Die Einheit oder Gesamtdeutschland.
Bremen durfte, hoffentlich kostengünstig die offizielle Feier ausrichten, pleite wie es ist. Berlin dagegen nahm es gelassen, besetzte Bänke und Wiesen, blinzelte in die wärmende Sonne, genoss mit oder ohne Blaskapelle den 20. Jahrestag der Einheit. Am Brandenburger Tor rumzusitzen lohnt sich seit 20 Jahren sowieso.
Ganz individuell in zwischenmenschlichen Beziehungen ist die Einigung längst gelaufen, was sie trennt, ist die Vorgabe der politischen Entscheidungen. Sie trennt und schafft so immer wieder eine Diskrepanz und scharfe Diskussionen. Es ist einfach nicht nachvollziehbar, warum der arbeitende Ostler weniger Lohn bekommt. Die Lebenshaltungskosten sind längst gleich wie im Westen, aber er muss mehr strampeln um etwa so komfortabel wie die Westler leben zu können. Programmierter Unmut und beim Westler sorgt der Soli für Unmut. Wiederkehrende Argumente die so scheint es, nur Stoff bieten für langweilige Talkshows, hier werden West und Ost aufeinander losgelassen, dabei eint inzwischen auf beiden Seiten, das Gefühl zusammen zu gehören. Der Westler müsste stolz darauf sein zu sehen, wie schön Städte, Dörfer und Straßen in den neuen Bundesländern aussehen, dank seines Soli, leider wird es in deren Köpfen beider Seiten wenig realisiert. Der gutausgebildete Ostler zieht um, weil er im Westen besser bezahlt wird und er einen angemessenen Lebensstandard anstrebt, was nützen ihm tolle Straßen, wenn die Infrastruktur seines Ortes fehlt. Überquert er den Weißwurstäquator trifft ihn dieselbe Antipathie wie den Ostfriesen, dahinter steckt immer ein Saupreis und das hat in Bayern eine lange Tradition, die nur noch für schlechte Witze taugt. Wenn weiter Soli verlangt wird, besser auf kommunaler Ebene, damit die Straßen im Ruhrgebiet oder sonst wo im Westen saniert und ein Vorwurf an den Osten ausgeräumt wäre. Andererseits zeigt der Westler wenig Interesse für die neuen Bundesländer, Urlaub dort, wieso, die haben meinen Soli mehr gibt es nicht, so die Meinung. Die Einigung ging vom Osten aus nun müsste die Politik für Gleichheit sorgen.