit was ich als Kind gespielt hätte? Irgendwann verlies uns die Lachkraft, verwischte verlaufene Wimperntusche, kauften Fee und Pferd, gingen einen Kaffee trinken, während der Lachmuskel noch immer in uns gluckste. In die Zeit passte diese zufällige Begegnung, denn augenblicklich wird an Kriegskinder gedacht, es gibt einige Bücher über die Kinder der Kriegszeit und ihre Auswirkungen auf ihr Leben. Wie immer viel zu spät. Wahrscheinlich ist ein Lachanfall nach Jahrzehnten die Beste und letzte Art der Bewältigung.
ebook:Naninas Kind
Sunday, 19. January 2014
Kolumnen haben ihren ganz besonderen Reiz darin, dass sie gefällig, durchaus auch abfällig über ein bestimmtes Thema reüssieren, dahinter steckt ein Schreiber, mit großem Erkennungswert, den man immer wieder gerne liest. Ein Kolumnist darf seine Meinung noch kundtun, wenngleich der Verlag sich hin und wieder schriftlich über diverse Elaborate distanziert. Kurz überschlagen habe ich in den letzten Jahren an die 10.000 Kolumnen geschrieben, über Dinge die mich aufregen, selten über mich. Doch die letzten, wie die ersten Tage in diesem Jahr, wurden zum persönlichen Aufreger. Positives vorab: Seit 15 Jahren gehöre ich zu den 5% die einen Lungenkrebs überlebten, weil ich es wollte wie ich es wollte, eine ganze Lungenhälfte raus und fertig, nichts weiter. Ohne Vorsicht, ohne Rücksicht gelebt, denn wozu, wenn’s nur um die Hälfte geht? Nun aber jedes Jahr kaum stehen die Nebel über dem Gras und die Menschen eilen hustend an mir vorbei, ist es aus mit mir. Jährliches Gesunden, wie vom bösen Zauber getroffen, verbringe ich Weihnachten, samt den Jahresbeginn in einer Klinik, meist im Flämischen, Helfer denen ich nicht genug danken kann, die sich Zeit nehmen für dich, denn dieses Mal war Matthäi am Letzten. Wenn das Kind am Bett steht und sagt: Mutti du stirbst heute Nacht, surreal irreal, sehr real bestätigte sie. Ich habe es überlebt, vielleicht ein letztes Mal, viel ist nicht mehr in der letzten Hälfte der Lunge los, die Bronchien hängen wie Trauben nach dem ersten Frost. Jeder Tag ein Geschenk, 15 Jahre lang anhaltend in allen Lebenslagen, mit der Kruzensthern um die Welt gesegelt, in Portugal ein Buch geschrieben. Geliebt, geweint, gelacht und Literatur in München. Beginnen Angst und Zweifel über das Wollen nun die letzten Weichen für den Rest zu stellen? Eine Mordsangst sitzt hinter der Stirn, die Luft bleibt weg, da ist kein Durchkommen, die Luftröhre klappt, oder schlappt zu, wird dies zum täglichen Gedanken? Akzeptieren lernen könnte die Situation erleichtern. Halten sie akzeptieren für positiv?
Das kann es nicht sein und ich erwarte es nicht von mir sondern, dass gelacht wird, bis die Schnurrhaare der Katze sich kräuseln. Ich habe gar keine Katze.
ebook: Naninas Kind
Saturday, 11. January 2014
Seit ca. 10 Jahren wird das Jahresendfest zum Desaster. Meine Feuerwerkskoerper platzen aus blau kreischenden Rettungswagen. 2014 ist mir tatsaechlich der Himmel auf den Kopf gefallen. - Die einzige Angst des gallischen Doerfchens von Obelix -.
Moeglich - die Karten wurden zum letzten Mal neu gemischt, ich seh sie mir in Ruhe an, bevor ich eine abgebe
Noch halte ich mich dort auf, wo PC 's den Gerätewahnsinn stören.
Derweil wie immer: e-book Naninas Kind
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