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TagesKritik.de steht zum Verkauf!Die Inhaberin dieser Domain bietet TagesKritik.de zum Verkauf an. Interessiert? TagesKritik.de kaufen1 Million? Läppische 6 NullenSunday, 30. May 2010
Ein gravierendes Datum gab es dafür nicht, als klammheimlich die 1 Million aus den Nachrichten verschwand. Vergleichbar mit starken Medikamenten die man langsam ausschleichen lässt, bevor man sie ganz absetzt. So muss es mit der Million gegangen sein, irgendwann war sie einfach weg, passé. Der Traum vom „Tellerwäscher zum Millionär“ geplatzt und läppisch heute noch bei Jauch zu sitzen wegen einer Lappalie, verkommen zum niedlichen Rätselraten Die Million einst romantisches Wunschdenken interessiert heute keinen mehr, jetzt wird nur noch in Milliarden gerechnet, alles aber auch alles geht nur noch in die Milliarden, ob Ölpest, Bauvorhaben, Bankergewinne, Schulden, Steuern und dass diese Summe für den Bürger zur normalen Erreichbarkeit wird, bleibt noch lange Utopie. Diese Summe bleibt unvorstellbar, eine Inflation, die allerdings im Realen durchaus zutrifft. In den 80iger Jahren ließ sich die beste Freundin ihre Rente errechnen und mit 2.000 Mark dachte sie das reicht, mehr brauch ich nicht für den Rest meines Lebens. Fortan gab sie ihr versicherungspflichtiges Leben auf, warf sich allerdings ziemlich erfolglos auf die Kunst und arbeitete nur noch für den Lebensunterhalt auf Honorarbasis. Heute verbringt sie den langen Rest ihres Lebens mit nicht einmal 1.000 Euro. Daher plagt sie jetzt eine Ahnung wie die Millionen verschwinden und zu Milliarden mutieren konnte. Dass der Nachbar auf seinem Grundstück, bisher ein netter freundlicher Millionär der seinen 2CV aus der Garage schob, heute zum protzenden Milliardär mutierte und in seinem Carport nicht nur einen Bentley stehen hat. Aus dieser Tatsache schließt sie, hier sind kriminelle Energien am Werk, irgendwie muss dieser Nachbar an ihre fehlende Rente gekommen sein. Was ihrem nachbarschaftlichen Verhältnis nicht förderlich ist. So schnell wird sich der Schlamassel nicht lichten, wir werden uns an die Milliarde gewöhnen ohne zu verstehen, warum es immer Milliarden sein müssen. Früher bekam der Anwalt für eine Beratung 40 DM heute 400 Euro. Noch mehr Beispiele, damit sich der Nebel lichtet? Irgendein amerikanische Tycoon meinte einmal:“ Reich ist man erst dann, wenn man sich bei der Bilanz um einige Millionen Dollar irren kann, ohne dass es auffällt. Daraus machten die Banker gleich mal Milliarden. Verloren hat nur die beste Freundin von allen, ihre 1.000 Euro werden nie mehr mehr. Haie und kleine FischeWednesday, 26. May 2010
Dieser Titel allerdings erinnert die Älteren unter uns an einen Film bei dem es weniger um Meeresgetier als um Menschen ging. Eines haben sie gemeinsam sie wachsen nach, heute mehr der Mensch als der Fisch. Dass Haie Menschen fressen jagt noch immer schauriges Entzücken über den Rücken, umgekehrt wird etwas daraus, wir vernichten Millionen von Haien, nur um ein bestimmtes Klientel mit Haifischflossensuppe zu beköstigen. Es ist illegal und der Esser weiß es selbstverständlich, aber sein Gaumen ist ihm näher als die Sorge um das Sterben der Fische, Überfischung, oder die Verschmutzung unserer Meere. 2/3 der Menschheit lebten bisher vom Fisch, dagegen wäre nichts einzuwenden, gäbe es ihn in Hülle und Fülle und könnte er sich weiterhin so vermehren wie es die Menschheit tut. Dieses einstige Gleichgewicht ist zum Ungleichgewicht geworden. Was, wenn in einigen Jahrzehnten kein gesunder Fisch, wenn überhaupt, gefangen werden kann? Gesund dürfte hier auch nicht das richtige Wort sein. Vielleicht weniger belastet? Wissen wir schon, wie sich die augenblickliche und bestimmt nicht letzte Ölkatastrophe auswirken wird? Schon längst baggern wir uns unser eigenes Grab. Da hilft auch keine Piraterie wie vor Ostafrika, wo sich die Fischbestände erholen dürfen, Öl und weitere tödliche Chemikalien werden jedes Meer verseuchen. Gewinner werden große Chemiekonzerne die längst an genmanipulierter und künstlicher Nahrung basteln. Dummheit scheint das hervorstechendste Merkmal der Menschheit zu sein. Unsere Gier ist absolut und rücksichtslos vorsichtsfrei in jeder Hinsicht. Heute gab es einen Artikel in der SZ über ein neues Wunderkraut „Stevia“ ein Süßkraut süßer als Zucker und ohne eine winzige Kalorie. Danone feilt schon die Krallen, es passt so wunderbar in unsere figurbewusste Gesellschaft. Die Indios allerdings nehmen es als Abtreibungsmittel und es verhindert weiteren Nachwuchs. Na also, eine Chance für die Fische. Wir futtern statt Zucker zukünftig Stevia und der Vermehrung wird Einhalt geboten und die Umwelt kann sich von uns erholen. Drei freie Tage garantieren GehirnleereMonday, 24. May 2010
Drei freie Tage, verheißungsvoll davor, tausend Pläne, Verabredungen, oder mal so ganz in Familie, können insbesondere für uns Frauen in Familie insbesondere wenn liebender Besuch sich ansagt, zur völligen Gehirnleere führen. Wochenendausgaben die mit Literaturtiteln locken, wandern sofort in die Papiertonne, müssen zur Vorbereitung auf den herzigen Besuch ungelesen den schmückenden Blumenarrangement weichen. Unzählige Stunden stecken die öligen oder sonst wie beschmierten Hände im Abwaschwasser, die heiße Bratröhre im Rücken und der Wasserkocher gibt seinen Geist auf. Nach alledem, gute Laune der Gesättigten und draußen nähert sich endlich ein Bilderbuchabend, ein Glas Rotwein in den geschundenen Händen, trotzdem oder gerade deswegen die Hoffnung, jetzt raus auf die Terrasse und endlich, ein Gespräch mit dem noch studierenden Sohn zur Lage der Nation. Unauffindbar musste er sich pulverisiert haben, aufgelöst wie die letzte Wolke vor der untergehenden Sonne. Onkel und Tanten, fordern und jubeln dieser bis dato schwarzen Fläche des TV-Gerätes zu, „wir wollen „Wetten dass“ sehen“. Jetzt fläzten und lagen geöffnete Hosengürtel vor Chips, Salzstangen, Wein und Bier und vergebens nach meinem Wunsch zu Wahlverwandtschaften, verfolgten alle Augenpaare stundenlang dem Schwachsinn, mit völlig entleerten, argumentlosem Gehirn und entgegengesetzt, dass an Pfingsten der Heilige Geist Einzug halten werde, verbrachte ich Stunde um Stunde, zu schwach, meine stille Frage zu beantworten, wie ist es möglich, dass Millionen, ob in einer Arena oder vor dem TV so frenetisch klatschen und ab lachen.“Erkennst du nicht den hintergründigen Witz des Gottschalks“? Mit einem Glas Wein schloss ich von außen die Terrassentür, hörte anstatt des Goldgewellten, Frösche quaken, einige Vögel sich in den Schlaf piepsen. Entweder ich verlor die letzte Hoffnung, dass sich die Lage der Nation bessert oder musste mir die Frage selbst beantworten, einfach alles zu ignorieren. Basta. Die DDR muss künstlich am Leben erhalten werdenFriday, 21. May 2010
20 Jahre nach ihrem Tod wird die DDR weiter künstlich beatmet. Ob es um Regierungsbildungen geht mit den LINKEN, oder wie jetzt geschehen mit der Einführung von Mindestlohn für Pflegeberufe. Da bekommt die komatöse DDR einen ordentlichen Stoß zur Wiederbelebung ganz nach Gutdünken westlicher Politiker. Es muss gezeigt werden, wir sind alle gleich aber der Westen ist gleicher. Es muss zum Leben reichen, so die Forderung der Gewerkschaften, aber nur für die Menschen im Westen. Bei 8,50 im Westen ist es vielleicht möglich ohne zusätzliche Aufstockung seitens des Staates auszukommen, dem Osten müssen 7,50 Euro pro Stunde brutto reichen, damit kommt er bei einer Ganztagsbeschäftigung in einer schwierigen verantwortungsvollen Arbeit auf eine monatliche Auszahlung von ca. 700 Euro und bleibt künstlich gehalten am Tropf von zusätzlicher Staatshilfe, die außerdem blühende Landschaften fordert. Wird hier impliziert, dass alte, kranke Menschen in Pflegeheimen des Ostens eine mindere Qualität an Pflege zuzumuten ist, oder wird mehr Anstrengung durch die Pflegenden erwartet? Ständig wird den LINKEN vorgeworfen, wenn es mal wieder passt und man nicht zu Ende denken möchte, sie wären nichts als DDR-Nostalgiker. Vergessen wird, es gibt die Demokratie nur ganz oder gar nicht; ein Gemeinwesen kann nicht funktionieren, wenn die Menschen dort abends und am Wochenende Staatsbürger sein, wochentags sich aber dem Diktat der Verhältnisse beugen müssen. Sie beugen sich seit 20 Jahren, lernen und üben sich in Demokratie, die ihnen dann immer abgesprochen wird, wenn es um ihre Lebensverhältnisse geht mit dem Westen gleichzuziehen oder auch nur anzunähern. Dazu haben sie noch lange kein Recht. Marschieren aus Protest Nazikolonnen durch die Straßen, wird schnell die DDR aus dem Koma geholt und wiederbelebt. Ich wünschte mir mehr politische und wirtschaftliche Anstrengungen um zumindest in absehbarer Zeit eine Balance zwischen unseren Ländern herzustellen. Eine elitäre Gruppe benimmt sich ziemlich prekärMonday, 17. May 2010
Wie das Kerngehäuse bei einem Apfel, innen faul, außen glänzend, sieht es heute mit dem heiligen Schwur eines Arztes, den Menschen zu dienen, auch nicht aus. Schicker Weißkittel, innen morsch. Der Stab des Äskulaps liegt zerbrochen. Die Sorge aller in Deutschland die uns umtreibt ist doch, Inflation ja oder nein, jetzt oder später, oder nur Sand in einer undurchschaubaren Wirtschaft. Angst und Sorgen treiben uns um, da drohen unsere Elite-Akademiker 55 000 angestellten und beamtete Ärzte mal wieder mit Streik. 5% mehr Lohn, schon wieder, 700 Krankenhäuser können nur noch nach einem Notfallplan arbeiten. Schon wieder einmal. Dabei hat man als Patient längst den Eindruck, auf Ärzte vertrauen gleicht einem vakantes Unternehmen. Und ein funktionierendes Gesundheitssystem gibt es schon längst nicht mehr. Will sich die Gutverdienende noch schnell vor der allgemeinen Pleite ein höheres Gehalt sichern, das selbst eine Abwertung aushält, oder wollen sie bessere Arbeitsbedingungen? Wieso sind sie nicht in der Lage selbst für bessere Arbeitsbedingungen zu sorgen, braucht es dazu einen Streik der nur zu Lasten der Patienten geht. Patienten befinden sich doch permanent in einer Notsituation und heute nimmt der Patient mehr Rücksicht auf seinen Arzt als umgekehrt. Natürlich sind die Überstunden bzw. die Regelung 16 Stunden am Stück zu arbeiten grotesk und eigentlich keine Frage des Gehalts mehr. Ihrer Forderung von 5% steht ein annehmbares Angebot von 2,9% gegenüber. Das heißt aber noch lange nicht, dass es die Arbeitszeiten regelt. Keiner von uns möchte sich von einem überforderten Arzt behandeln lassen. Mein letzter Arztbesuch, der einzige Spezialist der Stadt, überzog mich mit einer Alkoholfahne, die mir jede weitere Behandlung unmöglich machte. Ich hatte aber nicht den Eindruck, dass ihn Geldsorgen plagten. Es wäre an der Zeit, dass Patienten streiken, jedenfalls alle die nicht unmittelbar vor dem Mann mit der Sense stehen. Das ist natürlich unmöglich und dadurch der Patient erpressbar. Das Wochenend-Regen-NickerchenSaturday, 15. May 2010
Ein Blick durch die dickleibigen Wochenendausgaben, lässt einen genauso brummig blicken wie durch die Fensterscheibe. Ackermann so ganz auf der Höhe seiner kapitalistischen Denke, da ballt sich die Faust des Bürgers völlig umsonst, solange sie nicht in seinem breiten Grinsen landet. Wer es friedlicher haben möchte geht zum Ökumenischen Kirchentag nach München, „kein Donnergrollen der beiden Kirchen, zu den drängenden Wirtschaftsfragen, zur sozialen Verantwortung der Finanzmärkte. Statt dessen sonore Äußerungen und ein paar Worte, die jeder unterschreiben kann.“ (SZ) Verzweifeln wir nicht, beten wir. Bei diesem wundersamen, leichten und ständigem Regen empfehle ich bis Montag früh. Ein erfrischendes Nickerchen bringt keinerlei Informationsrückstand mit sich. Träumen uns weg von fehlendem Geld und Gold, genießen schlafend griechischen Wein und tanzen den Sirtaki. Die Globalisierung fordert ihre OpferTuesday, 11. May 2010
Nach dem Freudentaumel der Globalisierung folgt zwangsläufig eine Depression, warnende Stimmen wurden ignoriert, man lebte über seine Verhältnisse, nichtahnend, dass die Füchse ihre Klauen längst schärften um den Hühnerstall aufzumischen. Ihre Angriffswaffen in dieser globalisierten Welt sind vernetzte Computer von Devisenhändler und Finanzbroker, Spekulanten- ein Beruf den sie auf keiner Visitenkarte finden-. Gigantische Computerprogramme sind von der Kette. Der Mensch hat abgedankt es herrscht die Maschine. Sie wetten erfolgreich gegen Griechenland und weitere schwächelnde Staaten. David Einhorn von Greenlight empört sich: „Es ist unklar, ob die Beamten auch nur auf die Idee gekommen sind, sich zu fragen, wie eine kleine Gruppe Hedgefonds, die ein paar Milliarden Dollar in einem diversifizierten Portfolio verwalten, den flüssigsten Währungsmarkt der Welt in die Enge treiben können? An welchem Rad wird hier gedreht, die Frage liegt nahe, wer beherrscht die Regeln des Spiels, ganz sicher die Zocker, die schnell die Schwäche eines Staates nutzen, Wetten abschließen, welch gigantische Summen für sie zu holen sind. Machthungrige, satte Politiker versäumten Mechanismen festzusetzen um den Spekulanten das Handwerk zu legen, nun ersticken sie an den Kröten hingeworfen zum Fraß, von einem Kartell das die Welt erschüttert. Soviel Asche kann kein Vulkan speien, um ihnen das Handwerk zu legen. Eine Inflation der Milliardäre ist nicht in Sicht, der versklavte Bürger wird es ihnen schon weiterhin recht machen, da sind noch Ressourcen frei. Wahlkandidaten anderswo z.B. auf den PhilippinenFriday, 7. May 2010
Nicht nur in NRW, in England auch auf den Philippinen wird gewählt, die Liste jener Kandidaten liest sich wie die Anwesenheitsliste eines Hochsicherheitstraktes. Wir kauen schon schwer an unseren Politikern, unkommentiert schlucken wir sie nicht. Aber was sich da berufen fühlt, als zukünftiger Politiker oder Präsident, die Geschicke der Philippinen zu lenken, lässt einen schaudern oder lächeln je nach Mentalität. „Estrada“ ehemaliger Sänger und Schauspieler war schon einmal Präsident und wird von der noch amtierenden Präsidentin Arroya bevorzugt, vor zwölf Jahre wurde er gestürzt wegen Korruption und Plünderung der Staatskasse. Auch die Bischöfe des Landes darf er hinter sich vereinen, da sie nicht befürchten müssen, dass Estrada Korruption, Lug und Trug aufdecken wird. Ebenfalls bewirbt sich die 80 Jahre alte 3000 Paar Schuhe besitzende Witwe Marcos, samt ihrem Söhnchen Ferdinand junior der für den Senat kandidiert. „Andal Ampatuan“ der als politischer Massenmörder im Gefängnis sitzt bewirbt sich um das Amt eines Gouverneurs. Ein Boxweltmeister und einige andere Showstars bewerben sich ebenfalls. Noch ein Favorit will genannt sein, der Sohn der früheren Präsidentin Aquino, lediger Kettenraucher verspricht Transparenz ohne Korruption und Hilfe für die Armen. Wie er und seine Familie in den Besitz der 7500 Hektar großen Hacienda kam, wird er sicher nach der Wahl bis ins kleinste Detail darlegen können. Die Wahl ist kommenden Montag, um 17.000 Posten bewerben sich 82 000 Kandidaten, die die paar Armen die übrig bleiben von ihrer Last befreien wollen. Ich bin gespannt, interessiert mich mehr als unsere Wahl in NRW, ich verspreche mir einen fröhlichen Tag davon.. Bei all der offensichtlich kriminellen Energie die sich auf den Philippinen ballt, kann es kaum schlimmer werden, als unsere Situation mit verbrecherischen Bankstern. Ein Gütesiegel bekommen unsere Politiker sicher nicht, bei astreiner Biografie, wobei Machtstreben unisono nicht gleich Kriminell sein muss, aber meist wird. Im Grunde geht es nur darum, wer kann den Rest des Volkes so ausquetschen, dass jeder Amtsträger Generationsübertragend ausgesorgt hat. Kirchensteuer zukünftig nur für Gläubige?Tuesday, 4. May 2010
Kaum ist man in Deutschland geboren, schon gar nicht mündig, wird, wenn es die Eltern so bestimmen aus einem Säugling ein potenzieller Kirchensteuerzahler. Die Kirche freut es und der Säumige bekommt es mit der weltlichen Gerichtsbarkeit zu tun, wenn seine Kirchensteuer prozentual vom Lohn oder Gehalt abgezogen, ausbleibt. In den letzten Monaten erlebt die katholische Kirche einen Boom der Kirchenaustritte, was noch lange nicht heißt; dass wer die Kirche nicht mehr unterstützen will, noch lange nicht vom Glauben abfällt, sondern er ganz bewusst, Trennung zwischen Staat und Amtskirche deutlich macht. Reich wurde die Kirche in Deutschland durch diese Zwangsabgabe, im letzten Jahr überwiesen die Finanzämter mehr als fünf Milliarden Euro. (In früheren Jahrzehnten bis zu zehn Milliarden!) Dagegen geht nun ein rebellischer Kirchenrechtler Hatmut Zapp, vor den Verwaltungsgerichtshof in Mannheim. Er wollte nicht mehr zur „Körperschaft des öffentlichen Rechts“ gehören, was für ihn nicht gleichbedeutend ist, kein gläubiger Katholik zu sein. Jetzt heißt es für ihn zu kämpfen, denn; aus der Kirche austreten und doch katholisch oder evangelisch bleiben – das geht nach Auffassung der Kirchen in Deutschland nicht. Einfach so die Kirchensteuer die seit 1911 besteht zu kippen, würde unabsehbare Folgen der großen Kirchen nach sich ziehen und hier stimmen ihnen die Gerichte zu. Glauben hin oder her, fünf Milliarden sind kein Pappenstiel. Dieses System der Zwangseintreibung von Kirchensteuer gibt es nur in Deutschland. Eingeführt wurde sie unter dem Aspekt, dass mit diesem Geld, Kulturgüter, Kirchenbauten instandgehalten werden. Heute bezahlen diese Instandhaltungen, Reparaturen, Restaurierungen doch der gemeine Steuerzahler, mildtätiger Spender, ob Kirchenmitglied oder nicht. Früher bezahlten kirchenangehörige Ablassgelder für ihre Sünden und unterstützten die Hierarchie der Kirche, sorgten so gleichzeitig für ihr eigenes Ansehen innerhalb ihrer Gemeinde. Auch davon wurde die Kirche reich.
In erster Instanz erhielt Herr Zapp vor dem Freiburger Verwaltungsgericht Recht, dass er sehr wohl aus der Körperschaft austreten und gleichzeitig Mitglied der Glaubensgemeinschaft bleiben kann. Danach klagte das Erzbistum und bekam in zweiter Instanz Recht. Nun geht es ab nach Rom. Statt Randale den DonauwellenwalzerSaturday, 1. May 2010
Es wäre ziemlich blauäugig am 1. Mai nach Kreuzberg zu fahren um mit Freunden, fröhlich und gelassen den „Tag der Arbeit“ abzufeiern. Dieser 1. Maitag ist längst in den Großstädten seiner ursprünglichen Bestimmung, zum Tag der Randale verkommen. Nur in ländlichen Gebieten wird noch um den Maibaum getanzt, anschließend gehört auch hier eine ordentliche Rauferei dazu, meist ohne politischen Hintergrund. Doch Berlin wird durch die Medien Wochen vorher in die Randale getrieben. Die Vorbereitungen laufen beidseitig auf Hochtouren. Der Staat zeigt, was seine Polizei bisher gelernt hat, der 1.Mai als Test Tag ihres Könnens. Die Autonomen sammeln Steine, Stöcke und inzwischen geleerte Flaschen und ohne, dass zum Halali geblasen wird geht die Randale los, ein politisches Engagement lässt sich auch hier wie in ländlichen Gebieten nicht erkennen .Mit Hörnern wurde früher zum Angriff geblasen, mit Schalmei und Trommeln ging es gegen den Feind und die Trompete spielte später über den Gräbern. Heute schlägt man sich ganz ohne Musik ins Kampfgetümmel. Mir scheint man vergaß ganz die heilsame Wirkung der Musik, kein Orchester wie beim Untergang der Titanic, das bis zum Ende spielt. Wie wäre es, statt der kriegerischen Vorbereitungen die Straßen mit Musik zu beschallen, Lautsprecher die Straßen entlang installiert und ab geht es mit dem Donauwellenwalzer im dreiviertel Takt. Roy Black, Rex Gildo, ja die Beatles bieten sich an. Wer will da noch einen Stein werfen, die Polizei stellt die Schutzschilder ab greifen nach der schönen Kreuzbergerin und tanzen. Den NPD-Demonstrationszug begleitet man mit Operettenmusik aus dem „Vogelhändler oder dem „Weißen Rösl am Wolfgangsee“. Formieren sie sich zum Marsch ertönt die „Christel von der Post“ und alle werden in schallendes Gelächter ausbrechen. Diese jahrzehntelange Auseinandersetzungen zeigten doch ausgiebig, dass die bisherigen Praktiken nichts fruchten, also warum nicht mal ganz anders reagieren. Als „Tag der Arbeit“ mit lobenden, motivierenden Reden der Gewerkschaftler, oder einfach zur Begrüßung des Frühlings. Bedenke musikresistent sind selbst Taube nicht. Anschließend werden Meldungen der Medien nur noch zur Randnotiz.
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