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TagesKritik.de steht zum Verkauf!Die Inhaberin dieser Domain bietet TagesKritik.de zum Verkauf an. Interessiert? TagesKritik.de kaufenAlice Schwarzer und Harald SchmidtSunday, 27. February 2005
Unsere Vorzeigeemanze, charmante Schnelldenkerin, Geschmähte und Gelobte. Wer berät modisch Alice Schwarzer, wer behängt sie mit ihren Zweiteilern, Trapez und Schlauch? Eine Augenweide letztens mit Kachelmann im MDR. Warum will sie nicht aussehen wie unsere „Bunte“ Charityladys? Es ist nicht ihr Ding, Zeit zu vergeuden für Spiegelbilder.
Geschliffen, sarkastisch, liebevoll, Herz auf der rhetorisch geschulten Zunge, vertritt sie Frau vehement. Eigeninitiative, Emanzipation fordert sie ein, unermüdlich und zornig auf die abhängige dienende Frau. Männern hat sie längst verziehen, uns verzeiht sie nicht. Charmant palavert sie mit Ihnen, wir werden an den Zöpfen gezogen, erwischt sie uns dabei. Vorzeigeintellektuelle, Alice und Harald Fans von Harald Schmidt verhielten sich bis dato verhalten, seit seinem neuen Start bei der ARD. Mit Lorbeerkranz feiert er seine zehnte Sendung und sieht nicht sehr glücklich aus den Goldblättern um den Hals. Wie betrauerten wir den leeren 23.oo Uhr Zustand, wir verklärten den Abtrünnigen. Plötzlich, die Tränen noch nicht getrocknet. tauchte er bei seinem alten geschmähten Sendeplatz auf. Wir saßen davor und graulten uns mindestens sieben Sendungen, fragten, ob die Tränen nicht umsonst?. Das war nicht unser Harald den wir verehrten, oder ließ uns unsere Urteilskraft im Stich. Er formulierte als stünde hinter ihm die ARD mit dem Vorschlaghammer und sein Brezelholer Andrack lachte unreflektiert. Kritiker, Fans hielten sich in den Medien zurück. Aber jetzt. Es geht aufwärts, ein Häppchen Satire pro Sendung, streut er in den Pudding. Also, geht doch wieder. Das längste deutsche Wort servierte er letzthin, phänomenal; Akademikerinnenzeugungsfähigkeitsformular Thema Kinderschwund in Deutschland, ja da lief er zur alten Form auf. Fordert; macht eure Wohnungen zu „Fickzellen mit Fernheizung“ Alice Schwarzer hier liegt ein dicker Happen vor der Tür. Harald ein Thema für die „Emma?“ Jedenfalls für uns Heroen der Medien, so wohl als auch. Die letzte Hoffnung ist tödlichWednesday, 23. February 2005
Für sechs Menschen wurde die letzte Hoffnung, ein Organ transplantiert zu bekommen, zur tödlichen Falle.
Sicher war ihre Lebenszeit durch die Diagnose ohne Organverpflanzung begrenzt, absehbar, die Hoffnung hielt sie am Leben. Der entsprechende Anruf kam, es ist soweit. Angehörige im Freudentaumel, neue Lunge, neue Niere, neue Bauspeicheldrüse, etc. Leider sind durch maßlose Schlamperei der Ärzte, zwei Patienten an der Transplantation durch eine Tollwutinfektion, sprich Tollwut, gestorben, die anderen werden folgen. Nicht leicht vorstellbar, dass eine tote junge Frau die eine Einwilligung zur Organentnahme nach ihrem Tod, zustimmt so ausgeweitet wird, dass sechs Personen davon profitieren, sicher es hätten noch mehr sein können. Der Mensch das Ersatzteillager. So weit so gut. Bei der kleinsten Verletzung, bei jedem Riß in den kleinen Finger werden wir gegen Tetanus geimpft, gleichzeitig bekommen wir einen Ausweis, wann und welches Mittel geimpft wurde. Tollwut tritt landstrichweise jährlich auf. Es gibt tausend Möglichkeiten sich mit Tollwut zu infizieren, muss ja nicht unbedingt so verlaufen wie mein Erlebnis. Neben einem Waldweg lag ein struppiger Rauhaardackel, ein Auge halb offen. Ich nahm einen Stock um zu sehen ob er noch lebt, da schnappte er ruckzuck nach meinem Fuß der gottseidank in einem Gummistiefel steckte. Das Gelächter der Zeitungsleser war groß, wie sich herausstellte, dass der Dackel ein Fuchs war der in den letzten Zügen seiner Tollwut lag. Das Gegenmittel wurde gespritzt, aber einige Wochen schäumte ich vor Wut. Meine Organe können zur Verpflanzung nicht hergenommen werden, aber wer weis über das Erlebnis schon Bescheid, niemand. Wäre es nicht sicherer Organspender lassen sich untersuchen auf spez. Infektionen und tragen es ein, wenn schon operationswütige Ärzte sich keine Zeit für so wichtige Untersuchungen nehmen und lieber sechs Menschen sterben lassen. Bemerkenswert dass dieser Fall von der Presse aufgenommen und veröffentlicht wurde, ansonsten ist ja die Lobby für Ärzte undurchsichtig bis dicht und wird mit sterilen Glac Panzerknacker legalisiertSunday, 20. February 2005
Dass wir eine gläserne Menschen/Masse werden, war kein Unkenruf, löste auch keine Revolte aus, der selbstgerechte Pharisäer hielt es gar für unabdingbar, der Neid für Steuerhinterzieher leistete Vorschub und weil Gedanken eines Politikers rar sind und Geld kosten, und er eine Fußzeile in den Annalen braucht, werden sie umgesetzt. Die Würde des Menschen hat nicht zwangsläufig mit dem Kontostand zu tun, aber damit, dass es durchgesehen werden kann, von wem auch immer, ohne vorab Information oder Anfrage. Dies ist ein Eingriff in mein privatestes Wirken und Planen. Unsere bestehenden Gesetze sind wohl abgewogen, hinreichend ausreichend. Bisher. Am BGB wird bei jeder werbeträchtigen „Bild“ Schlagzeile nach Gutdünken herumgestrichen. Gerade wird das Versammlungsgesetz neu aufgelegt, nach dem Motto, wo drei oder vier zusammenstehen, darf geschossen werden. Zurück zum Bankgeheimnis, wer bisher Unterstützung vom Staat bekommen wollte, musste seine Kontoauszüge mindestens bis hin zum Mittelalter lückenlos vorlegen, ebenso bei Krediten, Kaufverträgen etc.. Für diese Menschen bedeutet das neue Gesetz eine Erleichterung, sie müssen nicht mehr selbst ihre Kontoauszüge einreichen, da reicht ein PC und jede öffentliche Stelle hat den Zugriff auf ihre privatesten Bankbewegungen. Ein Geschenk der Oma von 1000.-Euro für den neuen Schrank und schon ist es aus mit der staatlichen Überweisung des Mietzuschusses, Bafög oder Arbeitsagentur. Angeblicher Grund; Steuerhinterziehung, lächerlich, wer Steuern hinterzieht, kennt die Sonnen und Schattenseiten des Gesetzes besser als der Gesetzgeber. Schily, dieses altersstarrsinnige Manschkerl, setzt gottvatergleich um, was er für richtig hält, Widerspruch duldet er nicht. Uniformität, Mittelmäßigkeit, Verzicht auf Individualität, Verzicht auf ein selbstbestimmtes Leben, scheint die Maxime des neuen Jahrtausends zu sein. StreiflichterWednesday, 16. February 2005
Der Riesenevent „ cinema for peace“ auf der Berlinale, erbrachte der UNESCO fast eine Million an Spende.
Nüscht jejen, wenn Millionenverdiener ihre Geldbeutel zücken, Hauptsache eine Kamera ist dabei. Das Geld geht wieder an die Tsunami Opfer. Millionen sind so zusammengekommen die, das hoffe ich, in den nächsten Jahren dort ankommen, wofür sie gedacht und gespendet wurden. Nüscht jejen, aber.. So unter dem Strich hörte ich über eine Frau, die ihren Mann verletzt aus der Katastrophe brachte, der dann leider hier verstarb. Sie bleibt zurück in einer Wohnung die sie nicht mehr bezahlen kann, Kosten, Versicherungen, Lebensstandard sind nicht mehr zu halten. Sie wandte sich an die jetzt kostenpflichtige Hotline für Tsunamiopfer, die ihr weder weiterhelfen können noch wollen. Sie muss Nachweise, Atteste über Atteste erbringen, dass der Tsunami die Ursache für den Tod war, schwierig bei einer Infektion danach. D.h. ein Tsunamiopfer stirbt direkt durch das Unglück vor Ort, dann wird den betroffenen Angehörigen geholfen? Haben wir nicht gespendet um allen Opfern zu helfen, möglichst unbürokratisch. Wer sitzt auf dem Geld, wer verteilt es nach welchem Modus? Fühlen sich die nun satten Wohlfahrtsverbände für unattraktive Einzelschicksale nicht verantwortlich? Mit welcher Arroganz gehen sie mit unserem Geld um. Interessiert dieses Schicksal überhaupt, haben wir es schon gestrichen, ausgelöscht aus unserem Gedächtnis, sind die Bilder nicht mehr abrufbar nach so kurzer Zeit? Wo sind die Lichtgestalten der Medien, die im Casmerepullover und Klunkern behängt, hübsche Kleinkinder streicheln. Fährt mal eine ohne Kamera zu dieser Frau und bespricht mit ihr, wie am Effektivsten geholfen werden kann? Ein Schicksal nur gestreift. Berlinale im RegenSunday, 13. February 2005
Der rote Teppich, die alles überstrahlende Farbe, hielt dem Dauerregen stand und transportierte bejubelte Stars ins innere der Halle der Festivalkinos. Der rührige quirlige Schwabe und Festspielleiter Dieter Kosslick, ich vergleiche ihn ein wenig mit dem Oberbürgermeister von München Herrn Ude, sie vermitteln die Leichtigkeit des Seins nach außen, die es ein wenig schwermacht, das zuzulassen, in diesen harten Zeiten. Mächtig jung ist es geworden, das deutsche Kino. Interessante Filme. Z.B. Hannes Stöhr mit „One day in europa“, der daher kommt wie ein moderner Western oder Asphaltcowboys, dann Christian Petzold mit „Gespenster“, Mutter sucht Tochter. Es sind so viele neue junge Filme, ich konnte sie mir nicht alle merken. Neue hervorragende Gesichter, von denen ich glaubte, dass es sie nicht mehr gäbe. Individuen, die individuelle Filme produzieren, weg von der Uniformität, gedreht mit kleinen Fördergeldern, meist vom NRW und WDR. Das ist doch wirklich ein heller Streifen am Horizont. Jungen Menschen mit unverstellter, naiver Ein- u. Vorstellung, die sie unweigerlich schneller zur Objektivität bringt, als es uns gelang. Ganz anders die frühere Generation, die total von Traditionen geprägt als Masse mit spießigem Gedankengut durch die Geschichte waberte und mit Gesang in die Kriege zog. Heute sind die Jungen die Kinder der 60iger die rechtzeitig Müll und Mief verbrannten und Platz schufen für ihre intelligenten Brut. Ein Beispiel der Auftritt von Cathrine Deneuve, die schön in die Jahre kommen durfte, jetzt als stramme Matrone einfordert, die Diva zu sein. Sie entzaubert unsere Erinnerung an ihre Filme. Jerry Lewis spielte bis zum Weinen den Pausenclown, hüpft krank aussehend mit heraus gestreckter Zunge über den roten Teppich. Über seine Filme lachte ich als Teenager im Kino meinem Vordermann in den Hemdkragen. Warum sagt er nicht, das wars und legt die Beine hoch.. Wieso „Sophie Scholl“ in wenigen Jahren zweimal gedreht wurde, erschloß sich mir nicht. Dafür freute ich mich, über „Panzerkreuzer Potemkim“, er wurde restauriert, mit der Originalmusik, die Noten wurden wieder gefunden, live, mit einem Orchester, im Saal aufgeführt, ein Genuss, wenn man bedenkt, dieser Film wurde 1925 gedreht. Die Berlinale, Anstoß für neue Lichtgestalten des Film, allemal. SperrmüllvariationenThursday, 10. February 2005
Erst auf den zweiten, fast flüchtigen Blick, fällt mir in meiner gutbürgerlichen Gegend die Veränderung auf. Straßenecken und Ränder sind mit Sperrmüll zugestellt, heimlich über Nacht.
Jeder entrümpelt einmal jährlich seinen Keller oder Boden und wirft endlich Omas Stehlampe weg. Doch diese Häufigkeit in meiner Wohngegend, fast wöchentlich liegt eine andere Einrichtung auf der Straße, das macht stutzig. Die Straßenränder werden zu kleinen Flohmärkten, schnell und wieder nachts, verschwindet das ein oder andere Möbelstück heimlich. Genauso unbemerkt verschwinden Mieter, kurz steht ein Mietlaster vor der Tür und ruckzuck, ist in den letzten 3 Monaten die vierte Wohnung von 12 Einheiten geräumt. Gelingt es mir einen ausziehenden Mieter zu fragen, nach dem warum, bekomme ich Antworten die mich beschämen „ich finde hier keine Arbeit, fahre nach Hause zurück, oder unser Junge ist mit der Lehre fertig, wir benötigen das Zimmer nicht und nehmen uns eine kleinere Wohnung“.Die zurückbleibenden Mieter werden zur Kasse gebeten, weil eine höhere Betriebskostenabrechnung, anfällt für, Gärtner, Hausputz, Müllabfuhr, von 12 auf 8 Mieter umgelegt werden. Am anderen Ende der Stadt stehen noch aus sozialistischen Zeiten, Plattenbauten, deren Abriß in die Millionen ginge, wäre da nicht Schröders Reform und bescherte dieser tristen Öde, leben durch neue Mieter. Arbeitslosengeld II, Hartz IV, macht’s möglich, dass unsere Ghettos anwachsen, a `la Gropius- oder Siemensstadt, in München dürfte es Giesing und Laim treffen, dass sich das Hasenbergl füllt. Menschen die am unteren Ende der Mittelschicht standen, ohne große Rück-oder Spareinlagen, Menschen die sich eine bessere Wohngegend wünschten, dafür arbeiteten und zurecht kamen. Sie trifft die Reformkeule, braucht nur einer arbeitslos werden oder in Kurzarbeit gehen, die Frau vielleicht im Minijob. Auf dem Tisch die Kostenvoranschläge für den Zahnersatz von 3.ooo Euro, neue Brillengläser, fällige Versicherungsbeiträge zum Ende des Jahres die Nebenkostenabrechnung, Rentenbesteuerung etc.. Aus ist es. Nein man spricht mit niemandem darüber, schwer genug vor sich selbst zu bestehen. Im besten Fall gibt es eine Abfindung als Überbrückung. Überbrückung wohin? Deutsche Bank, Siemens BMW, Pharmakonzerne fahren die höchsten Gewinne seit Jahren ein, durch die Entschlackung von Mitarbeitern die als Kostenfaktor, und Ballast den Gewinn minimierten.. Völlig asozial verfolgen sie die Maximierung ihrer Gewinnen. Nur Kritik - ändert nichts-Sunday, 6. February 2005
Ist das alles? BDI Chef Jürgen Thumann, fordert angesichts der Aussagen von Ackermann, mehr „soziale Verantwortung“.
Worte nichts als Worte, darüber wird Herr Ackermann nur sardonisch die Zähne blecken. Er praktiziert bestes Raubrittertum, darf es anscheinend ungestraft, ganz so, als steckten wir noch im Mittelalter. Skrupel kennt er nicht, welch Defizit muss der Herr aufarbeiten, um so rücksichts-, verantwortungs- und schamlos zu agieren. Menschen sind für ihn Zahlen auf der Sollseite, allenfalls eine blökende Herde Schafe über die er die Peitsche schwingt, um sie ins Schlachthaus zu treiben. Die Deutsche Bank fährt Höchstgewinne ein, und 6.400 Mitarbeiter erbringen 1,2 Milliarden, wenn sie denn nun endlich weg sind. Selbstverständlich bleiben ein paar Bonusmillionen an ihm kleben. Mittelständler beißen sich die Zähne aus um einen Kredit zu bekommen. Sind Bankkunden noch wünschenswert, oder geht es nur um Aktionäre? Die müde Kritik einiger Politiker ist ebenso schamlos, der Deutsche Gewerkschaftsbund spricht von einem „verheerenden Signal“. Herr Sommer müsste doch blaurot vor Wut anlaufen. Was bitte ist ein verheerendes Signal? Wartet man geduldig ab, bis es abgeklungen ist, oder bläst man zum Halali. In zwei Jahren werden aus ehemaligen Bankangestellten, faule, arbeitsscheue Arbeitslose die 1.50 Euro Jobs annehmen müssen, die soziale Sicherheiten aufgeben, bevor sie uns auf der Tasche liegen. Deren Zukunft steckt sich Ackermann in die Tasche. Niemand weit und breit der im Einhalt gebietet. Bundespräsident Horst Köhler, alter Kollege, vielleicht? Kein Robin Hood in Sicht. Da gingen die 68er wegen weniger auf die Straße mit Erfolg. Solange Banken und Industrie ungestraft Mitarbeiter entlassen, ohne staatliche Repressalien befürchten zu müssen, wird die Arbeitslosenquote nicht niedriger. „Und die Schafe weiden auf grünen Auen“, merken nicht, dass die Wölfe längst ihre Zähne wetzen.
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