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TagesKritik.de steht zum Verkauf!Die Inhaberin dieser Domain bietet TagesKritik.de zum Verkauf an. Interessiert? TagesKritik.de kaufenGesundheitsrisiko ohne GefahrenzulageMonday, 30. January 2006
Was kostet ein Rollstuhl? 20.000 Euro, ein nicht akzeptabler Preis, der andererseits von Kassen übernommen wird, ohne Prüfung von Qualität und Zuverlässigkeit. Dafür bekomme ich einen Kleinwagen samt Helfer, der mich trägt und fährt. In Niedersachsen wurde ein Spezialmodell gebaut, dass bei Betätigung automatisch den Stuhl nach vorne kippt und die Patienten unter sich begräbt, oder einen Genickbruch erleiden, oder unter Strom stehen. Außerdem könne durch die Fehlkonstruktion der Brustkorb des Nutzers zerquetscht werden. Wozu noch medizinische Dienste, Kontrollen über angemessene Pflegestufen. Da kippt einer mit seinem Rollstuhl um, war sowieso nicht ganz bei Trost, wer will da Schlafende wecken. Anders nachhelfen wird sowieso Brauch. Achtzig Menschen sterben schnell, Gott gebe ihnen Frieden, war sowieso an der Zeit ihnen die Spritze zu verabreichen. Immer wieder werden wir konfrontiert, dass Menschen Kranke töten ohne Ihren Wunsch. Tür und Tor sind geöffnet hilflose Personen, kriminellen Objekten auszusetzen. Dem Pfleger werden 80 Tötungen vorgeworfen und niemand aus der Leitung hat es bemerkt. Bemerkenswert. Einen vorsätzlich tödlichen Rollstuhl zu bauen, den die Kasse mit 20.000 Euro bezahlt, ansonsten Medikamente zur Heilung von Krebskranken ablehnt, welch eine Willkür. Aber was soll's, die alten, die Rentner, nur Kleinmist. Diese Leute werden nicht an der Börse gehandelt. Da trauern Sohn und Tochter kurz, sie müssen zur Arbeit, und Fragen lohnt nicht mehr, was geschehen ist, ist geschehen. Anwälte kosten Geld und lebendig werden sie nicht wieder. In Gefängnissen ist die Stellung der Täter weit akzeptabler, als die der Kindesmörder. Er ist Sterbedienstleister an Leben, dass seiner Meinung nach nicht leben darf, ob er sie nun kennt oder nicht. Heute ist sein Tag, seine Nacht, die Gegebenheiten erlauben es ihm, machen es ihm leicht. Die Heimleiterin sorgt für saubere Flure im Eingangsbereich und für den nächsten Event der lieben Alten, Kinder singen und selbstgebasteltes wird ausgestellt. Unbemerkt werden Alte entsorgt, wenn sich keiner um sie kümmert.. Müntes HeuschreckenkapitalismusFriday, 27. January 2006
Ist der Mann völlig ohne Kenntnis charakterlicher Eigenschaften seiner ehemaligen Mitarbeiter? Da verliert er die SPD die Wahl ein wenig und Mitarbeiter sind weg vom Fenster der Öffentlichkeit, was machen diese Mitarbeiter, grämen sie sich? Sind sie an in ihren sozialdemokratischen Idealen gescheitert, ziehen sich bei guter Pension ins Privatleben zurück. Bei Leibe nicht. Da staunt das Volk nur. Schröder dient als Vorbild, wenn der kann , kann ich auch. Da wird der Ukraine und Georgien das Gas gekappt unter seiner Ägide. Bravo.
Sein Exfinanzstaatsekretär Caio Koch-Weser, das kann man sich ruhig auf der Zunge zergehen lassen ist nun der "Vice Chairman" direkt unter Ackermann bei der Deutschen Bank. Weiter der EX-Pressestaatsekretär Bel Johanniskraut-KoalitionMonday, 23. January 2006
Also, mal ehrlich, wird Johanniskraut dem Trinkwasser beigemengt, eingefrorene Gehirne sind neueren Datums, diese politische Einigkeit der Parteien, die vor der Wahl mit scharfer Munition sich in Schützengräben gegenüber lagen, sind wie ausradiert, man liegt sich schulterklopfend in den Armen, demonstrativ einig vor Öffentlichkeit und Presse. Bundeskanzlerin Merkel hinterlässt bei Staatsmännern anderer Länder eine guten Eindruck, nichts aufregendes, prägnantes. Alles akzeptabel, selbst die neuen spitzen Schuhe. Für einen Temperamentsbolzen hält sie sowieso keiner. Unsere anfängliche Aufmerksamkeit, wie und was macht sie, legten wir ab und versanken in Agonie. Eine Opposition gibt es nicht mehr, politischer Streit unter den gerupften Parteien wird nicht mehr ausgefochten, die Linken werden noch nicht ernst genommen und Westerwelle darf es sich nicht mit der CDU verderben, die Grünen nicht mit der SPD. Auf allen Fluren freundliche Stille, ein ausatmen nach Schröders Geschrei und seinem; seid umschlungen Millionen. Es kommt einem tief verwurzelten Harmoniebedürfnis entgegen, sozusagen ein Volksgemeinschafts-Gefühl, glatte Oberfläche, still ruht der See. Werden Konflikte unterdrückt, bagatellisiert, muss der BND herhalten? Wird er hochgespielt und kommt doch eher einem Sturm im Wasserglas gleich. Kabarettisten sitzen nägelkauend in der Ecke, Politik als Programm findet nicht mehr statt. Brotlose Kunst. Die Intellektuellen dürfen sich einer neuen Innerlichkeit widmen, das zehntausendste Sachbuch darüber schreiben. Die Kunst macht Geld, horrende Summen für nichts Bleibendes in Galerien und bei Versteigerungen. Ein Glück, dass Mozart seinen 250igsten und Heine seinen 150igsten feiern darf. Das Großereignis Fussball, wird künstlich mobilisiert. Jede Stadt glänzt mit eigener Eröffnungsfeier, Heller darf in München den Bruchteil seiner Millionenshow zeigen. Da wachen wir auf, mit Gegröle, Bierleichen, ganz sicher mit einigen Sensationen und wenn's die Presse herbei schreiben muss. Antibiotika im Brot, deswegen streiken die Ärzte nichtThursday, 19. January 2006
80.ooo Euro im Jahr verdient durchschnittlich ein niedergelassener Arzt, das ist zuwenig sagt er, und geht auf die Straße. Damit kündigen sie ihre Solidarität mit den gesetzlich Versicherten, die viel weniger verdienen und genauso viel Angst vor der Zukunft haben wie ihr Arzt. Die Dichte der Niedergelassenen ist um 25 % gestiegen in gut besiedelten Regionen mit Facharztausbildung füttern sie ihre eigene Konkurrenz, durch unzählige Überweisungen. Mein Mitleid hält sich in Grenzen. Anders sieht es bei angestellten Krankenhausärzten aus, ihr Protest war angebracht. Nun bekommen Ärzte eine aushäusige Konkurrenz über die Pharmaindustrie zur Landwirtschaft. Paderborner Wissenschaftler wiesen Antibiotika in Salat und Weizen, somit in unserem täglichen Brot nach. Es erstaunt uns kaum, essen wir längst unser Fleisch angereichert mit Antibiotika. Mit schöner Regelmäßigkeit bekommen wir Medikamente in unserer Nahrung vorgesetzt. Schädliche oder angeblich gesunde Bakterien in Joghurts und Säften, alles mit Vitaminen angereichert, nur Bio ist es am allerwenigsten. Wer untersucht unsere Lebensmittel nach Antibiotika-Rückstände und warnt? Genveränderte Kulturen halten Einzug ohne nennenswerte Gegenwehr in unsere Landwirtschaft. Gen-Mais wird von Landwirten im großen Umfang angebaut und an Vieh verfüttert. Natürlich liegen noch keine abschließenden Erkenntnisse über Gesundheitsschäden vor, von Genreis und Soja ganz zu schweigen. Das wird die Sorge der nächsten Generation sein. Bei einem Chemieunfall gestern, floß ein wenig Blausäure in die Elbe, kein Grund zur Beunruhigung, ein wenig Blausäure schadet unserem Körper nicht, schützt vielleicht bei der Einatmung durch die Feinstaubbelastung in den Citys, die im Januar schon mehrfach überschritten wurde. Ist doch reines Glück, dass bei dem LKW-Unfall in Hessen, die Ladung des radioaktiven Materials und anderer brennbarer Chemikalien, schön in ihren Verpackungen blieben, wenn's wahr ist. Geld gegen die Vogelgrippe..., nein für heute genug. Eisige VergnügenSunday, 15. January 2006
Weihnachtsbäume liegen ausgemustert auf Bürgersteigen, das Jahr ist 2 Wochen alt, die guten Vorsätze versteckt, verdrängt bis zum nächsten Jahreswechsel. Unsere Kanzlerin im bewährten dunkelblauen Hosenanzug, nicht ganz kritiklos, gleichwohl akzeptabel, bei Bush. Klare frostige Tage und abends schmücken Honoratioren die Bälle in allen Städten. Der Semperopernball rief zur Konkurrenz des Wieneropernballes. Die Debütantinnen trugen Rot, setzten ein Zeichen, mit dem Wunsch zukünftig ein Zentrum für ein neues Bürgertum zu schaffen. Die Kritik kam gleich von gegenüber dem Schauspielhaus, die am selben Abend die Uraufführung ihres "Hartz IV Musicals" herausbrachten. In den Hauptrollen ein Chor von Arbeitslosen und Hartz IV- Empfänger wurden für einen Euro eingelassen. Hier scheint mir das Zentrum eines neuen Bürgertums längst von der Agenda 2010 dauerhaft installiert. Zur Erheiterung aller am Lebensminimum Praktizierenden, veröffentlichte der "Stern" eine Liste der Besserverdienenden, - pro Monat, nicht pro Jahr führt Michael Schuhmacher, mit 4,83 Mio. Euro, (die Schweiz senkt die Steuer für Besserverdienende ab 500.000)Harald Schmidt pro Monat 320.000 und das Kleinstimmchen Catterfeld 200.000 usw. Das muss dem Vorstandsvorsitzenden Fiedler von der Barmer Ersatzkasse mit nur etwas über 15.ooo so sauer aufgestoßen sein, dass sogleich die Krankenkassenbeiträge erhöht wurden. Unsere Bundesministerin für Gesundheit Ulla Schmidt, wird das wenig kratzen, ihr Einkommen bleibt stabil bei über 17.000. Nur der Papst arbeitet ehrenamtlich, allerdings mit der Erlaubnis zu allzeitigem Zugriff auf die Vatikankasse. Für alle anderen gilt, mehr Arbeit, weniger Geld, Nullrunden bis zur Talfahrt und wem der Sprit ausgeht um wieder hochzufahren, bleibt liegen, wird langsam aber sicher zu Schrott. Ein ungeschriebenes Gesetz alles Seienden. Fluoreszierende SchweineFriday, 13. January 2006
Grüne Woche in Berlin, groß wie nie, geimpftes kontrolliertes Federvieh. Ansteckung durch Vogelgrippe ausgeschlossen. Danach muss es Vieh sein, dass nie artgerecht gehalten wurde. Die Vogelgrippe kommt zu uns wie's Ostern wird. Die wenigen Kilometer die eine türkische Familie mit Schinken aus Eigenproduktion, in ihr Erwerbsland Deutschland zurücklegen muss, schaden dem Virus nicht. Kontrollen können nur mangelhaft sein, anderseits nimmt die Vogelgrippehysterie zunehmend ab. Wenn sie kommt, trifft sie den andern. Als absolutes Highlight wäre das fluoreszierende Schwein für die grüne Woche gewesen, leider erfuhren wir erst heute von einem grünen Schwein, dass nächtens leuchtet und von Wissenschaftlern in Taiwan entwickelt und, gleich nach der Geburt mit einer fluosrisierenden Flüssigkeit gespritzt wurde. Was für abartige Wissenschaftler die mit öffentlichen Geldern laborieren, wie der hoch dekorierte verlogene Stammzellenwissenschaftler aus Korea. Wozu ein Neongrün leuchtendes Schwein, oder war das wieder nur eine Vorstufe um bestimmte Menschen zukünftig zu kennzeichnen?
Schweine erkennt man am Geruch. Können wir unserer Nase noch trauen, Geld stinkt nicht, ein optimistischer Slogan, trotzdem, Reichtum riecht sexy und verlockend. Der Berliner Bürgermeister K.Wowereit schritt entspannt an der Seite von Herrn Ackermann, durchs Kudamm-Karree und seinen zwei, alten und populären Boulevardtheatern, die eine Banktochter von Ackermann niedermachen möchte, um ein weiteres Einkaufscentrum hizuklotzen. Beide Theater könnte Herr Ackermann aus seiner Portokasse unterhalten, etwas überrascht gab Katharina Thalbach, die hier gerade ein Stück inszeniert, Pfötchen. Ein lausiges Gefühl von Herrn Ackermanns Gnaden abhängig zu sein. Herr Ackermann, zeigt exemplarisch Geld ist Macht, er bleibt weiterhin bei der deutschen Bank, ob vorbestraft oder nicht, wir arrangieren uns mit ihm ebenso, wie mit grün leuchtenden Schweinen. Das Gerüst der MittelmäßigkeitTuesday, 10. January 2006
Gestern abend bei "Beckmann" erhielten wir einen beklemmenden, gleichzeitig respektvollen Eindruck, über Susanne Osthoff, sofern die Medien insbesondere die Boulevardpresse, noch eine freie objektive Sicht zuließen. Eine freie Frau die das Gerüst der Mittelmäßigkeit abstreifte, sich entschloß, kompromißlos ihr Leben nach ihrer Vorstellung zu verwirklichen, kann nur mißtraut werden. Wer die Mittelmäßigkeit verlässt, wird schutzlos und kann nicht mit Mittelmäßigkeit mehr gemessen werden, er ist der ganzen Härte der Masse ausgesetzt, ausgegrenzt. Bei "Beckmann" saß eine stark gewordene Individualistin, mit einer Idee, mit einer Vision für ihr Tun, die wir höchstens noch einem Extrembergsteiger zugestehen, bei ihr verfangen unsere Klischees nicht, Mutter, Kind, Eltern, Heim und Herd. Alle Achtung vor dieser Frau. Gott sei Dank, ist sie nicht die Einzige, die für ihre Sache kämpft, dazu gehört Alice Schwarzer und die fast schon vergessene Regine Hildebrand. Möglich, dass Mut dazu gehört für Individualisten in die Mittelmäßigkeit zu gehen um den Schutz der Gesellschaft. Scheint so, sieht man sich die Kunstszene an. Mittelmäßigkeit in Literatur, Malerei, Musik und die Wissenschaft an der Grenze der Kriminalität. Was Boulevardpresse bewirken kann, beschrieb anschaulich Heinrich Böll in "Die verlorene Ehre der Katharina Blum ". Unser großer Satiriker Harald Schmidt, zuvor mit Elke Heidenreich auch gestern, via Television für den WDR, demonstrierte, was aus einem Menschen werden kann, der sich rein aus Spaß an der Ironie und Schadenfreude, zu weit aus dem Fenster lehnt. Er zog sich das Gerüst der Mittelmäßigkeit an zum Schutz vor weiteren Angriffen, Elke Heidenreich war fassungslos über so viel Angst und Angepasstheit, dass sie große Lust verspürte, ihm eine Torte ins Gesicht zu werfen. Die Politik fordert Mut von uns, doch den Schutz kann sie nicht gewährleisten. Susanne OsthoffSaturday, 7. January 2006
Ein Beispiel, nein beispiellos, wie wir Wahrheit schwarz auf weiß gedruckt hinnehmen ohne zu hinterfragen. Eine Irre wird dokumentiert, eine Archäologin, die sich auf ein Land einlässt, mit allem drum und dran, die selbstbestimmt und emanzipiert Kulturen dieser Welt zu erhalten versucht. Als Deutsche hochangesehen im Jemen, in arabischen Ländern, eine die sich die Mühe macht die Sprache zu erlernen, dort liebte, eine die half, Medikamente organisierte, (ganz ohne Presserummel) unabhängig von ihren beruflichen Interessen, die ein deutsches Kulturzentrum installieren wollte, wurde entführt und ab mit ihr gefesselt in die Hütte. Selbst schuld, dann noch desolate Familienverhältnisse, kann nur eine Chaotin sein, dank "Bild". Eigeninitiative, Selbstbestimmung, Engagement, die unsere Regierung einfordert von seinen Bürgern, gilt nur bis zur Kraft an den Schalter der Arbeitsagenturen. Von wegen wie der "Stern" im Editorial "Die verlorene Ehre der Susanne Osthoff" titulierte. Alle Hochachtung gebührt ihr, vielleicht die "Einsamkeit der Susanne Osthoff" wäre der bessere Titel. Wie zauberhaft nimmt sich da gleich anschließend die Entführung der Familie des Krisendiplomaten Chrobog aus, ganz so, seht her, für uns wurden Ziegen geschlachtet, wir durften telefonieren, drei kurze Tage, danach sitzen sie in bequemen Sesseln zu Interviews, nein es ging uns gut, ein gefahrloses Urlaubsintermezzo. So schön kann Entführung sein. Susanne Osthoff, angeschlagen, verdonnert zum Kühe melken in Glonn, ein Dorf bekannt durch seine Heilanstalt für Schwererziehbare, ein gutes Bild für die "Bild". Eine akademisch gebildete Frau macht sich auf ihr Leben mutig zu leben, im Interesse der Kultur vergangener Zeiten und Länder und die einzige Gefahr für sie war eine verfehlte Politik, der Staaten, dem ihr archäologisches Interesse galt. Sollten wir nicht gespannt sein, was diese Frau zu erzählen hat, zu Funden und Ausgrabungen, in ihrer langjährigen Arbeit? Wie anders, wie eloquent dagegen. Der Diplomat Chrobog, Staatssekretär, samt Familie, schien fast eingeladen zu einer dreitägigen Entführung, um zu demonstrieren, Susanne Osthoff, bekam den falschen Taxifahrer. Der Taxler und der Medikus.Thursday, 5. January 2006
Lästig, durchaus mal dringend, mit dem Taxi zum Arzt. Das Jahr noch taufrisch, im Gegensatz zu mir, doch die Hoffnung stirbt zuletzt, ein paar Pillen werden es richten. So duckte ich mich hinten in die ausgesessenen Plastikpolster, fragte, rein rhetorisch, sie kennen den Weg? . Aus war's meine Gedanken zu ordnen, den Schmerz der mich zum Arzt trieb, unter Kontrolle zu bringen durch autogenes Training. Da hatte ich die Rechnung ohne den Strickjacken-Taxler gemacht; was glauben sie wie lange ich Taxi fahre? Ich erfuhr es, durfte jedes Detail miterleben, wie es in alten Zeiten war, ja damals gab es eine richtige Taxikultur, großzügige, freundliche Leute damals, heute verdient jener der auf der Straße sitzt, in drei Stunden mehr. Kleiner Blick im Rückspiegel auf mein schmerzverzerrtes Gesicht...Krankenfahrten wurden schnell und anstandslos von den Kassen übernommen, heute alles perdü. Jede Fahrt hat ein Ende, das Trinkgeld dürfte den Bettler auf der Straße für die drei Stunden erfreuen, beim Taxler war's der Mangel an Rückgeld. Beim Arzt, drei Patienten vor mir, die SuperIllu von 1996 auf dem Tisch, stickige schlechte Luft, auszuhalten, absehbar. Zwei Stunden später, ein bestgelaunter Arzt, freundlich lächelnd, andeutend Platz zu nehmen, spricht angeregt ins Handy mit einem Kollegen über Kollegen. Anschließend führt er das Gespräch Unisono mit mir weiter. Ganz recht hat der Kollege, dass er seine Praxis vor Weihnachten schließt, in Urlaub fährt und gleich im neuen Jahr zwei weitere Wochen anhängt. Sein Kontingent ist erschöpft, erwartet man von ihm, dass er eigenes Geld mitbringt? Nur ein Beispiel(inzwischen verflüchtigten sich meine Schmerzen). Ich schreibe ihnen eine Rechnung für die heutige Konsultation über Euro 25. --und Rezept. Sie stellen fest, die Tabletten helfen nicht, zweite Konsultation, Rechnung über 10 Euro , ihre Kasse wird diese Rechnung ablehnen, Grund Kontingent und Arztrisiko, sie werden die Rechnung bezahlen und ihr nächster Termin wird im nächsten Quartal sein. Die Krankenkassen stimmen niemals einer Rechnungslegung Arzt und Patient zu, sie würden in Rechnungen ersticken, ein ungeheuerer Verwaltungsaufwand. Nun zu ihnen, ich gebe ihnen eine Musterpackung für den Ischias, das wird helfen. Wir sehen uns in drei Monaten wieder. Neues Jahr - neue WörterMonday, 2. January 2006
Das Wort des Jahres (2005) dank Alice Schwarzer - Bundeskanzlerin.
Ansonsten umschmeichelnde, zähnebleckende Anglismen. Entlassen, Kündigung, Stellenstreichung, Worte die Unglück kündigen, werden zukünftig vermieden. So wie die Sprache der Eskimos hundert verschiedene Worte für Schnee kennt, so kennt die Sprache der deutschen Vorstände plötzlich hundert verschiedene Worte für Entlassung, Kündigung,das war einmal, jetzt wickeln wir die harten Sachen lieber in weiches Globalsprech, so etwa wie "Outplacement". Vorreiter bzw. Vorbild für neue Wortschöpfungen darf durchaus Josef Ackermann angesehen werden, dieser Mehdorn für Dienstwagenbenutzer, liegt gut im Rennen für das "Unwort des Jahres" begleitet mit Victory-Zeichen und breitem Grinsen ausgesprochen heißt das neue Wort "Smartsourcing". Ein smartes und zugleich schlaues Wort, die Sprache unserer Wirtschaftsführer wird aktuell wie die Realität des Lebens, diese Realität erzwingt weitere Entlassungen im fünfstelligem Bereich, für Ackermann die smarte Streichung von einheimischen Stellen bei gleichzeitiger Verlagerung des Restes in Niedriglohnländer eben "Smartsourcing". Bei Daimler-Chrysler spricht man über "beschäftigungsorientiertes Abbaumodell", es entbehrt nicht den Charme des positiven Denkens. 8000 schmeißen wir raus, aber unser Arbeiter steht immer im Mittelpunkt unseres Denkens und Handelns. Siemens gar nennt es "unternehmerische Hygiene", da wird klar Schiffe gemacht, mit dem Wedel wird jeder Mitarbeiter der sich nicht hoch rechnen lässt, eventuell Topmanagers Gewinn streitig macht, der unternehmerischen Hygiene wegen, mit ein wenig Schmierseife der Abfindung, in den Abfluss gespült. Danach blinkt und blitzt es zur alleinigen Freude der "Shareholder. Das ist die eine Seite neuer Wortschöpfungen, es regt sich Widerstand gegen überbordende Anglismen. Günther Jauch und der Chefedakteur von "Die Zeit" Giovanni di Lorenzo, erhielten den Medienpreis für Sprachkultur in diesem Jahr. Sie haben sich um die deutsche Sprache verdient gemacht. Letztens hörte ich Herrn Jauch bei einer Quizfrage das Wort "Diners-Club-Karte" tatsächlich, mit langem- u- deutsch aussprechen. Da schoss sein sprachlicher Patriotismus etwas über das Ziel hinaus konsequenterweise, hätte er Essens- Klub-Karte vorlesen müssen, doch Diners-Club ist eine eingetragene amerikanische Marke und kann englisch ausgesprochen werden. Tausende Anglismen die ihre Leuchtreklame ziehen, können wir weder aussprechen noch korrekt übersetzen. Die coole Jugendsprache findet allerdings ihr o.k. bei Duden.
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