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Monday, 28. March 2005
Heide Simonis Ministerpräsidentin, jedem ein Begriff, einzige personifizierte Ministerpräsidentin der Bundesrepublik. Nachdenken, in welchem Land, so auf Anhieb mag einem Schleswig-Holstein nicht einfallen. Wenn Schlagzeilen aus diesem Land, dann ist sicher die Ministerpräsidentin nicht weit.
Alle vier Jahre wird Schleswig-Holstein zum Probelauf für die SPD und durch die Medien gezerrt. Der Ausgang ist schon Politikgeschichte.
Heide Simonis lies sich zur Schlachtbank führen. Mit dem Gnadenbrot konnte sie sich nicht zufrieden geben, sie trank den Becher bis zur Neige.
Heide Simonis die Leuchte, Vorbild vieler Frauen, quasi die Quotenfrau, engagiert, streitsüchtig, mit flapsiger Rede. Steht einer Frau im politischem Geschäft gut zu Gesicht. Wehrhaft, nicht einzuschüchtern, attraktiv mit roten Haaren, darüber eine kecke Hutkreation und fertig ist die Ministerpräsidentin.
Hat sich erledigt, weil,... Heide Simonis, schnodderige Rede zur Polemik wurde, die Streitsucht zur Rechthaberei und ihr Engagement, zum Lohnempfangen und Ausnutzung aller Vorteile eines Politikers. Sie schwebte längst im Höhenflug über ihre Wähler. Schnell verschätzt man sich bei so viel Überheblichkeit, sie verließ ihren Platz am Busen des Volkes, wähnte sich als Überhirn.
Das macht angreifbar. Die Konkurrenz schläft nicht, jetzt schlägt das System zurück.
Einer nahm die Gelegenheit wahr, kreuzte an anderer Stelle, das Aus wurde eingeläutet und unserer Quotenpräsidentin war einmal.
Nun suchen sie diesen Judas, kriminalisiert ihn gar, einer der sein Recht genommen, vielleicht ein wenig beugte. Pure Angst geht um, der Freund nebenan könnte es sein. Die Devise wurde ausgegeben, sei freundlich zu allen, er könnte bei der Wahl sonst dein Sargnagel werden.
Wir werden Zeugen der Machtgier, nicht nur unserer Politiker. Letzthin schlugen sich Politiker, Stühle über die Köpfe, saftige Ohrfeigen gab es in Japan. In Spanien wurde geschossen, na davon sind wir weit entfernt.
Thursday, 24. March 2005
Allen meinen treuen Leser/Innen gönne ich eine kleine Verschnaufpause von all den unsäglichen Geschehnissen.
Genießen wir für ein paar Tage Sonne, Wärme, Freunde und ausspannen.
Wer Zeit übrig hat, scrollt einfach unter dem Hasen und er wird fündig.
Also bis Ostermontag, dann gibt es weitere Ungeheuerlichkeiten.
Eure
Bruni Sadler
Saturday, 19. March 2005
Hab ich etwas verpasst, nicht wahrgenommen, oder einfach weg gehört bei der Bezeichnung „Gender Mainstreaming“, ein Wortgetüm das ich nirgendwo einordnen konnte, aber immer öfter in den Medien benutzt wird.
Nun man muss nicht alles wissen, versuchte ich halblahm zu trösten, wäre da nicht die Neugierde. Also machte ich mich auf die Suche, warum, wieso, weshalb, zumal für „Gender Mainstreaming“ 7 Millionen ausgegeben wurden und bei ausgaben werde ich hellhörig.
1995 auf der Weltfrauenkonferenz in Peking verpflichteten sich alle EU-Mitgliedstaaten künftig Geschlechtergerechtigkeit per Gender Meinstreaming walten zu lassen. Die Bundesfamilienministerin Renate Schmidt lässt verbreiten, Frauen und Männer haben unterschiedlich Fortpflanzungsorgane. Aha, dafür brauchts 7 Millionen um das zu wissen.
Die Erkenntnis, dass sich Männlein und Weiblein unterscheiden, soll in allen Parlamenten und Amtsstuben bei jedem Vorhaben- Bau eines Kinderspielplatzes oder bei der Wortwahl eines Behördenbriefes- berücksichtigt werden. Ein 30-seitiges Merkblatt empfiehlt die Anrede „Sehr geehrte Damen und Herren“. Memo-Punkte wurden im Kanzleramt mit dem Familienministerium erarbeitet . Sprache, Personalführung, ebenso der Bau von Wohnungen müssen durch den Gender-Check. Forscher des Gender Kompentenz Zentrums an der Berliner Humbold-Universität fanden heraus, „Wohnen hat auch ein Geschlecht. An Lage und Größe von Küche, Kinderzimmern und Waschräumen lässt sich der Stellenwert der Kindererziehung messen. Frauenfreundlichkeit misst sich somit an reichlich Bügelraum.
Sieben Millionen Euro vergenderte die Bundesregierung bisher in Pilotprojekte und Sensibilisierungsveranstaltungen. Hier gibt es keinen Sparzwang. „Wir müssen sparen und schließen Jugendeinrichtungen, aber für so was haben wir Geld“, erstaunte sich die FDP-Abgeordnete Angela Freimuth
456.000 Euro kassierten in den letzten zwei Jahren die Gender-Forscher. Nicht genug damit, spendiert Verkehrsminister Manfred Stolpe noch 300.000 Euro für „Gender Mainstreaming im Städtebau“. Wohnen hat auch ein Geschlecht. Städte sollen für Männlein und Weiblein gleichermaßen zu attraktiven Lebensräumen werden. Für wen, frage ich mich, wurden bisher Städte gebaut?
Mir scheint das „Gender-Mainstreaming“ das Resultat einer ABM-Maßnahme zu sein und solange sie Menschen Arbeit und Lohn gibt soll es mir recht sein.
Alles ganz einfach „Gender-Maistreaming ist nur „der kleine Unterschied“.
Wednesday, 16. March 2005
Gesundheitsministerin Ulla Schmidt wurde offensichtlich von den Managern der Krankenkassen über den Tisch gezogen. Da sage noch einer, die Manager taugen nichts. Angebliches zähes Ringen und Verhandlungen für die Versicherten einerseits, andererseits um maroden Kassen zu füllen, stolperte sie in die Falle, hochmütig und unwissend. Nur ihre Machtgelüste auslebend und schwadronierend in den Medien. Jeder wurde Tölpel geheißen, der ihren Argumenten nicht folgen konnte oder wollte. Nun jammert die Dame auf höchstem Level, (so habe ich das nicht gewollt) sieht sich gar als Opfer und hinters Licht geführt.
Und wir husten auf dem letzten Loch.
Wie sieht es aus nach einem guten Jahr?
Milliardenbeträge füllten die Krankenkassen, Schuldenberge wurden abgetragen, mehr als vereinbart. Grünes Licht für die Manager und Geschäftsführer, sich die Gehälter um ordentliche 75% zu erhöhen, man gönnt sich ja sonst nichts. Ohne Skrupel den Versicherten gegenüber, die Beiträge zu senken, einzuhalten.
Wurden keine verbindlichen Verträge abgeschlossen, wurde das Volk mal wieder zur Kasse gebeten, ohne dass Frau Schmidt jetzt eine rechtliche Grundlage hätte eine Senkung der Beiträge zu garantieren oder zu erzwingen?
Das Bundesversicherungsamt will einige Raffgierige unter die Lupe nehmen, um eventuell gegen zu hohe Gehälter klagen.(Schlaf Kindchen schlaf)
Niemals war der Krankenstand so niedrig, niemals gingen weniger Patienten zu ihren Ärzten. Krankenhäuser, oder ganze Stationen wurden geschlossen, Kranke als arbeitsfähig deklariert, die, in Not in Reality Show
Saturday, 12. March 2005
Wer in einer Stadt beheimatet ist, die sich als Kulturhauptstadt beworben hat, kann sich eines schiefen Lächelns, oder gar Schadenfreude über das Wahlergebnis nicht enthalten.
Die letzten Gelder wurden aufgebracht um die Kulturhauptstadtbewerbungen attraktiv vorzustellen. Neue Büros eingerichtet, Werbefritzen eingestellt, mehr oder weniger erfolgreich. Auf alle Fälle entstanden Initiativen, gegenseitige Besuche, Wettbewerbe städtischer Kultureinrichtungen, Plakate Wimpeln und andere Souvenirs wurden verteilt.
Nun wurde entschieden, zwei Städte für die keiner einen Pfifferling gab.
Journalisten schütten in den Lokalblättern ihre Häme darob auf die abgeschmetterten Städte.
Ruhrgebiets Essen die verkohlte Bergabbautadt und der Montanindustrie, erkaltete Schlote die eine ganze Generation von Bergarbeitern ins Unglück stürzte, wurde ausgewählt, zuvor geehrt als Weltkulturerbe, die Zeche Zollverein. Nun wird sie entschädigt für ihr Arbeiterimage.
Ich finde die Wahl höchst erstaunlich, soviel Humor hätte ich einer Kulturjury nicht zugetraut.
Trostbegründung für die Verlierer:
Alle anderen Städte wären schon jetzt zu schön dafür, las ich.
Wer kennt schon die Brückenstadt Görlitz, die andere Wahl?
Halb deutsch, halb polnisch, erst seit 98 Stadt, bewarb sich unter dem Motto “aus dem Nirgendwo ins Herz von Europa“. Angekommen. Bravo, gute Wahl.
Potsdam wollte so gerne ein Skulpturenrondell mit künstlichen Palmen aufstellen und eine Nacht der Kirchen einführen. Hämisch kams von einer Partei “ die Bewerbung wäre die Visitenkarte eines miefigen monarchistischen Preußenkaffs gewesen“.
Bremen, Augsburg und Regensburg dürften auch Krokodilstränen vergießen und Journalisten neue Formulierungen liefern.
Teuer sind solche Bewerbungen allemal, aber was da an Kräften frei wird, an Konstruktivität und Fantasie, birgt viel Neues in der Umsetzung der Ideen. Auch ohne den Preis wird weiter gemacht.
Somit gewinnt jede Stadt die sich beworben hat.
Gehen wir zur Tagesordnung über, es gibt Wichtigeres.
Wednesday, 9. March 2005
Nicht ganz, die Katzen miauten, miau, mio, tus nicht sonst brennst du lichterloh. Sie steht in Flammen und wir schwitzen erschüttert unter der Decke. Struwwelpeter mit blutenden Daumen. Gefährliche Kindergeschichten die jeder heutige Pädagoge verabscheut. Hänsel und Gretel wurden in den Wald geführt, allein gelassen. Angstvolle Nächte, doch das Pfefferkuchenhaus hatte schon was, aber die Kinder konnten sich wehren in den Märchen.. Die Maxime war, das Böse wurde bestraft.
Ein kleines Mädchen, ohne diese Märchen gehört zuhaben, starb mit sieben Jahren. Verhungert, die neue Zeit, schickt ihre Kinder nicht in den Wald, sie lassen sie verhungern, erfrieren, töten sie, stecken sie in die Tiefkühltruhe, in Müllsäcke, oder die Mutter, der Vater, nimmt sie mit in den Tod.
Dies ist alles nicht neu, die Mythologie ist voll davon. Wir leben in einer Zeit der sozialen Zivilisation, des gläsernen Menschen, von Geburt bis zur Bahre dokumentiert, aktenkundig.
Es wird in Kauf genommen, der Fokus ist gerichtet auf Ignoranz, hinsehen kostet Geld.
Paulinchen heute, hat keine Chance mit dem Feuer zu spielen, sie muss sich die Haare ausreisen um den Hunger zu beruhigen.
Die Eltern feiern inzwischen mit ordentlich Alkohol, weil niemand da ist der ihnen aus ihrer Situation hilft. Bildungslos, ohne Chance, kein Programm, dass ihnen helfen kann auszusteigen, aus dem Müll, der Armut, dem Alkohol.
Sieben Jahre, die alle Chancen bargen und nichts als Dunkelheit. Die lieben Nachbarn legen Teddys und Kerzen vor die Tür, die Pharisäer und die Medien schlachten exklusiv.
Wir jammern, dass zu wenig Kinder geboren werden, geben wir doch den Eltern eine Chance Kindern ihre Zukunft zu ermöglichen.
Besser wir sterilisieren Kinderwunschwillige, die unter Alg II oder Hartz IV fallen.
Sunday, 6. March 2005
Irgendwann wird auch die weißeste Schneelandschaft zur Öde. Zwei Monate war frieren angesagt, kratzen am Auto, eingemummelt bis zur Unkenntlichkeit und was teuer wird, die Heizkostenabrechnung. Heizung auf Volldampf. Wir werden, wir müssen sparen, d.h. morgens Heizung runter und ab ins warme Büro. Nun hat der Häuslebauer vorgesorgt und, anstatt Null habe ich an der Heizung ein Sternchen, das heizt, wenn die Grade unter Null fallen und das haben wir seit zwei Monaten durchgehend, läuft meine Heizung durchgehend in allen Räumen, damit dem Häuslebauer nicht die Rohre einfrieren. Ist nachvollziehbar, solange der Thermostat richtig funktioniert, wenn nicht, wärmt sich die Wohnung auf 23 Grad ohne dass es jemand genießen könnte. Es wird eine teure Abrechnung geben, vielleicht eine zu teure Abrechnung.
Lobbyismus der Wohnungsbauindustrie kommt gleich nach der Pharmaindustrie. Die Wohnungen sind zu teuer. Keine Reform in Aussicht. Im Gegenteil die Nebenkosten werden teurer.
Im Wirtschaftswunderland wurden Grundstückspreise und Mietverträge, Mietspiegel erstellt, die zu jener Zeit angemessen schienen, Mieten wurden alle drei Jahre erhöht, etc. Astronomische Mieten garantieren zahlungskräftige Mieter und bestimmten das Wohnumfeld. Bitte- nichts gegen.
Die Städte zugemauert mit Wohnungen. Es gab Steuervergünstigungen, Sozialwohnungen, Bettenburgen, Schnarchviertel und grüne Witwen-Siedlungen. Das hat sich geändert.
Von Reformen betroffene Bürger verlangt man, dass sie, bevor sie Alg II oder Hartz IV bekommen, in eine quadratmetermäßig vom Amt errechnet, zustehende Wohnung ziehen müssen.
Da wird der Mieter gefordert, ohne Sinn und Verstand, anstatt die Miete runterzusetzen, muss er sein Zuhause aufgeben. Der Staat zahlt lieber die Umzugskosten, anstatt, dieses Geld, vielleicht mit der Wohnungsbaugesellschaft, dem Eigentümer zu verrechnen, in Form einer Mietsenkung. Die Reformer rühren nicht an der Wohnungsbauwirtschaft, trotzdem sich die Insolvenzen hier häufen, sind die Manager und Chefs bei ihren Abgängen gut gepolstert, während zu Dumpingpreisen geschuftet wird.
Quadratmeterpreise müssen den neuen Verhältnissen angepasst werden. Grundsätzlich ist 10% runter immer drin und kein Eigentümer wird am Hungertuch nagen.
Die Kaufkraft würde steigen und so mancher Umzug sich vermeiden lassen.
Wednesday, 2. March 2005
Wird es eine Oase wird es zur Wüste, Brandenburg wird mit großer Geste und preußischem Gehabe stillgelegt. Wo bleiben die Gelder, die jährlich reingepumpt werden, versanden diese sozusagen? Wird noch immer, oder schon wieder abgewickelt?
Tatsächlich mache ich zwei Gruppen von Menschen aus; die vierzig Jahre lang nach Vorschrift lebten, tun es heute noch und hemmen den Fluss, nicht umsonst ist Potsdam das Schlußlicht im amtlichen Dienstleistungsbereich. Vorsicht vor der Vorschrift.
Die andere Gruppe gibt Hoffnung in hoffnungsloser Lage. Fünfzehn Putzfrauen einer Hamburger Gebäudereinigung fuhren täglich mit drei kleinen Transporter von Brandenburg nach Hamburg um dreizehn Stunden zu putzen, dann gings zurück. Frauen aus einem Dorf ohne Chancen, Frauen meist geschieden allein erziehend, noch die Großeltern vielleicht. Zwei Monate bekamen die Frauen keinen Lohn, der Inhaber meldete keine Insolvenz an, der den Frauen Arbeitslosengeld garantiert hätte. Sie kaperten die Transporter und suchten ihren Chef dieser gründete längst unter anderem Namen, neue Firmen. Erfolg- und chancenlos auf Gerechtigkeit. Die Autos wurden eingezogen, letztes Druckmittel zustehendes Geld/Lohn zu bekommen. Auch ihre Initiative eine eigene Putzfirma zu gründen, scheiterte an amtlicher Stelle. Papiere, Papiere einreichen. Fallmanager der Arbeitsagenturen, zeichnen Fälle auf, Arbeit haben sie für ihr Klientel nicht.
Fünfzehn Frauen, mit blassen mageren liebeshungrigen Kindern und keine Chance ihrer Mütter, sie angemessen zu erziehen, zu versorgen. In einem aussterbendem Dorf in Brandenburg, dessen Ministerpräsident verkündet, strukturschwache Dörfer werden nicht mehr gefördert.
Die Frauen sind durchaus bereit für Arbeit den Wohnort zu wechseln, wenn’s denn andauernde Arbeit gäbe und die Zukunft der Kinder geplant werden kann. So hungert es sich besser in bekannter Umgebung und da alle nichts im Dorf haben, braucht sich keiner zu schämen.
Sicher ist, Ämter haben einen Ermessensspielraum, könnten helfen, doch hier tritt Gruppe eins wieder in Kraft und handelt verantwortungslos nur nach Bestimmung.
Hier müssten Vereine gegründet werden, spenden einsammeln und unbürokratisch von privater Hand verteilen.
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