Niemand in Deutschland, ausgenommen vielleicht seine Frau, würde Günther Jauch für einen Temperamentsbolzen halten, aber gerne sieht er sich als ein Interessierter an Mensch und Dingen. Inzwischen sind über 10 Talkrunden mit ihm über die Bühne gegangen und unser Vorschuss, dass es eine erfolgreiche Sendung wird ist verschossen. Aus, vorbei. Da sitzt einer in der Runde, wirkt völlig unvorbereitet, hält krampfhaft seine Themenkärtchen in der Hand, die ihm die nächste Frage liefern. Jauch ist derart desinteressiert an seinen eigenen Themen, dass er sein Gegenüber nicht anblickt bei der Fragestellung. Die Antwort scheint ihm völlig egal zu sein, Hauptsache der Zuschauer hat es gehört, er geht nicht darauf ein, senkt sofort den Kopf auf die Karten um die nächste Frage zu stellen, wobei seine Augen den Kreis abtasten um den richten Ansprechpartner zu finden. So entsteht oder kann keine Diskussion entstehen, Frage- Antwort- nächstes Thema. Nur an Hand der Einspielfilme erfahren wir etwas differenzierter über sein heutiges Thema. Schule Noten ja oder nein, das interessiert uns doch alle, aber mit so einer Sendung erreichen wir keinen und nichts. Kein Anstoß und auch keinen Anlass das Thema weiter auszubauen, was so dringend von Nöten wäre. Schade um die vertane Zeit, unnütze Sendeminuten verspielt. Betroffene Jugendliche davon gehe ich aus, sehen diese Sendung sowieso nicht und wenn, wahrscheinlich per Zufall einer reinzappt, verging ihm sicher schnell die Lust, dieser leblosen Abfrage weiter zu folgen. Man wünscht sich die zurück, die man mit ironischem auch schadenfrohem Lächeln, in die Mitte der Woche ziehen ließ. Dagegen ist die Arroganz der Anne Will ein furioser Schlagabtausch. Anne Will ist quasi aufgeblüht seit sie den Sonntagstalk abgegeben musste, locker, nicht mehr so bierernst, nimmt sie sich der Themen an. Mit dieser Sendung hat sich Günther Jauch nichts Gutes angetan, aber bei RTL ist er mit großem Abstand der Beste.