Langsam wird die riesige Subvention “Abwrackprämie“ zum unverdaulichen Klos, damit man dies nicht zugeben muss, verlängert man die Idiotie, wirft einen ordentlichen Batzen an Milliarden, den keiner braucht, keiner will, in den Topf bis der Letzte merkt, dass er in einer neuen Schuldenfalle sitzt. Konjunkturpakete von Billionen Euro rausgeworfen. Sanierung des Kapitalismus, aber - Aufschrei- für ein Grundeinkommen der Bürger, abgelehnt, kein Geld in den Kassen. Grandioses Spektakel.
Jetzt eine kleine Kolumne zum durchatmen:
Das erste Wort am Morgen
bestimmt den Tag
Am Anfang jeglichen Tages, steht das Wort das dem schlaftrunkenen Menschen als erstes begegnet. Das erste Wort kann den ganzen Tag fröhlich optimistisch stimmen, oder einem den ganzen Tag vermiesen. Hört der Mensch gleich nach dem Erwachen die Frühnachrichten im Bad beim Zähneputzen, dann kann dieses Wort ein Ungeheuer sein, wie „Finanzmarktstabilisierungsfondsgesetz“ sagt, ohne stottern der Nachrichtensprecher, während wir die Hälfte Zahnpasta verschlucken und aushusten. 37 Worte wie aus der Pistole geschossen und der Rest der Nachrichten hat sich erledigt. Wer also vor dem Frühstück das Wort „Finanzmarktstabilisierungsfondsgesetz hört, der weiß sofort wie kompliziert das Leben ist und die ganze Weltwirtschaft, nimmt einem gleich die Lust auf den duftenden Kaffee. Dabei ist für den Verlauf des Tages von allerhöchster Bedeutung, wie er beginnt. Im schönsten Falle sind es balzende Vögel die früh am Morgen ihre Liebesgrüße zwitschern. Seltener sind es Kirchenglocken, meist rumpelt die Müllabfuhr vors Haus, der Bus, die Straßenbahn, im allerschlimmsten Fall dröhnen uns Bauarbeiter die Ohren zu mit ihren lauten Baugerätschaften. Doch wer in diesen Frühlingstagen am Morgen noch gar nicht hörbereit ist, wer gleich nach dem Aufstehen wortlos zur U-Bahn-Station eilt, der kann dort eine ganz andere, eine glücklichere Begegnung mit dem ersten Wort erleben. Der sieht ein Werbeplakat mit schönen lachenden Menschen und dem Wort „das Rundumwohlfühlpaket“ das sind zwar nur 19 Buchstaben nicht die 37 wie oben, aber eine reine Wohltat, Wärme durchströmt uns, gleich fühlen wir uns besser und am Arbeitsplatz wird man fröhlich als „Rundumwohlfühlkollege“ oder „Rundumsorglosmann/frau angesehen und darf erfahren, dass die Welt gottlob nicht nur aus Finanzkrisen und geldgeilen Bankern besteht.
Vor einiger Zeit wurden Persönlichkeiten in Deutschland nach ihrem Lieblingswort befragt, so bekannte Konstantin Wecker, dass „Inbrunst sein Lieblingswort sei, weil man sollte alles mit Inbrunst tun und zwar ganz und gar, im Hier und Jetzt“. Schauspielerin Sophie von Kessel entschied sich für „Leidenschaft, Leidenschaft gehört einfach zu allem, es ist wichtig um am Leben zu bleiben“.
Der Präsident des Goethe-Institutes, liebt das Wort „Augenblick, es vermag Sinnlichkeit und Individualität erzeugen“.
Cem Özdemir der „Grünen Politiker, behauptet sein Lieblingswort sei der schwäbische Ausdruck „Halbdackel (Steigerung der abwertenden Bezeichnung ähnlich dem Trottel oder dem Vollidiot), weil ich in der Politik gelegentlich mit ihnen zu tun habe“.
Also, wenn sie in den Frühnachrichten am Morgen das Wort mit den 37 Buchstaben hören, sollte man dem etwas entgegen setzen, daher empfehle ich ihnen, dreimal das Wort Halbdackel laut auszusprechen und sie werden garantiert leicht beschwingt ihren Tag beginnen.