Können nicht ohne einander auskommen, doch soziales Engagement wird durchaus auch mal gut bezahlt, während Ehrenamt mit Ehre zu tun hat und natürlich ein soziales Engagement voraussetzt. Ich kenne beides, doch ersteres war Beruf Ziel- und Erfolgsgerichtet, Ehrenamt, solange freiwillig, bis ich es mir nicht mehr leisten konnte. 23 Millionen Menschen betätigen sich ehrenamtlich und das ist gut so. Zuweilen nimmt es allerdings Auswüchse an, die Ehrenamtliche an ihre Grenzen führen. Erinnern wir uns noch daran, dass es Ehrenamtliche waren, meist Frauen, die Deutschland von den Trümmern befreiten, die Tag und Nacht schufteten um irgendwo und irgendwie wieder ein Dach über den Kopf zu bekommen, eine ungefähre Ordnung zu schaffen die weit über den Selbstzweck hinaus ging. Heute verlangt Ehrenamt, dass es nie um den Selbstzweck gehen darf, sondern Hilfe bedeutet, die nicht bezahlt wird. Was wären Wohlfahrtsverbände und soziale Organisationen ohne freiwillige Helfer, oder die freiwillige Feuerwehr. Tausende Menschen erfahren durch die „Tafel“ täglich kostenlose Hilfe. Die Politik bedient sich ihrer längst und bringt sie mit ein in den Personalschlüssel von sozialen Einrichtungen. Altersheime die Wirtschaftsunternehmen mit Kapitalertrag sind, rechnen mit ehrenamtlichen Mitarbeitern zur Kapitalsteigerung. Hier sollte dringend eine gesetzliche Vorgabe geschaffen werden, um den Auswüchsen einen Riegel vorzuschieben.
Ein Ehrenamt auszuüben durch Senioren ist allerdings eine andere Kategorie, Menschen jenseits des Berufslebens, die noch genügend Kraft und Engagement besitzen, sind als Ehrenamtliche in unserer Gesellschaft nicht mehr wegzudenken. Eine unglaubliche Hilfe, wenn es um Kinder, Kranke und Nachbarschaft geht. Hier wird der Selbstzweck geheiligt mit Recht, denn beiden ist geholfen, dem Helfer und der Hilfe benötigt. Ehre und Amt. Solange es die materielle Situation des Helfers erlaubt. Leider Aufwandsentschädigungen sind selten.
Anderen zur Seite zu stehen, wenn Hilfe nötig, sollte aus einem menschlich, sozialem Bedürfnis kommen, jedenfalls solange die Gier, ein ebenso menschliches Bedürfnis, in Schach gehalten werden kann.