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TagesKritik.de steht zum Verkauf!Die Inhaberin dieser Domain bietet TagesKritik.de zum Verkauf an. Interessiert? TagesKritik.de kaufen"Dann geh` ich ins Maxim"Wednesday, 28. March 2007
Alles erloschen, alles vorbei, die Asche verweht. Johannes Heesters, zärtlich Jopie genannt, hat aufgehört zu rauchen. An die neunzig Jahre währte der zündelnde Flirt zwischen weißen Röllchen und dem charmanten Rollenspieler, dem ein kleines Rauchzünglein dem Mund entflieht, dem König der Eleganz. Mit Schirm, Charme, Zigarette und Zylinder, lud er uns ein, dieser schöne Flaneur, aus seinem Champagnerkelch zu trinken. Das ein Raucher auch nach langer Zeit seine Leidenschaft verwirft, ist nichts Besonderes, dafür gibt es viele Gründe, gerade jetzt in dieser aufklärenden, regiden Kampagne gegen Zigaretten. Aber Johannes Heesters hat noch nie mit etwas aufgehört. Hat er aufgehört zu singen, spielt er nicht auch noch Theater, gibt er nicht auch noch Interviews? Mit Hochachtung ist zu vermerken: Er hat nicht aufgehört zu leben, womit er übrigens in krassem Gegensatz zu den meisten Vertretern seines Geburtsjahrganges steht, ob sie alle rauchten oder nicht, ist nicht überliefert. Jopie wurde durch die Jahrzehnte zu einem Tenor, dem die Daseinsfreude besser stand als der Tod. Eines darf und muss festgestellt werden; Wer aufhört zu rauchen, muss nicht zwingend daran zu Grunde gehen. Johannes Heesters hörte auf zu Rauchen zu einer Zeit, da der Zigarette keine Arien mehr gesungen werden, er hat ein leises Adieu gehaucht, er wird nicht mehr ins Maxim gehen und galant, weiß behandschuht, an der langen Elfenbeinzigarettenspitze ziehen. Heute wird er überall hinausgeworfen, wenn er auch nur sein Etui öffnet, denn die Zigarette wird so verboten werden, wie die Liebe des Grafen Danilo zum Landmädchen Hanna in der Lustigen Witwe. Heesters hat einige Rekorde gebrochen, nun hat er auch noch die Zigarette überlebt und ist dabei um eine Leidenschaft ärmer geworden. Mit Hundertdrei Jahren dürfte einiges mehr verschmerzt sein.
Der kleine Junge Jopie Heesters, zog im letzten Jahrhundert, kurz nach dem erste Weltkrieg, an seiner ersten Zigarette, kein lebendes Gedächtnis reicht so weit zurück, und sie begleitete ihn neunzig Jahre, von Erfolg zu Erfolg. Ich rauche dieses wohlschmeckende Ding, bis ich schwarz werde, oder natürlich besser, Schauspieler, Sänger, oder Liebhaber schöner Frauen, bis zum letzten Zug. Nun wissen wir es besser, nicht bis zum letzten Atemzug. Rauchfrei Jopie, diese neue Erfahrung muss noch lange ausgelebt werden.
Geschrieben von Bruni Sadler
um
10:55
27 Staaten lächeln für EuropaSunday, 25. March 2007
und Berlin feiert bis zur Kinnsperre und wer 5 Euro für ein tschechisches Kartoffelplätzchen ausgeben kann.
Im Grunde bewegen wir uns heute in der Europäischen Union wie früher innerhalb der Grenzen unseres Landes, fast unbeschränkt. Wir können studieren, wo wir wollen. Wir wohnen, wo wir eine bezahlbare Bleibe finden, ebenso ist es mit Arbeit. Machen Urlaub wo es uns gefällt. Kaufen, was wir bezahlen können. Verzehren, wenn wir können ohne Stress unsere Rente. Französische Modelle, spanischen Wein, italienisches Essen, alles möglich, solange das Kapital stimmt. Ist das Multikulti oder einfach Pragmatismus, letztlich für mich entscheidend ist, dass der Römische Vertrag vorsieht, dass wir uns gegenseitig, jedenfalls auf unserem Kontinent, nie wieder bekriegen. Ist nicht viel, angesichts der Aufrüstung außerhalb unseres Kontinentes. Die "Newsweek" titelte:, "Der kranke Mann Europa" über Deutschland, richtet aber den Blick auch auf die Vorteile unserer Entwicklung: "Dieses Land wird der Welt jedenfalls nie wieder unangenehm auffallen". Ländlich, aber reinlich - das ist das Image, das Deutschland in den Augen der Welt im neuen Jahrtausend zunehmend gewinnt. Ein objektiver Blick von aussen der mit meinem subjektiven übereinstimmt. Unserer Sprache wurde unüberhörbar ein ewiges Lächeln, glucksen unterlegt, allen Endungen der Sätze wird in höherer Tonlage gesprochen. Ob politischer, literarischer Talk, sonstige Gespräche, oder Runden, alles ist stimmig oder wird schnell passend geredet. Vorbei eine intelligente Streitkultur, unterschiedliche Meinungen, werden sanft aber konsequent weggelächelt. Moderator/innen lächeln mit zusammen gebissenen Zähnen. Frau Bundeskanzlerin Merkel, geschult darin, ist Meisterin dieser Disziplin. Alles Maulkorb oder was? Alles easy. Wir sind Europa und nicht mehr die bösen Deutschen, wir lernen lächeln, bis der Kiefer kracht und die Gesichtsmuskeln streiken..
Geschrieben von Bruni Sadler
um
11:34
Rechtsextremismus aus Freude am FrustThursday, 22. March 2007
Ist rechtes Gedankengut immer antisemitisch? Ich denke wir machen es uns zu einfach, wenn wir meinen, dass die Rechten Holocaustleugner sind. So ganz allgemein entsteht bei Jugendlichen, je nach Bildung eine Verweigerungshaltung allem gegenüber. Wie es mit der Bildung aussieht ist hinreichend bekannt. Wir sind nicht das einzige Land in Europa mit einem Rechtsruck. Es ist ein wirtschaftliches und soziologisches Problem. Frust, machtlos zuzusehen wie ein Graben entsteht zwischen arm und reich. Wohin mit dem Ärger darüber? Ausländer, Juden sind ein dankbares Thema. Frau Knobloch vom Zentralrat der Juden, steigt gebetsmühlenhaft jedesmal auf antisemitische Äußerungen ein. Erst daraus entsteht eine Debatte die nichts neues lehrt. Heimat- und Vertriebenenfilme stärken das Unwohlsein im hier und jetzt, wir Deutschen waren es, die leiden mussten im Krieg. Helden werden heraufbeschworen.
Ohne Bildung keine Chance, da ist faustdicker Frust, eine Arbeit die schlecht bezahlt wird, die den Lebensunterhalt nicht mehr garantiert und Hartz IV. Hat ein Ausländer Arbeit, nimmt er uns den Arbeitsplatz, lebt er von Hartz IV lebt er von meinen Steuern und es geht es ihm besser als einem schlecht bezahlten Polizisten, der für ihn bei Gefahr den Kopf hinhalten soll. Rechtes Gedankengut findet sich längst unter den Gebildeten, keine Seltenheit und wird kräftig durch die Politik gefördert. Die Unterschicht ist im Sprachgebrauch angekommen, die Medien bedienen sich ihrer. Die Grenze ist scharf gezogen, zwischen oben und unten verläuft ein tiefer unüberbrückbarer Graben, auf der Kante balanciert halsbrecherisch die Mittelschicht. Ich arbeite, so tönt es, aber 345 Euro wie Hartz IV Empfänger, habe ich im Monat nicht zur Verfügung. Das ist natürlich eine Milchmädchenrechnung. 345 Euro sind nicht fürs Vergnügen und zum Ansparen gedacht, leider ein Bild, dass sich den Arbeitenden aufdrängt und herhalten muss für seinen Frust, denn vielmehr bleibt ihm nach Abzug seiner Festkosten auch nicht übrig. Ausgleich schafft nur eine Grundsicherung für alle und wer arbeitet hat eben mehr. Das wäre Gerechtigkeit. Oder?
Geschrieben von Bruni Sadler
um
09:53
Zwei BücherSunday, 18. March 2007
Wer sich nicht in das Gewirr der Leipziger Buchmesse stürzen möchte, kann sich Zuhause mit zwei hochkarätigen Bücher über deutsche Vergangenheit, einst und noch immer aktuell auseinandersetzen. Ich bin sicher mehr neue Erkenntnisse werden ihm auf der Buchmesse sicher nicht geboten. Zur noch nicht verarbeiteten Geschichte jüngster Vergangenheit, gehört die RAF. Aktuell die augenblickliche Aufgeregtheit um Christian Klar und Brigitte Mohnhaupt, erschien von Anne Siemens ein Buch mit einprägsamem Titel "Der RAF ging es um das System, mir um meinen Vater". Es ist ihr gelungen, Familien der Opfer zu einer Stellungnahme ihrer heutigen Befindlichkeit zu bewegen. Mit ihrem Buch bringt sie ein Thema zu gehör, dass bei den Medien längst abgehakt ist. Nicht ganz unschuldig sind die Opfer selbst, die hinter verschlossenen Mauern und Türen leben und es bisher ablehnten über ihren Verlust und ihre Trauer zu sprechen. Es sind auch eher die Kinder der ermordeten Väter. Sie sind jetzt erwachsen und fordern mit Recht Antworten auf ihre Frage, warum mein Vater? Wir können kein Verständnis für die Morde und Taten der RAF von Anne Siemens erwarten, aber Antworten muss sie bekommen. Ein Buch empfehlenswert für alle alten Sympathisanten und Weggefährten der RAF. Der Autor Ernst Klee ein Mensch mit sehr viel Empathie, setzte sich hin und recherchierte über Künstler als Mitläufer der Nazizeit. Sein Buch "Das Kulturlexikon zum Dritten Reich" Weit über Viertausend Künstler sind aufgelistet, akribisch recherchiert, mit Nachweisen ihrer Bewunderung für das Naziregime. Die damalige Klaviervirtuosin Elly Ney die zu einem Konzert nach Holland eingeladen wurde, fragt in einem Brief an Göbbels ob Holland von den Juden befreit sei, wenn nicht, könne sie nicht spielen. Sicher ist das Thema nicht neu, aber höchst interessant, zu erfahren, waren sie erzwungener Maßen zu Mitläufer geworden und nur Claqueure oder von rechter Nazigesinnung? Das Buch erhellt, entstellt, so manchen Künstlerliebling, bis in die heutige Zeit.
Geschrieben von Bruni Sadler
um
13:01
Claus Peymann und sein AzubiThursday, 15. March 2007
Es ist doch seit langem, und die Zahlen sprechen für sich so, dass politische Straftaten mehr von rechts als von links kommen. Trotzdem ist ein Hype um Christian Klar, dem letzten, der kein öffentliches mea culpa ausspricht. Wer nur annähernd sich als alter Sympathisant zeigt, wie Claus Peymann, der wird in den Medien verwurstet. Mit Recht spricht er von mittelalterlichen Rachegedanken, Bedürfnis nach Vergeltung die hier um sich greift. Glaubt denn noch irgend jemand, dass Christian Klar, mit Schußwaffe in der Hand, nach seiner Entlassung herumläuft. Es gehört Mut dazu, wie ihn Herr Peymann beweist, den später Entlassenen, als Azubi im Theater aufzunehmen. Andererseits wo sonst, als in einem Sammelsurium von Individualisten, sprich Theater, könnte Herr Klar Aussicht auf Eingliederung und akzeptables Leben bekommen? Ein politisches Leben links, findet in Deutschland nicht mehr statt. Wir leben doch längst in einem zunehmenden Fundamentalismus, das sollte uns eher ängstigen als ein Herr Klar, dem ein Kapitalismus suspekt ist. Wem nicht? Rechte Gesinnung zeigt sich überall und ist hoffähig von arm bis reich. Polizisten als Nazis beschützen Herrn Friedman, etwas besseres konnte ihm doch nicht geschehen, ein sozusagen rundum Schutz, da ist er doch gefeit von Rechten angegriffen zu werden. Herr Friedman ist eine ganze Menge, aber nicht gerade ein Linker. Heute ist links sein, bei einem verschwindend kleinen Teil der Jugendlichen, einfach eine pubertäre Phase, die dazugehört zum Erwachsen werden und bei intelligenten Menschen durchdacht und gelebt wird. Anschließend wird er sich entscheiden. Wieviel extrem Linke, extrem Rechte wurden dafür gibt es genügend Beispiele, denke an Horst Mahler oder Otto Schily. Auch Joschka Fischer und Gerhard Schröder, nicht extrem, vollzogen ihre Wandlung hin zum Kapital. Jedenfalls bietet Christian Klar genügend Stoff, um auf- und abzuarbeiten zwischen den politischen Lagern. Man kann nur hoffen, dass die Medien nicht das Thema so hochputschen, dass Christian Klar, ein Opfer wie Rudi Dutschke wird herbeigeschrieben von der Presse.
Geschrieben von Bruni Sadler
um
15:20
Deutschlands Abfall - als StatussymbolMonday, 12. March 2007
Morgens reibt man sich verdutzt die Augen, der Blick geht verstohlen zum Wecker, nein, nicht verschlafen. Die dunklen Tage sind vorbei. Die Gesichter werden heller. Raus aus dem Plümo, radeln, laufen, schauen. Von nebenan dröhnte die letzten Wochen Baulärm, egal man sah nicht hin, war eh dunkel. Doch jetzt staunten die Augen, was entsteht hier, was soll das werden in der Nachbarsiedlung, ein Pavillon zum Lustwandeln für die Bewohner? Wie hübsch. Weiß lackiertes Gitter ringsum, die Decke gewölbt. Vielleicht eine Voliere in der bunte Vögel fliegen, Fußboden Terrakotta gefliest und abschließbare Drahttür, möglich wärs. Das wird nicht billig. Mindestens vier Wochen schon bauen sie. Die Eigentümergemeinschaft gibt Geld aus, für Freizeit und Vergnügen. Vorbildlich, denn der Spielplatz in ihrer Mitte lässt sehr zu wünschen übrig, verrostete Geräte und Schaukel ohne Schaukel, vielleicht kommt eine Tischtennisplatte hinein, ein Dartspiel, oder ein Sandkasten ohne Katzen. Ich radle vorbei und staune. Hübsch sieht das filigrane Gitter aus.
Fertig gebaut, ich reibe mir die Augen, glaube nicht was ich da sehe. Das gibt es doch nicht. Dies wunderschön leichte, strahlende Gebilde steht voller Mülltonnen. In Reih und Glied stehen sie auf gekacheltem Boden und vor der Tür ein großes Schloß. Wenn das kein Grund ist für eine soziologische Studie. Die Deutschen hüten ihren Müll wie einen Schatz. Die Zwiebel-und Eierschale, der leere Yogurtbecher, Kapital. Ist unser Müll kostbar, muss er in einen Safe geschlossen werden. Reicht nicht der schwere Deckel, der die Tonne abschließt? Der Müll bekommt sein eigenes Haus, aufwendiger als der Spielplatz. Vor wem muss er geschützt und behütet werden? Ich fass es nicht. Die Kinder spielen im Sandkasten, den die Katzen den Winter als Klo benutzen. Verwitterte rissige Wippe, aber den Müll hinter Gitter. Die Hausfrau wird in Nerzpantöffelchen und goldenem Abfalleimerchen aufschließen und liebevoll ihren Müll versenken, vielleicht nachsehen ob ein Staubkörnchen auf den kostbaren Terrakottafliesen liegt, derweil sich die lieben Kleinen mit Katzendreck beschmieren. Seien wir nicht so pingelig, Dreck ist gesund, stärkt die Abwehrkräfte der Kinder. Aber, dass ein Unbekannter seinen Müll zu meinem wirft, das verbietet sich fast von selbst. Könnte ja jeder kommen. Nur weit und breit gibt es keine weiteren Nachbarn, die eventuell sich nachts anschleichen, im Müll wühlen, oder einfach ihren dazu werfen. Vorsicht ist geboten, schließlich war mein Müll teuer, ich kann mir Müll leisten.
Geschrieben von Bruni Sadler
um
08:42
5 nach 12Thursday, 8. March 2007
Gestern schlenderte Angela Merkel mit einem Troß Männer, durch die beneidenswerte Brüsseler Ausstellung der deutschen Romantiker. Ob ihr erst beim Anblick der Bilder von Caspar David Friedrich einfiel, zu sagen in bezug auf das Klima, es sei 5 nach 12, wurde nicht übermittelt. Ein Gefühl von 5 nach 12 kann einen schon befallen beim Betrachten von C.D. Friedrichs Gemälden. Ja, sie sehen aus wie 5 nach 12, gesichtslos der Mensch in einer Landschaft die Menschen, so scheint es, nicht duldet. Seine Klimakatastrophe war die Einsamkeit. Unsere Klimakatastrophe ist die Übervölkerung der Erde. Andererseits klug war der Ausspruch nicht gewählt, denn 5 nach 12 bedeutet es ist alles vorbei, wenn davon ausgegangen werden muss, das Punkt 12 Schluß ist. Jahrzehnte warnte der Ausspruch es ist 5 vor 12, Leute spart mit dem FCKW, weg mit der Spraydose. Alternative Energien wurden erdacht, Windenergie, ein Wald mit Windrotoren wäre sicher ein Motiv für Caspar David Friedrich gewesen. Seine Atemluft enthielt in düsteren Momenten, zu seiner Zeit auch eine Menge Blei, Staub und Ruß. Heute lassen wir uns gerne ein, auf seine Melancholie, überhaupt der deutschen Romantiker, auch bei Menzel weht menschenleer im Raum, nur ein Vorhang ins Zimmer. Wir kokettieren gerne mit der Melancholie des Deutschen. Warner, vor 30 Jahren wurden als Hetzer verschrieen, Wetterfrösche konnten sich nicht zu auf eine gemeinsame Meinung und Schlußfolgerung einigen. Bei den Politikern war es nicht anders, aber immer 5 vor 12. Nach Merkels Ausspruch schwant mir böses, ich habe den Crash nicht mitbekommen. Las wahrscheinlich gerade die Zeitung in der Wärme meiner Terrasse, oder, herrje ich erinnere mich genau, der Crash um 12 Uhr geschah in dem Augenblick, als ich beim Vorhang aufhängen von der Leiter kippte, bzw. mit einem Fuß in der Sprosse hängenblieb. Seither ist nichts mehr wie es einmal war. Geben wir es zu, es ist 5 nach 12, etwas derangiert, etwas eingeschränkt in der Bewegungsfreiheit, leicht keuchend in schwerer Luft, verdorbenem Magen, doch die Fähigkeit sich zu freuen ist geblieben, bzw., Teil einer neuen Lebensqualität geworden. Daher liebe Frau Bundeskanzlerin Merkel, die Aussage 5 nach 12 unter dem emotionalem Eindruck, beim Anblick dürrer Äste in dunkler Landschaft, darf sie nicht hinreißen, zu solch negativer Äußerung, dass es 5 nach 12 und alles zu spät sei.
Geschrieben von Bruni Sadler
um
09:20
Was bleibt vom Wochenende?Monday, 5. March 2007
Der Montag morgen darf wohl der glücklichste Moment einer Woche gelten. Frisch auf in den sicheren vorgezeichneten Alltag.
Die daneben gegangene Planung für das Wochenende, Langeweile oder Stress egal, kleine Freuden, kleine Tränen gleichen sich eh. Still halten, still sitzen, Kinder ermahnen, nein am Wochenende erziehen, ihnen Rüstzeug fürs Leben mitgeben. Die Kinder machen drei Kreuze, wenn sie ihren viel zu schweren Rucksack Montag früh schultern und mit Bus oder Fahrrad wie üblich, wie gewohnt, Sprüche klopfend in ihren Klassenzimmern, auch wieder Rüstzeug fürs Leben mitbekommen. Die Eltern tauchen ein in ihr Alltagsleben, dass sich für eine neue Woche planen und aushalten lässt. Vielleicht erinnert sich oder reflektiert der eine oder andere über die Themen am vergangenen Wochenende im TV. Den großen historischen, in allen Zeitungen beworbenen Film "Die Flucht", der mir nur auf die Nerven ging durch seine musikalische Untermalung. Kein großer Film, nur große Werbung dafür. Interessanter, letzte Zeitzeugen berichten darüber, damals noch Kinder. Meist Kinder von Gutsbesitzern, die ihr Leben erzogen mit Disziplin und preußischer Ordnung, wieder einigermaßen in lebensfähige Bahn brachten. Die Erfahrung, die Erinnerung, brach vielleicht ihr Herz, nicht ihre Haltung. Ca. 20 Jahre dürfte es her sein, als ich eine Gruppe nicht mehr junger "Vertriebener" Frauen traf. Frauen die in Häusern von Gutsbesitzern arbeiteten, als Magd, Köchin, Dienstmädchen etc.. Im Westen angekommen, nur noch äußere geschundene Hülle, nicht mehr lebenstüchtig in betreuten Häusern lebten, ihre Flucht nie verarbeiten konnten. Wie auch, eine Frau aufgedunsen vom Alkohol, erzählte, das ihr das Kind in den Armen erfror, was, fragte sie, kann mir noch geschehen? Ein dramatisches vergangenes Jahrhundert und Flucht von Menschen gehört in jedes Jahrhundert. Heute sind es nicht mehr wir, andere Millionen sind auf der Flucht, wir sehen wieder dem Spiel um Macht zu, sind mit verantwortlich. Letztendlich werden auch sie unerkannt von der Geschichte verschluckt.
Geschrieben von Bruni Sadler
um
10:12
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