Oder umgekehrt.
Meist lässt sich über Männer an Christi Himmelfahrt nichts Rühmliches vermelden, es ist ihr Tag und Frau tut gut daran ihn schnell zu vergessen, manchmal beides. Einer aber glänzt an diesem erzkatholischen Tag, Heiner Geißler, der, wer weiß heute vielleicht auf einen Berg kraxelt um auf dem Gipfel Gottes Lob zu singen, oder Fallschirm springt, auf alle Fälle uns in Erstaunen versetzt. Er tritt dem "Globalisierungskritischen Bündnis Attac" mit dem Ziel bei, das Recht auf gewaltfreie Demonstrationen beim G-8 Gipfel zu unterstützen.
Soll man nun Attac oder Heiner Geißler gratulieren, auf alle Fälle steigert er die gesellschaftliche Akzeptanz von Attac, "die für eine sozialökologische und humanere Gestaltung der Globalisierung eintreten", wie Herr Geißler seine Motivation begründete. Über Attac war lange nichts Aufregendes zu hören, schien fast aus den Medien verschwunden. Der G-8 Gipfel schwebt wie ein Damoklesschwert über Heiligendamm und uns. Zuviel Wind für Politiker die meiner Meinung nach, noch nie etwas Positives, für Länder und Menschen, in ihren Debatten und Konferenzen zustande brachten. Nun geht’s mal wieder um Afrika und um bessere Kontrollen der weltweiten Finanzmärkte. Die Furcht vor deren Entscheidungen treibt die Menschen auf die Straße vor Heiligendamm, die von 16ooo Polizisten hermetisch abgeschlossen und geschützt werden. Heiner Geißler mittendrin, mit dem hehren Ziel, auf das Recht für eine gewaltfreie Demonstration. Mag man sich das vorstellen?
Alle Achtung für Heiner Geißler, dieser kluge schwäbische Kopf, der mit 77 noch immer imstande ist, uns mit seinen Ideen zu überraschen, dem ethisches Verhalten im menschlichen Zusammenspiel über alles geht.
Etwas das sich der G-8 Gipfel auf seine Fahnen schreiben sollte.