ist die Gewissheit, der Sozialstaat hat abgewirtschaftet im wahrsten Sinne des Wortes abgewirtschaftet, finanziell aber vor allem ideologisch. Die Aussichten auf das kommende Jahr sind nicht nur lähmend, sondern im Stadium eines Starrkrampfes.
Eine Chance im vergangenem Jahr wurde nicht richtig eingeschätzt, nicht real ernst genommen und völlig verfehlt umgesetzt.
Die Finanzkrise bot diese Chance, hier trat der Staat als einziger Retter des Bankensystems und auch der Realwirtschaft auf. Der Staat ist allerdings mehr als nur die Reparaturstätte des Marktes oder einer gewissenlosen Ökonomie. Hier war die Möglichkeit einen Machtkampf für den Sozialstaat zu entscheiden, die neoliberalen Ideen flogen nun mit dem Kapital des Sozialstaates, in den unsichtbaren Markt des Handels.
Gebaggert und gebuddelt die Gräben vertieft zwischen Arm und Reich, kaum eine Chance für einen Ausgleich, denn nicht nur eine materielle Not, sondern eine ideologische geistige Verwahrlosung sitzt fett in den Köpfen, ob arm oder reich.
Politiker die in ihrer Biografie rühmen, von Müttern erzogen worden zu sein, die ihr Leben als Putzfrauen fristeten und doch etwas! geworden seien, wird es so nicht mehr geben. Eine heutige Raumpflegerin kann allein von ihrem Einkommen nicht existieren, geschweige denn Kindern die Möglichkeit schaffen, über den Graben zu springen. Angesichts milliardenschweren Steuergeschenken, die im wesentlichen den Besserverdienenden zugute kommen, oder völlig sinnlos Hotels, macht das Gejammer über leere Kassen unglaubwürdig und demoralisiert weiter die Schicht von Menschen, die keine Chance sehen, je mit eigener Kraft ein Leben im Wohlstand zu führen.
Der Wirtschaft und den Bürgern eine Zukunft zu sichern wurde vertan, die Finanzmärkte gerieren sich wie gehabt. Solange der Sozialstaat nur als Heilanstalt der Blessuren auftritt, die der Markt hinterlässt,
lässt auch seine Bürger hinter sich und eine Kette ist nur so stark wie sein schwächstes Glied.