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TagesKritik.de steht zum Verkauf!Die Inhaberin dieser Domain bietet TagesKritik.de zum Verkauf an. Interessiert? TagesKritik.de kaufenDie Wut ist verpufft, die Luft raus, Resignation angesagtWednesday, 28. February 2007
Eine beklemmende Ruhe ist im Land. Friede, Freude Eierkuchen.
Wir haben uns anscheinend arrangiert mit denen da oben, aufgegeben aufzumucken. So nach dem Motto, gib denen da oben kein Stichwort die konstruieren daraus ein Gesetz, dass dich hart und härter trifft. Die Folgen einer Ulla Schmidt als Gesundheitsministerin sind derart gravierend für das Volk und noch gar nicht im ganzen Ausmaß erkennbar. Resignierend versucht man damit umzugehen und leidet. Nachbarin Susan, verheiratet zwei Kinder, arbeitet halbtags, leidet unter Bandscheiben, steifem Nacken, rostiger Hüftgelenke, Osteochondrose, geht stocksteif und fragt den Arzt ihres Vertrauens. Vorschlag neues Hüftgelenk, REHA, und vor allem ein paar physiological footwear, also Schuhe mit hohen physiotherapeutischen Wert, die regelmäßig getragen, die Wirbelsäule entlasten die Hüfte entspannen, so die anstehende Operation um mindestes zwei bis vier Jahren verschieben. Also werden Anträge an die Krankenkasse gestellt. Es kommt ganz im Sinne nach Frau Schmidt, Hüftgelenksoperation ist eine selbstverständliche Indikation, wird genehmigt, anschließende REHA, man wird sehen, aber vorab einfach so als Prävention, die Schuhe zu 199 Euro, abgelehnt, muss sie selbst bezahlen. Sie fühlt sich zu jung für eine Hüftoperation und lässt sich notgedrungen alle zwei Monate Cortison, in Hüfte und Nacken spritzen um die Schmerzen zu ertragen. Probeweise bekam sie die Schuhe für einen halben Tag geliehen, sie lief wie auf Federn, aber bezahlen kann sie diese nicht. Denn gerade ist ihr Mann beim Zahnarzt, um sich eine Brücke, gleich links neben dem Schneidezahn bauen zu lassen. Er wagt seit Monaten nicht zu lächeln, im Beruf sank das Selbstbewußtsein auf Null und gefährdet seinen Arbeitsplatz. Diese Behandlung kostet die Familie über Euro 3000. Würde noch irgend etwas Unvorhergesehenes kommen, sind sie nicht mehr am Rande des Ruins, sondern ruiniert. Die Kinder müssen sich bei "kik" einkleiden. Eine Jacke über 20 Euro, kommt nicht in Frage, eine Tochter steht kurz vor dem Abitur, ein stilles Mädchen mit demselben niedergeschlagenen Blick ihres Vaters. So fördert und hilft der Staat einer anständigen Familie.
Geschrieben von Bruni Sadler
um
11:24
Na bitte, den Oskar für "Das Leben der Anderen"Monday, 26. February 2007
Eine ungeteilte Freude ist es nicht, den Oskar für den besten ausländischen Film einzufahren. "Das Leben der Anderen" von Henckel zu Donnersmarck ein 33Jähriger der so aussieht wie er heißt, beschreibt die politisch gesteuerte Situation in Ostdeutschland, dem damals geteilten Deutschland, das seit 16 Jahren offiziell vereint, aber noch lange kein vereintes Volk ist. Gerade dieser Film und seine Auseinandersetzung mit ihm, bringt das Blut der ehemaligen DDRler so richtig in Wallung. Vom verlogenen, wüsten westdeutschen Propagandafilm ist die Rede. Mag der Film jetzt als Prestigeobjekt für Deutschland gelten, für das Verhältnis zum besseren Zusammenleben West-Ost taugt er nicht. Die jüngeren und besser Ausgebildeten sehen die damalige DDR durchaus kritisch, die Älteren leugnen. Es gab solche und solche, gewusst habe niemand etwas, wir waren ehrlich arbeitende Menschen, jeder hatte was er brauchte, was ja heute längst nicht mehr gegeben ist, als verlogene Nation hingestellt zu werden habe man satt, und ganz bestimmt helfe dieser Film nicht aus ihrer Resignation heraus zu kommen. Nun erfährt der letzte Winkel dieser Erde, wie es angeblich gewesen ein soll. Diese Argumente sind meine ersten Erfahrungen und Klagen die ich heute machen durfte, nach der Verleihung des Oskars.
Sieht man heute in die Brandenburgische Politik bestätigt sich das dargestellte Verhalten. Die Gangart, ungebrochen wie im Film beschrieben. Kunkelei, Heuchelei, Unfähigkeit zur Diskussion, Offenheit fehlt, es wird gewürfelt, geschoben durch alle Parteien und niemand wundert sich, dass nichts dabei herauskommt, es wird weiter gemauschelt. Beispiel: Die Politiker Potsdams beschlossen, ein abgerissenes Schloß, als Regierungsgebäude, wieder an alter Stelle zu erbauen. So ungefähr das 150 Schloß hier in der Gegend. Es gab eine Volksbefragung auf Volksbegehren, was durfte das Volk entscheiden? an welcher Stelle gebaut werden sollte. Die Hauptfrage, ob das Volk dem Bau zustimme, gab es erst gar nicht. Ein neues Schloß, hieße Eulen nach Athen tragen. Die Millionen dafür stehen bereit, leider nicht für asbestverseuchte und marode Schulen Hier im Osten gewinnt der Film keinen Blumentopf, ganz sicher aber ein paar rechte Dummköpfe mehr.
Geschrieben von Bruni Sadler
um
13:58
Die Zukunft war früher auch besserWednesday, 21. February 2007
Zitat Karl Valentins, der an einem Aschermittwoch beerdigt wurde. Der seiner Zeit den Spiegel, drastisch, schonungslos, satirisch, dem Publikum vorhielt. Matthias Richling, zeigt eine gewisse Ähnlichkeit mit Valentin, aber Zeit eine eigene Satire zu schreiben gelingt ihm nicht, die Politik schreibt täglich ein neues Programm. Da hechelt er atemlos hinterher. Einige Wochen blieb es ruhig in Bezug aufs Rauchen. Jetzt müssen sich wieder einige Abgeordnete profilieren, in den Medien stehen, Artikel und Zeilen werden argwöhnisch gezählt, verbunden mit der Hoffnung, die Hinterbänke verlassen zu können, um in den Blickpunkt von Politik und Kameras zu rücken. Leider sind sie zu stupide, fantasielos und feige sich eines brisanten Themas anzunehmen, sie hauen leider immer in die gleiche Kerbe. Eine aus der Umweltetage, plädiert für Rauchverbot in Autos, das musste kommen, unnötig wie ein Kropf, während Greenpeace kämpft für Aufklärung und Abhilfe schafft, verseuchte Lebensmittel weiter in den Handel zu bringen. Dazu unsere Politiker: Heimlich werden Grenzwerte für Schadstoffe höher gesetzt, der Zuschuss für Biobauern gestrichen, der Markt sich völlig selbst überlassen, während Kinder in einem Nichtraucherauto im Stau stehen und einatmen dürfen, was die Auspuffrohre so hergeben. Wir scheinen nicht zu bemerken, wie wir eingeschnürt, mehr und mehr reglementiert, gar zum Vollidioten gemacht werden. An wirklichen Umweltverschmutzer, Industrie, Flugzeuge, Aufrüstung, Land- und Bodenverseucher, in Chemie und Medizin, wagt keiner zu rütteln. Ebenso fordert eine Drogenbeauftragte Rauchverbot in Discos, sie sprach nicht vom Haschisch, sondern Tabakverbot, auch vom Alkoholverbot hörte ich nichts. Es gab einmal ein Dogma, und das ging so: Sobald wir auf die Welt kommen, hat unser Gehirn auch schon mit der Welt abgeschlossen. Schluss aus, es ändert sich nichts mehr. Für eine ganz bestimmte Spezies, scheint es so zu sein. Für alle anderen gilt: Hirnforscher wiesen nach, dass sich die Nervenzellkontakte täglich ändern, ja, sie wachsen zum Teil sogar nach. Mit jeder neuen Erfahrung, ändert sich unser Bewusstsein. Wir lernen. Eine völlig überflüssige Erkenntnis, wenn sie nicht genutzt wird.
Geschrieben von Bruni Sadler
um
10:02
Asche und DiamantSaturday, 17. February 2007
Wer hätte gedacht, dass aus dem Filmtitel eines großen polnischen Regisseurs, (ein wunderbarer Film aus den 60igern) nun eher als skurrile Geschichte, a la Roland Dahl erdacht und umgesetzt wird. Skurril ja, eine Realsatire die bei näherem Hinsehen, durchaus praktikabel, umweltschonend und für alle zum Gewinn wird. Ein neues Ratespiel der ARD, mit dem orientierungslosen Harald Schmidt bietet sich an, ein Rateteam versucht hinter ein originelles Erlebnis eines Kandidaten zu kommen. Ein kleiner Diamant blitzt am Finger eines Befragten, heraus kam, dass aus der Asche seines Vaters ein Diamant wurde. Tatsächlich gibt es in der Schweiz eine Firma die sich darauf spezialisiert, aus der Asche Verstorbener, Diamanten zu produzieren. Er sei der Vertreter für Deutschland und das Geschäft boome. Jeder kann seine eigene Geschichte über die lieben Verwandten, al la Roald Dahl zum Besten geben. Die Schwiegermutter die nichts als Ärger und Verdruß brachte, wird nun geschätzt und in ehren gehalten, zum glänzenden Diamanten von ca. 05 Karat. Es wurde versichert, heute könne man schon 1,0 Karat aus der Asche einer Leiche machen. Die Kosten einer Bestattung werden zum bleibenden Vermächtnis. Kein Grabstein, sondern zum Stein eines Diamanten. So unsinnig ist diese Erfindung nicht, praktikabel und vor allem Umweltschonend. Leichen sind heute Sondermüll, vergiftet und ihre Zersetzung in Wald und Flur, absolut umweltverschmutzend, die nicht nur das Grundwasser verseuchen, sondern Platz, Geld, Zeit und Arbeit kosten. Japaner praktizieren diese Art der Bestattung seit einiger Zeit erfolgreich. Genial für ihr kleines Land bei der Übervölkerung. Der Stammbaum wird zur Diamantenkette, ein kleines Erbstück, dass jeder hinterlassen kann, der ansonsten nichts zu vererben hat. Nicht auf einer unbekannten Wiese, in alle Winde zerstreut, nein, unvergänglich leuchtend wird er Hals, Finger oder die Konsole im Wohnzimmer schmücken. Ein wenig gewöhnungsbedürftig aber...
Geschrieben von Bruni Sadler
um
10:28
Ministerpräsident Platzecks kurioser KuhhandelThursday, 15. February 2007
Matthias Platzeck, SPD Ministerpräsident von Brandenburg, macht wenig von sich reden. Für Lokalblätter dokumentiert, hier du da ein Bäumchen einpflanzen, einen Parkplatz einweihen, ansonsten scheint er seine Wunden zu lecken, die ihm Duzfreund Schröder einst schlug. Es gibt ihn noch, wenn auch mit gebrochenem Rückgrad. Nun hat er sich was ausgedacht: Die Beamten seines Landes sollen künftig eine Art Gewinnbeteiligung erhalten, d.h. sie bekommen mehr Geld, wenn Brandenburg mehr Steuern einnimmt, als eingeplant. Modell Brandenburg AG. Frage: Was hat die Leistung der Beamten mit den Steuereinnahmen zu tun und werden Beamte nicht schon von Steuergeldern bezahlt? Seit wann sind Steuern Unternehmensgewinne. Müssen gleichzeitig Beamte mit ihrem Gehalt, bei weiteren Verlusten geradestehen? Brandenburg hat 18 Milliarden Schulden. Ob die Beamten sich für diese neue Idee begeistern, oder das ein Trost für das gestrichene Weihnachtsgeld sein soll? So ein Minister darf ja verzapfen was er will, ein Salär steigt konstant, aber irgendwo bleibt diese kuriose Idee hängen und ein neuer Döddel zieht sie durch. Auch Peer Steinbrück findet einen Weg den Steuerzahler weiter auszuquetschen. Von nun an sollen Fragen an das Finanzamt kostenpflichtig sein. Eine kostenpflichtige Hotline, für zweifelhafte Auskünfte, oder schriftliche Anfragen per Rechnung. Von wegen Steuern lassen sich auf einem Bierdeckel a la "Merz" errechnen. Natürlich treffen den kleinen Steuerzahler die verquasten Fragen der Formulare, die er nicht versteht. Firmen wissen ihre Anwälte und Steuerberater einzusetzen, die trifft es sicher nicht. Wird der "Bund für Steuerzahler" und die Lohnsteuerkartenstellen sich einmischen? Milliarden wären gespart, wenn unsere Regierung den Rotstrich am eigenen Designer- Schreibtisch, Kaviarhäppchen und immer bereitem Hubschrauber, oder Großlimosine die zum Dinner chauffiert, ansetzen würde. Renate Künast, Grünen- Fraktionschefin scheint, hat noch einen kritischen Blick für Realitäten, mahnt an in eigener Partei und darüber hinaus. Die Regierung müsste für in Sand gesetzte Milliarden geradestehen das wäre Vorbildfunktion, denn dass der Bürger mitdenkt, einsichtig annimmt was plausibel erklärt wird, hat er bewiesen. Bei der Regierung steht es dies noch aus.
Geschrieben von Bruni Sadler
um
10:38
Der Hochmütige liebt die Gegenwart von SchmarotzernWednesday, 14. February 2007
Kolumne vom 01.04.04
Was schrieb man denn so vor drei Jahren? Hochmut ist Freude, daraus entsprungen, dass der Mensch mehr von sich hält, als recht ist. Zitat: Spinoza- Die Ethik Um Ulla Schmidt Handlungen richtig zu interpretieren, kamen mir, nun, auch Ihnen, die oberen Zeilen zu Gesicht. Ihr Hochmut erklärt vielleicht die Reform, aber nicht deren Akzeptanz durch alle Gremien und schließlich, wenn auch zähneknirschend, durch uns. (Zwangsläufig, Schmeichler, Schmarotzer?) Die in allen Zeitungen proklamierten Thesen der neuen Gesundheitsreform, sollte Gültigkeit für alle beinhalten. Nun aber, durch eine Unachtsamkeit erfahren wir, dass Politiker und Beamte einen Sondertarif erhalten. Der Beamte ein unangreifbares treues Klientel der Politiker, erhält nach wie vor seinen Dauerlutscher. Eine Respektlosigkeit denen gegenüber, die die Suppe auslöffeln müssen. Trost für Elende ist es, Genossen im Elend zu haben;. Altes Sprichwort. Der Sonderstatus für Beamte und Politiker ansich stört mich nicht so sehr, wie das unterlassen der Information über die gesamten Änderungen der Gesundheitsreform. Wenn schon ganzseitige Anzeigen auf Kosten der Bürger geschaltet werden, möchte ich über den genauen Wortlaut der Änderung informiert werden Tröstlich, bestimmt finden Schlaue wieder Schlupflöcher, leider nicht der kleine Mann. Einfach scheint diese Reform beileibe nicht zu sein, mehr Hintertürchen, als Eingangsportale. Ich ende weiter mit einem Zitat von;Spinoza- Die Ethik. Obgleich nun Kleinmut und Hochmut einander entgegengesetzt sind, so steht doch der Kleinmütige dem Hochmütigen sehr nahe. Denn, da seine Traurigkeit daraus entspringt, dass er sein Unvermögen nach dem Vermögen der Tüchtigkeit anderer beurteilt, so wird seine Traurigkeit gemildert, wenn seine Vorstellung sich mit der Betrachtung fremder Fehler befasst, usw. Anno 1660
Geschrieben von Bruni Sadler
um
09:37
Traumatisierte EselMonday, 12. February 2007
Nicht ganz einfach von diesem Titel auf die Berlinale, seiner unsäglichen Journalisten, anschließend über den Literaturkritiker Denis Scheck zu berichten, um letztendlich den traumatisierten Esel zu erklären. Versuchen wir es. Ach, hab ich es vielleicht schon?
Blockbuster, der erste Schritt zur Globalisierung, jedem Cineasten gefrieren die Knochen, übernahm die Welt des Kinos. Ein Fliegenpilz der sich über alle Kreativen stülpt, die nach Geld und Erfolg gieren. Aber noch immer ist der traumatisierte Esel weit entfernt, die Journallie geriert sich zum Esel. "Wie fühlen sie sich in Berlin, Entschuldigung, treten sie zur Seite hier kommt Client Eastwood, oder Robert de Niro". Schreie, kreischen, bezahlte Leasing- Demoleute bewähren sich in ihrem neuen Engagement, 140 Euro pro Tag bei leichtem Schneefall. Hotelbetten, Borchart, Paris Bar, ausgelastet, tralala und hinterher gibt’s Gold und Silber für Blockbuster. Welch Meute von dumpen Berichterstattern. Ein leichter Weg zu Denis Scheck, vor zwei Jahren rühmte ich ihn, unprätentziös, klar bringt er seine subjektive Meinung über Bücher rüber, nun stolziert er als Gockel, lieb Vater und Gott der Literatur daher. "Irene Dische", ja mei, Louis Bergley, war manns genug ihn aus dem Feld zu schlagen. Raoul Schrott, endlich, watet durch die Wüste und glotzt in sein leeres Inneres. Der Verlag wird es nicht umsonst honorieren. Einen traf er nicht, den traumatisierten Esel, der in Dafur langsam allein weiter läuft, seine Besitzer sind Hungers, abgefallen, im Sand liegengeblieben, von allen Satelliten über seiner Welt genau registriert, vermessen in Quadranten, eingeschätzt als nicht überlebenswert, kein Öl, kein Diamant unter seinen Hufen. Immerhin ein romantisches Klischee, dass uns anrührt, mehr als die Menschen die verhungert, entkräftet im Sand liegen. 300.000 Tausend, 800.000 Tausend, ach ja, ich hörte, demnächst 2 Millionen die sterben werden. Vielleicht erlebe ich noch einen Blockbuster, der die Schicksale, dann natürlich aus jener Zeit, tränenreich rüberbringt. Inzwischen ist Schuld ein echtes Erlebnispotenzial unserer Gesellschaft. Da darf ich schon fragen, wer hier der traumatisierte Esel ist. Ethno-Kitschkulisse AfrikaWednesday, 7. February 2007
Fernsehfilme bringen über Afrika bzw. das was sich gut darüber verkaufen lässt, ordentlich Quote, es werden Romantik Geschichten noch und nöcher gezeigt, die nichts aber auch gar nichts mit der Wirklichkeit zu tun haben. Jahrhundertelange Sklaverei, Okkupation, Enteignung, Kolonialismus, beutete Land und Leute aus. Abenteurer, verkrachte Existenzen, versuchten mit brutaler Gewalt ihr Glück. Aufbereitet im TV als Ethno-Schnulze, Heronen stilisiert und brave treue Schwarze. Jäger nach Wild, Diamanten, andere Bodenschätze, Einheimische, (das Wort Eingeborene steht für Afrika) missbraucht, um Profit anzuhäufen. Die Filme kommen wie Werbespots daher, ewig auf Safari in unendlicher Weite bei rotglühend untergehender Sonne über der Steppe. Der Weiße ist Herrscher. Er brutal, das Gewehr ständig im Anschlag, die Frau streicht über schwarzgelockte Kinderköpfe. Auch Andre Heller zeigt in seiner Afrika Show, nur triebhafte Tänze, ewig trommelnde Menschen, farbig und bunt, als wäre ganz Afrika ein einziger fröhlicher Zirkus. Die Wirklichkeit sieht anders aus. Jetzt trifft Afrika mit voller Wucht die Globalisierung. Ihre Politiker westlicher Prägung und Erziehung verstehen sehr wohl Kapitalismus, Spendengelder = Jaguar, Neuzeit in Form eines Autos. Ja, über medienwirksame Katastrophen, Bootsflüchtlinge, Hunger Bürgerkrieg, Aids, Korruption, Trockenheit, Wassermangel, wird berichtet, die Wirklichkeit Afrikas ist vielfältiger. Darüber erfahren wir zuwenig. Wer will unspektakuläres hören, wo es funktioniert, wo sich Menschen bemühen, die Wunden die wir ihnen in den letzten 300 Jahre schlugen, zu beseitigen, neue, eigene Strukturen zu finden, um mit der aufgezwungenen Globalisierung des Westens, Schritt zu halten, bzw. sich darauf einzustellen. Sich gegen unser Prinzip des maximalen Profits, der weiteren Ausbeutung zu schützen. Afrika braucht Zeit sich von uns zu erholen, derweil werfen wir Bootspeople, die sich eine schnelle, bessere Wirklichkeit vorstellen, wieder zurück ins Meer, oder schicken sie in die Wüste. Spenden werden als Ablasssünde erkauft. Viel zuwenig authentische Filme und Dokus, kommen zu uns in die Kinos, um ein wirklich reales Bild über diesen Erdteil zu zeigen. Sicher sein darf eher, dass uns noch einige Male eine Afrika-Schmonzette angedreht wird. Gesundheitsreform: Löcher wie im Schweizer KäseSunday, 4. February 2007
Ein paar Gedanken zur Gesundheitsreform.
Ab Juli 07 müssen sich Nichtversicherte in ihren alten Krankenkassen wieder anmelden. Jetzt kommt der Klumpfuß, wer sich nicht versichert, erhält im Krankheitsfall nur die allernötigste Behandlung. Maßstab, Notversorgung für Asylbewerber. Dasselbe gilt, wenn jemand Beiträge schuldig geblieben ist und einfach nicht in der Lage war, zu bezahlen. D.h. aus den Krankenkassen fielen vordem diejenigen, die ihre Beiträge nicht zahlen konnten. Wie bitte, sollen sie jetzt zahlen können. Bei den Privaten gibt es einen Basistarif von mindestens Euro 250.--, wer das nicht zahlen kann, darf sich als Asylbewerber fühlen. Der Stolz der Koalition sind ihre Verbesserungen. Z.B. kostenlose Schutzimpfungen, als Regelleistung. Was lese ich; in England wurde ein Impfstoff für Neugeborene entwickelt, der sie niemals süchtig macht. Immun gegen Tabak und alle Rauschmittel. Der Pharmahersteller empfiehlt, sofort nach der Geburt zu impfen, obwohl noch keine Neben-und- Auswirkungen vorliegen. Mir schwant nichts Gutes. Da war unsere Koalition schnell mit der Regelbestimmug dabei. Zuzahlungen: Bei selbstverschuldeten Krankheiten, werden die Leistungen gekürzt. Wer nicht regelmäßig zur Krebsvorsorge geht, bekommt bei Ausbruch der Krankheit höhere Zuzahlungen. Chronisch Kranke die sich nicht therapiegerecht verhalten, müssen künftig 2 statt 1 Prozent Zuzahlungen leisten. Dazu: Bei Mammographie wird ein großer Prozentsatz als positiv bewertet, also falsch diagnostiziert und behandelt. Was gilt anschließend als Therapiegerecht? Das heißt therapiegerecht, jahrelang falsch behandelte Patienten, tragen selbst die Schuld und zahlen? Im positivem Sinne aber heißt es, dass Menschen die in Berufen arbeiten, die krankmachen, Müll-Straßenarbeiter oder schädigenden Giften und Säuren ausgesetzt sind, dürften nach der erste Behandlung nicht an ihren Arbeitsplatz zurück, denn dann nur verhielten sie sich therapiegerecht. Therapiegerecht liegt immer im Auge des Arztes von seinem Wissen und Können. Ein Heer von Patientenanwälten spricht eine andere Sprache. Das war also die Gesundheitsreform auf die wir so gespannt warteten. Nun keine Proteste wir nehmen es hin, weil wir uns machtlos fühlen und sowieso? Dafür freuen sich Ärzte, Apotheker und die Pharmaindustrie sie wurden gut bedient. Selbst Privatversicherten, die gut verdienen und bezahlen können, dürfte diese Gesundheitsreform aufstoßen. Die Beiträge ziehen demnächst kräftig an. Ein Hoch auf Ulla Schmidt. Second LifeThursday, 1. February 2007
Sehen Sie sich nach einem Tisch um. Fragen Sie sich: Existiert er? (Falls dies zu einfach ist, verlassen Sie den Raum und fragen Sie sich dann, ob er immer noch existiert?
Bonusfrage für Kantfreunde. Jetzt mal im hier und jetzt. Millionen Menschen, so erfahre ich ganz profan bei "Jauch" leben ein virtuelles Leben und können damit leben im hier und jetzt. Ich montiere mir mein gewünschtes Ich, kreativ wie ich bin, trage Schuhe, die andere bei ihrer virtuellen Konstruktion tragen wollen und müssen sie deshalb kaufen. Dann geht es tierisch ab, mit all denen die dasselbe tun. Endlich bin ich die "femme fatale", die ein Schloß bewohnt und erobert werden möchte, meine Kreation von Kleid,, verkaufe ich selbstredend. Meine Landschaft, meine Umwelt, wird Ausdruck meiner Individualität. Kein Virus, keine Krankheiten, keine nervige Familie. Ich beame mich weg. Keine Generationsprobleme, alt, was ist das, wir sind ewig jung, solange wir eine Taste drücken können. IBM, ganze Industrien und Immobilienhaie sind längst dabei, virtuell Landstriche zu verkaufen, die brach liegen. Was interessiert mich an der Realität, ich schaffe mir meine. Ich lach mich schlapp, Harald Schmidt stellt am selben Abend Monopolispiele vor, die leicht pornographisch daherkommen, ein satirischer Kalauer, er ist gut drauf, lässt Geräusche vom Lesen und Musik messen. Welch ein Hinterwäldler. Glaubt er noch an seine reale Existenz, ist er nicht längst virtuelles Programm? Lachen unsere Kinder nur virtuell, strecken sie ihre Ärmchen nach Vater und Mutter, glücklich lallend aus, während sie in der Realität längst fiebernd, weit entfernt vom PC schreien. Sind alle moralischen Ansprüche synthetisch? Oder analytisch? Oder a priori? Oder a posteriori? Oder beides? Oder keines von beidem? Oder beides von beiden? Oder nichts davon? Machen Sie sich so Ihre Gedanken.
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