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TagesKritik.de steht zum Verkauf!Die Inhaberin dieser Domain bietet TagesKritik.de zum Verkauf an. Interessiert? TagesKritik.de kaufenPharisäer der SelbstgerechteThursday, 30. August 2007
Es war im KaDeWe, lange her, Kaufhaus des Westens Berlin, Rolltreppe runter der Blick, ich Rolltreppe rauf zurück der Blick, weiche Knie, das war er, der mit dem man könnte für immer. Seltene Momente die sich eingraben, nie vergisst, nicht lebbar werden. Hunderttausend Momente später. Zwanzig Minuten bis die entsprechende Straßenbahn kommt. Junger Mann lehnt am Geländer, raucht, ein Kinderwagen mit einem etwa zweijährigem Mädchen dabei, ich laufe auf und ab, warte und sehe das Kind an. Alle Zweijährigen sind hübsch, doch mein Herzschlag setzt aus. Nie sah ich einen so trostlosen Blick, bleich das Gesichtchen, sie sah mich an und auf ihrer kleinen Stirn entsteht angstvoll eine Falte, gewellt vom Auge zur Stirn. Ich sah nach zu dem Mann, er rauchte sah anderen Mädchen nach, sprach weder mit dem Kind noch sah er es an, es war nicht vorhanden, die Kleine bewegte sich nicht, saß still mit der angstvollen Falte auf der Stirn, weil ich sie mal immer wieder ansah. Die Bahn kam, ich stieg ein, die Beide blieben stehen. Mein Tag war dahin. Die völlig resignierten Augen des Kindes verfolgen mich. Ich hatte nichts für sie getan. Ich war auf dem Weg zum 30jährigen Treffen einer Bekannten wir arbeiteten einmal zusammen, dann heirateten wir. Ihr Mann machte Karriere und sie erzog zwei Söhne zu fetten Promianwälten, sie wohnen auf einer Insel. Ich erzähle von den Augen des Kindes. Sie ist Vorsitzende des Lions, des Rotaryclubs, meint, wir spenden, tun Gutes, aber du darfst nie persönlich Anteil nehmen, komm wir machen heute eine Segelpartie, der und der ist dabei, aber keiner ist geschieden und schon gar nicht mehrmals wie du, wir bleiben an der Seite unserer Männer. Danke ich bin mit der Bark Kruzensthern als Trainee um die Welt gesegelt, allein ohne Mann selbst bezahlt, weil ich Abstand brauchte, von Leuten aus eurer Gesellschaft. Ich rannte zu den Augen des Kindes und hoffe, dass es überlebe. Getan habe ich nichts in diesem unheilvollen Moment. Pekinger BuchmesseSunday, 26. August 2007
Schwerpunkt der diesjährigen Pekinger Buchmesse sei die Literatur Deutschlands. Allerdings plane Kanzlerin Merkel keinen Besuch der Messe worüber sich die Kulturfuzzis ordentlich mokieren.
Dass es in Peking überhaupt eine Buchmesse gibt, das durfte ich in einem Nebensatz erfahren, eben weil die Kanzlerin gerade nach China abhebt und China unser wichtigster Handelspartner werden soll in Asien, oder schon ist. Interessanter Nebeneffekt der Informationen, Altkanzler Schröder hat seine dicken Finger auch im chinesischen Außenhandelsministerium stecken, um wie es formuliert wird, der traditionellen chinesischen Medizin das Tor nach Deutschland zu öffnen. Klingt harmlos ist aber Schröder drin, wo es nicht draufsteht. Eine kleine Zuwendung dürfte ihm sicher sein. Worüber ich mich mokiere, ist schlicht die schlechte Recherche einiger Journalisten, es wird abgeschrieben, oft wider besseren Wissens, denn wer sollte sonst auf dem laufenden sein, wenn nicht der Wirtschaftsjournalist. Mit Besorgnis lese ich eine kleine Notiz unter "Bedrohung durch Staatsfonds" Wirtschaftsnachrichten sind mir wichtig, ich will wissen, wer was, wann, mit wem zu tun hat. Da lese ich: "Angst vor ausländischen Staatsfonds treibt die Regierung um. China und Russland sitze auf Milliarden Devisenreserven, mit denen sie sich an deutschen Firmen beteiligen wollen." Fonds mit politischen Zielen nicht ausgeschlossen. Gazprom ist ja schon ein schönes Beispiel, wie man in Deutschland Fuß fassen kann. Eine kleine Ahnung liegt in der Luft seid vor einigen Tagen weniger Öl aus Russland geliefert wurde. Gründe bleiben im Nebel. Was soll's, unsere Koalition zeigte gerade in Schloss Meseberg geschlossene Harmonie, nichts bewegt sich, es muss an meiner kleinen Krämerseele liegen, die Betrug wittert, wo eitel Milch und Honig fließen. Werbeaktionen der NPD - Millionen gegen rechtsThursday, 23. August 2007
Gleich zum neuen Schuljahr wird NPD gnadenlos aktiv, Mügeln hin oder her, sie machen ordentlich mobil. Latent ist der Osten eher zugänglich für rechts als für die etablierten drögen Parteien. Rechts ist national, damit, womit sonst könnten sie sich identifizieren, wo nichts ist ausser Langeweile und Abwanderung der Intelligenz. No go Areas. Kleine Nester um die sich kein Politiker je kümmerte, samt ihren Bürgermeistern, die den Umgang mit Ausländern nie kannten, dafür jeden Einheimischen egal welcher politischen Couleur. Wenn es denn die NPD ist mit Flyern, Schülerzeitungen, die Kinder informiert, wo es für sie Freizeitsport, Zeltlager mit abendlichem Gesang auf der Klampfe gibt, ganz so wie es sich ein gelangweiltes Kind, ein Zuhause unterfordertes Kind vorstellt. Die NPD richtet sich ein auf den kleinen Zukünftigen. Unsere Millionen Gelder zur Prävention gegen rechts greifen hier nicht, verschwendetes Geld, solange wir Freizeitheime mit Pädagogen weiter streichen. Jede Partei scheint zu wissen, was zu tun ist, palavert je nach Schlagzeile, reiner Populismus. Was taugten schon Beratungsstellen, Angebote für Tätigkeiten müssen her, gerade für diese kleinen Nester, die wie der Ministerpräsident Platzeck sagte, man auf Dauer nicht halten könne und ausbluten lasse. Da schieben sich die Springerstiefel schnell durch den Türspalt und blasen zum Halali. Eine Kette ist immer nur so stark wie sein schwächstes Glied und das sind diese Dörfer in denen kein Hahn mehr kräht die in der eigenen Brühe schmoren. Der Außenminister Steinmeier will gewählt werden in so einem Dorf, kommt mit großer Entourage, verteilt Freibier und Kugelschreiber, will am Busen des Volkes lauschen, macht auf Fürsprecher und Versprecher für die Verlassenen. Da darf man gespannt sein, wie die Wahl für ihn ausgeht. Unsere Kanzlerin Frau Merkel, nennt das ganze im Osten: Beschämend. Beschämend für sie und ihre Politik ist es.
Gegen Null schiebt sich die Akzeptanz der Ostler in die Politik, wen wundert es. Im Sozialismus konnten sie auf kein Häuschen sparen, Reichtümer horten und jetzt profitieren im Alter von des Lebens Arbeit, aussichtslos, zukunftslos, das Rückgrad gebrochen, erwarten sie von der Politik nichts mehr. Ideen zur Weltverbesserung im ZDF-NachtstudioMonday, 20. August 2007
Eine halbe Stunde nach Mitternacht, wo der Geist sich schon ins Nirwana verabschieden möchte, lächelt frisch wie aus dem Ei gepellt, Volker Panzer in die Kamera, stellt hochkarätige Menschen, die über ein gestelltes Thema diskutieren werden, vor.
Panzer macht das seit zehn Jahren, immer frisch gefönt und Schwarz gewandtet. Ich bin nicht jedesmal dabei, aber öfter und stelle zum hundertsiebzigsten Mal die Frage, warum nicht eher im Programm? Interessierte Bürger die arbeiten, können es sich nicht leisten, bis halb zwei Uhr dabei zu sein. Genau diese Zielgruppe könnte von den Diskussionen im Nachtstudio profitieren, Antworten auf Fragen erhalten, für die in keiner anderen Sendung Raum ist. Letztes Thema: Strategien der Weltverbesserung. Leben wir in der besten aller "möglichen Welten?" Heiner Geißler, weit weg von einer gesunden Gesichtsfarbe, wirkt extra fahl, seine Augen dennoch, strahlen in philosophischer Gelassenheit, während Jean Ziegler die hitzige Röte ins Gesicht steigt bei seinen emotionsgeladenen Plädoyers, für eine bessere Welt. Glanz und Elend, Verschwendung und Verwahrlosung sind die Siegel der Globalisierung. Billigend nehmen wir die brutale Verelendung ganzer Kontinente in Kauf, finanzieren Diktatoren und lassen zu, dass Milliarden Menschen von ca. 500 Firmen gegängelt werden. Sie entscheiden über unser Wohl und Wehe. Nehmen wir Nestlé, diese kleine, feine Schokofabrik finden sie heute in fast allen Lebensmitteln, wo Nestlé nicht unbedingt draufsteht ist es drin. Molkerei, Mehl, Getreide, Kaffee, Medizin, Chemie, Immobilien auf der ganzen Welt. Wie eine Qualle schlingt die Firma ihre Fäden um den Globus. Sie bestimmt den Markt. Politiker sind ihre Steigbügelhalter. Heiner Geißler, Jean Ziegler, reden und reden und wenige nur hören darauf. Haben wir noch eine Chance gegen das Kapital? Teilt sich die Welt in "Herren des Geldes" und Arme durch Arbeit auf? Eine Antwort wird die nachfolgende Generation geben können und müssen. Schießen ist ein BefehlThursday, 16. August 2007
Pünktlich zum Ende der Politikerferien ging es gleich mit Gewalt zur Sache. 13. August Gedenktag des Mauerbaus, Kränze gelegt, Schleifen geordnet und her mit den neuen Stasiunterlagen. Endlich der Beweis für den Schießbefehl an der Berliner Mauer. Eine olle Kamelle, die vielleicht den Hinterbliebenen eines toten Flüchtlings, zum neuen Prozess verhilft, ansonsten nur weiter einen Keil für das kleine Pflänzchen Ost-West-zusammenwachsen treibt. Jede Stadt findet nun ein vergilbtes Blatt dieses menschenverachtenden Befehls. Zum 399igsten Mal erklären ehemalige Grenzer, dass sie daneben geschossen hätten. Keimt das Mißtrauen hoch, schoß mein Metzger, mein Bäcker, wieso hat er sich nicht widersetzt, protestiert. Exgeneral Schönbohm, CDU in Brandenburg lange Minister, er wusste nichts? Sind die Verbrecher in den Reihen der PDS und Linken zu suchen? Die politische Diskussion um die Salonfähigkeit der Linken ist dadurch aufs Neue eröffnet. Wenn den westlichen Politikern die Argumente gegen die Linken ausgehen, kommen sie mit deren unbewältigter Vergangenheit. Wie agieren unsere demokratisch erzogenen Soldaten in Afghanistan, gab es da nicht eine willkürliche und großzügige Auslegung eines Befehls, schon bewältigte Vergangenheit? Es ist wie in einem Hamsterrad, wir erschauderten nach dem Untergang des 1000jährigen Reiches über all die mörderischen Befehle und deren Ausübung. Nun läuft uns es kalt über den Rücken bei den Befehlen der NVA. Wer sind die Gerechten, die Aufrechten, wo Moral und Ethik höchstes Gebot bedeutet. Das Thema meines philosophischen Gesprächskreises letzten Monat, hieß: "wie definiert jener das Wort "Ossi", der es ausspricht." Nur durch die Aussagen der Ostteilnehmer, nehme ich mir das Recht, über diese jetzige Situation sprechen zu dürfen. Das nächste Thema wird lauten: "Freiheit, wozu, mit wem?" Da sitzen Wessis und Ossis beisammen, versuchen behutsam Formulierungen für Argumente und Lösungen der Probleme zu finden. Das sehe ich als eine Möglichkeit der Vergangenheitsbewältigung. TrittbrettfahrerSunday, 12. August 2007
Die Lebensmittelbranche sieht grünes Licht und nützt den im Augenblick so günstigen Zeitpunkt der Milchpreiserhöhung, um auf den Zug zu springen (der allerdings zu Recht gerade streikt) um in mehreren Branchen die Produkte zu erhöhen. Nach Brot, wälzen nun auch die Bierbrauer ihre Mehrosten auf die Verbraucher ab. Eine drastische Verteuerung rollt auf uns zu. Und bei Lebensmitteln wird es sicherlich nicht enden. Auch höhere Einkommensegmente werden es spüren, trotzdem werden sie zurechtkommen. Der Lokführer mit knapp 2000 Euro wird seinen Streik gerade jetzt noch gerechtfertigter sehen. Da heimsen acht Bahnvorstände, jährlich 16,7 Millionen, Bahnvorstand Mehdorn 3,2 Millionen ein. = 20 Millionen teilen sich neun Männer. 5,2 Millionen Hartz IV Empfänger müssen mit 347 Euro monatlich ihren Unterhalt finanzieren. Der Mann, der 30 Jahre bei Siemens, 20 Jahre bei der Post, bei der Bank wegrationalisiert wurde, ist natürlich inzwischen zum Penner, Faulenzer degradiert, seine Werte und Statussymbole ging hopps, selbst mit einem minderen Job, kann er keine Familie ernähren. Rechnen wir mal: Täglich darf er für Lebensmittel 7 Euro ausgeben. Sein neuer täglicher Einkauf mit den Erhöhungen schlägt mit 1,50 Euro mehr zu Buche. Das sind 45 Euro pro Monat, d.h. sieben Tage, eine Woche kann er von nun an nichts mehr einkaufen. Pressbrot mit prozentualem Sägemehlanteil bei Aldi, für 90 Cent, beim Bäcker bezahlt er für ein Kilo gutes Brot 2,50, völlig illusorisch für ihn. Dass noch überlegt wird, ob er eine Erhöhung bekommt oder nicht, ist ein Skandal. Wo bleibt der Protest der Sozialverbände, gedacht als Lobby bzw. Vertreter des kleinen Mannes, die hier ihren jährlichen Beitrag einzahlen. Sie dürfen sich nicht nur als Hilfspersonal des Sozialschwachen und Rentner begreifen, sondern deren Forderungen bei der Politik durchsetzen. Doch sie halten sich bedeckt, vor Angst, dass ihnen die jährlichen Zuschüsse gestrichen werden. Hartz IV muss verschwinden die Grundsicherung sollte schnell auf den Weg gebracht werden. Damit Stigmatisierung vor aller Augen verschwindet und ein wenig Würde für das Leben und Sicherheit für die Familie, die Rentner, gewährleistet werden. Sommerloch und andere schwarze LöcherFriday, 10. August 2007
Augenblicklich wird an meiner Website gearbeitet. War wohl zu alt, zu unflexibel in der Handhabung, nun wird alles auf den neuesten Stand gebracht, von einem Freund der zu lesen ist unter www. duckhome.de. Da geht es zur Sache, er mäandert nicht so rum wie ich. Jetzt werde ich stromlinienförmig.
Zurück zum sogenannten Sommerloch. Der "Stern" titelt Ehefrau oder Geliebte. Ist schon bescheuert, beides lebt sich doch ganz gut. Solange die Ehefrau ihren Status behält, kann der Alte doch machen was er will. Ein ungeschriebenes Gesetz der oberen Klassen, mitmachen, mitmischen, nicht am Status rütteln, ach die Strauss-Kinder gaben eben eine exzellente Demonstration. Dieses fette, versoffen, korrupte Geschmeiß, wird immer unsere Fenster mit ihrem Kot verdunkeln. Die schwarzen Löcher dieser Sommersaison geben die Toten. Eine ganze Avangard von Künstlern, die unsere Demokratie möglich machten, mit gestalteten, Aufbruch, Umbruch, ist in den letzten Tagen weggestorben. Kineasten wissen wovon ich spreche, Schauspieler, Künstler, Regisseure, Wegbereiter unserer Demokratie verlassen ihr Land, müssen oder wollen. Zurück bleiben Opportunisten, deren Aktionen immer den Beifall finden, nichts an ihnen, dass jenen gleichkommt. Ob Oper, Theater, Literatur, so mittelmäßig, dass nur ein anschließendes Feuerwerk hilft, die Massen zu begeistern zum frenetischen Dakapo. Elke Heidenreich schreibt heute einen Glückwunsch im "Stern" an Harald Schmidt, keine literarische Leistung, dafür mit einer Menge Wut im Bauch, ich stimme zu, aber ein wirklicher Lichtblick ist auch er nicht mehr. Dilettanten in allen Genres, Zivilcourage, Außenseiter werden abgestraft, nicht opportun in dieser geistlosen Gesellschaft. Also, was ist heute unser Ding, ständige blutige Höhepunkte, der oralen, analen, spätkapitalistischen, Versuche die alte Welt zu erhalten. Vorbei, wir werden zum Zoo, für die neue und mit Recht aufkommende, asiatische, chinesische Welt. Unsere Genies, egal welchen Genres, werden verehrt werden, wie einst, Naturvölker, Inkas, Indianer, Mayos. Das untergegangene Europa. Wenn die Website wieder in Ordnung ist, lesen sie doch einfach mein Manuskript, "Naninas Kind", Copyright, war mal der Plan es zu verfilmen, aber Kompromisse sind nicht mein Ding und so steht es jedem zur Verfügung. Bis demnächst. Das WerbeexemplarSunday, 5. August 2007
Es ist seltsam und gar nicht so einfach zu erklären, aber ich verhalte mich völlig konträr bei einem Werbeexemplar, egal welcher Verlag, zu einer Zeitung, die am Kiosk selbst erstanden und bezahlt werden muss. Bei dieser überfliege ich die Headlines, anschließend wird sie in die Tasche geknautscht und nur, wenn Zeit bleibt, wird ein Kommentar, eine Kolumne angelesen, überflogen und ab in den Müll. Ganz anders bei der Geschenkten. Unter den Arm vorsichtig geklemmt, damit kein Eselsohr entsteht, wird sie sofort in der Bahn aufgeschlagen und Wort für Wort von hinten nach vorne gelesen, meine Art eine Zeitung zu lesen. Von wegen, einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul. Nicht entgeht mir, ich sauge förmlich, wie ein Mensch vom anderen Stern, Information für Information aus dem Blatt. Eben kostenloses, deshalb kostbares Informationsmaterial. Einige Beispiele aus Ausgabe:
1, 5 Millionen Flüge im ersten Halbjahr über Deutschland, soviel wie nie zuvor. Mir scheint das Umweltbewußtsein hielt nicht länger als das Mammutkonzert. Dann; Wie viel Treibhausgase produzieren Avocados aus Übersee, oder auf dem Biomarkt die Flugmangos, Ökoäpfel aus Argentinien, Trauben aus Südafrika. Von der Plantage bis zum Supermarkt, beschleunigt das Kohlendioxid den Klimawandel. Wir wollen es frisch gereift von den Feldern, laden es in unsere Autos usw. usw.. Unter "Meinung und Diskussionen" geht es mit Lesen weiter in der geschenkten Zeitung. China-Wachstum schadet der Umwelt gravierend. Die schnelle wirtschaftliche Industrialisierung und die Verstädterung habe schwere Folgen für die Umwelt. Krankheiten breiten sich aus durch schwer verschmutze Gewässer. Maul und Klauenseuche in England zigtausend Tiere wurden verbrannt. In Deutschland wieder einige Fälle von Vogelgrippe. Aber die Genkartoffel, Genmais, Getreide darf angebaut werden, der Umweltmister, stimmt zu, 1,50 m Abstand zum nächsten normalen Feld muss reichen. Wind, Regen, Überschwemmungen, Tiere, Insekten sind Faktoren, die können mischen, müssen aber nicht. Nächste Überschrift: Die Kreationisten und die biologische Evolution. Mir reicht es für heute, genug ist genug, eine geschenkte Zeitung kann einem den ganzen Tag versauen. In Zukunft kaufe ich meine morgendliche Zeitung, stecke sie in die Tasche und vergesse sie bis zum Feierabend, an dem ich sowieso zu müde bin um sie zu lesen. Aber bitte, meint meine Nachbarin, heben sie die Zeitung auf, wir müssen umziehen, sie wissen schon, die Miete und die Lebenshaltungskosten, wir machen rüber in den Westen und brauchen jedes Blatt um unser Geschirr, die Gläser, den ganzen Ostkram ein- und abzuwickeln. Das stand nicht in der Zeitung.
Geschrieben von Bruni Sadler
um
12:06
Weiße Weste der GlobalisierungWednesday, 1. August 2007
Ein Hype nach dem "macht müde Männer munter" Gesöff. Die Chinesen haben fertig mit Tee sie wollen unsere Milch. Bisher dachten wir sie sind allergisch gegen Lactose, eine asiatisch bedingte Unverträglichkeit die in der Milch vorkommt, wie wir allergisch reagieren bei Gerichten aus ihrem Land mit Glutamat angereichertem. Globalisierung macht gesund. 1,3 Milliarden Chinesen wollen täglich einen halben Liter Milch, ohne Viehweiden, ohne Ställe, also europäische Milch, schnell sauber, frisch. Die asiatische Stunde ist gekommen mit ihrer unstillbaren Gier nach deutscher Technologie und europäischem Know how, es wird abgekupfert, so schnell können wir gar nicht schauen, da lesen wir "Made in China." Mit der Milch dürfte es noch etwas dauern, aber wenn der Preis stimmt fliegen demnächst Milchbomber nach China. Derweil uns unsere Bauern die Molkereiprodukte um 50% erhöhen wollen. Kein Zusammenhang meinen sie, sie nützen nur die Gunst der Stunde, kaufen wir ihnen die Milch nicht ab, kein Problem, ab nach China. Hartz IV Bezieher und ihre Kinder trinken so oder so lieber Bier, oder wird endlich der Preissteigerung Rechnung getragen um gesunde Grundnahrungsmittel zu garantieren? Weiß wie Milch, nein weiß wie Papier, die Westen der Weltbänker waren es nie. Die letzten Reservate mit gesundem Ökosystem machen sie ausfindig um es für ihre Geschäfte in kürzester Zeit zur Kloake verkommen zu lassen, Umweltkatastrophen Vorschub leisten. In Uruguay wird zuerst mal 350 Millionen investiert um ein Zellstoffwerk aufzubauen. 1 Million Zellstoff wird verarbeitet und das fragile Ökosystem soll dies verkraften. Schnell wachsende Monokulturen von Eukalyptusbäumen liefern den Rohstoff, die den letzten Tropfen Wasser aus der Erde ziehen. Die Märkte verlangen blütenweißes Papier für ihre Ärsche, also wird mit Chlordioxid gebleicht und ab in die Luft damit. Spanien und Argentinien sind mit im Boot. Ob die Menschen an der Umweltverschmutzung oder an Hunger sterben, ist eh egal. In den Genuß blütenweißen Papiers werden sie eh nicht kommen.
Geschrieben von Bruni Sadler
um
22:26
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