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TagesKritik.de steht zum Verkauf!Die Inhaberin dieser Domain bietet TagesKritik.de zum Verkauf an. Interessiert? TagesKritik.de kaufenSonntags bei Günther JauchMonday, 28. November 2011
Niemand in Deutschland, ausgenommen vielleicht seine Frau, würde Günther Jauch für einen Temperamentsbolzen halten, aber gerne sieht er sich als ein Interessierter an Mensch und Dingen. Inzwischen sind über 10 Talkrunden mit ihm über die Bühne gegangen und unser Vorschuss, dass es eine erfolgreiche Sendung wird ist verschossen. Aus, vorbei. Da sitzt einer in der Runde, wirkt völlig unvorbereitet, hält krampfhaft seine Themenkärtchen in der Hand, die ihm die nächste Frage liefern. Jauch ist derart desinteressiert an seinen eigenen Themen, dass er sein Gegenüber nicht anblickt bei der Fragestellung. Die Antwort scheint ihm völlig egal zu sein, Hauptsache der Zuschauer hat es gehört, er geht nicht darauf ein, senkt sofort den Kopf auf die Karten um die nächste Frage zu stellen, wobei seine Augen den Kreis abtasten um den richten Ansprechpartner zu finden. So entsteht oder kann keine Diskussion entstehen, Frage- Antwort- nächstes Thema. Nur an Hand der Einspielfilme erfahren wir etwas differenzierter über sein heutiges Thema. Schule Noten ja oder nein, das interessiert uns doch alle, aber mit so einer Sendung erreichen wir keinen und nichts. Kein Anstoß und auch keinen Anlass das Thema weiter auszubauen, was so dringend von Nöten wäre. Schade um die vertane Zeit, unnütze Sendeminuten verspielt. Betroffene Jugendliche davon gehe ich aus, sehen diese Sendung sowieso nicht und wenn, wahrscheinlich per Zufall einer reinzappt, verging ihm sicher schnell die Lust, dieser leblosen Abfrage weiter zu folgen. Man wünscht sich die zurück, die man mit ironischem auch schadenfrohem Lächeln, in die Mitte der Woche ziehen ließ. Dagegen ist die Arroganz der Anne Will ein furioser Schlagabtausch. Anne Will ist quasi aufgeblüht seit sie den Sonntagstalk abgegeben musste, locker, nicht mehr so bierernst, nimmt sie sich der Themen an. Mit dieser Sendung hat sich Günther Jauch nichts Gutes angetan, aber bei RTL ist er mit großem Abstand der Beste. „Vorerst gescheitert“ Tipp für das WeihnachtsbuchWednesday, 23. November 2011
Ist d och ein Turbo-Mensch unser Ex-Verteidigungsminister „Th.von Guttenberg.“ Wenn es so nicht geht, geht es eben andersrum, oder nach dem geflügelten bayerischem Einwurf seiner Heimat, ein bisserl was geht immer. Mit Chefredakteur di Lorenzo saß von Guttenberg zusammen und redete, weniger über die Vergangene mehr, über die pralle Zukunft die er anstrebt und ankündigt. Auf dem Gabentisch zu Weihnachten wird das Interview, als dünnes aber sicher interessantes Büchlein nicht nur bei CSU-lern liegen. Dieser flotte Herr, der wie ein Komet aufstieg und als Sternschnuppe fiel, erfindet sich einfach neu. Wir reiben uns die Augen, in Halifax kleiner Hafenstadt in Kanada, sitzt er zum Interview, Brillenlos und flottem Haarschnitt, ganz deutlich allerdings zeigt das was ihm geschehen eine veränderte Physiognomie, einst Markant wurden die Kanten geschliffen, eher gefällig in Richtung Jungschröder, wenig sichtbarer Idealismus, dafür mehr Marke Macht. Aus Idealismus zur Macht streben, ein lobeswertes Unterfangen einst, wurde zutiefst gekränkt und bitter enttäuscht. Durchaus verständlich sein Wunsch, jetzt zeige ich es euch, ich komme zurück, degradiert sich zum schnöden Machtverlangen. Sicher ruhte Herr von Guttenberg nicht einen Tag seit seinem Ausscheiden aus der Politik. Machte sich sogleich auf, die gerügte, von ihm genommenen Doktortitel zurück zu holen. Er ist demnächst soweit, der Titel seiner neuen Dissertation dürfte interessant sein. Ich denke, sofort werden sich Internetfahnder darauf stürzen, auch nur einen Fehler zu finden und anzuprangern. Das wird nicht geschehen, das passiert ihm nur einmal, Hieb-und Stichfest wird sie sein. Dafür wird er weder Namen noch Gesicht je vergessen die ihm einst zum Fall zwangen, ihn zwangen vor ein Pult zu treten seine Schuld und seinen Rücktritt bekannt zu geben. Andererseits wenn es Herrn von Guttenberg gelingt wieder neu Fuß zu fassen in der Politik, ich zweifle nicht daran, so ist dennoch die Frage erlaubt, ob es uns gut tut, noch einen Politiker zu wissen, der völlig desillusioniert seinen Dienst am Volk aufnimmt. Döner Welt- Döner MordeSaturday, 19. November 2011
Die Meldungen immer mal, dass ein Imbiss-Döner Besitzer abgeknallt wurde, nahmen wir zwar zur Kenntnis, nach der Erfahrung bekriegen sie sich untereinander durch irgendwelche Fehden, Ritualmorde. Nicht unser Ding und genauso wurden die Verbrechen von Polizei und Justiz behandelt. Sie hielten sich bedeckt oder verdrängten was eventuell die Gründe sein könnten bis zum dicken Finalen Brand, der ließ sich nicht verheimlichen. Da stöberten in der Asche des verbrannten Hauses keine V-Männer oder der Geheimdienst, das waren einfache Feuerwehrmänner ebenso die Polizei der nächsten Wache und die breiteten aus, was gefunden wurde, von der Pistole bis zur DVD. Explosionsartig zog sich ein Film über Deutschland den „Braunen Terror“ einer Gruppe die sich „Nationalsozialistischer Untergrund“ nannte oder nennt, sofern noch einige agieren. Diese Gruppe mordete mehr Menschen als die gesamte RAF in ihrer Zeit. RAF-Täter sahen sich immer als Feinde des Kapitalismus und des ihm dienenden Staates, wurde somit Staatsfeinde Nr.1. Neonazis sehen sich als Hüter der Nation mit altbekannten Mitteln mit eigener Partei und von einem demokratischen Volk bezahlt. Andererseits, wenn Terroristen noch Aufmerksamkeit erregten, waren es die Islamisten. Kein Kopftuch wurde ohne lange Debatte hingenommen, während heimlich still und leise elf Jahre lang eine rechtsradikale Gruppe, einen Mord nach dem anderen beging und das unter den wissenden Auge unseres Verfassungsschutzes und Geheimdienstes. Die Suche nach dem Bombenbastler wurde von der Staatsanwaltschaft eingestellt, kurz darauf ist die Sache auch noch verjährt. Da muss dann schon ein Haus in die Luft fliegen bevor wir uns daran machen systematisch zu arbeiten. Dachte wir wären inzwischen krisengestählt, weit reicht unser Arm um zu helfen, wir die großen Kümmerer, wenn’s um Geld geht, geht es aber um Rechtsextremismus dann sind wir auf dem rechten Auge blind und das hat Tradition. Was gibt es von offizieller Seite sprich vom Innenminister dazu zu hören:“ Es tut uns leid, dass die Angehörigen das erleben mussten, man werde dafür sorgen, dass das kein zweites Mal geschehe.“ so viel Mitgefühl war nicht zu erwarten. Erwarten wir von dem neuen obersten Generalbundesanwalt Aufklärung über die braune Su/ippe. Ich erwarte ein NPD-Verbot oder zumindest, dass keine Steuergelder an diese Partei gezahlt werden. Ein Verbot wird es wohl nicht geben, dafür fließt zuviel braunes Gedankengewirr durch die Köpfe.
Der Preis für Nummer 1 in Europa ist zu hochWednesday, 16. November 2011
Langsam schleicht sich bei mir ein Gefühl des Unwohlseins ein bei der herbei geschriebenen Lobhudelei in und über unser Land. Wir sind die besten in Europa die Stärksten, das Zugpferd für den Erhalt des Euro, das Vorbild. Ganz übel kann mir da werden zuzusehen wie bei uns die alten Menschen, immer mehr und immer öfter, heimlich die Mülltonnen durchsuchen, eine ganz bestimmte Körperhaltung leicht schräg, der Blick verstohlen in den Abfalleimer, erst beim Griff in den Abfall verliert er seinen Stolz und greift beherzt zu. Die inzwischen gekrönte Angela Merkel Europas Königin, die darum weiß, blendet dieses Grauen ihrer eigenen Landsleute aus. Im Gegenteil sie erhöht das Rentenalter. Wer lange arbeiten möchte, sollte dies jederzeit freiwillig tun können. Inzwischen kommen Unternehmen die in den 90er Jahren abwanderten reumütig zurück und geben ihren alten Mitarbeitern eine neue Chance, das heißt sie haben dazugelernt. Nokia bereut sicher, nach Rumänien ausgewandert zu sein und Tausende Mitarbeiter in die Arbeitslosigkeit getrieben zu haben. Ordentliche Schwierigkeiten gibt es in Rumänien. Doch inzwischen wird Deutschland als Vorbild, als Musterland angesehen, nicht geliebt, aber geachtet. Ich finde der Preis dafür war zu hoch. Anerkennung macht den kleinen Arbeiter nicht satt. Die Arbeitsmarktreformen haben den Druck auf Arbeitslose enorm erhöht, Arbeitnehmer arbeiten heute härter und effizienter, verdienen aber weit weniger. Ein Drittel der Beschäftigten arbeitet als Mini, Teilzeit- oder Sonstwie-Jobs. Wir klotzen uns durch Ausbeutung unserer Leute an die Weltspitze. Es boomt aus allen Ecken, dieses Jahr erreichen wir höchstwahrscheinlich eine Billion an Warenausfuhr. Selbst Frankreich schreibt „Vive le modèle allemand“,, schickt allerdings ihre Arbeiter schon mit 62 in die Rente, bei uns arbeitet er 5 Jahre länger, zahlt in die Kassen und kostet nichts. So geht man mit dem Volk bei uns um, so füllt man die Staatskassen. Unsere Bildungsstrukturen einfach jämmerlich, Mieten bald unbezahlbar, 2 Millionen Kinder ohne Chancen. Es reicht mit der Aufzählung. Der Preis in Europa, Nummer Eins zu sein ist zu hoch. Milliardengewinne durch SklavenarbeitSunday, 13. November 2011
Eine Geschichte die dazu gehört, warum wir Deutsche wirtschaftlich so gut dastehen. Und eine der vielen Möglichkeiten Milliardengewinne einzufahren auf Kosten der Mitarbeiter zeigt dieser Skandal, bei dem Internethändler-Amazon. Schnell und sauber wird da gearbeitet und die Kunden freuts, aber wie mit den Menschen geschachert wird, wie sie schnell und sauber ihre Pakete bekommen, wissen die wenigsten. 1447 Menschen arbeiten in Nordrhein-Westfalen geschlagene zwei Wochen auf Probe, in der Hoffnung, dass sie anschließend übernommen werden, derweil bekommen sie ihr Arbeitslosengeld weiter, was heißt der Steuerzahler steht dafür gerade, dass -Amazon, in den letzten drei Monaten fuhren sie satte 63 Millionen Dollar Gewinn ein-,weiter ordentlich Plus macht. Hier wird mit Angst Kohle gemacht, zumal man lesen darf, dass die Menschen nicht nur einfache Handbewegungen, wie viel Tausende am Tag wissen die Kontrolleure, denn jede Handbewegung wird von Scannern aufgenommen um festzustellen, arbeitet der Mensch mit Elan, sind die Handbewegungen zielgerichtet voller Energie, oder langt da einer nur so lala hin. Dafür testen sie zwei Wochen über Tausend Menschen für eine Handbewegung. Ich halte das für illegal und absolut unmoralisch. Ist es aber nicht, das hat uns Schrei-Schröder, unter Rot-Grün- mit der Hartz-Reform noch eingebrockt. Es gibt die Regelung, dass Unternehmen Langzeitarbeitslose bis zu vier Wochen zur Probe arbeiten lassen dürfen, ehe entschieden wird, ob sie übernommen werden. Da hat ein Jurist der Firma seine Aufgabe gut erledigt und erkannt, dass es sich hier um „betriebliche Trainingsmaßnahmen“ handelt, denn gerade jetzt vor dem großen Weihnachtsgeschäft ist es doch Klasse, Menschen kostenlos arbeiten zu lassen und dazu noch mit „Anranzern“ schneller zu arbeiten. Keine Frage, nur so kann unsere Wirtschaft boomen, und Europa zeigen wie stark wir sind. Die zweite Stufe der Sklaverei sind dann die mindestens 10 000 Leiharbeiter die schuften bis zum Umfallen. So kommen wir zu unseren Billionen, aber geliebt wird man nicht in Europa. Gaius Bonus auch so ein SelbsttäuscherThursday, 10. November 2011
In einem Abenteuer der gallischen Comic-Figuren um Asterix gibt es einen römischen Zenturio namens Gaius Bonus. Er glaubt irrtümlich, er habe den Zaubertrank getrunken, der übermenschliche Kräfte verleiht. Gaius Bonus will zum Beweis seiner neuen Stärke einen mächtigen Hinkelstein heben- und scheitert Nach und nach versucht sich der Römer an immer kleineren Brocken, ehe er bei einem Schotterstein landet, ihn über den Kopf wuchtet und begeistert ruft: Es klappt! „Ich bin ein Supermann!“ Diesen kleinen Absatz fand ich in der SZ und sofort erinnerte er mich an die bisherigen Regierungschefs Griechenland Italien. Gleich fallen einem noch einige Beispiele von Machtbesessenen Menschen ein, die sich irgendwann verheben, weil sie an Überschätzung leiden und niemand ihnen hilft auf den Boden der Tatsachen zurückzukehren. Natürlich wirkt die Parabel wie eine Entschuldigung als hätten wir alles Wohlwollen zusammengekratzt, oder uns sind die Argumente gegen diese Menschen ausgegangen. Selten dass sie kleinere Brötchen packen oder sich mit Kieselsteinen zufrieden geben. Menschen-Regierungschefs unter denen wir Normalos zu leiden haben und denen wir wenig entgegensetzen, ihnen quasi freie Hand lassen, solange sie über uns bestimmen. Kommt es zum Crash gehen die Verursacher meist mit noch höherem Bankkonto heraus, derweil wird das Volk an die Kandare getrieben beugt seinen Rücken und badet die ganze Misere aus. Moralischer ÄrzteschwundMonday, 7. November 2011
Er hat es wieder geschafft, sank sein Status vor einigen Jahren von Gott in Weiß zum fast normalen Arbeitnehmer, hat er heute ordentlich aufgeholt, brauchte nur der Politik den Mittelfinger zeigen und gewinnt. Die Ärzteschaft braucht heute nur einen Streik anzukündigen, schon sitzen alle Parteien an einem Tisch und dem Wunsch nach Gehaltserhöhung wird entsprochen. Inzwischen dürfte jedem Schnupfen klar sein, dass der Arzt bis zum Umfallen in der Klinik arbeitet, und sich noch schlaftrunken um seine Patienten kümmert. Wie das geschieht davon sprechen all die Infektionen eine klare Sprache. Er beherrscht im Alleinrecht seine Station. Das medizinische Personal von der altgedienten Stationsschwester bis zur Schülerin, die mit bestem Gewissen versuchen, ihren Patienten gerecht zu werden, mühen und arbeiten sich ab. Ein Unterfangen, das bei dem Personalschlüssel nie gelingen kann und wird, sie partizipieren nicht von den Ärztestreiks. Sie sehen zu, wie ihr Arzt von einem Zimmer zum anderen seine Visite abarbeitet ohne daran zu denken, die Hände aus dem Sterilspender vor der Tür einzureiben. Was kümmern ihn die Infektionen die die Patienten später auskurieren müssen, die meist nach der Entlassung auftritt, auch hier gibt es eine Inkubationszeit, andere die länger liegen müssen, sterben daran und Frühchen haben gar keine Chance. Um die Betten, das Zimmer zu säubern bleibt keine Zeit, die nächsten Patienten hocken schon vor der Tür um in das noch warme Bett des Vorgängers zu schlüpfen um sich gleich zur Stammkrankheit eine aus der Klinik noch zuzulegen. Das ärztliche Ethos, der Hippokratische Eid, bleibt ohne rechtliche Verbindlichkeit und ist nur eine Absichtserklärung ähnlich der den die Politiker schwören. Man schwört bei Apollon und Asklepios und bei allen Mächtigen…für die Gesundheit alles zu tun. Es bleibt bei dem einmonatigen romantischen Versprechen. Ich bin mir sicher 20 Prozent aller Patienten sterben mit Hilfe des Arztes. Es sind nicht wenige die entgegen des Ärzterates handeln und überleben. Familie Europa im ClinchThursday, 3. November 2011
Was wir gerade live in Europa erleben, ist nichts anderes als der Streit einer Großfamilie. Ein Sohn bittet seine Eltern um Hilfe, weil er völlig überschuldet ist. Nun stellen die Eltern Bedingungen, wir helfen, aber solange du deine Füße unter unseren Tisch stellst, gehorchst du und machst was wir sagen. Es folgen Debatten auf Debatten, Forderungen, Bedingungen und langsam hat der Sohn die Schnauze voll. Trotz seiner prekären Lage sucht er nach anderweitigen Möglichkeiten, denn in diesem Familienverbund zu bleiben scheint ihm langsam unmöglich, zumal die anderen Söhne und Töchter nur darauf warten, wenn er Geld von den Eltern bekommt, wollen sie auch bei ihnen anklopfen und sehen ob es sich leichter leben lässt. Die Eltern lebten für die Arbeit und legten ordentlich Geld auf die hohe Kante. Genauso stellt es sich in der europäischen Union dar und das kann man ruhig mit einem Schmunzeln betrachten. Merkel und Sarkozys verkörpern wunderbar das integere Elternpaar, erlassen dem Sohn die alten Schulden, wollen ihn aber gleichzeitig zur zukünftigen Sparsamkeit erziehen, ihm vorschlagen wie es weiter gehen soll, also die Daumenschrauben anziehen. Er besinnt sich auf sein Können, seine Integrität, er könnte, sollten ihm die vorherigen Schulden erlassen werden, mit einem straffen Sparprogramm alleine weiter kommen. Behält sich andererseits vor, ob er in diesem Haus weiterleben möchte oder ob er in Eigenregie alleine weiter kommt ohne Bevormundung und ob eventuell Hilfe von anderer Seite möglich ist. Natürlich sind die Eltern bei all den Bemühungen, Gedanken und Hilfestellungen die sie gaben sauer, dass der Sohn auf ihre wohlwollende Hilfe nicht mehr eingeht, sie geben ihm eine kurze Frist zur endgültigen Entscheidung, bis dahin sind sie erst mal sehr zurückhaltend, ein wenig beleidigt, wenn nicht gar verletzt in ihrer Großzügigkeit und Hilfsbereitschaft, und sollte der Sohn ausziehen, den Europaverbund verlassen, wird es Konsequenzen für beide Seiten im hoffentlich gegenseitigen Respekt haben. Wie eine Auseinandersetzung geführt wird ist vor allem eine Frage der Intelligenz und des Respekts. Erloschene AugenWednesday, 2. November 2011
Ein Supermarktbesuch sofern man ihn in guter Laune und mit offenen Augen betritt, zeigt einem durchaus den kleinen Kosmos einer Umgebung. Aufgefallen ist mir ein Kindergefährt in quitschegrün. Das hintere Gestänge wurde von einem mit schwarzer Lederjacke bekleidetem jungen Mann gehalten und die kleinen Pedale vorn liefen leer. Es stach einem schon durch die Farbe ins Auge und man guckt natürlich auf den kleinen Fahrer. Der Blick des kleinen Jungen etwa zwei Jahre alt, vielleicht ein wenig jünger, war derart leer, dass es mich bis ins Mark traf, außerdem war sein Auge geschwollen und die Wange rot. Ich habe in der ganzen Zeit im Laden, mein Blick folgte ihm, nicht gesehen, dass dieser Mann, vermutlich der Vater, mit dem Kind gesprochen hätte. Das Kind regte sich nicht, die Füßchen hingen schlapp. Ich ging auf das Kind zu und lächelte es an, versuchte ein paar Faxen. Nichts keine Regung. Dann ein kleines aufflackern in den Augen, jetzt sah mich der Vater an, das Kind musste es gespürt haben, sein Blick erlosch sofort. Mir wurde klar, dass dieses Kind geschlagen und misshandelt wird und konnte nichts tun. Nichts. Und das beschäftigt mich noch heute, fühle mich schuldig, weil ich nichts tun kann, um weitere Misshandlungen zu verhindern. Vor fünf Jahren sah ich ein kleines Mädchen mit denselben ausdruckslosen Augen, auch der Vater ähnelte diesem hier. Diese Blicke kann ich nicht vergessen, daher umso schmerzlicher, dass ich zur Untätigkeit gezwungen bin. Ich kenne die Ratschläge dieser Situation von Pädagogen und Jugendämter zur Genüge. Trotzdem in einem solchen Fall bleibt nur die Untätigkeit, wenn ich nicht riskieren will, ein blaues Auge zu bekommen. Aber es bleibt mir, mit offenen Augen durch meinen Kiez zu gehen, in der Hoffnung das Kind wieder zu sehen und es einfach anzusprechen, so wie es eben Omas tun und wie es von den Eltern dieser Babys zugestehen und toleriert wird. Ich hoffe es wenigstens in diesem Falle auch Was bleibt ist ein Schuldgefühl..
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