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Wednesday, 29. December 2004
Tanz auf dem Vulkan ins 2005
Wer den Winter kürzt, oder einen Horror schiebt vor Familienweihnachten, vielleicht im Sommer keine Zeit hat, fliegt in die Sonne und Wärme, Thailand, Malaysia, Somalia, Seychellen, Sri Lanka, boten sich an, Kamera eingepackt, schöne Bilder für die daheim gebliebenen mitbringen. Relaxen.
Weihnachten war abgefeiert, Zeit für Nachrichten, um endlich wieder zu wissen, was geht ab auf der Welt.
Erdbeben in Thailand ca. 2.ooo Tote, und (ich kann’s nichtmehrhören), in Bagdad riß ein Selbstmörder 40 Menschen mit in den Tod, Mouhlhausen ein Haus eingestürzt. Alles wie immer.
Schnee und Regen, das Jahr konnte zu Ende gehen.
Es folgt das Entsetzen, der Fernseher stand bi bis in die Nacht. 2.000 wurde ständig nach oben korrigiert ca. 70.ooo Tote und von den 4 deutschen Toten redete auch niemand mehr. Keine Mutter will, dass ihr Kind so stirbt.
Amateurfilmer hielten drauf, bis sie rennen mussten vor den Fluten, die Sensation im Kasten fürs Heimkino.
Einige blieben und halfen.
70.ooo Tote eine abstrakte Zahl, mir reicht eine zum platzen pralle Leiche im Meer und die Angst vor Tellerminen.
Eine Katastrophe wie sie nur alle 700 Jahre vorkommt, wer hat nur diesen Unsinn erzählt, der Mann ohne Gedächtnis?
Drei Kreuze, wenn das Jahr um ist.
Friday, 24. December 2004
Allen lieben Freunden, Leser der Tageskritik,
einen Augenblick Ruhe und
Entspannung mit den Lieben, Freunden oder allein für diese
letzten Tage im Jahr, eine Verschnaufpause von all der Unbill, genießen, feiern ist angesagt und ab mit Enthusiasmus ins "Neue Jahr"
Nie vergessen, immer ein Auge auf www.Tageskritik.de
Alles Gute für das Jahr 2005
Eure Bruni Sadler
www.Tageskritik.de
brunisadler@gmx.de
Tuesday, 21. December 2004
Eine neue Vaterlandsliebe reden uns die CDU-Pappkameraden der Politik ein. Mit großen Gesten wird patriotisches Handeln heraufbeschworen und schwupp, hinein in die eigene Falle, Herr Laurenz Meyer, Ihre weihnachtliche Lichterkette wird ja ordentlich gesponsert vom RWE-Konzern. Generalsekretärs- und Managergehalt
Nun haut euch die patriotische „Bild“ in die Pfanne, ja kann man sich nicht mal mehr auf „Bild“ verlassen, die genüsslich all die guten Nebenjobs unserer Politiker veröffentlicht.
Es prasseln die Leuchtkörper nur so auf Angela Merkel, vorsichtshalber wird ihr Weihnachtsbaum sicher durch Wachskerzen erhellt, aber Vorsicht, nicht das da die Imker-Innung die Kerzen stellt.
Ist denn der SPD-Mann Wiefelspütz der Einzige, der seine monatlichen Bezüge offenlegt, auch noch zufrieden damit ist und sein gutes Auskommen hat?
2004 der große Rundumschlag traf nicht nur das Fußvolk. Wer uns sensibilisieren will, für Steuern und Kosten, darf nicht erwarten, dass er selbst ein großes schwarzes Tuch über sein Bankkonto werfen kann.
Die Türken wollen wir nicht in der EU, aber bei uns geht es zu wie auf einem Basar.
Machen wir uns doch eine extra Weihnachtsfreude:
Fahren in 90 Minuten mit dem ICE von Hamburg nach Berlin, mit geschlossenen Toiletten miesem Essen und 2 Stunden Verspätung, so demoralisiert besuchen wir gleich den neuen „Tropical Islands Resort“ in Brand bei Brandenburg. Ehemaliger mit 80 Millionen Steuergeldern erbaute pleite Cargolifter wurde für das Schnäppchen von 17 Millionen Euro verkauft und gewaltsam in einen Palmenhain verwandelt. Kaum eröffnet, fordert der malaiische Besitzer Fördergelder für diese Kultureinrichtung.
Machen sie sich die Freude, bevor die schon malade aussehenden, verpflanzten Palmen ganz eingehen. Baden sie im 28.o warmen Wasser, Zelten sie, bleiben sie über Nacht für ein paar Euro mehr und genießen sie morgens ihren Hotdog mit Cola. Bisher nur Fastfood-Restaurants.
Garantierter Spaß mit 7ooo Gästen täglich und der Show „Viva Brasil“.
Friday, 17. December 2004
Ein Spruch der schmerzliche Erinnerung wach ruft, wurde uns bei Veränderungen erklärt, oder wann immer etwas liebgewordenes Altes dem Neuen weichen musste. Wo gehobelt wird, fallen Späne.
2004 wäre das alte Fachwerkhaus Deutschland fast der Abrißbirne zum Opfer gefallen, wenn nicht ein paar Strategen, Einhalt geboten, und einen Vorschlag zur Sanierung unterbreitet hätten. Die Außenhaut erhalten, aber innen muss erneuert werden. Die Bewohner stöhnten auf, bitte keine Veränderung, wir reparieren selbst, mal hier, mal dort, stopfen Löcher, lasst es wie es ist, wir haben uns damit abgefunden.
Aussitzen hieß die Parole.
Lebensbedrohlich rumorte es im Gebälk, die Ratten siedelten schon auf den Nachbarhöfen. Alle wussten, keiner wollte, diese Sanierung bringt keine Freunde, um jeden alten Balken der restauriert werden sollte, wird gekämpft, Schadensbegrenzung die Einen, für neue Träger die Anderen. Mancher gab auf und ging.
2005 der Plan zur Erneuerung steht, Fenster und Balken numeriert und ausgebaut.
Weihnachten fast ohne Dach über dem Kopf, es zieht mächtig durch die Räume. Wir entfachen das Feuer, sehen über uns die Sterne und freuen uns mit den Galliern, dass uns der Himmel nicht auf den Kopf gefallen ist.
Lasst die Lieferanten reicher, die Eigentümer ärmer werden, sie werden sich einschränken, aber hinterher wohnen wir in einem zukunftsfähigem Haus das uns trägt, in dem wir uns neu einrichten.
Klar wer im Souterain wohnt und wer sich auf der Dachterrasse sonnt.
Tuesday, 14. December 2004
Es gibt sie, diese kleinen kunstgewerblichen Weihnachtsmärkte, keine 10 paar Socken für 5 Euro oder diese unsäglichen Filztöpfe, nichts davon im Angebot. Dafür, auf diesem kleinen in Potsdam, den es auch in Schwabing gibt, überlebensgroße Märchenbilder samt Märchenerzähler die auf ihr Publikum warten.
Da kamen sie an der Hand ihrer Eltern oder Großeltern und staunten über den furchtbar aussehenden Wolf, der in Omas Bett liegt und Rotkäppchen packt den Kuchen aus.
Keines dieser Kinder kannte die Märchen. “Viel zu brutal“ erläuterte mir eine Mutter „der Wolf frißt die Großmutter oder die sieben Geißlein, und der Hänsel wird gemästet, dass kann man doch keinem Kind zumuten".
Grauslig war’s, ich verstehe, habe sie selbst bei meiner Tochter abgemildert und ein Happy end erdichtet. Ist die Erinnerung romantisiert ?
Ich fand die Märchen nicht so schlimm wie das Leben.
Einige Kinder hörten gleichwohl mit aufgerissenen Augen dem Erzähler zu. Eine etwa Siebenjährige hatte den Mund geöffnet um die Worte gleich einzusaugen, lies sich nicht ablenken, stand stocksteif, während die Kleineren verzückt die sieben Geißlein anstarrten.
Auch ich hatte eine Vierjährige dabei, die anschließend nur fragte „was sind Wackersteine?“
So kommt man vom Lieblingswort „Habseligkeiten“ auf Wackersteine.
Ganz anders in Spielzeugabteilungen die gleichen eher einer Computermesse, was da an Kampfvideos für die Kleinen über den Ladentisch geht. Hauen, schlagen, stechen, kopflose Monster müssen vernichtet werden alles in Cyberspace Manier. Ob das für die richtigen Träume sorgt? Wo sind die Kinder ohne Playstadion? Bis zu 5 Stunden am Tag verbringen unsere lieben Kleinen davor, Mamas und Papas werden nicht belästigt mit dummen Fragen, einfacher ist es die Märchen abzulehnen, so muss nicht vorgelesen werden.
Suchen sie dort mal nach Puppenkleidchen die nicht einer Barby passen müssen, oder einem Schaukelpferd für Puppen. Das sind die Wünsche meiner fast Vierjährigen.
Ob ich sie erfüllen kann?
Friday, 10. December 2004
Als wäre nicht genug getan durch Reformen, so scheint weiter das Glück auf Schröder, die Industrie, die Reichen. Zu allen Veränderungen kommt noch, dass dieses Jahr der Kalender gegen uns ist, den Angestellten, Arbeiter, Dienstleistler. An zwei Wochenende werden Deutschlands liebste Feiertage abgefeiert.
Keine Brückentage möglich, im Gegenteil, an einem Wochenende gehäuft Verwandtschaft, fressen, saufen, lieben, streiten und ins Jahr 2005 getaumelt.
Politiker resümieren über die Abschaffung eines Feiertages um an noch mehr Kohle ranzukommen. Wild kursierte in den Blättern die Frage, welchen Feiertag schaffen wir ab. Errechneten den Bruttogewinn eines Arbeitstages, maulten über die Gewerkschaft, die so gar nicht mitziehen wollte.
Halleluja, schaute keiner in den Zeitmesser für das Jahr?
Mindestens 4 Tage mehr Bruttosozialprodukt, dazu das einbehaltene Weihnachtsgeld, die Lohnkürzungen, die Entlassungen, die Kassen klingeln wie lange nicht mehr für eine ganz bestimmte Spezies, denen immer mehr daran gelegen ist, sich zu vernebeln, unsichtbar machen, leben mit Garantie, ohne Störung durch das gemeine Volk.
Ob bei Konzernen, Krankenkassen, die Kasse stimmt, die Auftragsbücher bei Ferrari schwellen an, denn nun dürfen sich wieder unfähige Manager bedienen, solange sich das tröge Volk auspressen lässt.
Jammern wir nicht, uns bleibt das Lottospielen, das 3nach9 TV Lügengespinst von Gewinn, dabei nur 3nach9 und die Telekom gewinnt, wir dürfen durch diverse TV-Spiele kleine Gewinne einfahren, und, darauf wird Wert gelegt, freudig eingelächelt über den Bildschirm kommen.
Nehmen wir uns aus den Nischen das Sekundenglück, Augenblicke die so unverwechselbar nur uns gehören, dass dahinter der schnöde Mammon samt Besitzer völlig unwichtig werden.
Monday, 6. December 2004
Zur neuesten Debatte um Glaubensfragen schickt der Sünder Kai Diekmann (Bild), seine überaus preiswerte Bibel ins verminte Feld zur Resozialisierung der bildlesenden Christen.
Bild-Chef Vater aller Schnüffelfotografen und Papa Razzo, feierte sich selbst in seinem Blatt, er wolle den päpstlichen Segen als Ablass all seiner Sünden. Mit Büßermiene stand er vor einem Papst, der nur noch von seinem Thron zusammengehalten wird. Die kleine Bibel in der Hand samt den Verkaufszahlen, offerierte er sie dem Oberhaupt der Christenheit und erkaufte sich dessen Segen.
So gesehen hat Diekmann nun den Ablass für seine Sünden, reingewaschen kann das Sündenregister wieder gefüllt werden.
Nach dem Motto „Wenn der Taler im Beutel klingt/ die Seele in den Himmel springt. Das war der Ablasshandel der Luther gegen die Kirche aufbrachte, der Kirche aber nicht unerhebliche Mengen an Ablass- Kreuzern einbrachte. Außerdem besass der Ablass einen hohen moralisch-erzieherischen Wert. Bis eben Luther seine Faust gegen diese Praktiken erhob und die Kirche spaltete.
Ein Buch liegt neu in den Bestsellerlisten, ganz ohne schriftstellerisches Können, ganz ohne einen Funken Autobiografisches „Schotts Liste“, Alles was Sie nicht wissen müssen“
Ein Sammler von Informationen jeder Art, stellt ganz sonderbare aber unterhaltsame Listen über Dinge her, die wir nach dem Lesen gleich wieder vergessen, aber die wir immer schon wissen wollten.
Z.B. Was kostet eine Tierpatenschaft im Zoo?
Ein Sattelschwein 160. —Euro und eine Kropfgazelle 200.—
Üben wir für multikulti Weihnachten „Ich liebe Dich“
Jiddisch: Ikh hob dikh lib
Hebräisch Ani ohev otach
Persisch Du stet daram
Hawaianisch Aloha au ia oe
Polnisch Kocham cie
Ob er uns damit einen Bären auf die Nase bindet, ließe sich nachschlagen. Leider ist die amüsante Minute vorbei und wir haben vergessen wie weit von uns entfernt die Thermosphäre ist (bis 700km).
Ach ist ja auch egal.
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