Es sagt viel aus über eine Gesellschaft, wenn politische Duelle so aussehen. Ein gemäßigter Austausch von Meinungen unter Vermeidung von jeglicher Emotion. Dies Verhalten sagt viel über unsere Gesellschaft, nur nicht aufregen, einlullen, heiße Themen nicht zu konträr diskutieren. Kleine Unterschiede dürfen sein, aber unter der Prämisse, wir würden gerne so weitermachen wie bisher, unsere große Koalition weiterführen. Ein Gespräch zwischen zwei Koalitionspartner die ähnlich gestrickt, genau wissen was sie tun und sagen dürfen um den letzten Unentschlossenen aus seiner schmuddeligen Ecke zu holen. Steinmeier, ganz zum Schluß, Atomkraft abschaffen, gekonnt angebracht, war so ein Käscher. Ansonsten ein Lacher, ein Witz, dieses Duell, samt seinen frisch ondulierten und wonnig aufgelegten Moderatoren, die sich für rein gar nichts, schon gar nicht für Probleme interessieren. Wurden die Kandidaten gefragt, wie wollen sie mit dringend nötiger Reform unserer Bildung und Erleichterung für die Familie umgehen? Es fehlen, 50 000 Erzieherinnen, 20.000 Lehrer, Ganztagsbetreuung von Kindern, Jugendlichen und Alten, wie wollen sie das in Angriff nehmen? Nichts, nada, niente, das Wort, Wachstum kann ich schon lange nicht mehr hören, hungrige, ungebildete, wertfreie Kinder in no go areas wachsen weiter ohne Zukunft und jeder Tag, der so bleibt, wird sich rächen. Keine Aussage darüber. Ungerechtfertigte Bonis für Kinderprojekte verpflichten, wär schon mal ein Anfang und eine Menge gutes Geld für diese dringendste Investition. Keine Rede davon. Vom Gesundheitswesen ganz zu schweigen, nicht-oder falsch behandelte Patienten müssen aufschreien, bei Merkels Aussage, es gäbe keine Behandlungsunterschiede.
Alternativen weit und breit nicht in Sicht, hier können „Die Linken“ punkten als Opposition, wie die „Grünen“ vor Jahrzehnten, als Idealismus noch einen Wert darstellte, heute aber ihre Ecken und Kanten so abgeschliffen wurden, dass sie, höchst überflüssig in alle Konstellationen passen.