|
TagesKritik.de steht zum Verkauf!Die Inhaberin dieser Domain bietet TagesKritik.de zum Verkauf an. Interessiert? TagesKritik.de kaufenPleite? Na, dann gibt es BegrüßungsgeldSunday, 31. May 2009
Kommt mir so vor, wie nach dem Mauerfall, da durften DDR-Bürger sich ihren 100er oder 200 DM, ganz Clevere noch mehr abholen, um der BRD-Wirtschaft einen ordentlichen Absatzhype zu verschaffen. Hersteller- und Autobauer klatschten sich in die Hände, scheffelten und schafften auf die Seite. Millionäre wuchsen wie Unkraut, wurden zu hochgiftigen Milliardäre und die Banken zu Fliegenpilzen. Ihr Geldsack wurde geschnürt und bleibt zu. Jetzt wird erpresst, gepokert, gefordert, entweder Geld oder Arbeitslose. Und der Staat lässt sich erpressen. 25.000 Arbeiter hier, 50.000 da und insgesamt so einige 100.000, entweder oder? Also, lässt sich der Staat auf das Entweder ein, schnürt und zahlt ein Konjunkturpaket nach dem anderen, bisher ohne gravierende Änderung für die Mitarbeiter. Danke für das Geld, aber Entlassungen müssen sein. Hier stinkt es doch vom Kopf her gewaltig. Bisher, ich hoffe mein Gefühl täuscht nicht, hat sich unser Wirtschaftsminister zu Guttenberg tapfer geschlagen, befürwortet eher eine ordentliche Insolvenz als Geldsegen, der eventuell wieder verschwindet und, ach, - wir brauchen mehr- zu hören bekommt. Das wird ein Faß ohne Ende, wenn schon Bäuerinnen an Merkels Busen saugen, Milch produzieren die keiner braucht. Mißwirtschaft, ein ausgekotztes Wort wie Spinat aus dem Mund eines Babys auf die weiße Weste eines Aktionärs, wird dem Staat unter die Nase gerieben, der es in seine Geldtrommel stopft und nach dem Zufallsprinzip verschleudert. Nehmen wir es für die Versorgung zukünftiger Arbeitsloser und eröffnen ihnen neue mono- sozialpolitischen Bildungs-u. Produktionsstätten. Förderprogramme ohne Ende und ein muss für jeden Arbeitswilligen. Die Wenigen die nicht wollen, können locker getragen werden, dafür steht die Sozialdemokratie und dafür wählen wir sie. Notwehr? „Dass die Fetzen geflogen wären“.Tuesday, 26. May 2009
Nie vergessen konnte ich den Namen Kurras, eine ewige Spur im Hinterkopf, all die Jahre mit einer dünnen Schicht Resignation überzogen, öffnen sich durch neue Erkenntnisse hammerartig. Dieses Subjekt von einem Polizisten, der freigesprochen wurde ließ uns wutentbrannt zurück. Zur aufgeputschten Hochzeit der Springerpresse mussten wir es hinnehmen, unsere Justiz war damals ihr Handlanger. Nicht nur seinen Freispruch, sondern, dass er zwei Jahre später auch noch befördert wurde und seit vielen Jahren eine gute Pension beziehen und wohlig im netten Spandau leben darf. Nun stellt sich dieses schießwütige Individuum hin ohne Unrechtsbewußtsein, tönt eher noch, er hätte „schießen können, bis die Fetzen flogen“. Zeigt uns den Mittelfinger, alles verjährt, ihr könnt mir gar nichts. Zeugen, der ganze Polizeiapparat stand hinter ihm und kriminalisierte von der Presse ordentlich unterstützt, alle Demonstranten. Die Jagd konnte beginnen. Nach über 40 Jahren wird er als SED-Mitglied entlarvt. Wartete man ab, bis alle Mitwisser das Zeitliche segneten? „Ich war in der SED, soll ich mich deswegen schämen“, posaunt er heute. Hatte dieser Mann eine politische Gesinnung, links, rechts, oder geschmiert mit Geld. Dass er Nebeneinkünfte hatte gibt er zu, weshalb jetzt so zögerlich, ob er seine Pension mit Recht bezieht. Pension streichen und kein Wort mehr über dieses Subjekt. Der Name wird weiterhin seine Spur durch mein Gehirn ziehen und Resignation allein wird sie nicht überdecken können, da kommen nun noch einige andere Attribute hinzu. Der süße BreiSaturday, 23. May 2009
Aufhorchen ließ mich in einer Talk-Show die Bemerkung einer Schauspielerin auf die Frage, warum sie gerade in diesen Film mitgespielt habe, nun, antwortete sie, „in der heutigen Zeit wäre man doch froh, heitere Stücke zu sehen“. Darob darf es einem ruhig vor den Augen flimmern und im Gebälk grausen. Ein Argument, aus dem die Filme im zweiten Weltkrieg, danach in den 50iger und 60igern, in heiterer Operettenmanier produziert wurden, ist heute wieder wünschenswert? Die jetzige Krise kann für ihre erschreckende aber allgemeingültige Aussage nicht verantwortlich gemacht werden. Künstlerische Überraschungen, egal welchen Genres, werden selten wie Sternschnuppen und nicht mehr erwartet. Eine stringente Mittelmäßigkeit durchzieht alle Bereiche und geht mitten durch uns durch. Wehe den Ecken und Kanten, sie werden glattgebügelt, gebürstet zur allgemeinen Gefälligkeit. Filmfestspiele in Cannes, „im Westen nichts Neues“ möchte man mit Remarque sagen. Der Osten sichtet erst gründlich seine Trumpfkarten. Nazi- und Animationsfilme flimmern über satte Kritiker hinweg. Wie schnell der Ansatz einer Idee eingestampft wird, zeigte der Kulturpreis in Hessen. Die Empörung schlägt Wellen, Schaumschlägerwellen, tatsächlich eine groteske Posse, die mal wieder abgezogen wird, nicht nur um den Hessischen Kulturpreis. Welch eine niedrige Toleranzschwelle, wenn es um Grundsätzliches im Deutschtum geht. Den Unmut der islamischen Welt um die Karikaturen verstanden wir in unserer aufgeklärten, toleranten und globalisierten, westlichen Welt nicht. Ein Religionskrieg wurde befürchtet. Sicher, wird der kleine hessische Kulturpreis, keinen Religionskrieg anzetteln, andererseits, durften wir dankbar miterleben, wie unsere erhabenen Größen, aus Kultur und Kirche in Wirklichkeit ticken. Bis der letzte Rest unserer Originalität und Individualität eingestampft und gleichtgetreten ist, wird hoffentlich noch einige Zeit vergehen. Die fetten CurrywurstesserMonday, 18. May 2009
„Hoppe“ hieß, glaube ich, der völlig frustrierende Mensch, der Sonntag bei „Anne Will“ saß und die Bundesärztekammer vertrat. Wieder einmal eine bekannte Version ihrer Talk-Show, die alle kreativen Diskussionsbeiträge negiert, denn solche Akzente gab es durchaus. Nur der, in ihrem Segment lebende Klientel, gestattet sie mehr Redezeit. Und doch bekommen wir hin und wieder einen Eindruck, wie diese Leute ticken. Auf die Frage an diesen Herrn Hoppe, natürlich von Herrn Lauterbach gestellt, ob er einer gesetzlichen Krankenkasse beitreten würde, beantwortete damit, nur wenn gewährleistet sei, dass Kassenpatienten so behandelt würden wie die Privaten. Also, doch. Da platzte mir der Kragen, oder die Hutschnur, wobei ich natürlich nicht mit Hut vor dem TV sitze. Vordem bestritt er, dass es Unterschiede, oder eine Zweiklassenmedizin gäbe. Der Einzelne trage die Schuld für seine Krankheit. Dazu zeigte er einen Einspieler, kleine Reportage über Currywurstesser, also ungesund lebende Menschen und schlug vor, diese Menschen sollten in Zukunft ihre Behandlung selbst bezahlen, weil sie voraussichtlich für eine kostenintensive Behandlung, wie Fettleibigkeit und alle zugehörigen Krankheiten verantwortlich sind. Außer, betonte er, man könne Nachweisen, dass eine genetische Veranlagung vorliege. Was kostet dieser Nachweis und ist er gesetzlich zulässig? Wird wohl werden. Wir gehen zuviel zum Arzt, Arbeitslose, eben die Unterschicht bevölkern das Wartezimmer, so der Herr. Durch solche hintergrundlose Argumente kommen Gesetze zustande, die nichts weiter als Flickwerk sind, der ganz normale Bürger muss zahlen, oder in oft jahrelangen, gutachterlichen Verfahren, hier hackt die Eule der anderen kein Auge aus, hinnehmen. Saumäßige Arbeitsbedingungen und Umweltschäden, die eventuell ein Krankheitsrisiko darstellen, spielen bei ihm keine Rolle. Wir nehmen es larmoyant klagend hin, sehen zu, wie die Schlinge um den Hals immer enger wird, fühlen uns schuldig bei Krankheit und akzeptieren eine Zweiklassenmedizin, die uns die Ärzte schamlos aufzwingen. Wir werden höher, breiter, älter 80,5 Jahre, wer will mehr? Soziales Engagement = EhrenamtThursday, 14. May 2009
Können nicht ohne einander auskommen, doch soziales Engagement wird durchaus auch mal gut bezahlt, während Ehrenamt mit Ehre zu tun hat und natürlich ein soziales Engagement voraussetzt. Ich kenne beides, doch ersteres war Beruf Ziel- und Erfolgsgerichtet, Ehrenamt, solange freiwillig, bis ich es mir nicht mehr leisten konnte. 23 Millionen Menschen betätigen sich ehrenamtlich und das ist gut so. Zuweilen nimmt es allerdings Auswüchse an, die Ehrenamtliche an ihre Grenzen führen. Erinnern wir uns noch daran, dass es Ehrenamtliche waren, meist Frauen, die Deutschland von den Trümmern befreiten, die Tag und Nacht schufteten um irgendwo und irgendwie wieder ein Dach über den Kopf zu bekommen, eine ungefähre Ordnung zu schaffen die weit über den Selbstzweck hinaus ging. Heute verlangt Ehrenamt, dass es nie um den Selbstzweck gehen darf, sondern Hilfe bedeutet, die nicht bezahlt wird. Was wären Wohlfahrtsverbände und soziale Organisationen ohne freiwillige Helfer, oder die freiwillige Feuerwehr. Tausende Menschen erfahren durch die „Tafel“ täglich kostenlose Hilfe. Die Politik bedient sich ihrer längst und bringt sie mit ein in den Personalschlüssel von sozialen Einrichtungen. Altersheime die Wirtschaftsunternehmen mit Kapitalertrag sind, rechnen mit ehrenamtlichen Mitarbeitern zur Kapitalsteigerung. Hier sollte dringend eine gesetzliche Vorgabe geschaffen werden, um den Auswüchsen einen Riegel vorzuschieben. Ein Ehrenamt auszuüben durch Senioren ist allerdings eine andere Kategorie, Menschen jenseits des Berufslebens, die noch genügend Kraft und Engagement besitzen, sind als Ehrenamtliche in unserer Gesellschaft nicht mehr wegzudenken. Eine unglaubliche Hilfe, wenn es um Kinder, Kranke und Nachbarschaft geht. Hier wird der Selbstzweck geheiligt mit Recht, denn beiden ist geholfen, dem Helfer und der Hilfe benötigt. Ehre und Amt. Solange es die materielle Situation des Helfers erlaubt. Leider Aufwandsentschädigungen sind selten. Anderen zur Seite zu stehen, wenn Hilfe nötig, sollte aus einem menschlich, sozialem Bedürfnis kommen, jedenfalls solange die Gier, ein ebenso menschliches Bedürfnis, in Schach gehalten werden kann. Plakatives zur EuropawahlTuesday, 12. May 2009
Noch ist die Europawahl so ein Ding, das bisher nicht in den Köpfen ankam, wieso einen Pulk wählen, der unser Geld willkürlich verschleudert, sozusagen nach Gutdünken der europäischen Globalisierungmechanismen. Gurke krumm oder glatt. So zu denken ist natürlich platt. Heute bekam ich 3x die Wahlversprechen der Parteien zu sehen und zu hören und wenn mein Nachbar sieht was ich sah, der sich wenig um Politik kümmert, dann geht er vielleicht wählen, weil die NPD eine Frau ins Feld führt, die nicht vom Friseur blond gelockt wurde, sondern wie Lorelei aussieht und ihm sagt, dass doch schon fast 5 Millionen Arbeitslose Deutsche genug seien und, wenn Türken Europäer werden, kämen sie alle nach Deutschland und dann Gnade uns Gott. Danach kam Herr Seehofer, für die CSU der kein Blatt vor den Mund nahm, frisch gestylt sagt; Wir sind dagegen, dass die Türkei in die europäische Gemeinschaft kommt und um noch ein wenig Stimmung zu machen, dass Manager zukünftig kontrolliert werden, diese Passage hätte er sich sparen können. Die anschließende Linke, Die Linke, verballerte sich völlig deplaziert an der HartzIV Grenze. Heute kam die Wahlberechtigung ins Haus geflattert, ich werde gehen müssen, nicht weil ich Hoffnung hege, endlich das Seegrundstück in Istanbul zu kaufen, weil die Besitzer inzwischen in Starnberg wohnen, sondern weil ich endlich mal eine krumme Gurke kaufen möchte und die Bauern nur soviel erwirtschaften wie wir benötigen, zu einem Preis den sich HartzIV oder Grundsicherungsempfänger leisten können. Dass sich eine Aigner von der Lobby nicht so knebeln lässt, von BASF, dass die Amflora-Kartoffel, sowie weitere gentechnisch veränderte Lebensmittel weiter angebaut und vertrieben werden. Kaufen sie guten Gewissens in Zukunft Honig aus MEK-Vorpommern, oder werden die spärlichen Bienen die bisher überlebten, nicht an die Amflora-Blüten wagen? Amfora-Blüten-Honig für ihr Baby, dann brauchen sie für ihr Kind erst gar keine Antibiotika mehr bei Infekten versuchen. In einigen Tagen wird Schavan CDU zur „Grünen Gentechnik“ die Zukunftstechnologie, einladen und ich wage nicht zu hoffen, dass sie vorher der Schlag trifft. Es bleibt mir nichts anderes übrig ich muss wählen gehen. Forscher und Tüftler geniale BetrügerFriday, 8. May 2009
Nichts Neues, es passt in den momentanen Raster unseres Verhaltens, wenn’s ums Geld geht, meist wie bewiesen, Betrug ein erfolgreiches System. 16 Wissenschaftler der Uni Göttingen untermauerten ihre Nachfolgefinanzierungsbitte für einen millionenschweren Sonderforschungsbereich mit Nachweisen von Publikationen, die nie erschienen sind. Warum nicht? Auf den Forschern laste bei der Einwerbung von Drittmitteln ein enormer Druck, so die Ausrede des Präsidenten der Uni. Welchen Wahrheitsgehalt manche Publikationen uns präsentieren, erfuhren wir schon von einem Koreanischen Wissenschaftler, der locker vor sich hin schrieb und aus den Fingern sog. Wir kennen das inzwischen, wer überprüft so einen Antrag. Eine große Liste mit Titeln der Publikationen, wer soll sich hier die Mühe machen zu vergleichen, wann, wo, was erscheint. 3 Prozent des Bruttoinlandproduktes sind für Forschung vorgesehen, das Geld liegt parat. Wissenschaftler gut, Zukunftsinvestitionen optimal genutzt. Griff in die Kasse. Wieso erst warten, bis man eventuell einen Forschungspreis, gar den von Nobel bekommt? Frau Schavan wird für diese Flexibilität ihrer Wissenschaftler schon ein Auge zudrücken. Die Humboldt-Uni in Berlin feierte gerade ordentlich neue Professoren und Wissenschaftler aus dem Ausland, dabei gab es gleich ein wenig Handgeld, einen neuen Forschungspreis von 3,5 Millionen der gerne auf 5 Millionen aufgestockt wird, wenn die Wissenschaftsexperten experimentell arbeiten. Capeau. Also, was an der Humboldtuni geht, wird eben für Göttingen erzwungen. Dass es publik wurde liegt wohl an der Rivalität unter Spitzenwissenschaftler.
Es genügt noch lange nicht, wie der Evolutionstheoretiker Sperling meinte: Es würde reichen, wenn Dr. Diät, Dr. Jogging, Dr. Nichtraucher, Dr. Sudoku, und natürlich Dr. Fröhlich unser Leben bestimmen. Deren Publikationen allerdings füllen zu 70% alles was in Wort und Bild auf dem Markt ist. Da brauchen wir dringend den Emotionsforscher Zapf, der meint: „Immer nur lächeln.“ Wieviel Millionen hat es gebraucht für diese Feststellung? In die Pflicht genommenMonday, 4. May 2009
Unsere Bundeskanzlerin dürfte das strahlende Lächeln für Obama, für weitere Verschärfung ihrer Mundwinkel sorgen. Immer wieder, immer öfter von ihm in die Pflicht genommen und nicht mehr nein sagen können. So ist das mit den Vorschußlorbeeren und einem charmanten Lächeln.
10 Häftlinge aus Guantanamo, bitte schön der Kuchen wird verteilt, dürft ihr uns abnehmen. Bitte schön, zehn völlig Unschuldige, die wir verhört, gefoltert, misshandelt und menschenunwürdig in unserem Lager fertig machten, dürft ihr uns abnehmen. Es geht nicht um die Frage ob wir sie aufnehmen, diese Frage kann nicht emotional beantwortet werden. Wenn diese Menschen völlig unschuldig jahrelang in Haft saßen, warum werden sie nicht rehabilitiert, bekommen eine ordentliche Entschädigung und können in den USA unter neuem Namen eingebürgert werden, sozusagen mit einer Greencard ausgestattet? Ein amerikanisches Gericht müsste ein Verfahren wegen Gesetzesverstöße, während ihrer Haft einstellen, daher weg mit ihnen. Warum müssen sie in ein anderes Land ausreisen, dabei dürfte klar sein, dass sie von uns lebenslang observiert werden und beim kleinsten Anlass des Terrorismusverdachtes im Mittelpunkt stehen. Unschuldig nie wieder frei, nie wieder Heimat. Psychisch verletzte Menschen die in die Mühle der Geheimdienste und der Justiz geraten sind, bieten wir ein zweites Guantanamo, wenn auch unter besseren! Bedingungen an? Andererseits wird, wie ich lese, Obama wieder über Militärtribunale nachdenken und einigen Häftlinge wird damit ihr Recht und die Hoffnung auf ein US-Zivilgericht deutlich eingeschränkt. Diese Angelegenheit ist so mies wie die einstige Einrichtung des Lagers und bleibt Sache der USA, wir werden in die Rolle des Hehlers gedrängt. Mit Charme ist das nicht zu regeln. Wenn das Drama zum Alltag gehörtFriday, 1. May 2009
Es gibt Tage da fällt es mir verdammt schwer irgend etwas zu tun, dass der Gesundheit dient, ganz zu schweigen vom erhalten, aber den Status quo der kärglichen Restsubstanz nicht mutwillig verschleudern, sollte Motivation genug sein. So beuge ich mich dem ärztlichen Rat und seither geht es in die Muckibude. Unter uns und möglicherweise nur sichtbar mit meinen Augen, konnte nachlassende Straffheit abgebremst werden. Kein Wunder, mein Trainer ist Meister in der deutschen Ringerriege und natürlich topfit. Was auffällt im Center der Leibesertüchtigung, sind zunehmend Menschen nach einer offensichtlichen Krebserkrankung, die sich hier für den erneuten Aufbau ihrer Körper abmühen. Bunte Seidenschals verhüllen die einstige Haarpracht oder aber man zeigt den ersten zarten Haarflaum ungeniert. Krebs ist nicht mehr das Malheur der Bekannten einer Bekannten, sondern im Alltag angekommen und man spricht offen darüber. Nicht erst seit Schlingensief sich durch Oper und Theater mit seiner Krankheit öffentlich über alle Medien artikuliert. Krebs ist die Pantemie die sich ausbreitet alle Familien betrifft und nicht schweigend und verhohlen hingenommen wird. Fragen nach Gründen der Erkrankung erübrigt sich, man bekommt sie einfach in einer mental schwachen Situation schlägt sie zu. Umwelt oder Tschernobyl lassen wir heute mal außen vor. Über die Methoden der Heilung spricht es sich mit jedem, während man auf dem Laufrad seine Kilometer runterreißt oder die Brustmuskulatur stählt. Krankheit gehört in das Ressort der Gesundheit und nicht wie in Frankreich geschehen in den Bereich der Kultur. Völlig daneben zu bestimmen, dass Tati, Sartre oder Chanel auf Fotos nicht mehr mit Zigarette gezeigt werden dürfen, kann nur von rigiden Exrauchern stammen. Das ist ein Eingriff in die persönliche Sphäre dieser Menschen. Wollen sie auch Gemälde verändern auf denen Zigaretten oder Pfeifen dargestellt sind? Sicher rauchen kann Krebs verursachen, muss aber nicht. Mit diesen Eingriffen in die Kunst wird sie sicher nicht verhindert, dies ist ein Hokuspokus der besonderen Art. Da käme das Thema, dass wir heute außen vor lassen weit eher zum Tragen. Da sind wir machtlos.
(Seite 1 von 1, insgesamt 10 Einträge)
|
KalenderSucheSyndicate This BlogVerwaltung des Blogs |