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Sunday, 29. April 2012
Manchmal reiben wir uns schon die Augen, wie heute mit lohnabhängigen Mitarbeitern umgegangen wird und ich denke, es sind nicht nur die Älteren die feststellen, dass sich die gesamte Geschäftswelt total verändert. Von heute auf morgen ging es nicht. Ein jahrelanger schleichender Prozess ging dem voraus. Werte für die Deutschland geschätzt wurde, existieren nicht mehr, weder die Produkte noch Hersteller. Die alten Chefs, Gründer eigener Firmen die sich hocharbeiteten, vergrößerten, zu Weltfirmen aufrückten, schätzten ihre Mitarbeiter, trugen die Verantwortung, dass diese von ihrer Arbeit gut leben konnten.. Gab es Engpässe rückten oben und unten zusammen. Heute eine romantische Vorstellung von Arbeitgeber und Arbeitnehmern, die sicher in kleineren Handwerksbetrieben, wo der Chef jeden Arbeiter kennt, noch gepflegt wird. Die Firmengründer hinterließen meist einen gesunden Betrieb oder Konzern für ihren Nachfolger. Mir scheint, dieser zweiten Generation von Erben ging es hauptsächlich um das schnelle Geld, an der Börse, Spekulationen, riskante Unternehmungen und schafften nebenher und nicht legal ihre Gewinne schnell außer Landes. Im Zuge dieser moralischen Vorstellung im Umgang mit Abhängigen verschwand auch die Verantwortung für die Beschäftigten, selbst die vorgeschriebenen Tarife und Voraussetzungen für Arbeit wurden nicht eingehalten. Gründlich veränderten sich die Betriebe mit dem Aufkommen von Teilzeitarbeit, Flexibilität hieß das Zauberwort der neuen Zeit, jedenfalls für Mitarbeiter. Hier versank schon ein ordentliches Stück moralische Verantwortung für die Gemeinschaft der Arbeiter. Und ohne Einschnitte für die Firmen ging es auch nicht. Wie schnell war es um Quelle geschehen, heute ist es Neckermann der langsam verschwindet, alte Firmen bis in den hintersten Winkel Deutschlands bekannt, schlossen ihre Tore. Ebenso Schlecker ein krasses Beispiel von Verantwortungslosigkeit, löste sich auf, ohne Sorge zu tragen für Tausende von Mitarbeitern. Trotzdem, das zeigt eine heutige Umfrage; loben fast fünfzig Prozent der Mitarbeiter das Klima an ihrem Arbeitsplatz, aber ebenso viele klagen über schlechte Bezahlung, bei den unter Dreißigjährigen sind es sogar siebzig Prozent, sie haben am meisten unter Leiharbeit, Minilöhnen oder befristeten Jobs zu leiden.
Flexibilität müssen jetzt wieder 1.400 Mitarbeiter von Neckermann beweisen, sie sind aufgefordert ihre eigenen Zukunftspläne zu vergessen, weil die Firma mit dem Jobabbau, neue Ideen verfolgt, die für sie und nur für sie einträglicher sind. .
Wednesday, 25. April 2012
Vor einigen Tagen las ich eine Rezension von Willi Winkler über einen NS-Täter „Staatssekretär Wilhelm Stuckart und die Judenpolitik. Der Mythos von der sauberen Verwaltung „.ein ganz gewöhnlicher Rassist, Aufsteiger, mit späterem Persilschein, „Mitläufer, also ein ganz normaler Beamter. Unsere moralisch verwerfliche Selbstgerechtigkeit gipfelt in der vorgegebenen Empörung, dass sich Nazis in der Piratenpartei ein in jeder Hinsicht besseres Wirkungsfeld erhoffen. Die Aussage des Berliner Piraten Martin Delius (ist er der Sohn des Schriftstellers Delius?) über einen Vergleich seiner Partei mit dem Aufstieg der Nationalsozialisten wurde vor ihm schon gebraucht, da hat er keinen Anspruch auf Exklusivität. Rudolf Bahro zog schon 1984 auf einer Bundesversammlung- und nicht in einer nächtlichen Talkrunde – die Parallele über den Zuspruch der Grünen, „Gier sich durch Aufstieg zur politischen Macht zu verwirklichen“ zeige „formale Ähnlichkeiten“ mit der aufsteigenden Nazi-Partei“ so er damals. Rumms. Also was soll die ganze Empörung, sie spiegelt nur den Neid der etablierten Parteien, die fordern, dass die Piraten sich klar distanzieren. Die alten Parteien haben überhaupt nichts zu fordern, hätten sie ihr Arbeit im Sinne der Bürger erbracht, gäbe es keine Piratenpartei, denn diese bekommen den Zulauf weil der Bürger es leid ist, ständig von irrwitzigen Forderungen, unsäglichen Entscheidungen und Handlungen der Regierung übervorteilt zu werden.
Ich erinnere daran, dass die NPD in Bayern nach ihrem Verbot Unterschlupf in der CSU fand und erfolgreich darin aufging. Ein fadenscheiniges Verlangen der Etablierten, Nazis sofort bei den Piraten zu verbieten, anstatt Überzeugungsarbeit zu leisten in dem man sie nicht sofort diskreditiert. Eine Ausnahme sollten die erfahren, die straffällig wurden und rechtskräftig verurteilt sind..Man kann sich nicht sofort positionieren und gleichzeitig ausschließen. Auch die Grünen mussten irgendwann ihr Strickzeug weglegen, heute bedauern wir es.
Es ist zu befürchten die Professionalität kommt früh genug.
Sunday, 22. April 2012
Noch ist sie nicht ausgestanden die Grass-Affäre, vielleicht entsteht etwas ganz ohne Affäre, einen grundlegenden Wandel, den die deutsche Gesellschaft fast stürmisch augenblicklich durchmacht. Seit über 60 Jahren erhält jedes Neugeborene in Deutschland, vom Staat eine Erbsünde, gleich Erblast obendrauf gepackt, zum christlichen Glauben der den Bann einer Erbsünde über das kleine Leben legt. Es ist die Last eines Völkermordes unglaublichen Ausmaßes durch die Väter. Seither durfte und konnte nichts am Verhalten der deutsch-israelisch-jüdischen Beziehung normal sein. 60 Jahre ein eigentümliches Geflecht aus Schuld und Sühne verschloss uns den Mund zu all dem was Israel tat. Mancher fluchte hinter vorgehaltener Hand. Kritik an jedweder Handlung der israelischen Politik, kam einem Verrat gleich und wurde mit Ächtung belegt. Doch nun, durch das Loch das Grass gebohrt hat, bricht langsam der Damm der politischen Korrektheit. Bislang galt das Verbot einen Schlussstrich unter das Büßertum zu ziehen als politisch höchst inkorrekt.
Yoav Sapir Deutschlandkorrespondent schreibt:“ Das lange antizipierte Ende von Deutschlands historischer Verantwortung für das jüdische Volk und den jüdischen Staat geht allmählich in Erfüllung. Merkels Solidarität wird nicht mehr lange dauern, Deutschland wird früher als erwartet kein Freud Israels mehr sein.“
So dramatisch möchte ich es nicht ausdrücken, wir wollen kein Feind irgendeines Landes sein und das schließt Israel selbstverständlich ein. Wir ziehen das Büßerhemd aus und da wir es fast schon über dem Kopf haben, zeigt der Beginn der Piratenpartei. Eine Partei die ohne Last der Vergangenheit und ohne altergraute Verantwortung für das heutige Deutschland in die Politik einzieht, zeigt den Abstand der etablierten Politik und der Realität die sich langsam im Volk breit macht. Niemand möchte das Erbe von Mördern in vierter oder fünfter Generation weiterführen, wie einst „Walser“ die Moralkeule über uns endlich loswerden wollte, so darf er heute hoffen, dass wir auf dem besten Weg sind, den Schlussstrich, politisch korrekt, als zukünftigen Umgang mit Israel einüben.
Friday, 20. April 2012
Es ist ja wie mit dem Pusten an der kleinen Flamme ob zum Grillen, Lagerfeuer oder zur Lebensrettung, irgendwie muss dieses Flämmchen anfangen zu glimmen. Letzteres kann nur die Erklärung und Zulauf zur Piratenpartei bedeuten. Wir sind satt, erledigt, wälzen uns in Bedeutungslosigkeit, sind inzwischen bereit für eine Saison die Oper zu schließen, die Kunst zu imitieren, Schriftsteller als Wortfledderei zu diskreditieren, noch konsequenter den Menschen nicht mehr zu sehen, zu honorieren, überhaupt zur Kenntnis zu nehmen. Nur eine Schicht erlaubt das Leben, egal auf welcher Spur, nur nicht auf seiner und wird darum kämpfen. Alles wie gehabt, seit es uns gibt, leben Menschen in zwei verschiedenen Welten. Die Chancen stehen nicht besonders gut für eine Veränderung. Bei allem halbwegs gewollten Willen glimmt ein Fünkchen am feuchten Ast. Nicht ganz leicht manifestiert sich so ein bekanntwerden mit den Leuten aus der neuen Piratenpartei. Heute bei Illner ZDF, der Pirat- Parteivorsitzende Delius- habe jetzt nicht gegoogelt, ob er der Sohn des Schriftstellers ist, könnte gut sein, sei wie es sei. Der junge Delius verkörpert genau das was dieser Partei die hohen Prozente brachte, eine Liberalität, eine Individualität des Bürgerseins, die vertreten von FDP und Grüne, einst, heute kaum mehr spürbar in der politischen Landschaft sich vermitteln lässt, keinen hinter dem Ofen vor holt. Die Piraten sind kein Wagnis mehr, keine schnellen Wutbürger, sie sind der Überdruss der Bürger, auf eine fette gleichgültige Politik die nur sich den Rachen auf Position und Stellung füllt. Bürger betrügt um ihre erwirtschafteten Werte und sie noch mit Armut verhöhnt.
Ich plädiere zukünftig für eine Koalition zwischen den Grünen und den Piraten und Frau Merkel als Sahnehäuptchen, denn die brauchen wir noch als Aushängeschild. Keine Angst die Dame hat keine Meinung, sie fügt sich immer der Mehrheit und wird freudig mitmachen den neuen Konstellationen folgen und feststellen, genau dies war meine Intention in die Politik zu gehen. Ihr Engagement wird durchaus weiterhin honoriert und geachtet, gnä, Frau selbstverständllich, auf ganzer Llinie.
Monday, 16. April 2012
Kurios ist schon der Titel für eine Partei, die alles andere ist, als ihr Name impliziert. Piraten wollten wir gerne alle sein, Knabenträume, kilometerweite Leselust der Kinder und die es bleiben. Was wurde nicht alles analysiert um hinter das Geheimnis der Piraten zu kommen, zu verstehen, warum sie so erfolgreich sind. Ohne Agitation den bestehenden alten Parteien das fürchten lehren, Wähler ohne großes Zutun kassieren. Wilde Vermutungen, gepaart mit übler Nachrede dieser jungen Dampfmaschine im Probelauf werden in den Raum gestellt, versucht die Piraten ins lächerliche zu ziehen, zu diskreditieren, ihnen häufig wechselnden Vorstände vorwirft, lacht bis an die Schmerzgrenze über ein nicht vorhandenes Politik-Programm.
Was macht den Erfolg der Piraten aus. Es ist so einfach wie simpel, aber vor allem sind sie eines, WIR. Wir die Mainstream, die Enttäuschten, die Entmutigten von Wirtschaft und Politik, wir die nicht mehr glauben an die Versprechen, an die Zukunftsvisionen, an das ständige Belogen werden, nicht nur vor, - genauso - nach den Wahlen wie in einer endlosschleife dreht sich der Politikerwurm dick und fett. Unser Interesse ist per dü, nicht mal einfach in Ruhe und Gelassenheit den Bürger zu Wort kommen lassen, ihm Entscheidungen zumuten und die wichtigen globalen wirtschaftlich-finanziellen Dinge, von Experten vorlegen und vom Volk diskutieren und wählen lassen.
Wie und ob es mit den Piraten eine Zukunft gibt, möglicherweise eine Koalition, kann nur gut sein, als das Salz in der politischen Suppe der Ungerechtigkeiten, ja der Ungeheuerlichkeiten. U-Boote nach Israel, interessierte Bürger wussten darum, auch um die Ausweglosigkeit sich einzumischen, daher setzte man einen Punkt unter das eigene politische Interesse und Engagement. Nun aber gleich zu fordern „Piraten an die Macht“ ist humbug. FDP darf getrost baden gehen, die Grünen sich abkühlen und die verbliebenen, ein dickes Handtuch um die Schultern legen, aber ihre Beine werden vor Kälte zittern und sie hoffentlich anspornen endlich zu laufen.
Ein Manko allerdings sehe ich bei den Piraten, nicht nur bei ihnen, unsere gesamten Jugendlichen und wer sich dafür hält, spricht nicht mehr, irgendwo klemmt die Zunge, dafür flitzen die Finger über die Tastatur und das ist widdernatürlich, ich stehe daneben und bekomme eine Nachricht von nebenan. Das wäre die Rückkehr zu den Affen, die sich bestimmt manchmal wünschten, mit uns zu sprechen, oder eher nicht.
Thursday, 5. April 2012
Die täglilche Übung:
Ich lebe mein Leben
in wachsenden Ringen
die sich über die Dinge ziehen
ich werde den letzten
vielleicht nicht vollbringen
aber versuchen
will ich ihn
Rainer Maria Rilke
Sunday, 1. April 2012
Von einer Neiddepatte, geht’s um Gehälter oder Diäten unserer Politiker kann nicht die Rede sein. solange die Leistung stimmt. Damit hapert es aber gewaltig, insbesondere hier in Brandenburg. Vor ungefähr zwei Wochen eine kleine Notiz in den Zeitungen, Politiker in Brandenburg erhöhten sich die Diäten innerhalb von 7 Minuten anstandslos ohne Gegenstimme. Dazu war vorher kein Antrag nötig, keine Diskussionsrunde anberaumt. Vorgeschlagen, angenommen, Punktum, zwischen zwei Schluck Kaffee abgewunken, Daumen hoch. Eine Ausnahme im Verdienstreigen Ost-West, so erhalten die Brandenburger Politiker ungefähr die gleichen Bezüge wie ihre Kollegen im Westen, zum Unterschied aller Werktätigen in diesem Landstrich, die müssen sich mit Ostbezügen die weitaus geringer sind als im Westen, zufrieden geben.
Tagelang wird gestreikt um mehr Lohn, kämpfen Schleckermitarbeiter um ihre Zukunft, mehrere Hundert Arbeitslose von diesem Drogisten gibt es in Brandenburg, schätze zwischen den nächsten zwei Schlucken Kaffee wird hier energisch abgewunken ihnen zu helfen, das heißt Daumen runter.
Ein paar Zahlen: Ein Berliner Senator verdient im Monat offiziell, andere Quellen ausgelassen, 11.303 Euro, ein Minister 11.612 Euro, in Württemberg, 11.612 Euro, ein kleiner winziger Unterschied, der wird ganz sicher reingemauschelt. Anderes lässt sich über Brandenburger Politiker kaum sagen. Der ILB-Chef K.D. Licht Vorstandchef der Investitionsbank des Landes, der faktisch alle Förderprogramme managt, ist mit einer halben Million jährlich offiziell dabei. Wie es mit den Förderprogrammen aussieht zeigt gerade der Prozess um Immobilienmanager Hilpert der mit den Fördermillionen vor allem sich sanierte. Wie viel Geld floss in das insolvente Solarparkprogramm? Ob dies alles der Präsident des brandenburgischen Oberlandesgerichtes interessiert bei seinem schmalen Salär von 8000 Euro?
Bin gespannt auf das neue Steuer-Schwarzbuch um zu erfahren, wie viel Gelder einfach im Brandenburgischen Sand versiegten.
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