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Sunday, 29. April 2007
Gestern konnte wer wollte sich über die europäische Subventionspolitik oder die der Weltbank ein Bild machen, oder ein wenig hinter die Kulissen einer vollkommen verfehlten, aber wohl gewinnbringenden Strategie blicken. Diesmal brachte "Spiegel TV" unter dem Titel "Vergiftete Geschenke", das Drama im Senegal. Die ganzen subventionierten und überschüssigen Lebensmittel europäischer Hersteller wird nach Afrika gekarrt, unter der Prämisse, gutes zu Tun. Wirft billig auf den Markt, Zwiebeln, Tomaten und besonders desaströs Trockenmilch in immensen Ausmaßen, zu einem Preis für den der afrikanische Bauer es nicht herstellen kann. Wir haben ihn ausgehöhlt und kommen mit angeblicher Hilfe die ihn umbringt. Haben wir schon vergiftetes Obst und Gemüse jahrelang gegessen, ein Immunsystem dafür entwickelt, ist es nach Afrika zu exportieren geradezu verantwortungslos. Im Senegal finden sie auf den Märkten kein einheimisches Obst mehr, keine Milch, keine Kartoffel. Eigentlich lebten 85% der Bauern in Afrika von der Landwirtschaft und Viehzucht der Rest von der Fischerei. Auch das ist vorbei. Die Gewässer sind leergefischt durch große Fabrikschiffe aus Europa, Russland und Japan und was ich am schlimmsten empfinde, die Fischrechte kaufte die Europäische Gemeinschaft. Nennen wir das Entwicklungshilfe, ein Land mit Müll zuscheißen, nachdem wir es ausgelaugt und ausgebeutet haben. Sicher erzähle ich einigen nichts Neues, lange interessierte es uns nicht, bis die Qualität der Hersteller bei uns im eigenen Land durch die Massenware Lebensmittel bergab ging. Wollen wir den Dreck nach Afrika versenken, sie zuschütten mit Müll? Die unsere abgelegten Kleider aus den Containern kaufen müssen. Die mit ihrer letzten Mark eine Reise nach Europa bezahlen, um einen Job zu bekommen um ihre, von uns ausgelaugten Familien das Überleben zu sichern. Wer nicht auf der Fahrt stirbt, kommt in ein Lager oder wird, was geschehen ist, einfach ins Meer geworfen. Wer einen Blick ins Paradies werfen darf, bekommt einen spanischen Pass und Arbeitserlaubnis auf einem Fabrikschiff vor Spanien. Eines ist allen gemeinsam, sie wollen Geld verdienen und so schnell wie möglich in ihre Heimat zurückkehren. Unser Bundespräsident Horst Köhler, kennt sich bestens mit der Weltbank aus, wie kommt man zu solch einem Handel oder fehlt mir der Blick für die Philosophie die dahinter steckt? Meine Visionen nehmen kein Ende, ist es Programm unseren Stern von armen = überflüssigen Menschen zu säubern, damit sich nur noch eine bestimmte Klientel, die Erde auf höchstem Niveau unter sich aufteilt?
Da hängen wir Deutsche an der Aufarbeitung unserer Vergangenheit und schaffen gleichzeitig eine Neue noch schlimmere.
Ein Drama auf dieser Erde, dass so überflüssig ist wie ein Kropf.
Thursday, 26. April 2007
Bitten sie einen Politiker um eine Stellungnahme egal zu welchem Thema, so wird er zuallererst, bevor er seinen Kommentar abgibt, auf eine Umfrage hinweisen die seine Meinung untermauert. Wer bezahlt eigentlich die Meinungsumfrager, wem stellen diese Institute oder Call-Center die Rechnung? In jeder Fußgängerzone wird man alle paar Meter aufgehalten um eine meist tendenziöse Frage zu beantworten. Die Umfrage des Jahres allerdings ging von Greenpeace aus, und ergab, dass die Verbraucher lieber Essen ohne Rückstände von Pestiziden wollen. Wer hätte das gedacht? Was für eine Frage, sollte, erwartete man, dass die Verbraucher ein Essen mit Pestiziden vorziehen? Ich meine, Herrn Seehofer würde das sicher gefallen, seine Anstrengungen uns Pestiziden vom Halse zu halten gehen gleich Null. Nur das Marketing nie um Slogans verlegen, könnte uns die Pestizide als Pesti verkaufen. Spaghetti mit Pesti, denken sie an Tomaten oder Paprika aus Spanien, da käme Pesti statt Pasta, ehrlicher daher. Nach einer kleinen Übergangsphase, greifen wir automatisch zur Pestiverpackten Paprika und das Essen macht gleich viel mehr Spaß.
Noch ist es nicht soweit. Noch ist nicht umetikettiert. All die Kaninchenrücken die wir über Ostern verspeisten, hinterlassen nachträglich ein Gefühl des Ekels. Täglich flattern Ekellisten ins Haus mit Mindestpreisen. Was essen wir, wenn es unsere finanziellen Mittel nicht zulassen, für einen Kaninchenrücken 18.--Euro pro Kilo, Lamm, einen Hasen, unerschwinglich. Fühlt sich kein Lebensmittelhersteller verantwortlich für das was er produziert, kein Schamgefühl, kein Berufsethos das ihn drückt. Schmeißt uns Kadaver verreckter kranker Tiere in die Wurst. Zusammengepferchte Schweine, oder Kaninchen auf Beton ohne einen Zentimeter Platz um sich zu bewegen und wir sind gezwungen zu kaufen, weil die Mittel fehlen, um Qualität kaufen zu können. Wer ist denn unförmig und fett, aus welcher Schicht kommen die dicken Kinder, die heute schon enorme Kosten für die Krankenkassen verursachen? Da hilft keine Aufklärung, diese Ratschläge führen nur in die oberen Preisklassen, oder sind mit Arbeit verbunden, da winkt das Prekariat ab. Dieses Desinteresse führt zur Verantwortungslosigkeit der Lebensmittelhersteller, eine Spielwiese der Mafia und kein Minister der endlich mal an der Halteleine und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zieht. Über diese Machenschaften die an die Öffentlichkeit kommen, erfahren wir nur über einen kleinen Angestellten der entlassen wird, oder wurde, weil er die Zustände in seinem Exbetrieb anprangert. Der natürlich nie wieder in diesem Beruf eine Arbeit bekommt. Scheint heute der einzige Grund noch für Zivilcourage zu sein, Wut und Verzweiflung? Eine Schande für einen Minister, dessen Fehler auf diese Art zutage treten.
Die heutige Umfrage lautet: Wollen sie genveränderte Lebensmittel?
Monday, 23. April 2007
Man darf getrost von Historie sprechen, beim Gedanken an Briefe schreiben, von hand auf persönlichem Papier. In einer ruhigen Stunde, zog man sich zurück um seine Post zu erledigen, per Hand, geschäftliche mit der Schreibmaschine, wenn vorhanden mit zwei Durchschlägen. Gedankenvoll oder hastig, aus Schwermut, mit Liebe, mit Hass, wir schrieben emotional, unzensiert. Wir antworteten oder erbaten Antworten in der Gewißheit warten zu müssen. Zwei Tage brauchte der Brief mindestens. Entweder lag er morgens oder am Nachmittag im Briefkasten, denn annodazumal klingelte der Postmann zweimal. Abgeleckt das Kuvert, Briefmarke drauf und ab in den Kasten. Er erreichte den, den er erreichen sollte. Gedankliche Verbindung zwischen zwei Menschen. Doch diese Kultur scheint dem Untergang geweiht. Völlig überholt und abwegig für mein Auge die Handschrift entziffern zu müssen. Ein persönlicher Brief, überholt, kann nur von der Oma sein.
Aber nun sind wir im Zeitalter der Mail. Schnell laufen die Finger über die Tasten, viel Zeit lassen sie einem nicht für richtige Gedanken. Wenn ich Glück habe kommt meine Mail zurück und zwischen meinen Zeilen steht die Antwort, dabei weis ich was ich geschrieben, bin aber gezwungen es noch einmal zu lesen um die Antworten zu finden. Oder sind in der Form einer sms geschrieben. Nun bekommen wir täglich Post zu jeder Zeit ob ich will oder nicht, meist sind mehr im Spam gespeichert, wo mir Menschen Geld, Kochrezepte oder Viagra anbieten, oder drohen, "letzte Mahnung von der Bank." Meine mails sind öffentlich, durchlässig, laufen unkontrolliert durch Kanäle, einsehbar für jeden der sie lesen möchte.
Vor drei Tage wurde nur ein einziges mal die Nachricht durchgegeben, dass "Yahoo" in China ,drei Chinesen verdächtige mails der Regierung meldete, da rebellisches gegen das Regime hin und her ging. Die Männer wurden verhaftet das Ende ist bekannt.
Das traf mich bis ins Mark, ich meine was liegt zwischen mir und China, nur ein Klick zur Mail. Allerdings bis China muss ich nicht mailen, unser Innenminister Schäuble fordert ganz selbstverständlich Transparenz, sind wir doch alle heimliche Terroristen. Transparenz ein positiver Ausdruck für Kontrolle. Mein PC, meine mails werden öffentlich, sind es schon, wann immer es jemanden beliebt sie einzusehen. Es geht verdammt nicht darum, dass ich nichts zu verheimlichen habe. Herr Schäuble sagte, es wäre durchaus möglich mal den Falschen zu verhaften, aber er käme ja wieder frei, wenn sich seine Unschuld heraus stelle und die zwei Jährchen die das dauert, mein Gott der Staat irrt auch mal. Darauf lassen wir uns widerspruchslos ein. Möglich meine nächste Mail geht gleich an den Staatssicherheitsdienst. Es wird so kommen, ist nur eine Frage der Zeit. Bei Politiker längst ein übliches Ritual, mails die sie nichts angehen einzusehen.
Thursday, 19. April 2007
Harare vor vier Wochen. Mugabes Schergen prügeln wieder einmal politische Gegner nieder. Keine Aussicht auf ein Ende der Gewalt in Simbabwe oder Nigeria, oder, oder, oder. Wir kleistern die Politiker zu mit Entwicklungshilfe und Spenden und erreichen damit, das es sich die führenden Politiker unter den Nagel reißen, ihre Macht stärken. Mugabe der eigentlich zu Beginn seiner Karriere als gemäßigter Kopf galt, Simbabwe in die Unabhängigkeit führte, hört sich heute so an, zu meinem Entsetzen: "Die Polizei hat das Recht, alle zu verprügeln und alle zu verhaften, dann noch mal verprügeln. Niemand solle vergessen: Wir sind bestens bewaffnet." (Klingt bei Herrn Schäuble nicht viel anders)
Der Despot Robert Mugabe geht über Leichen um seine Macht nicht zu verlieren. Oppositionelle müssen um ihr Leben fürchten und Kinder werden zu Zielscheiben. Brutale Aktionen jeden Tag.
Ein Land brennt, die Bürger fliehen. Das Thema verarbeitet der Künstler Kudzi Chiurai in Johannisburg. Das Motiv - der Kopf des Diktators Mugabe in Flammen, macht ihn nun weltweit berühmt. Er will aufmerksam machen auf die desaströsen Zustände in seinem Land, von dem er einst glaubte, dass sein bejubeltes Idol Mugabe, es in die Freiheit führen könnte. Zu wünschen wäre, dass die politische Botschaft des Künstlers Chiurai, die übrige Welt bewegt, während für den Künstler mindestens zwei Jahre Gefängnis warten, wegen Beleidigung des Präsidenten.
Macht, Geld und Gewalt beherrschen ebenso Nigeria. Ein Land von 140 Millionen Menschen, das bevölkerungsreichste Land in Afrika. Ein Land mit 60% Muslime der Rest Christen. Seit über 40 Jahren ein unabhängiges Land und immer in der Krise. Jetzt Neuwahlen, ein vom Volk gewählter Regierungschef soll das Land regieren. Dafür wird die Staatskasse geplündert für eine solide Machtbasis der Zukunft von alten Machthabern der Diktatur. Ihre Schergen, prügeln, und morden. Ausländer werden entführt, Lösegelder fliessen direkt in politische Kampagnen.
Interessieren uns wirklich noch die tägliche Summe der Toten ob in Nigeria oder Simbabwe?
Monday, 16. April 2007
Das Motto der Baden-Württemberger ist, - schaffe, schaffe, Häusle baue, Hund abschaffe, selba bella. Brave, strebsame, konventionelle Bürger leben im Spätzleland, wo man seinen Dreck vor der eigenen Haustür selber wegmacht, und man den Nachbarn aus dem Augenwinkel beobachtet, wo das soziale Miteinander besser funktioniert als in anderen Bundesländern. Wer rebelliert muss das Ländle verlassen, wir kennen viele Beispiele. Wer mitmacht hat den Rückhalt, seines Ländle. Innenminister Schäuble, will die Verschärfung der Sicherheitsgesetze für den Datenschutz.
Der gläserne Mensch reicht dem Staatsdiener nicht, rundum werden Spiegel zusätzlich aufgestellt. Was Innenminister Schäuble, von sich gibt, muss als späte Rache seiner Verletzung nach einem deutschen Anschlag, angesehen werden. Ihm ist ganz übel Unrecht geschehen, aber ein Unrechtsbewußtsein darf daraus nicht werden.
Es geht ihm um Fälschungssicherheit des Passes, mit schlagenden Argumenten wie bei der Einführung des Euro; der Euro sei Fälschungssicher, heute wissen wir es besser. Das also kann nicht das Argument sein. Ihm geht es vordergründig um die Verhinderung von Terroranschlägen, hintergründig um ein in allen Bereichen abgespeichertes Volk zu bekommen, auf das die Polizei jederzeit mit gesetzlichem Recht zugreifen kann. Auf Daten, Konten, tun und lassen, jedes einzelnen Bürgers, für Polizei, Partei, Finanzamt und welchem Ministerium auch immer. Sie hängen sich in unsere PCs, ermitteln unsere politische Gesinnung, Freunde und Tätigkeiten.
Die Gefahr kommt lautlos übers Netz.
Günther Oettinger, Ministerpräsident im Ländle und Nachfolger des Marine-Oberstabs-Nazirichters Filbinger, steht auch nach 60 Jahre noch dafür ein, dass einem Mitmacher einmal ein Fehler zugestanden werden darf, er eigentlich Opfer, der 60-Millionen- Opfer sei. Blanker Hohn. Ein ordentlicher Aufwind für die rechtslastige Gesinnung.
Mir geht es nicht darum, wie Filbinger beurteilt wird, sondern wie sensibel, Rücksicht- und respektvoll umgegangen wird, zwischen Recht- und Unrechtsbewußtsein. Da dies nicht gesichert ist, im Gedankengut der Sager und Macher, bin ich gegen jeden weiteren Ein-und Zugriff auf die bestehenden Sicherheitsgesetze und mein ganz individuelles Leben.
Friday, 13. April 2007
Wer abergläubisch ist, der steht heute erst gar nicht auf, wenn doch, rollt er sich auf den Balkon oder Terrasse und hält den Atem flach. Sind eh die letzten Ferientage. Politisch tut sich nichts, weder Innen- noch außenpolitisch. Deutsche Tornatos fallen nicht in Afghanistan vom Himmel, sondern in der Schweiz.
Nur einer (gähn) Bischof Mixa, erkor sich Ostern zu seinem persönlichen Fest, hält sich für berufen, Frauen zu sagen, wo es langgeht. Für ihn gelten noch immer die drei K
Monday, 2. April 2007
Der Friseur vom Hindukusch
Der Herrscher des Hindukusch legt großen Wert auf ein gepflegtes Äußeres. Er erläßt einige Gesetze hinsichtlich Kleidung und persönlicher Hygiene. Die seltsamste Weisung bekommt aber der Barbier der Stadt. Er wird angewiesen, jedem Untertanen innerhalb von sechs Monaten die Haare zu schneiden. Wer danach noch keinen ordentlichen Haarschnitt hat, soll enthauptet werden. Für jeden Haarschnitt soll der Barbier einen Silbertaler bekommen. Aus Gründen der Reinlichkeit werden keine Hobby-Barbiere zugelassen - niemand darf also etwa seinen Freunden die Haare schneiden. Um weiterhin sicher zu gehen, das der Barbier nicht auch dafür kassiert, die sich die Haare selbst schneiden wollen, wird ihm eine Wache zur Seite gestellt, die ich die Hände abhacken soll, falls er eine der Regeln bricht.
Anfangs ist der Barbier hocherfreut, er sieht sich bereits in Silber schwimmen. Dann aber kommt ihm ein entsetzlicher Gedanke der ihm wie ein Schock in die Glieder fährt.
In der folgenden Nacht, nachdem er den ganzen Tag Haare geschnitten hat, ohne dafür bezahlt zu werden, flieht er in die Berge, wo er sich 20 Jahre versteckt hält.
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Warum lässt sich der Barbier diese einmalige Gelegenheit entgehen, viel Geld zu verdienen?
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Der Barbier wurde durch den Gedanken an seine eigenen Haare erschreckt.
Was er auch tut, er muss eine der Regel brechen.
Es sind eine ganze Reihe von Lösungsvorschlägen gemacht worden.
In seinem Werk "Principia Mathematica" unternimmmt Russel den Versuch für nicht weniger als sieben Variationen Lösungen zu finden und verzweifelt daran. Ist die Menge aller Megen, die nicht Teil ihrer selbst sind, Teil ihrer selbst oder nicht und wenn sie es nicht ist, ist sie es dann?
Die Konsequezen dieses Problems nicht nur für die Logik, sondern auch für die Mathematik scheint unlösbar.
Bleibt nur weiter nachzudenken.
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