Er hat es wieder geschafft, sank sein Status vor einigen Jahren von Gott in Weiß zum fast normalen Arbeitnehmer, hat er heute ordentlich aufgeholt, brauchte nur der Politik den Mittelfinger zeigen und gewinnt. Die Ärzteschaft braucht heute nur einen Streik anzukündigen, schon sitzen alle Parteien an einem Tisch und dem Wunsch nach Gehaltserhöhung wird entsprochen. Inzwischen dürfte jedem Schnupfen klar sein, dass der Arzt bis zum Umfallen in der Klinik arbeitet, und sich noch schlaftrunken um seine Patienten kümmert. Wie das geschieht davon sprechen all die Infektionen eine klare Sprache. Er beherrscht im Alleinrecht seine Station. Das medizinische Personal von der altgedienten Stationsschwester bis zur Schülerin, die mit bestem Gewissen versuchen, ihren Patienten gerecht zu werden, mühen und arbeiten sich ab. Ein Unterfangen, das bei dem Personalschlüssel nie gelingen kann und wird, sie partizipieren nicht von den Ärztestreiks. Sie sehen zu, wie ihr Arzt von einem Zimmer zum anderen seine Visite abarbeitet ohne daran zu denken, die Hände aus dem Sterilspender vor der Tür einzureiben. Was kümmern ihn die Infektionen die die Patienten später auskurieren müssen, die meist nach der Entlassung auftritt, auch hier gibt es eine Inkubationszeit, andere die länger liegen müssen, sterben daran und Frühchen haben gar keine Chance. Um die Betten, das Zimmer zu säubern bleibt keine Zeit, die nächsten Patienten hocken schon vor der Tür um in das noch warme Bett des Vorgängers zu schlüpfen um sich gleich zur Stammkrankheit eine aus der Klinik noch zuzulegen. Das ärztliche Ethos, der Hippokratische Eid, bleibt ohne rechtliche Verbindlichkeit und ist nur eine Absichtserklärung ähnlich der den die Politiker schwören. Man schwört bei Apollon und Asklepios und bei allen Mächtigen…für die Gesundheit alles zu tun. Es bleibt bei dem einmonatigen romantischen Versprechen. Ich bin mir sicher 20 Prozent aller Patienten sterben mit Hilfe des Arztes.
Es sind nicht wenige die entgegen des Ärzterates handeln und überleben.