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Tuesday, 31. May 2005
Kohls Mädchen hat sich in kürzerster Zeit entpuppt 1991 nannte er sie damals
noch, - mein Mädchen-. In Kreuth dem Tagungsort der CSU aber wurde sie schon- die Ostwachtel – genannt. Angela Merkel, die nie ein Bundesland regierte, wird demnächst Deutschlands Geschicke lenken, sie will diesem Land dienen, war zu lesen.
Innerhalb von 15 Jahren erlernte sie in Turbogeschwindigkeit ihr Machtpotenzial erkennen und auszuschöpfen unter den Augen ihrer tumben männlichen Kollegen, die noch eine Quotenfrau in ihr wähnten. Sie spielte alle an die Wand, die Wissenschaftlerin die sie ist. Sie schätzt Atomkraft und mit ihr wären wir schuldig geworden am schmutzigen Irakkrieg. Beihilfe an Kriegen führen zur natürlichen Dezimierung eines Volkes. Rein wissenschaftlich gesehen.
Angela Merkel hat nicht das Wohl des Volkes im Auge, eher den sezierenden Blick und Verstand, die Neugierde zu befriedigen, eine einzigartige Leistung zu vollbringen, die anerkannt wird, nur dann bekommen wir ihr herziges Lächeln geschenkt.
Sie wird uns nicht lieben, wir werden sie nicht lieben, die Bundeskanzlerin vielleicht respektieren, weil wir so müde von Schröders Reformen sind.
Schröder wird sich nicht ins Geschichtsbuch verabschieden, gar als Fußnote verbleiben. Er wird mit Münte an der Seite die SPD wieder auf Kurs bringen wollen, eine SPD die sich nur als ausführendes Organ der Macht in Diensten des -ad hoc- Kanzlers sah, eine die alle Ideale verlor und zuletzt ihre Glaubwürdigkeit und Existenz aufs Spiel setzte vor lauter Machtgefühlen und Ehrgeiz. Sie wird wieder einen Grundkurs absolvieren, lernen die Ziele der Sozialdemokratischen Partei pauken.
Angela Merkel als erste Frau an der Spitze Deutschlands, könnte uns gut zu Gesichte stehen, (gute Leute stehen durchaus ihr zur Seite), und mit Schröder in der Opposition könnte es gelingen, die Reformen im Sinne des Volkes nachzubessern, (ein gewagter Wunsch.
Immerhin wollen wir eine kleine Verschnaufpause, zumindest keine neue Schröpfkelle sehen, wir beklagen uns erst wieder, sollte die Mehrwertsteuer angehoben, und die Krankenkassenbeiträge nicht gesenkt werden. Die Sache mit den Arbeitslosen, wird auch eine Bundeskanzlerin Merkel nicht in den Griff bekommen, solange sie die Industrie nicht an den Haken bekommt
Saturday, 28. May 2005
Vorbilder Altherrengang
74,73,63 Jahre sind sie, die alten Gauner, Bankräuber seit einigen Jahren, mit 1,3 Millionen dabei, erwischt und nun vor dem Richter. Im ordentlichen Outfit lächeln sie, antworten zwanglos dem Richter, dem heute selbst die richterliche Strenge fehlt.
Dabei steigt die Zahl der Rentnergangs, schon wird überlegt ein Seniorengefängnis zu bauen, die Pläne liegen auf dem Tisch, allemal eine interessantere Variante, als ein Seniorenheim.
Nicht das Ältere prozentdual krimineller werden, sondern die Zahl der älter werdenden Menschen steigt, erfreulicherweise, wie wir längst wissen. Urteil und Strafe schrecken nicht so sehr, manch einer hat sein lebenslänglich schon hinter sich und die zukünftige Unterkunft unter Gleichgesinnten, schreckt sie nicht so sehr, als die alten Tage im Altersheim rundum versorgt zu verbringen.
Solange einem 73jährigem Papst zugetraut wird, die Geschicke der kath. Kirche zu lenken und zu leiten, 80jährige als politische Berater fungieren, mit Preisen ausgezeichnet werden und man von einem Energiepotenzial des Alters spricht, kann diese ebenso in eine kriminelle Energie umgesetzt werden. Unsere Alten werden sowieso erst mit 70 Jahren in Rente gehen, sicher wird dies gesetzlich noch durchgeboxt, (solange Ulla Schmidt darf) wird, was heute erstaunen hervorruft, mehr und mehr in Gerichtssälen verhandelt und geahndet und was kann nach einem langen Leben noch schrecken, sicher nicht der Knast, ganz sicher die verordnete Armut. Sie setzt kriminelle Energien frei. Sicher wurde bei der Gesundheitsreform nicht berücksichtigt, dass die Alten weniger ihren Protest auf die Straße tragen, sondern eben so umsetzen, dass sie doch noch zu ein paar Euros kommen.
Mir fehlt noch die Emanzipation der älteren Frauen, sitzen sie nur bei der „Neuen Post“, freuen sich über die Enkel oder verstummen in Geschlossenen ganz. Macht euch auf, setzt eure noch vorhandenen Energien frei, es geht nicht um kriminelle Energien, sondern zeigt euer gelebtes, erlerntes Potenzial, bringt es ein in die Gesellschaft.
Schröder hat zum Auf- und Umbruch aufgerufen, egal wie es ausgeht, er hat Mut bewiesen, der Jüngste ist er gewiss nicht, Angela Merkel steht sichtlich unter Schock und außer Lächeln gibt es kein Programm, dass sie es besser macht.
Wie viel in uns allen steckt zeigte die Wahl von NRW und weitere Wahlen bleiben spannend.
Monday, 23. May 2005
SPD im Delirium
Soweit reichte mein Wunschdenken nun doch nicht, dass die SPD so abgewatscht wurde. Ein Schlag direkt auf den Solarplexus unseres sensiblen Kanzlers, der sofort bereit war für Neuwahlen so um den September rum.
Einen Präventivschlag hat er verdient bei dem gemurkse seiner Gesundheitsministerin Ulla Schmidt. Was sind wir für ein wankelmütiges Volk, keine Chance ließen wir unserer jetzigen Regierung zum Nachbessern, obwohl ich da berechtigte Zweifel habe, ob diese kommen, denn er betont heute noch, dass er sein Programm durchziehen möchte. Stur ist er schon. Aber er will es wissen und stellt die Vertrauensfrage, möglich, dass hier noch eine Chance lauert. Während die CDU längst fällige Reformen einfach ausgesessen hat, immer noch ohne konkretes Programm rumläuft, wollen wir sie anscheinend wieder haben.
Meine kleine Hoffnung wäre, eine große Koalition, aber ohne Merkel und das ist wohl Zukunftsmusik, also mit Schröder durchaus, wäre für mich die Alternative. Seehofer käme zum Zuge und vielleicht gibt’s dann doch eine Reform die dem Bürger und nicht der Pharmaindustrie und dem Apotheker zu gute kommt. Schily dürfte endlich in seinen Weinberg und könnte bis zum Herbst selbst die Reben in der Toscana ernten, ich gönn
Wednesday, 18. May 2005
Genau finnisch. Fassbinder bayrisch. Breitengrade unterschiedlich. Lebensphilosophie gleich.
Endlich mal wieder ein Film bei „Arte“ von Aki Kaurismäki und ich ging in die Knie. „Der Mann ohne Vergangenheit“, ganz ohne Sehempfehlung in den Zeitungen. Aber die elende amerikanische Schnulze „Der Mann ohne Gedächtnis“, gleiches Thema, allerdings in Seidenbettwäsche, wird rauf und runter gedudelt bei allen Sendern. Aki gelingt immer ein literarischer, lyrischer Film, kein Wort zuviel, von Musik begleitet, natürlich finnischer Tango und rock and roll, meist wird geschlafen ganz ohne Bettwäsche. Mit Humor ist der schwermütige, von Preisen gehäufte, noch immer trinkfeste Aki nicht gesegnet. In bleibender Erinnerung sein Film „Das Mädchen aus der Streichholzfabrik“, der mich zu seinem Fan machte. Menschen am Rande der Existenz und dazu ist arm zu sein, kein Muss.
Ersatz vielleicht für Bunuell. In dessen Filme stürzte ich um mit einem Stückchen neuer Erkenntnisse über das Sein wieder rauszukommen.
Kino so, wie es transportiert werden sollte, beleuchtete Geschichten, erzählt wie eine Ballade, unspektakulär, voller Wehmut, die Portugiesen haben ein schönes Wort dafür: „Saudade“.
Grass, Rühmkorf, Enzensberger, gaben einen Leseabend, einfach schaurig ihre 30-40 Jahre alten Gedichten zu hören, Rühmkorf nur mit stoßendem, erhobenem Zeigefinger, Grass quälte sich in seinen Bart und Enzensberger lächelte stereotyp tolerant. Sie hatten nichts zu sagen. Und Kempowski trat heute gedanklich weg, als die Radisch im „Literatur Foyer bei „3sat“, wenig Verständnis für sein „Echolot Abgesang 45“ zeigte. Verdammt noch mal, diese Leistung eine 8000- seitige Sammlung von Texten des 2. Weltkrieges, von Menschen hingeschrieben, in Form von Notizen zusammenzustellen. Ein Werk, das wirklich die Befindlichkeiten jener Zeit und ihres Zustandes deutlich macht, der Dame fehlte dabei die Literatur. Sie polemisierte so gekonnt, dass mir genügend Zeit blieb, jede Falte in ihrem Gesicht zu zählen. Dafür hielt Herr Kempowski sich die Hand vor Augen, ein wahrer Ästhet. Schätze er und Aki Kaurismäki würden sich gut verstehen bei finnischem Tango und einem Gläschen Rotwein.
Ach, so wenig Leuchten in unserem Land und die, die wir haben, denen knipsen wir das Licht aus.
Ich guck jetzt mal eine Weile über die Ostsee und zähle die ölverklumpten Fische.
Saturday, 14. May 2005
Es ist wahr, die USA entwickelten ein Medikament gegen Gekicher, Gelächter, unkontrolliertem Frohsinn. .
Wir wissen schon lange nicht mehr, was in den Laboren der Wissenschaftler geschieht, ob mit Stammzellen Chimären produziert werden, (am Ethikrat vorbei) oder eben Lachpillen.
Neurodex- heißt das neue Mittel, für das es noch eine passende Krankheit gesucht wird.
Jede Erfindung wurde bisher eingesetzt. Die Erfinder werden sicher fündig.
Das ständig unmotivierte Lachen unserer Teenager, muss doch in den Griff zu bekommen sein. Schätze, völlig inkompetente Eltern werden die Kundschaft für dieses Medikament werden.
Dieses völlig unverständliche Gekicher, Gelächter auf Schulhöfen, öffentlichen Verkehrsmitteln, zuhause, muss angegangen werden.
Vom Weinen ist bei diesem Medikament nicht die Rede.
Alzheimer und ALS wie der Künstler Jörg Immendorf , die unter einem- Pseudobulbar-Syndrom- leiden, denen wird es anempfohlen, da es bei ihnen zu einer gestörten Kommunikation zwischen Hirnstamm und anderen Regionen des Gehirns kommt.
Ärzte der Multiplen Sklerose Gesellschaft sehen keinen Bedarf für dieses Medikament, da es ganz selten zu unkontrolliertem Lachen, wenn lachen überhaupt, käme.
Die Firma kontert, dass es Menschen gäbe, die bei Beerdigungen und Gottesdiensten, zu Lachen anfingen. Denen wäre dieses Mittel angeraten. Das Lachen wäre sozial ausgrenzend. Herrje!
Durchaus möglich, ich kenne das selbst, im übergroßem Schmerz reichte ich der Trauernden die Hand, fragte, wie geht’s? Ein Fall für die Pille?.
Wie oft nehmen wir an Beerdigungen, Gottesdiensten oder anderen traurigen Veranstaltungen teil? Sollte es zu unkontrollierten Gefühlsausbrüchen kommen, dann sagen sie etwas über die Befindlichkeit des Menschen, und muss ausgelebt werden. Diesen mit einem Medikament zu kommen scheint mir völlig abstrus.
Wie wurde dieses Medikament getestet, können Affen, Ratten, Kaninchen unkontrolliert lachen?
Schätze die findigen Wissenschaftler verdienen soviel Geld, dass sie von Lachanfälle geschüttelt, zur Selbstmedikation griffen. Denke, ein ideales Mittel für hochbezahlte Manager, die sich sozial selbst ausgrenzen und über uns Normalos, hinter verschlossenen Türen haltlos lachen.
Wednesday, 11. May 2005
Nun ist sie da die Holocaust-Gedenkstätte.
Eine Insel aus Stein wabernd im Auge wie Wellen. Das erste Hakenkreuz schon angesprüht, warum die Empörung, gehörte es nicht dazu?
Ich stand davor. Deutschland gesteht seine Schuld, dafür stehen die Stelen, unser Bundespräsident Köhler informiert die Welt mit bewegenden Reden. Reden von Lea Rosh bis Thierse und abends die unsägliche Witwe W.Brand
Saturday, 7. May 2005
Vor einiger Zeit schrieb ich über die Einrichtung der ;Arche&;, kostenloses Essen armer Kinder.
Jasmin 7 Jahre alt, schrieb einen Brief an;Sternchen&; den ich gekürzt gleich inhaltsschwer, dem Muttertagsgetue entgegen halte.
Jasmin: Wir wohnen in Berlin-Hellersdorf, kein Dorf, sondern eine Hochhaussiedlung, wir ziehen bald um, weil wir aus unserer Wohnung rausmüssen. Warum weiß ich nicht, irgendwas mit Hartz IV, das ist so ein Gesetz für Arme. Meine Mutter hat gesagt, dass wir arm sind und deswegen nicht so viel Essen kaufen können. Mit meinem Bruder gehe ich jeden Tag in die ;Arche;da bekommen wir Essen ohne Geld, meine Freundin geht auch mit. In der Schule ist das Essen zu teuer und Kleidung bekommen wir hier auch. Mein Lieblingsessen sind Spaghetti mit Sprite.-
Anm.: Menuevorschlag für Herrn Hartz!
Ich habe noch nie einen echten Reichen gesehen, aber einen Fünfziger-Schein hab ich einmal gefunden und abgegeben. Warum wir arm sind weiß ich nicht, meine Mutter findet keinen der sie einstellt. Meinen Vater auch nicht, aber der wohnt nicht mehr bei uns.
Das ist die knallharte Realität nicht nur eines Kindes, pures Überleben ohne Chancen im Wettbewerb um die Zukunft.
All diese Kinder sollten am Muttertag mit ihren Familien in ein Gasthaus gehen, die Karte einmal rauf und runter essen dürfen. Der Wirt rechnet mit Sozialamt oder Spendenkonten oder Essen auf Kosten der gewählten Partei.
Von Worten und Versprechungen wird man nicht satt.
Also, guten Hunger bei Spaghetti mit Sprite. Dazu braucht’s Vorstellungskraft.
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