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TagesKritik.de steht zum Verkauf!Die Inhaberin dieser Domain bietet TagesKritik.de zum Verkauf an. Interessiert? TagesKritik.de kaufenDie KanzlerinFriday, 29. September 2006
Irgendwo läuft eine Fotoausstellung, Nahaufnahmen von Gesichtern in allen Lebenssituationen und der ganzen Skala von Gefühlen, die sich darin spiegeln "Psychognomia". Beobachtungen, die wir anscheinend verlernten, wir leben eher nach dem Prinzip, nichts sehen, nichts hören, nichts sagen. Wir treffen Entscheidungen, ganz ohne persönliche Einschätzung unseres Gegenüber, von unserem Wollen gelenkt, nicht von der Mimik unseres Gegenübers. Bis wir einräumen müssen "das hätte ich aber von dem nicht gedacht".
Unserer Kanzlerin Merkels Gesicht ist die schiere Plattform, aus ihrer Mimik zulesen, welche Empfindungen es widerspiegelt. Ein rasches kurzes Aufleuchten der Augen, fast meint man, sie sieht sich ängstlich um, nur um einen nächsten Nackenschlag abzuwehren. Sie bewahrte sich etwas ausgesprochen kindliches. Wir alle waren Zeuge bei der WM, sie warf die Ärmchen in die Luft und ein Lachen brach aus ihr, dass ebenso ruckartig verflog, als sie in das Gesicht ihres Nebenmannes sah. Bei Klinsis Umarmung wurde sie gar zu seiner Schwester. Kleine Momente. Gestern saß Angela Merkel, mal wieder bei Illner in deren Talkshow. Fraglos vorbereitet, abgestimmt, vorzensiert alle Fragen, die sie fast heiter beantwortete. Sie ist glaubwürdig, integer, arbeitet hart und nimmt uns ernst. Sie gehört nicht zur Spaßgesellschaft wie einige andere Politiker. Ich nehme ihr ernsthaftes Bemühen um Verbesserungen ab. Sie macht es sich nicht leicht. Die Abschrägen der Mundwinkel geht längst über ihr Kinn hinaus. Sie musste früh lernen nicht zu kuschen, ganz im Gegensatz zu ihrem Ministerpräsidenten, auch aus dem Osten, Herrn M.Platzeck. Sie konnte schon als Kind alles besser. Alle Verletzungen, sind in ihrem Gesicht auszumachen. Streberin, Beste, weder hübsch, noch charmant, ein Blaustrumpf, eine verhinderte Romantikerin, die ihre Sehnsucht nach sozialer Gerechtigkeit und Gleichberechtigung kompensiert mit Wissen. Andererseits eine harte Taktikerin. Ein einsames Mädchen, das seinem Auftrag folgt. Ich vertraue ihrem Anspruch, ich glaube ihrem Vorsatz, uns, dem Volk dienen zu wollen. Doch ich bin mächtig sauer, was wir bei all den Reformen in Kauf nehmen müssen. Sie ist eine die immer gelitten hat und das mutet sie uns nun ganz selbstverständlich zu. Ständig wird sie gemessen und vermessen, vorgeführt und leicht verführbar der alten Riege. An Herrn Öttinger, in Schwaben wird sie sich die Zähne ausbeißen, ihre Falten werden tiefer, wie kommt sein Schwabenländle dazu, das gut aufgestellt ist, genau wie Bayern, für ein Sandeland wie Brandenburg oder MeckPom ständig drauf zu zahlen. Sie wird es sich nicht gestatten zu verlieren, scharrt doch schon Herr Beck mit den Kufen, während die Diplomatenköfferchen der Minister mit kleinen Sägen bestückt sind. Da wird noch so mancher Span fliegen.
Geschrieben von Bruni Sadler
um
15:11
Staatlich verordnete AusmerzungTuesday, 26. September 2006
Der Rechnungshof erstellte ein Papier in denen riesige Summen für Berater aus der McKinsey- Riege bezahlt werden. Haie im Goldfischbecken, der Mittelschicht. Dies darf durchaus als revolutionär angesehen werden, ansonsten ist der Rechnungshof absolut linientreu der bestehenden Regierung. Die Berater kosten eine Unsumme. Ihre Teambesprechungen bei Lachshäppchen werden im besten Einvernehmen der Rationalisierung abgehalten, wen haben wir wieder ausgetrixt. Reine Gehirnwäsche der Mitarbeiter, einer Arbeitsagentur, die entsprechende Richtlinien bekommt, drei Kategorien zu befolgen, mit Hinweis der Schutzbehauptung, dass ein 56jähriger nicht mehr unter Arbeitsvermittlung fällt, aber weiterhin betreut werden soll. Das ist Fakt. Ein Scheingefecht älterer Mitarbeiter über die Arbeitsagentur in Arbeit zu bringen. No chance. Müntefering redet sich raus, davon weiß er nichts. Er weiß nur, das Hartz IV billiger ist als Menschen in Arbeit zu bringen. Boomt doch die Wirtschaft so wunderbar ohne Arbeit für diese Kategorie von Arbeitsuchenden. Einige Firmen stellen durchaus ältere kompetente Arbeiter ein, aber einen Markt gibt es dafür nicht. Wie aber soll einer der verpflichtet wird, sich immer amtsseitig zu melden und zu suchen, an Firmen kommen, die dies ermöglichen, das ist so minimal, das die Presse jede einzelne Firma ständig beispielhaft vorstellt. Da pocht man auf Flexibilität der Arbeiter, Haus und Hof zu verlassen und ab in den Westen, hier sind die Chancen besser. Inzwischen verließen Millionen Menschen im Osten ihre Heimat, die versandet zurück bleibt, die Städte veröden, wer hier investiert ist ein Abzocker durch Subventionen, die ebenso versanden. Die einer Partei NPD vertrauen, die am Lagerfeuer, eine soziale Gerechtigkeit suggeriert. Die Volksparteien sind angeblich völlig hilf- und machtlos, damit beschäftigt, hier ein Bäumchen, dort ein Schloß, ein Theater, einen neuen Landtag oder Parlament zu schaffen, während jedes dritte Kind in Berlin hungert. Einen kleinen Erfolg, der Eigeninitiative, darf ich für mich verbuchen, meine Attacke in hiesigen Zeitungen, mit der forschen Forderung, das Stadthaus sei ja so riesig, dass genau hier der Platz ist, eine Suppenküche für sozial Schwache einzurichten, wurde angenommen. Damit ist das Problem längst nicht vom Tisch, man schreit nach Nachweisen, typisch Osten, ob einer überhaupt bedürftig ist. Gehen sie freiwillig zu einer öffentlichen Speisung? Wer kommt, ist verdammt noch mal hungrig. Heute hörte ich einen ehemaligem Oberst, aber Ausländer sollten wir ausgrenzen. Da sind wir wieder am Anfang mit der AAG ausgrenzen. RauchverbotSunday, 24. September 2006
Es wird Ernst. Kein Thema am Rande, im Sommerloch, oder zur Sauren Gurkenzeit. Zum Halali für die Raucher wurde geblasen. Zünden sie sich eine Zigarette an, springen die Leute zur Seite, als erwarten sie den Knall einer Explosion.
Mir scheint, Krieg, Unfälle in Kernkraftwerken, Giftgaswolken über uns, ängstigt Menschen nicht so sehr, wie der Rauch einer Zigarette. Es wird erfolgreich suggeriert, dass aspestverseuchte Wohnungen, Farben, Lacke, nicht annähernd so schädigen, wie das Einatmen von Nikotin. Eine ganze Generation saß in Kneipen, in denen wir nur durch rudern mit den Armen, um etwas Sicht zu schaffen, ein freier Stuhl zu finden war. Diese Generation ist heute das Problem der Rentenkassen, weil sie viel zulange leben. Geräuchert und gut abgehangen. Das Volk der Nichtraucher mobilisiert eine eigene Gesundheitsreform. Nichtraucher zücken mit wahrem Loderblick ihr Schwert, unterstützt von Gleichgesinnten, für die gerechte Sache. In Berlin-Charlottenburg wurde auf allen Spielplätzen Rauchverbot erteilt. Kind buddelt und Mutter raucht endlich genüßlich, sich entspannend eine Zigarette, vorbei, Ade. Kinder buddeln nicht, sie umkreisen den Spielplatz nach Rauchsündern und stellen sie rigoros zur Rede. Zwei blasse, dünne vielleicht sechsjährige Großstadtpflanzen stoppen vor meiner Bank. Rechts und links die Füße auf den Boden gestemmt, igitt, du rauchst, das ist schädlich für uns, das darfst du nicht. Ich verschlucke vor Schreck den Rauch, huste erstmal unter beifälligen Blicken, der Vater gesellt sich stumm und vorwurfsvoll dazu. Sechs Augenpaare starren. Ich fühle mich schuldig, ein schlechtes Beispiel der heutigen Jugend, will ich sie umbringen? Demonstrativ nehme ich einen neuen Zug frage, wo habt ihr eure Sommerferien verbracht? Überraschung in den Augen, dann krähen sie, in Griechenland. Euer Flugzeug verpestet mehr die Umwelt als ich ein Leben lang mit Rauchen. Lahmer Verteidigungsversuch, ich stehe mit dem Rücken zur Wand, und weiter, kennt ihr das Wort Toleranz mit Blick auf den Vater. Ich verbrenne mir fast die Finger, Gott sei dank trollen sie sich. Beschämt und wie auf glühenden Kohlen gehend, werfe ich den Filter in den Abfallkorb. Endlich die Absolution, meine Enkelin schmiegt sich an mich und tröstet, du rauchst doch nur 2 Stück am Tag, stimmt's? Was stimmt ist, Charlottenburgs Verbot erreicht sein Ziel, diese Spielplätze sind für mich tabu. Schleichwege müssen gefunden werden. Ich wechsle die Straßenseite, wenn vor mir eine dampfende Rauchsäule geht, es riecht wirklich eklig. Nur meine Zigarette ist Exklusiv. Meine Gäste bitte ich auf die Terrasse. Diese Kolumne verbrauchte zwei Zigaretten, das gelogene Tagespensum. Die Kameraden ziehen einWednesday, 20. September 2006
Titelte die "taz". Dank des Wahlerfolgs, darf sich neben der NPD die ganze militante Kameradschaftsszene erstmal auf eine üppige staatliche Förderung freuen. Ihre Springerstiefel und alten Klamotten, als Erkennungszeichen, wechseln zu Anzügen oder schicken Kombinationen. NPDler, oder Neonazi jetzt leisten sie Aufbauarbeit im sozialen Bereich und Meck-Pom bezahlt sie aus dem Landeshaushalt. Für jede Wählerstimme gab es Geld und Spender dürften auch nicht kleinlich sein. Die NPD-Landtagsfraktion, erhält jährlich etwa eine halbe Million Euro im Jahr, bei fünf Jahren macht das 2.5 Millionen. Außerdem noch rechtliche Privilegien. In einigen Dörfer ist die NPD stärkste Partei. Eine Partei rollt sich von unten auf. Es wird hart an der Basis gearbeitet, wo die Volksparteien versagen, es nicht für wichtig nehmen, was in allerletzten kulturfreien Dörfern geschah. NPD die Stammtischpartei hat ein leichtes Ziel, da hockt man, wenn arbeitslos, rum und redet über den ganzen Schlammassel. Klare Worte und Entscheidungen erhalten sie von den Kameraden, genau das fehlte den Dorfbewohnern seit fünfzehn Jahren. Inzwischen sind nicht mehr nur die sozial Schwachen, die NPD wählen, da sind durchaus die Honoratioren des Dorfes dabei. Da fließen längst Gelder von heimlichen Gesinnungsgenossen. Was den etablierten Parteien bleibt, ist höchstens mal ein Veto einlegen, wenn's um den Endscheit geht, ob Döner oder Bratwurst. Integrationsarbeit wurde gestrichen. Gleichzeitig fließen Gelder für den Wahlerfolg von verdammt noch mal meiner Steuer. Also unterstütze ich die NPD. Und da geht es nicht um Döner oder Bratwurst, sondern um Ausmerzung und Vielfalt anderer Kulturen die mich nur befruchten, begeistern und akzeptieren lernen, dass ich nicht der Nabel der Welt bin.
Wir können die NPD nicht zulassen, das sind wir unserer Historie schuldig. Es ist kein peripheres Problem, abseits vom Grunewald oder Starnberg, von Caritas und Engagement, halbseichten Statements, die Ausländer, ja, solange der Müll, Krankenhäuser, Altenheime, andere soziale Einrichtungen funktionieren. Nein- hörte ich von einem respektablen Geschäftsmann, unser Staat wird erst wieder konkurrenzfähig, wenn wir 6 Millionen Ausländer los sind, ein integerer Mann, hochgeschätzt. "Afrika, Afrika"Sunday, 17. September 2006
Während hier Andre Hellers Show "Afrika Afrika", Triumphe feiert, ist einigen Ländern in Afrika das Lachen vergangen. Um es pathetisch auszudrücken die Wiege des Lebens wird zum Sarg. Seit eine weiße Haut, den Kontinent mit seinen unglaublichen Schätzen erkannte, wird das Land so ausgebeutet, dass Bewohner dieses Erdteils in ihrem eigenen Land nicht mehr existieren können. Heute kommen keine Sklavenschiffe mehr um die Menschen zu verschleppen, Ironie des Schicksals, heute möchten und müssen sie in ausrangierten Stahlkähnen die Flucht nach Europa wagen um ihr Leben zu sichern. Doch umsonst, postwendend werden sie wieder zurück verfrachtet. 25.000 Senegalesen müssen zurück, dafür bezahlt Spanien 20 Millionen Entwicklungshilfe, die schnell in fremde Taschen verschwindet, ohne Hilfe für diese Menschen. Anstatt die Menschen hier zu registrieren, ihnen einen Kredit einzuräumen, um in ihrer Heimat eine Existenz aufzubauen, wird ein heimliches Abkommen zwischen Senegal und Spanien vereinbart, diese Menschen unauffällig verschwinden zu lassen. Eine Tragödie sondergleichen, um das zu verstehen, fehlt uns die Sensibilität für ihr Leiden. Gleichzeitig verschiffen wir unseren Giftmüll nach Afrika an die Elfenbeinküste, wir riskieren sorglos dass Hunderte von Menschen daran sterben und ihr Land verseucht wird. Proteste der Anwohner sorgten jetzt dafür, dass die Regierung zurück treten, und offizielle Stellen Abhilfe schaffen werden. Sicher fliesst erst mal wieder Schmiergeld. Rigoros beuteten und höhlten wir die Länder Afrikas aus, ohne Verantwortung für die Menschen zu übernehmen. Um unser Gewissen ein wenig zu beruhigen, schicken wir nun eine UN-Friedensgruppe in den Sudan nach Dafur, gleichzeitig mit der Drohung den Sudan mit Sanktionen zu belegen. Ob das den diplomatischen Beziehungen hilft? Bald kommt die Weihnachtszeit, wir werden "Trommeln für Afrika", spenden und ankommende Schiffe auf den Kanaren mit verhungernden Menschen zurückschicken. Untere soziale Schicht - OberschichtWednesday, 13. September 2006
Wer ist verantwortlich für den Ruf einer Schule? Als Erwachsener, Erzieher, Pädagoge, Lehrer, bestimme ich das Klima meiner Wirkungsstätte, ich sorge für entsprechende Atmosphäre, ich gebe Verhaltensregeln. Ich verfüge über eine integere Autorität. Davon kann keine Rede sein. Die Kinder, möglichst Migrantenkinder, bestimmt aber die aus der unteren Schicht machen aus der Schule in ihrem Bezirk ein Basislager ihrer Aggressionen. Das scheint unsere Realität zu sein. Da läuft doch etwas aus dem Ruder.
Beispiele: Eine Familie beide arbeitende Akademiker werden quasi gezwungen, den kürzesten Schulweg für ihr Kind zu akzeptieren. Ihre Arbeitszeit lässt sich nicht kombinieren mit den Schulstunden. Dieses Kind mit guter Sprache, Erziehung, altersgerechtem Wissen, wird eine Menge Zeit, Energie und Potential benötigen, um von den Mitschülern respektiert und akzeptiert zu werden. Eigentlich wäre hier vom ersten Schultag an, der soziale Abstieg vorprogrammiert, wenn die Eltern sich nicht am gesellschaftlichen Leben, Interesse, an Umwelt und Politik beteiligen und ihrem Kind vermitteln könnten. Nach 4 Jahren und nur bei besten Noten, kann es ein Gymnasium seiner Wahl besuchen. Ein gutes Gymnasium von Ruf aber achtet sehr wohl darauf, aus welcher Grundschule ihre Schüler kommen. Gleichzeitig besucht das Kind einer Arbeiterfamilie, beide arbeiten, beide Hauptschulabschluss, ein Gymnasium, weil, unserem Kind soll es einmal besser gehen. Sie unterstützen ihr Kind, gute Kleidung, Ordnung und Sauberkeit. Das Kind bemüht sich besonders im Sport, ( Sportasse kommen nicht aus Akademikerfamilien) seine Leistungen fördert die Schule, bald wird es zum As in Leichtathletik. Reisen und Wettkämpfe entfremden es von Zuhause und so schnell es geht zieht es weg. Eltern die sich nur über ihr Kind definieren, nichts anders ist ihnen gemeinsam, stehen vor dem sozialen Aus, keine Freunde, kein Hobby, kein anderes Interesse. Die bessere Ausbildung für ihr Kind, lässt frustrierte Alte zurück. Es kann, es muss nicht so sein. Auch das ist Globalisierung. Gestern konnte man noch stolz sein auf eine Arbeiterfamilie, die Kinder blieben es Generationen lang. Heute ist Arbeiter, die wir dringend wieder brauchen, die untere soziale Schicht. Der Reporter SatansSaturday, 9. September 2006
Vor Jahrzehnten gab es diesen Film mit Kirk Douglas, der seine Sensationen für die Zeitung selbst provozierte und anschließend das Unglück mit der Kamera festhielt. Dass "Bild", Privatleute animiert, ihre Sensationsfotos einzuschicken und honoriert bei Veröffentlichung, ist eben Prolobild. Leider erschien nun im "Stern" eine neue Seite mit Fotos, und der Aufforderung, sozusagen vom Nachbarn, mit der Digitalkamera oder Fotohandy, beeindruckende, oder sensationelle Fotos von Personen der Öffentlichkeit, eines Unglücks, oder durch das Schlüsselloch, einzuschicken. Gleichzeitig wird ein Preis von 1000. --Euro, bei Veröffentlichung angeboten und eine Weitergabe an andere Printmedien zugesichert, bei einer Vergütung von 50% bei allen Einnahmen durch den Weiterverkauf.
Klar wird draufgehalten was das Handy hergibt und mag es noch so belanglos sein, unter Freunden gezeigt, eine echte Lachnummer. Doch jetzt wird es kriminell. Mit dem Aufruf der Zeitungen und Zeitschriften, genau hinschauen und auf den Auslöser drücken, fühle ich mich von allen Seiten beobachtet. Nicht nur, dass überall Videokameras installiert sind, um jeden Schritt zu überwachen, ob auf öffentlichen Plätzen oder in Geschäften, jetzt darf auch noch jeder Passant Geld damit verdienen, am liebsten in peinlichen, misslichen oder tragischen Situationen, mit dem Handy draufzuhalten und den Zeitungen anzubieten, um so eine extra Kohle zu machen. Die Bildzeitung geht sogar soweit, jedem Handyhalter einen Presseausweis auszustellen, damit gezeigt werden kann, wie ein Prominenter pinkelt. Das ganze ohne Zustimmung des Abgelichteten. Wo bleibt der Schutz für meine Person, meine Intimsphäre? Natürlich funktionieren die Rechtsabteilungen der Printmedien hervorragend, strafbar ist es allemal, aber mit Geld, wird auch der Kläger zufriedengestellt. Der Deutsche Journalisten Verband verwahrt sich gegen diese Art der Paparazzis, ob sie Erfolg haben, scheint ungewiss. Jedenfalls sind die Promis damit der Komplett-Überwachung in einer ganz neuen Dimension ausgeliefert. Die Leser-Reporter lauern überall. Es wird nicht lange dauern, bis einer von ihnen sein dramatisches Bild selbst provoziert, wie in dem Film, "Reporter des Satans". Ganz sicher möchte ich nicht sehen, wie ein Promi pinkelt, oder wie im "Stern" gezeigt, Angela Merkel einen Schnaps trinkt, mit der provokanten Überschrift "Schnaps gehört zum Dienst". Würde mich nicht wundern, wenn immer mehr Promis, statt Regenschirm einen Schlagstock bei sich tragen um sich dagegen zu wehren. Scheint ein kurzer Schritt zu sein, vom einreichen des süßesten Babyfotos, bis zum brennenden Menschen in seinem Auto, das für gutes Geld dokumentiert wird, anstatt ihm zu helfen. Wenn der Skandal zum Alltag gehörtMonday, 4. September 2006
Nun ekelt es uns mal wieder. Vor einem Jahr ging für kurze Zeit der Fleischkonsum, nach ähnlichem Eklat zurück, leider nicht entsprechend die Produktion, da wurde gewissenlos umetikettiert. Seehofer zeigt in ganzer Größe seine Unfähigkeit, mehr noch er lügt ganz offensichtlich, samt der ganzen Zunft der Veterinäre. Andererseits drehen sich unbekümmert die Dönerspieße weiter. Ein unappetitlicher Aspekt. Wir sind informiert, doch wir werden es schnell verdrängen.
Andere Skandale bleiben da fast unbemerkt am Rand. Früh beginnt heute das Leben mit Gift. Im Trinkwasser und in der Muttermilch wurde Tenside festgestellt, die nachgewiesen Krebs erzeugen. PFT eine Industriechemikalie, die Fett und Wasser abweisen, in Leder, Papier, Foto, Kleidung, Verpackung Verwendung finden, gelangen ins Trinkwasser und in die Muttermilch. Als Ursache gilt ein Dünger, der auf die Felder aufgetragen wird. Analog dazu schließt sich der nächste Skandal an. Der Milchkonzern Campina (lt.Greenpeace) bezieht seine Milch von Tieren die mit Genmais gefüttert werden. Die EU schreibt vor, dass gentechnisch veränderte Lebens-und Fütterungsmittel gekennzeichnet werden. Die Verordnung gilt nicht für Erzeugnisse, die von Tieren gewonnen werden, die mit gentechnisch veränderten Futtermitteln gefüttert werden. Was nun bekommt das Baby zum Frühstück? Mit Tenside belastete Muttermilch oder die Milch von einer Kuh die genveränderte Futtermittel fraß. Wie immer- nur der Verbraucher kann dies ändern, erwarten wir keine Verantwortung und Gewissenhaftigkeit von Lebensmittelkonzernen, das müssen wir übernehmen und ändern wollen. Zu all dem gibt es seit dem 1. Juli ein Bonbon, direkt von der Bundesregierung. Nach dem neuen Arzneimittel-Spargesetz fällt für über 3000 Medikamente die Zuzahlung weg. Bis November sollen es 15.000 Medikamente sein. Eine Liste der befreiten Medikamente können sie im Internet unter www.bkk.de einsehen. Krankheiten durch verseuchte Lebensmittel dürfen wir nun fast kostenlos kurieren.
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