Ich darf mir gar nicht vorstellen, wie eine Besetzung des Flughafen Tegels bei uns ausgegangen wäre. Voller Achtung und vorbildlich wird von der Besetzung des Flughafens in Bangkok gesprochen. Ein unblutiger Aufstand der Wirkung zeigte, sicher mit Unbill für alle Unbeteiligten. Keine Schläge, keine Verletzten, keine Toten- nur lähmendes Warten.
Thailand und seine Aktion Arm gegen Reich, zeigte es geht doch.
Ja, wir klagen auf hohem Level, heißt es immer wieder, aber ist das nicht längst auch ein Klischee. Längst gibt es doch bei uns eine unglaubliche Armut. Täglich wird darüber berichtet, Ansturm auf die „Tafel“ und anderen Hilfsorganisationen. Ist das nicht eine Schande, wo doch die Schatztruhen überlaufen? Unser Graben zwischen Arm und Reich, längst nicht tief und breit, sondern unüberwindbar. Gibt es, was selten genug vorkommt Demonstrationen für eine ausgleichende soziale Gerechtigkeit, was passiert, da rüsten Staatsbedienstete die zu unserem Schutz bereit stehen ganz privatim und heimlich selbst auf.
Die „taz“ berichtete über „einen handfesten Skandal „
Rund 2000 Polizisten kauften sich für ca. 45 Euro schlagverstärkende Handschuhe die auf der Rückenseite mit Quarzsand verstärkt sind, so daß bei nur einem Schlag, der geschlagene zu Boden geht. Die Handschuhe sitzen wunderbar, gar von feinfühlig, berichtet ein Beamter.
Ich denke, daß die zugelassenen Mittel bei Auseinandersetzungen zwischen Demonstrant und Polizei ausreichend sind, sagt selbst der Berliner Polizeipräsident und verbietet die feinfühligen schlagkraftverstärkenden Quarzhandschuhe.
Das nächste Klischee für heute - von einem brutal zuschlagenden Bullen- wird hier leider sein Comeback erleben.
Unseren Flughafen besetzen bis HartzIV und die Grundsicherung erhöht wird, bleibt Vision und Wunschvorstellung. Wenn mehr aufgerüstet wird „als die Polizei erlaubt“, na dann gute Nacht, für alle Demonstranten.
Bei uns wäre ein Aufstand wie in Thailand ganz sicher blutig ausgegangen.