Fast eine Woche ist es her, dass ich Michael Jacksons kennenlernte, nun da er tot ist, andererseits Mozart lernte ich auch erst nach seinem Tod kennen. Leonhard Cohen stand mir näher, auch Elvis zu damaliger Zeit. Den letzten Donnerstag hielt ich mir frei um ein wenig die Bachmann-Tage in Klagenfurt zu verfolgen, schließe mich aber den meisten Literaturkritikern an, die darin übereinstimmen, zu viele Preise und zuwenig Literaturkandidaten, die ihrer würdig wären. Kein Name den man sich merken müsste und bisher lag ich mit meinen Favoriten immer richtig.
Nächtens ab 1.oo Uhr zu seinem Tod gab es alle Clips von Michael Jackson und ich zog sie mir mit wachsender Begeisterung rein. Einfach fantastisch. Wie kann man von einem Künstler seiner Art erwarten, dass er ein normales bürgerliches Leben lebt. Dieser Maßstab der von uns und den Medien eingefordert, erwartet, der zur Hasenjagd wird, endet zuletzt als mediale Trophäe die Geld einspielt. Mag er nun mit Elvis fachsimpeln. Voraussetzung für einen genialen Schriftsteller, sagt man, ist eine unglückliche Kindheit, nicht anders scheints, ist es mit allen großen Künsten. Die diesjährigen Bachmann-Kandidaten, sahen nicht so aus, als schöpften sie aus einer unglücklichen Kindheit, oder aus katharsischen Brüchen ihrer Biografie, und essen eines Textes in Oblaten gebacken, gilt noch lange nicht als Geniestreich, obwohl eine Jurorin über den Kandidaten meinte, nun gehe er in die Geschichte des Bachmann-Preises ein. Hier schämte ich mich für sie. Literatur hält viel aus, andererseits gottseidank gibt es auch heute gute Literatur, die nicht in den Bestsellerlisten erscheint, die siehe oben eine reine Medienkampagne ist. Nehmen wir z.B. den Juryvorsitzenden Burghard Spinnen, sein Buch „Der Vorleser“ begeisterte mich, oder die Portugiesen, Antunes und Saramago. Ob eine unglückliche Kindheit sie zu dem machte, was sie sind, glaube ich kaum. Auf alle Fälle gehört eine große Portion Sensibilität die Dinge zu erfahren dazu.
Ausnahmen bestätigen die Regel.
Zwangsläufig verlassen uns die uns ein Leben lang begleitet, beglückt und inspirierten. Heute ist Pina Bausch mit 68 Jahren gestorben und seit mindestens 30 Jahren sehe ich was von ihren Tanz-Produktionen gezeigt wird. Einzigartig und hoffentlich bleibend ihre Tanzcompagnie. Es macht traurig.
Adieu Pina Bausch und Dank