Ein langer, dumpfer, kalter Winter liegt hinter uns, einer, mit überheizten schmutzigen, frischluftarmen Schulzimmern, mit eingeschränkter Bewegungsfreiheit, überbordeten Frust unserer Kinder und Jugendlichen.
Eine Lawine von protestierendem Lehrkörper wandte sich an die Öffentlichkeit, zuständige Politiker hielten Statements ohne wirklich pädagogische Lösungen anzubieten. Drastische Maßnahmen werden gefordert, bis hin zur Ausweisung eines nicht willig Lernenden.
Zwei Gruppen unsere Bürger stehen bei Geldnöten des Staates zuerst im Blickfeld der Politiker, wenn es um Reformen mit nachfolgenden Sparmaßnahmen geht. Zum einen die Kinder, zum anderen die Rentner. Hier lässt sich der Gürtel allemal noch enger pressen. Sozialpädagogische Betreuungen werden zusammengestrichen, samt Jugendclubs oder Beihilfen für Schulen in den Brennpunkten.
Bei Rentnern Nullrunden, Zuzahlungen bis zur Armutsgrenze.
Eine unterschiedliche Thematik könnte man meinen. Heute ein Artikel über Kinder, morgen über Rentner, dies muss/kann nicht zwangsläufig sein. Bei näherer Betrachtung erschliessen sich durchaus Möglichkeiten diese Gruppen zusammen zu führen. Die christliche Kirche, schrieb vor, jedem Neugeborenen einen Paten zur Seite zu stellen, der mit Rat und Tat bei Problemen versucht, seinem Patenkind zu helfen.
Das lässt sich doch übertragen.
Ausländische Kinder die hier zur Welt kommen, erhalten automatisch einen deutschen Paten, bevorzugt Rentner, die durch Zeit und Engagement einer ausländischen Familie, bei ihrer Integration, Sprachproblemen, einen Einblick in unseren Alltag und unsere Lebensform gewähren. In Jobagenturen, Gemeinden, Kindergärten, Schulen, beim Türkischen Bund oder Ausländeramt liegen Anschriftlisten deutscher williger Familien, Alleinstehenden und Rentnern aus, die als Paten zur Verfügung stehen. Keine ehrenamtliche Basis, eine festgelegte Aufwandsentschädigung oder Unterstützung muss vom Staat getragen werden, als Anreiz der Paten, bei Schwierigkeiten durchzuhalten, sich zusammenzuraufen, seinem Patenkind und dessen Familie beizustehen. Das Geld gibt den Anreiz, Schwierigkeiten gemeinsam zu meistern. Der Pate hilft bei allen Formalitäten, bei der Suche nach der passenden Kita oder Schule und unterstützt insbesondere, die Deutschkenntnisse der Eltern und Kinder. So bekommt Multikulti eine akzeptable Bedeutung, die von beiden Seiten, gefördert und getragen wird.
So wandert am Sonntagnachmittag die Familie aus Kreuzberg zum Kaffee nach Steglitz und der Steglitzer kommt endlich in den Genuss eines türkischen Mokkas, inmitten einer Großfamilie in der Wrangelstraße Kreuzberg.