In einer der schönsten Gegenden der Schweiz findet der Weltwirtschaftsgipfel statt. Die Creme de la Creme an Milliardären trifft sich hier um ihre Milliarden abzusichern und zu vermehren. Eine große Rolle spielt China, die uns unmissverständlich klar machen, euer altes Europa, euren Wohlstand könnt ihr vergessen, nun mischen wir mit. In diesem schönen Ambiente muss natürlich fürs tumbe Volk auch ein Preis ausgelobt werden über die übelste Firma auf der ganzen Welt, abgestimmt wird im Internet, wer den Preis „Public Eye Award“ verliehen bekommt schlagen „Erklärung Bern“ sowie „Greenpeace“ entsprechende Firmen vor.
In diesem Jahr ist ein Neuling dabei, der ehemalige Freund und Mitarbeiter von Julian Assange, Domscheid-Berg mit seiner neuen Plattform „OpenLeaks“. Da reibe ich mir verwundert die Augen, dachte, ein derartiges Treffen meidet er wie der Teufel das Weihwasser. Sind nicht zukünftige Firmen dabei, deren geheime Absprachen, linke Tricks, er irgendwann mal veröffentlichen muss. Er ist dabei um die Unternehmen zu mehr Transparenz zu motovieren, sagt er. Will zukünftig mehr geheime Informationen aus Unternehmen an die Öffentlichkeit bringen, wie das- beim Whisky mit Wirtschaftsbossen in Davos?
Zum Wohle der Verbraucher will er sogenannten Tippgebern „Whistleblowern“ ermöglichen verborgene Informationen aus Wirtschaft und Politik bekanntzumachen, Leute mit Zivilcourage und für die verlange er Schutz – ein entsprechendes Memorandum ist schon bei der Regierung eingegangen. Irgendwie stinkt mir das gewaltig. Stoppt er damit die Abholzung des Regenwaldes oder BP, Phillip Morris oder marode Atomkraftwerke? Werden mit dem Schmäh-Preis menschenverachtende und umweltschädliche Geschäftspraktiken gestoppt?
Ich votiere ganz sicherlich für Transparenz der Firmen, aber ob da „OpenLeaks“ mitten in Davos der richtige Ort ist, stelle ich in Frage.