Marlen Haushofer schrieb im letzten Jahrtausend den Roman „Die Wand“ ein heimlicher Bestseller, der jedes Jahr neu aufgelegt wird, allein durch Mundpropaganda und jetzt verfilmt wird. Darin wird eine Frau beschrieben, die plötzlich in einem Jagdhaus auf sich allein gestellt, erkennt, dass rings um sie herum eine undurchdringliche gläserne Wand steht. Entweder kämpfen da raus zu kommen, oder sich darauf einstellen ist die Frage des Romans. Die gleiche Feststellung heute zwischen Volk und Regierung. Sicher kein falscher Eindruck , dass zwischen uns ebenso eine gläserne undurchdringliche Wand sich aufgebaut hat. Niemals gab es eine schlimmere soziale Ungleichheit in unserer Gesellschaft. Sie reden und entscheiden, so zumindest mein Eindruck wider besseren, eigenen Gewissens. Parteiengerangel um Macht ist oberstes Gebot vor der sozialen Gerechtigkeit für die Gesellschaft. Die Reichsten unserer Gesellschaft bitten fast schon händeringend um höhere Steuergesetze für eine sozialere Ausgewogenheit, doch die schwindente FDP führt ihr grausames Spiel weiter. Die Leidtragenden wissen inzwischen, dass eine sozial-demokratische Bundesrepublik nicht mehr existiert nur noch aus Angst wird ein sozialer Frieden gehalten und es lässt sich keine Kraft für einen Widerstand mobilisieren. Die Angst vor Kündigung, noch mehr sozialer Einschnitte hält uns in Schach. Woher kommt es, dass wir ruhig zusehen wie die Reichen 12% mehr Gewinn in den letzten Jahren eingefahren und 15% weniger Lohn gezahlt wird. Mehr Lohn erhalten nun die Ärzte, schon wieder als potenzielle FDP Wähler. Abfindungs-Manager treiben Konzerne in den Ruin, sacken in Millionenhöhe Fördermittel ein und Steuer brauchen sie erst gar nicht zu zahlen. Nun entschied ein Gericht, dass auch Nokia in Bochum seine 1,5 Millionen Subvention nicht zurückzahlen muss derweil ehemalige Mitarbeiter heute ihr Leben mit Hartz-IV fristen müssen und zu Faulpelzen und Pennern dekatiert wurden. Gäbe es Vollbeschäftigung, wie vollmundig versprochen, mit Geldern gefördert, die nie irgendwo ankommen, dann hätten wir eine andere Situation. Hundertausende bemühen sich täglich um Arbeit umsonst, sie schreiben Bewerbungen die im Altpapier landen, und letztendlich landen sie in der schon populären Unterschicht, die systematisch aufgebaut wird um einem Politiker die Möglichkeit zu geben, darüber zu schwadronieren. .
Es war kein Linksradikaler, sondern Augustinus, der fand, dass Staaten nichts als große Räuberbanden seien, wenn sie die Gerechtigkeit preisgeben.
Dem ist nicht hinzuzufügen.