Ein Beispiel, nein beispiellos, wie wir Wahrheit schwarz auf weiß gedruckt hinnehmen ohne zu hinterfragen. Eine Irre wird dokumentiert, eine Archäologin, die sich auf ein Land einlässt, mit allem drum und dran, die selbstbestimmt und emanzipiert Kulturen dieser Welt zu erhalten versucht. Als Deutsche hochangesehen im Jemen, in arabischen Ländern, eine die sich die Mühe macht die Sprache zu erlernen, dort liebte, eine die half, Medikamente organisierte, (ganz ohne Presserummel) unabhängig von ihren beruflichen Interessen, die ein deutsches Kulturzentrum installieren wollte, wurde entführt und ab mit ihr gefesselt in die Hütte. Selbst schuld, dann noch desolate Familienverhältnisse, kann nur eine Chaotin sein, dank "Bild". Eigeninitiative, Selbstbestimmung, Engagement, die unsere Regierung einfordert von seinen Bürgern, gilt nur bis zur Kraft an den Schalter der Arbeitsagenturen. Von wegen wie der "Stern" im Editorial "Die verlorene Ehre der Susanne Osthoff" titulierte. Alle Hochachtung gebührt ihr, vielleicht die "Einsamkeit der Susanne Osthoff" wäre der bessere Titel.
Wie zauberhaft nimmt sich da gleich anschließend die Entführung der Familie des Krisendiplomaten Chrobog aus, ganz so, seht her, für uns wurden Ziegen geschlachtet, wir durften telefonieren, drei kurze Tage, danach sitzen sie in bequemen Sesseln zu Interviews, nein es ging uns gut, ein gefahrloses Urlaubsintermezzo. So schön kann Entführung sein.
Susanne Osthoff, angeschlagen, verdonnert zum Kühe melken in Glonn, ein Dorf bekannt durch seine Heilanstalt für Schwererziehbare, ein gutes Bild für die "Bild".
Eine akademisch gebildete Frau macht sich auf ihr Leben mutig zu leben, im Interesse der Kultur vergangener Zeiten und Länder und die einzige Gefahr für sie war eine verfehlte Politik, der Staaten, dem ihr archäologisches Interesse galt. Sollten wir nicht gespannt sein, was diese Frau zu erzählen hat, zu Funden und Ausgrabungen, in ihrer langjährigen Arbeit?
Wie anders, wie eloquent dagegen.
Der Diplomat Chrobog, Staatssekretär, samt Familie, schien fast eingeladen zu einer dreitägigen Entführung, um zu demonstrieren, Susanne Osthoff, bekam den falschen Taxifahrer.