Unser schneidiger Jungkonservativer zu Guttenberg entsorgte ziemlich konsequent die Wehrpflicht. Über 54 Jahren diente sie je nach individueller Einstellung, pflücke gewordener Männer zum Schrecken oder Segen. Viele unserer Jungmänner die ohne Zukunftswünsche herumhingen, machten in der Bundeswehr Karriere, war sie Sprungbrett fürs spätere berufliche Leben. In den 60igern floh man gerne nach Berlin um der Wehrpflicht zu entgehen, lebte in dieser Zeit in einer Grauzone vor den Häschern. Die Angst war groß vor dem Shanghaiern wie es im Mittelalter praktiziert wurde, wenn mal wieder ein Krieg anstand.
Verweigerer kamen anfänglich noch in den Knast, später in den Zivildienst der immer mehr an Bedeutung gewann, 90.000 Zivildienstleistende werden händeringend gebraucht in den verschiedensten sozialen Diensten, und ohne gute Gehaltsangebote werden sie sich verabschieden, einige fanden durchaus Orientierung für ein späteres berufliches Leben. Nun soll ein freiwilliges Jahr eingeführt werden, aber hoffentlich kein freiwilliger Lohnverzicht.
De facto ging es mehr und mehr in den letzten Jahren um die Freiwilligkeit der Soldaten, der größte Teil rekrutierte sich aus Berufssoldaten, denn das Vaterland rief immer weniger zum Dienst an der Waffe. Kasernen zu füllen, ist nicht das Ding unseres Verteidigungsministers, Herbergsvater mochte er nicht spielen und nicht bezahlen. Afghanistan ist ein freiwilliger Dienst an der Waffe, unter der Ägide für das Vaterland zu kämpfen, sein Land verteidigen eine Ehre, die ihre Bestimmung darin findet für sein Land zu sterben, gehört in die antike Geschichtsschreibung, jedenfalls in das letzte Jahrhundert. Wir wurden weder im Land noch in unserer Ehre angegriffen umso bedauernswerter ein Jeder der in Afghanistan sein Leben lassen wird. Wer einer politischen Entscheidung folgen will soll es freiwillig tun, aber es geht nicht ums Vaterland sondern um wirtschaftliche Interessen. Daher sollten Berufssoldaten eher von einer Kapitalgesellschaft, als von Steuergeldern bezahlt werden.