Ja, gewiss es gibt noch riesiges Brachland, genau da wo noch vor kurzem der letzte Seufzer eines Verhungernden im rissigen, vertrockneten Boden versank. Scheint als säßen Investoren an ihren Rechnern um auszuzählen wie lange sich dort noch Menschen aufhalten um dann dem Land ein Angebot über kaufen oder pachten zu unterbreiten. Vor kurzem waren es die Spekulanten in Brasilien und Argentinien, die jetzt allerdings den Ausverkauf stoppen wollen und Bedingungen herstellen die nicht mehr nur um den Gewinn sondern Umwelt und Arbeit der Einheimischen gehen. Doch im Augenblick ist es die Situation in Afrika, einst von Belgien ordentlich geknebelt und ausgesaugt mit ca. einer Milliarde Euro Gewinn für das Land des Leopolds und heutiger Beatrix. Heute sind es Investoren noch ziemlich neu aber sehr aktiv China, Japan, Indien natürlich USA und auch Europa, auch wir sind dabei und das im übelstem Sinne. Wir mischen auf dem globalen Agrarmarkt kräftig mit. Die Acazis AG bei München hat in Äthiopien 56 000 Hektar zum Anbau der Castorpflanze gepachtet und die Konzession für weitere 200 000 Hektar Land. Aus der Pflanze gewinnen sie Öl meist für kosmetische Zwecke, beschäftigt werden Deutsche, die Bauern aus der Gegend vertrieben, so wie wir es gerade von allen Medien beigebracht bekommen natürlich gleich mit Spendennummer. Vertrieben und in größter Not zieht der Bauer mit ‚Familie nach Somalia, zukünftig als Bettler in ein Zeltlager, vertrieben vor Dürre und wirtschaftlicher Lage von uns produziert damit wir sein Land gewinnträchtig nützen. Solche Landverkäufe werden meist geheim gehalten, weil das ein sensibles politisches Thema ist. Stellen wir uns vor, China kauft in ganz großem Stil bestes Ackerland in Deutschland mit unbekannter Pflanzung, Brandenburg könnte sich anbieten. Welch ein Aufschrei. Doch in Afrika bei den desaströsen politischen Verhältnissen ist das Interesse groß zu verkaufen und die Scheine persönlich einzustecken. Danach kann der Akteur handeln wie ihm beliebt. Inzwischen kennen wir die Praktiken eigentlich alle, nur eine Lösung verweigert sich uns: Also Spenden wir um unser Gewissen zu beruhigen, denn ich selbst bin mir doch am nächsten.
Eine Hand gibt, eine Hand nimmt.