Schon wieder verschwindet ein Jahr in den Annalen der Geschichte. Jahre verschwinden gerne in die Bedeutungslosigkeit.
2006 vermute ich, dürften einige Eckpunkte noch lange in Erinnerung bleiben. Zur allgemeinen Verblüffung, fehlte in diesem Jahr der Frühling und der Herbst, von der Kälte ging es über in Hitze und vom sonnigen Oktober, leben wir heute noch. Klimaveränderung pah... das Wetter am Puls der Zeit, Einsparung Frühling und Herbst wird gestrichen. Sozusagen eine Klimareform. Die neue Produktivität ist heiß und kalt, nicht lauwarm, lindes Lüftchen, taugt für die Poesie, völlig unnötig, wird gestrichen. Maximalismus oder Minimalismus, wer dazwischen kommt, wird zu Brei gestampft.
Verwundern uns die positiven Gefühle durch Sonneneinstrahlung? Der Trend in allen Richtungen zeigt aufwärts. Glückshormone zuhauf. Die Wirtschaft funktioniert, Politiker werfen sich in die Brust, lesen in Prozenten und sind zu blöd zu erkennen, dass jetzt eine Wende in Prozenten für den Steuerzahler angesagt ist. Jetzt neu und gerecht ordnen. Sie werden es wieder verpennen. Der Aufschwung wird vergehen wie das Hornberger schiessen.
Man könnte sich sonstwohin beissen, denkt man nur daran, was wir es uns haben kosten lassen, für diese Spezies in Berlin ein Regierungsviertel zu bauen, das Milliarden verschlang, in der Hoffnung, auf eine optimale Politik in unserem Sinne. Die Resignation ist groß. Diese Investition müssen wir als Verlust abschreiben.
Wir sind die Macher zeigt uns das vergehende Jahr..
Lange wird in unserem Gedächtnis die neue Freude an gemeinsamen Feiern nachhallen. Glückliche Momente, die uns der Sommer fahnenschwingend, in ein fast selbstverständliches Selbstbewußtsein katapultierte, uns einfach mitriss. Kleine Zweifel seien erlaubt, ob es uns gelingt, sie ins neue Jahr hinüber zu retten. Zeit, Feste zu feiern wie sie fallen, ein bißchen Nonchalance, ein wenig carpe diem. Entfallen zukünftig Frühling und Herbst, werden wir lernen mit der neuen Zeitaufteilung umzugehen.
Ein neues Zeitalter mit der Möglichkeit ein seltenes Gut neu zu entdecken, die Zeit selbst. Wir sollten langsamer werden. Die Zukunft unserer Mobilität sollte Langsamkeit heißen. Mehr gehen im Alltag gilt als Luxus, solange Wohnen, Arbeit, Einkaufen immer weiter auseinander rücken, muss man sich Gehen erst leisten. Zeit für sich nehmen. Möglichkeit, nächstes Jahr gemeinsam die Annehmlichkeiten die das Leben bietet, ausloten.