An die 250 Kolumnen schrieb ich dieses Jahr, (ohne andere für eine gewisse Zeitung.)
Mal hat es gepasst mal weniger. Im neuen Jahr geht es weiter.
Jetzt stehen arbeitnehmerfreundliche freie Tage an, daher ultimative letzte Tipps zur richtigen Handhabung der freien Zeit:
-der Ego-Single
Drapiert um sein Bett oder Sofa nach dem Bad, einen Becher Kaffee oder Tee, eine Flasche Piccolo, den geschenkten Weihnachtsteller, Aschenbecher, Zigaretten, SZ, Playboy, Stern, Spiegel, Kopfhörer auf, Max Bruchs Violinkonzert, Mozart Violinkonzert Nur.2 oder Ouvertüren und Arien aus seinen Opern. Handy aus.
Zwei Stunden und sie sind wie neu.
- die Familie
nach dem Frühstück legen sie sich auf den Teppichboden, alle in bequeme Bauchlage. Für die Kinder steht in unerreichbarer Sichtweite, ein gewünschtes Geschenk, das sie nach Ende der Musik bekommen, sofern sie durchhalten. Hier wäre ich für Isaac Albeniz, aber wer kennt den schon, es könnten Wagners Ouvertüren sein. Kommen sie nicht mit Peter und der Wolf oder Humperdincks Hänsel und Gretel. Einfach Musik gleiten lassen. Der schnarchende Vater darf angeschubst und das Baby gestillt werden. Der Tag ist gerettet. Die Kinder flüchten zu ihrer Playstation, die Eltern genießen anschließend die Pause.
Machen sie das täglich eine Stunde und der Weltfrieden ist uns sicher.
- für Senioren
Essen ausfallen lassen, aber Piccolöchen, Christstollen, Pralinen, neben den Sessel drapieren, Kopfhörer auf volle Lautstärke,
Elvis, Bee Gees, Paul Anka, Dean Martin oder Julio Jglesias, kein Heino, keine Matrosenchöre, das erinnert nur, dass man zu wenig geschenkt bekommen hat und wie undankbar die Welt ist. Mein Vorschlag garantiert die Erinnerung an den ersten Zungenkuss.
- Ehepaare ohne Kinder
Machen eh nur ihren Jahresabschluss für die Steuererklärung und warten bis der segensreiche Alltag wieder beginnt. Wenn alles nichts hilft, empfehle ich, sich das Konterfei von Max Strauß, Sohn des ehemaligen bayr. Ministerpräsidenten eine kleine Weile anzusehen, wer sich danach nicht wie ein König fühlt, muss
scrollen und all meine Tageskritiken oder endlich mein Buch das anhängt "Naninas Kind" oder die "Reise mit der 4-Mastbark Kruzenshtern lesen.
Derweil sitz ich am Hafen von Potsdam mit `ner Flasche Sekt und warte, dass sie hier vorbeisegelt.
Alles Liebe bis 2007