Mein Tipp für 2010
Im KADEWE ganz oben natürlich, gab es einen Lachs 100% ökologisch korrekt, 100 Gramm für sage und schreibe 14,00 Euro. Warum auch nicht, da es genug Deppen gibt, denen was billig ist, nichts taugt. Kommt ein Kontrolleur daher mit Reagenzglas sagt, pfui Teufel, da wimmelt es nur so von Salmonellen, Farbstoffen und anderen speiüblen Dingen.
Mein Mitleid hielt sich in Grenzen, obwohl und da stösst mir doch Ethik und Konsum grässlich als Widerspruch auf. Einerseits möchte ich Bio günstig zu Lidlpreisen, weil Bioläden derart teuer, dass es einfach nicht alltagsgebräuchlich sein kann. Nun kommt mein Biogemüse nicht aus Nachbars Garten, sondern es wird durch die Discounter in Ländern hergestellt die heiß und trocken sind und unheimlich viel Wasser verbrauchen und mit sowieso nicht sehr ausgeprägtem Umweltbewußtsein ihr eigenes Land schädigen, schon gar nicht nach ethischen Kriterien produziert werden. Kinder arbeiten noch immer bis zum Umfallen. Leider hat der ökologische Umbau der Produkte kaum Einfluß bei uns, bei uns wurden die Subventionen für Bioanbau gekürzt. Heißt, wer bei Lidl und Co. kauft unterstützt die Niedrigpreispolitik der Konzerne und die dortigen Arbeitsbedingungen und die wollen ihre Strukturen beibehalten. Da essen sie ihr Fischstäbchen um den Hering zu schützen oder trinken eine Dose Bier um Land zu erhalten oder Kaffee um die Bauern zu unterstützen, noch schlimmer Industriekäse um Suppenküchen zu unterstützen. Sie nennen das „Lifesyle of Health and Sustainabitity“.
Bleibt nur eines, wir sind die Endverbraucher und müssen uns Zeit nehmen beim Einkauf, Warenauszeichnungen lesen, prüfen, weglegen, verzichten. Schnell reagieren die Konzerne auf unser Verhalten, also Kaffe nicht von da, die Tomate nicht von dort, außerdem geht es im Winter mal ohne Tomate oder? Von wegen nachhaltig sozialverträglich.
Sie haben ja nun ein neues Auto dank Abwrackprämie, fahren sie aufs Land zu ihrem Bauer oder lassen es bringen, geht doch. Es gibt schon einen Namen für den ganzen Schwindel der uns suggeriert “ökologisch korrekt“. Grennwashing.
Das sind die Krisengewinnler.