Schaltet sich in Potsdam-Eiche gegenüber dem ehemaligen Stasigebäude, heute Polizeidirektion, das Kabelfernsehen in völliger Bläue auf dem Schirm bis zum Montagmorgen ab. Zum dritten Mal in Folge. Gibt diversen kriminalistischen Vorstellungen Raum. Eine vorherige Information, wäre wie Aal in Senfsoße, leider bleibt ihnen nur eine vertrocknete Salzstange. Premiere im Theater abgesagt, weil heute ja MRR mit Gottschalk über das Fernsehprogramm diskutiert. Vorher bei 3sat Buchmesse ansehen, perdü. Also, Wein auf den Tisch, Nachbar eingeladen, gequatscht und im Hinterkopf, weil gerade nicht am Meer, wo einem Fernsehen am Arsch vorbeigeht, deutscher Frust packt. 150 Menschen monieren umsonst. Fehlt nur der Hinweis, gehen sie in eine Kneipe. Gerne nur hoffte man halt.
Dazu meine Meinung zum E-Book, die ist von gestern.
Eine zarte Berührung
Ein Buch, mein Buch. Letzte Seite lesen, durchblättern, hier und da einen Eindruck von der Sprache gewinnen, sich darauf einlassen, Eselsohr als Lesezeichen. Letzten Absatz wiederholend lesen, vorspiecken, wie fängt es an, wie geht es weiter, blättern, Papier schnuppern, danach ins Bücherregal stellen, mir gehört es, mein Schatz. Eine Wohnung ohne Bücher grrr.
Die Zukunft will es anders.
Wo lässt es sich besser vermarkten als auf der Buchmesse. Sony beglückt uns mit E-Book, pünktlich zur Buchmesse. Erst einmal wurde es allen Buchständen vorgestellt, geschenkt, sicher wird es Kreise ziehen, und Käufer, Autoren, Leser vor allem die Printmedien interessieren.
Pro und Contra stellt sich von selbst ein. Niemals, empöre ich mich werde ich mit diesem Ding Bücher lesen.
Eine Plastikscheibe in der Hand und scrollen wahrscheinlich fünfhundert Seiten lang, eventuell zum Nachsehen zurückscrollen, vorscrollen um zu spicken. Dafür fummle ich an einer Plastikscheibe, nie?
Niemals sagte ich ebenso vor -zig Jahren werde ich meine Geschichten auf einem Computer schreiben. Ein gutes Buch wird mit der Hand geschrieben, die Handschrift als museale Hinterlassenschaft, das sollte schon sein. Mindestens fünf Mal das Manuskript schreiben. Zuerst per Hand, möglichst mit Bleistift, anschließend korrigieren, neu schreiben, danach in die Schreibmaschine tippen, Seite für Seite, mit Kopien bzw. Durchschlägen für Korrekturen anderer. Kunst schaffen aller Schreibenden Credo. Mit Computer, schneller, leichter seichter, danach über E-Book lesen und vergessen.
Übrigens alle Preise sind gerechtfertigt, für einen, der nur einen Funken Fantasie mitbringt, außer natürlich diejenigen die ihn bekommen.