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TagesKritik.de steht zum Verkauf!Die Inhaberin dieser Domain bietet TagesKritik.de zum Verkauf an. Interessiert? TagesKritik.de kaufenBrilliance- das erste Auto aus ChinaWednesday, 29. November 2006
Na, da brat mir doch einer einen Storch, nun sind sie da, nicht mit Schwert und blutrünstigem Kampfgeschrei, nein mit einem wunderschönem Auto, mit dem Namen "Brilliance". Brillant ist ihr Einstieg in die deutsche Wirtschaft. Die "gelbe Gefahr", Vorsicht die Chinesen kommen, Angstgeschrei deutscher Wirtschaftsbosse, seit dreißig Jahren, kommt ganz charmant daher, mit einem erschwinglichen und wie man hört, tollem Auto. Gerade diese Wirtschaftsbosse legten den Grundstein, sie gaben mit ihrem Know how in China, wir produzieren dort, weil viel billiger den Einstand, den sich nun die Chinesen zunutze machen, unseren Markt genau studierten und uns zeigen, was Innovation ist.
Auch das traditionsreiche Hotel "Vier Jahreszeiten" in Hamburg gehört einem Chinesen und alle sind's zufrieden, ansonsten wäre es ein Block mit Eigentumswohnungen geworden. Wo investieren denn unsere Milliardäre, wohl kaum in Deutschland? Die Autoindustrie, unser Flaggschiff für die Welt, ein Garant der deutschen Wertarbeit geht den Bach hinunter und das ist selbstgestrickt. Wenn es nicht wieder unglaublich viele Stellen kosten, ein Abbau, ein Ausverkauf wäre, könnte man darüber lachen, wie einmalig kurzsichtig und blöd unsere hochbezahlten Manager arbeiten. BMW bleibt nur eines übrig, mit China zu kooperieren, lächelnd Hände faltend abnicken, ganz nach chinesischem Brauch, vor allem die Sprache erlernen und weiter die Globalisierung vorantreiben. Derweil sitzen wir in unseren importierten aus Fernost, vollautomatisierten Wohnungen und Häusern, legen die Hände in den Schoß, bekommen 345.--Euro, lassen ohne Einspruch unsere Politiker unser Grab schaufeln, warten auf den günstigsten Fall, dass Arbeitsangebote von chinesischen Firmen kommen, zu ihren Bedingungen. Halleluja sog i..... Ein ärgerlicher KuhhandelSunday, 26. November 2006
Zahlt der Täter genug Geld ist die Sache aus der Welt Anrüchig ist allemal die Einstellung, des Verfahrens gegen Ackermann und als das kann es vorab schon gesehen werden. Gegen eine läppische Zahlung von 3,2 Millionen, geht dieser Mann ohne Makel, juristisch unbescholten, ohne Verurteilung aus dem Prozess. Wie ein Damoklesschwert hing die Drohung die Deutsche Bank zu verlassen, über den Richtern. Sie fanden die Lösung im Ablass-Paragraphen 153a. Den durfte Helmut Kohl und andere Politiker schon für sich in Anspruch nehmen. Ein Paragraph bei dem die Gerechtigkeit auf der Strecke bleibt. Mittlere Kriminalität kann gegen Geldauflage eingestellt werden. Unter mittlere Kriminalität fallen wohl all die Schmiergeldzahlungen der Bosse, kleiner Griff in die Portokasse und alle ist wieder im Lot. Ob bei VW, bei Siemens, der Telekom, Versicherungen, Landesbanken, oder Politiker, Millionen werden verscherbelt und verschoben, die das Volk ihnen in die Taschen gearbeitet hat. Der Anwalt Mark Binz, brachte den Mannesmann-Prozess ins Rollen, getrieben von einem Gerechtigkeitsgefühl und kann sich über den Ausgang jetzt sonstwohin beissen. "Wir können den Schutz unserer Gemeinschaft und seiner Wertordnung nicht dem Staat alleine überlassen, deshalb muss sich der Bürger einmischen", sagte er. Doch wo war der Bürger, bzw. die Medien, die Proteste der sogenannten Unterschicht, oder Anwalt Binz, als eine Frau dagegen klagte, dass 345. Euro nicht zum Leben reichen? Die Richter entschieden: ES REICHT. Justizia hat mit Recht verbundene Augen. Kein Leitartikel, nichts in der Presse über dieses Urteil, nur eine kleine Fußnote in den Nachrichten. Millionen Deutsche müssen damit ihr Leben fristen, während Monat für Monat aus Millionären, Milliardäre werden. Die Forbes-Liste über Top-Verdiener, führt keine Millionäre, sondern nur noch Milliardäre auf. Kein Politiker wird jemals für eine sozial- ausgleichende Gerechtigkeit sorgen. Dorfplatz - SupermarktWednesday, 22. November 2006
Leeren Blickes zumeist, stehe ich in der Schlange vor der Supermarktkasse, blicke erst interessiert, sobald eine Stockung die zügige Abrechnung bremst. Oft, immer öfter sind es Menschen die Plastiktüten voller Flaschen, dem Kassierer, diese, in extra bereitgestellte Tonnen zählen. Menschen, so dachte ich, die einmal pro Monat, sich von ihren leeren Flaschen befreien. In den seltensten Fällen ist es so. Es sind Menschen die davon leben müssen, täglich auf Straßen und Plätzen in Abfalleimern, Glaskontainern, nach Pfandflaschen zu suchen um mit dem Rückpfand ihren Lebensunterhalt aufzubessern. In jeder Stadt ist ein Heer der Ärmsten unterwegs, aus unserem Wohlstandsmüll noch einen Nutzen zu ziehen. Es sind nicht sogenannte freiwillig Unbehausten, es sind die durchs Netz gefallenen, die keine andere Chance mehr sehen, je eine anständige Arbeit zu bekommen, also nutzen sie diese Chance. Meist Scheu, mit gesengtem Kopf hasten sie rein und raus, jederzeit gewärtig, unsere Häme abzubekommen.
Etablierte sich bei mir erst einmal dies Bewußtsein, welche Armut auf unseren Straßen herrscht, wird die Einkaufstour zum Horrortrip. Vor dem SB steht Mann/Frau und verkauft die städtische Obdachlosenzeitung, soviel kann ich gar nicht kaufen wie ich müsste. Ich habe mir angewöhnt beim SB-Bäcker eine Brezel zu kaufen und ihm/ihr zu geben. Anschließend flaniere ich durch die Passage die widerhallt von verschiedenen Klängen, weil alle paar Meter ein Musiker aufspielt, nicht zum Tanz, nicht von lustigen Musikanten nein, Armut, Kälte, Not, zwingen die Menschen dazu. Ich höre Melodien auf einer Harmonika, einer Geige, oder Panflöte. Kaum sitze oder stehe ich in der U-Bahn, geht der Melodienreigen weiter, da wird gesungen zur Klampfe, oder gar einer erzählt laut aus seinem trostlosen Leben und bittet um Geld. Gesenkten Kopfes schleiche ich aus dem U-Bahnschacht, gehe an einer ausgestreckten Hand vorbei, schäme mich meiner prallen Einkaufstüte. Zuhause angekommen, leere ich den Briefkasten, darin ein Kuvert mit der Bitte, unbedingt für Afrika zu spenden. Es ist deprimierend mit offenen Augen einkaufen zu gehen. Leider bin ich nicht in der Lage über Geld, das ich nicht brauche, zu verfügen. Denjenigen die über Geld verfügen bleibt erspart, zu sehen, wie es auf unseren Straßen zugeht, ein Lieferservice liefert diskret ihre Wünsche ins Haus. Menschen Scheibchenweise in GubenThursday, 16. November 2006
Eines der letzten Nester ganz im Osten, an der Grenze zu Polen, wagen sich nicht mal mehr Fuchs und Hase Gute Nacht zu sagen, aus Angst, unter eine Säge des Menschensägewerks Gunther von Hagens zu kommen. Dead End an Deutschlands Rand. So ziemlich alle Häuser samt Rathaus durfte er erwerben, beste Kulisse für jeden Grusel, investiert Geld, zur Renovierung für seine ganz reale Horrorshow in den Gemäuern.
Die Gubener, sehen in den Leichen, die massenhaft kommen, die Chance, der schon hirntoten Stadt wieder leben einzuhauchen. Körperspendemobile sollen ausschwärmen ins ganze Land, damit die Körper in Guben zu Scheiben verarbeitet, und einem staunendem Publikum in seiner Show "Plastinarium- Körperwelten" gezeigt werden. Gastierte gerade erfolgreich in Potsdam. 6800 Körper stehen jetzt schon für die Zukunft zur Verfügung. Kaum das Leben ausgehaucht, kommt von Hagens und karrt die Leichen in seine bizarre Leichenstadt. Wie man hört, sind seine Mitarbeiter, alles ehemalige Langzeitarbeitslose entzückt, von der Vorstellung selbst einmal als Scheibchen oder was besonders gerne gekauft wird, das Genital, in einem Wohnzimmer auf der Anrichte zu stehen. Ganz Schmuck ein Weihnachtsbaum mit goldenen Fingerspitzen. "Die Körperscheiben sind so schön wie Kirchenfenster" lobt Herr von Hagens seine Arbeit. Wem nun noch immer nicht schlecht ist, kann sich einen Lampenschirm bei ihm bestellen. Der Plastinator bietet einen eigenen zur Kontemplation. Er nennt es "Die Körperkirche". Was schert Herrn von Hagens, Moral oder Ethik, Proteste sind genug geschrieben. Rechtlich ist er bisher unangefochten. Das Endprodukt, Plastinat da unvergänglich, stehe als Sache zur freien Verfügung. Abgerechnet wird in Tonnen. Natürlich wird es unterschiedliche Preise geben. Die Scheibe Ente, kostet 150 Euro, die Scheibe Mensch, je nach Region, Bauch geht weniger gut. Herz geht super. Nun erwägt die Kirche eine Klage gegen die Leichenschau, da wird der Bock zum Gärtner, die Kirche die seit ihrem Bestehen mit Reliquien einen schwungvollen Handel treibt, und so manch Heiliger im Glassarg zur Schau gestellt wird, sie protestiert aber nicht mit, mea culpa. Reine Formsache. Täterschutz für Castor-TransportTuesday, 14. November 2006
Ein ausgeklügeltes, von Ingenieuren genau berechnete Technik, macht es möglich und garantiert, Atommüll gefahrlos unter der Erde zu bunkern. Ein ganzer Industriezweig arbeitet mit verantwortungsbewußten Technikern, Politikern und der Kernkraftlobby, an der Unschädlichmachung von Atommüll zum Wohle des Volkes. Demonstranten die immer nur die Arbeiten eines Castor-Transportes verhindern wollen, wissen um die Sinnlosigkeit ihres Protestes. Wir sind nicht mehr in Mutlangen!
Der Giftmüll der Täter wird polizeilich geschützt und dafür gibt es keinen "Weißen Ring". Der Atommüll wird bis zu 10km unter der Erde gelagert, eine Unterwelt für sich, da arbeiten Menschen, ohne Tageslicht, graben wie Maulwürfe Stollen um Stollen, Gänge mit gelben Fässern, schichten auf und nehmen ihre Brotzeit dabei ungerührt neben tödlichem Gift ein. Die ersten gelagerten Fässer, vor ca. 10 Jahren eingelagert rosten, werden umgestülpt in neue Fässer, die natürlich genauso wieder der Erosion ausgesetzt sind, eben wieder in 10 Jahren. Sicher ist da gar nichts. Unser Klimaschutz wackelt, die Meere steigen an, unterirdische Atomversuche zerstören, erschüttern Grund und Boden allerdings weit, weit weg. Unsere Erde reagiert auf unsere Umweltverschmutzung, die Tragweite scheint nicht klar? Leider leugnet jeder Politiker, dass das schlimmste Gift, der Tod, uns nicht schaden kann, solange wir ihn unter den Teppich kehren. Was nicht sichtbar, wird nicht zum Gesprächsthema. Die wenigen Demonstranten kommen längst zu spät, planmäßig zieht der Todeszug durch Deutschland, kommt mir irgendwie bekannt vor. Was wir unseren Kindern hinterlassen ist nicht nur beschämend, sondern verantwortungslos, dieses Wort reicht nicht, es ist kriminell. Ob wir zu diesem Zeitpunkt Kernkraftwerke abschalten ist doch völlig wurscht. Wir von der Spezies "homo sapiens" schafften in kürzester Zeit die Luft über uns zu verpesten, ein Ozonloch über uns, ein Giftcocktail unter uns. Zur Umkehr längst zu spät. Fünf Staaten mit Atombomben und ordentlich aggressivem Potential, stehen zur Aktivität noch aus. Wir werden es, wenn wir Glück haben überleben. Vielleicht sollten Modedesigner schon mal Kreationen für unsere Enkel entwerfen, die mit Schutzanzügen ganz hip daherkommen. Vor 30 Jahren sagten wir, es ist fünf vor zwölf. Kurz danach gab um zwölf Uhr, mein stundenschlagender Regulator seinen Geist auf. Gerechtigkeit -Schutz des Täters muss gewahrt bleibenFriday, 10. November 2006
Der Täter ist Klient bei der Polizei, der Kunde, der Verbraucher, Argument für ihre Arbeit, jeder kann mal straucheln, wären sie nicht bei der Polizei, wären sie Brüder im Geiste. Da wird schon mal gefrotzelt, hättest deinen Stent im Zaume halten sollen. Opfer? Kennen wir erstmal nicht, haltlose Beschuldigungen für Bürokraten zu bearbeiten, ganz oben, Psychologen, Sozialpädagogen. Eine Anzeige nach Vorschrift bearbeitet, noch keine Anklage. Es gilt, die Unschuldsvermutung, die sich in der Frage der Rechtsstaatlichkeit der Verfahren artikuliert. Wenn es in Deutschland einen Wert noch geben soll, dann ist es die Rechtsstaatlichkeit. Daraus wurde ein Dogmatismus der uns nun ganz nach deutscher Gründlichkeit, den Garaus macht. Diesen Typen auf dem Dach des Gefängnisses, hätte ich mit Lasso, ganz nach Wildwestart oder Betäubungsspritze, ohne wenn und aber, ohne Diskussion runtergeholt. Dieser grinsende Egomane wird mit lieben Worten 20 Stunden unterhalten. Unser Fall, unser Klient, quasi unser Mitarbeiter, damit verdienen wir unser Geld, schaut her, wie tolerant wir mit unserem Klientel umgehen. Nun holte er sich einen Schnupfen, es wird vertagt, bis der Arme wieder auf dem Posten ist. Die Pikanterie in einem ähnlichen Fall ist, dass eine Berliner Mutter die den Vergewaltiger ihrer 13-jährigen Tochter im Gerichtssaal ohrfeigte und gleich deswegen zu 1000 Euro Geldstrafe verurteilt wurde, obwohl sein Fall noch acht Jahre danach nicht verurteilt wurde, und er auf freiem Fuß war. Schließlich ist sie keine Klientin. Die Sorge um dass Procedere und Wohlergehen der Täter kommt stets vor der Frage nach der Schwere der Tat und ihre Folgen. Der Vater, jener Stefanie, der die Vergewaltigung angetan wurde, muss sich sehr zurückhalten um nicht selbst in die Mühlen des Polizeiapparates zu kommen. Ganz sicher lag es an seiner Erziehung, dass seine Tochter in diese Situation kam, kann man es einem Mann von nebenan verübeln, zuzugreifen? Grotesk dies anzunehmen. Fazit: der Täter ist gleich Opfer. He, Junge kann ich gut verstehen deine Ausraster, warum hast du sie nicht umgebracht? Ob Stephanie, oder Kampusch, jedes Kind, jede Frau, sollte einen Kokon bekommen zur Hilfe, Schutz, nicht Vorführen durch geile Medien, Anwälte die sich profilieren durch solchen Prozess. Diesen Mädchen, Kinder, wird unrecht getan, Psychologen, Gutachter, wird gutes Geld bezahlt, aber nicht eine müde Mark für das Opfer. Es muss erst festgestellt werden, ob es denn so ist. Einen fairen Prozess wird es nicht geben. Der Täter ist der King. Erfolgreiches NichtstunMonday, 6. November 2006
Erstaunt muss man registrieren, konstatieren, die Unfähigkeit unserer Politiker trägt Früchte, oder wir sind einer ungeheuren Verlogenheit aufgesessen. Was für wunderbare Ökonomen, die Kanzlerin und ihr Händchenhalter Münte. Das Geld schwappt nur so in den Kessel, dass allen Hören und Sehen vergeht und sie nun hinter verschlossenen Türen den Überschuss an uns vorbei lavieren. Berlin, gerade verknackt zum lustigen, aber armen Penner, entdeckt eine Schatztruhe gut gefüllt, na dann könnten wir ja ein Schloß bauen, wird geträumt. Unsere Politiker die in den letzten Monaten Tatkraft simulierten, Rente mit 67, eine Gesundheitsreform für die Katz, ansonsten für 2006 nichts entschieden. Die Kanzlerin, die ganz nach altem Ostmuster allen einen Maulkorb umgehängte, das scheint sich auszuzahlen. Deutschland ist falsch konditioniert, Reformeifer ansonsten gewürdigt, kommt nun der Reformstau zum tragen. Aussitzen hat sie ja von Kohl gelernt. Der große Aussitzer wusste, dass Nichtstun manchmal die bessere Alternative ist. Aus dem ökonomischen Überraschungserfolg der Koalition lernen wir, dass keine Reform besser ist als eine schlechte. Dem Volk zu zeigen, dass die Millionen, welche die Politikerblase uns kosten, nicht ganz umsonst sind, werden sie aktiv und sicher die Mehrwertsteuererhöhung durchdrücken. Lernprogramme, Schulen verschönern, besserer Personalschlüssel für Pflegeheime, Grundsicherung rauf, Rentner, nicht wieder ein Jahr ohne Rentenerhöhung: Wenn all das angegangen würde, dann wären wir mit der Mehrwertsteuererhöhung einverstanden. Das wird aber nicht geschehen. 29 Milliarden Euro werden uns, wie gerade beschlossen, die Senkung der Unternehmersteuer kosten, hach, lach, auf Dividenden, Wertpapiere nur noch 25% Steuer, anstatt heute 42%, da lässt sich leicht ein frisches Fäßchen Kaviar ordern, samt Champus, anbei eine kleine Spende für Afrika ist auch noch drin und die Seele beruhigt. Im nächsten Jahr erfahren wir, wieviel Millionen an uns vorbei verplant wurden. Das Licht am Ende des Tunnels wird zu einer alten öligen Funzel und die da unten sieht man nicht. Wickert liest selbstFriday, 3. November 2006
Um sich einen Intellektuellen Anstrich zu verpassen, glaubt so manch Altgedienter vom TV er könne von den Zinsen seiner Popularität leben und macht eine Büchersendung. Sein Gesicht ist schon mal das halbe Darlehen, den Kredit bekommt er von allen die sich für Literatur interessieren. Selten atmete ich die entsetzlich schlechte Luft die Herr Wickert abbläst. Da muss man Masochist sein, um bis zum Ende dabei zubleiben. Ich gehöre nicht dazu. Diese Bank verweigert ihm den Kredit. Es ist so selten geworden über ein gutes Buch per TV informiert zu werden. Im schnellen Stakkato wird es abgehandelt. Ein, zwei Minuten mehr bekommen vielleicht Bücher von Zeitzeugen, die allerdings mit Literatur rein gar nichts zu tun haben, sondern nur Geldmaschinen der Erzeuger sind. Das es funktioniert wie am Schnürchen, zeigen die Verkaufszahlen der Schröders und Hermans. Es existieren eine Reihe guter informativer Literaturzeitschriften, auch der "Spiegel" informiert über ausgewählt gute, alte und neue Literaten. Aber denjenigen die Denken und Erfahrung nicht aus akademischer Vorbildung beziehen, daher am TV sich ihre Informationen abholen, bringen die extra populär, sozusagen für den Normalbürger gemachten Sendungen, gute Literatur nicht näher, so konsumieren sie Alltagsware der oben genannten und verschaffen ihnen ein profitables Leben. Kein Wunder dass sich Literaten dieser populistischen Vermarktung, nur durch Zynismus schützen. Nach der zehnten dümmlichen Frage "wie sind sie auf das Thema gekommen", kann man nur entnervt antworten oder sich ganz dem Rummel verweigern, auch auf die Gefahr hin, dass das sehr schöne, gute Buch ein Ladenhüter wird. Die jungen postmoderne Literaten der 80iger Jahre, diese sogenannten Wilden, ging die Luft anscheinend aus. Auf dem Markt alte Männer, die gegen ihr gefürchtetes Ableben anschreiben, dass Thomas Mann längst besser beschrieben und erledigt hat, kommen gänzlich ohne Botschaft aus, sie würgen nur noch unverdautes Gewölk aus ihren kranken Eingeweiden, um noch einmal zur Kasse bitten.
Verlage nehmen sich nicht mehr die Zeit junge Literaten aufzubauen, sie über Jahrzehnte zu fördern, sie fördert Unternehmerisches Denken. Zahlen bitte. Nicht der Lektor entscheidet über ein Buch, sondern der Verkaufsmanager der aus der Lebensmittelbranche kommt.
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