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TagesKritik.de steht zum Verkauf!Die Inhaberin dieser Domain bietet TagesKritik.de zum Verkauf an. Interessiert? TagesKritik.de kaufenNoch immer Sommer, noch immer WahlMonday, 31. October 2005
Der Herbst mit seinem goldenen Oktober wurde zur reinsten Belohnung für das Politikerdebakel und den Wahlausgang. Diese Wärme, diese Farben, stimmten uns versöhnlich und geduldig auf eine große Koalition, und einer Frau als Kanzlerin. Das hebt frau gewaltig und sie gewährt ihr einen Vertrauensvorschuss. Wir wählten und wählten richtig. Macht was draus. Wir werden die große Koalition an ihren realen Möglichkeiten messen, geben wir ihr Zeit und Fairness. Unsere neue Kanzlerin soll bemerkt haben, lt „taz“, wenn das kein Bonmot ist; „Wir stehen mindestens vor der Quadratur des Kreises, wenn nicht vor der Kugelmachung des Würfels.“. Donnerwetter, Kugel impliziert Kampf. Na dann mal los, nicht das der Würfel nur kugelt. Wir fungieren als sensible Beobachter, wie Seismographen, die die kleinsten Erschütterungen anzeigen. Es rattert ordentlich im Gebälk. Denkbar die SPD-Minister führen lauthals Scheingefechte um ihr Gesicht zu wahren. Steinbrück poltert, „unangenehme Kürzungen“, ja was nun war zur Zeit der SPD-Reformen. Erfindet er sich neu? Gabriel gar als designierter Umweltminister, der die Umwelt nur aus abgedunkelten Scheiben seines Dienstfahrzeuges kennt und sicher nur Maishühnchen aus Frankreich verspeist, der soll es richten, die Angst der Pandemie nehmen.. Kein morgendliches Weckkrähen auf dem Nachbarhof, keine Eier von freilaufenden Hühnern, der Speiseplan muss umgestellt werden, die Weihnachtsgans ist in Gefahr. Unbedenklichkeitsbescheinigung auf jedem Ei, jedem Huhn. Möglichkeiten für neue Arbeitsplätze in der Umwelt werden dringend benötigt, so dass kein Laster mit Alt- und Restfleisch für Tiernahrung es wagt, seine Ware zur Lebensmittelherstellung umzudeklarieren. Schutz für den Minister wäre, nicht nur Mund- sonder gleich auch Augenschutz zu tragen. Der Rat ans Volk, machen sie die drei Affen., bis alles durch ist, die Autobahnen verkauft, die Rentner zur Nullrunde gezwungen, alle Sozialschmarotzer dingfest und zur Rückzahlung verdonnert, Energie und Mehrwertsteuer erhöht. Sprechen wir nicht von 30 Milliarden Verschwendung am Bau , Peanuts auch die Kosten der Vizepräsidenten, Umzüge neue Büros, neue Logos, das gleicht sich aus mit den 8.000.—Euro, die ein Alg II-Empfänger, im Jahr vielleicht unrechtmäßig erhalten hat. Eine ganze Heerschar wird kostenpflichtig aufgeboten ihn zu stellen. Aber wehe wir bemäkeln die Kosten für unsere Regierung. Gemach, schreien wir nicht gleich „Chaos“, geben wir unserer neuen Regierung Zeit sich zu finden, dann werden sie in unserem Sinne agieren, das Reformtempo der letzten Jahre, sollte uns Warnung genug sein. Wir stehen vor der Quadratur des Kreises. HerbstzeitlesenTuesday, 25. October 2005
Nie war es schöner auf der Buchmesse nicht zu sein, ohne schubserei und gedrängel, zuhause die Sendungen darüber verfolgen zu können. Endlich die Möglichkeit, Südkorea kennen zu lernen, ein geteiltes Land, wie wir einst. Der berühmteste Lyriker Südkoreas gefragt, was mache ihm Angst? „Die Armut in der Demokratie“, dieselbe Angst, die unseren Osten lahmlegt. Eine andere Autorin, „über die Zukunft, weil sie im Nebel liegt“. Wir werden uns einlesen müssen. Streifzüge durch die Buchmesse und auch zu akzeptieren, dass ein Raum ganz Fussball war. Ran ans Volk. 400.000 Bücher 100.000 Neuerscheinungen, 12.000 Journalisten und 300.000 Besucher. Hier ist die Heimat der Worte, hier fühle ich mich wohl, mögen die Themen noch so kontrovers sein, da klingen Schalmeien dem geneigten Ohr, da verweigern sich Töne werden gelb vor Mißgunst, Heidenreich ist Tschibo, der Möbelverkäufer Dengler, als Amazon Kritiker, völlig absurd. Alles gehört dazu, zusammen, wir lieben die Worte. Leider wird zuviel in Zahlen gesprochen, Zahlen die uns um die Ohren fliegen, Zahlen die uns nicht mehr adäquat leben lassen, Zahlen stumpf und stupide, ohne jeden Wert für das Leben, für das Wissen um uns und Zahlen die ein Hohn sind am Ende unseres Lebens. Zahlen sind Quantität nie Qualität, Zahlen, jenseits der Kreativität des Individualismus, schrecken, treiben uns in den Wahnsinn des Konsums, wo Befriedigung nur Bedarf befriedigen bedeutet, wo keine Worte gebraucht werden.. Worte machen uns aus, beflügeln, harmonisieren unser Sozialverhalten. Ein Buch, eine Erzählung, führt uns in eine andere Sphäre. 7.oo Uhr am Morgen erschreckt und bindet uns. Gegebenheiten zur Existenz müssen erbracht werden, kombinieren wir sie mit Worten, folgen nicht automatisch der Zahlenreihe. Geben wir unseren Gedanken öffentlich Worte, tauschen uns aus, schreiben auf, reden miteinander. Sage mir was du liest und ich sage dir wer du bist, hieß es einst, heute zeige mir was du hast und ich sage dir wer du bist. Nur verliert er diese Werte, bleibt ihm nichts. Was gibt es schöneres, als uhrzeitlos, Thomas Mann auf seinem Spaziergang mit dem Hund, ihm zu folgen. Grenze der GlobalisierungFriday, 21. October 2005
Jahrhunderte lang terrorisierten, kolonisierten, missionierten, versklavten wir die Menschen in Afrika, beuteten ihre Schätze aus, zwangen die Menschen das zu tun, was uns reicher werde ließ in der westlichen zivilisierten Welt. Afrika der Mythos, das Land der Träume, sollte zur Enklave für unser Wohlergehen werden. Es ist fast geschafft, der Rest erledigt Aids für uns, Arzneimittel entweder zu teuer, oder sie taugen nicht, lassen wir ungerührt zu und Tausende Kinder verhungern täglich. Anstrengungen von Idealisten, einigen Hilfsorganisationen können nur ein Tropfen auf den heißen Stein bleiben. Würden wir mit demselben Elan, wie wir die Ausbeutung betrieben, nun diesem Land tatkräftig helfen, müsste niemand verhungern. Mit dem Mut der Verzweiflung versuchen nun einige Hunderte, über Gibraltar oder in die zwei kleinen spanischen Städte, von Marokko zu entkommen, um in ein Leben wie wir es ihnen vorleben zu entkommen und werden brutalst zurück gejagt, erschlagen, erschossen. Werden in der Wüste ausgesetzt einfach so, verenden wie Tiere. Mohr du hast deine Schuldigkeit getan, verrecke.
Spanien fürchtet schon lange, dass sie überrannt werden, von intelligenten, arbeitswilligen jungen Menschen, die eine Zukunft anstreben, die im gelobten Land ein menschenwürdiges, zivilisiertes Leben führen wollen, so wie ihre Kolonialisten es ihnen vorlebten. Doch keine Chance. Inzwischen hat sich in der westlichen Welt die Schere zwischen Arm und Reich selbst so geöffnet, dass ihnen kein würdiger Platz garantiert werden kann. Hilfe mit Millionen Geldern, Hilfe zur Selbsthilfe gedacht, verschwinden bei korrupten Politikern, ganz im westlichen Sinne, gelernt ist gelernt. Die Ausbeuter häuften Gold, Diamanten, Elfenbein. Afrika sichert ihren Reichtum bis heute und die Bodenschätze werden unter unmenschlichen Bedingungen für die Einheimischen gefördert, was ihm bleibt ist ein Ghetto, Slums, Alkohol und Krankheit. Endlich...Tuesday, 18. October 2005
Endlich ist sie da, unsere neue Regierung. Eine gute Mannschaft, Leute, die seit Jahren in der zweiten Reihe arbeiten bekamen ihre Chance, leider, die Freude, Ulla Schmidt abgesetzt, wurde mir nicht vergönnt, dafür die für Horst Seehofer. Vielleicht wird ein wenig bayerisches Know how sich auf ganz Deutschland ausdehnen, wäre kein Schade. Für die ersten hundert Tage geben wir ihnen einen Vertrauensvorschuss. Stoibers altväterliches Gehabe gegenüber der neuen Bundeskanzlerin, wird sich nach der ersten Auseinandersetzung hoffentlich in Respekt verwandeln. Ich staune, Merz, das Bierdeckelfinanzgenie fehlt. „Gabriel“ als Umweltminister heißt „den Bock zum Gärtner machen“. Umwelt ist für ihn, mit dem Auto, bei abgedunkelten Scheiben, mitten durch. Am Abend zuvor beteuerte er bei „Hart aber fair“, er wisse nichts von seiner Nominierung. Schade, dass es nicht dabei blieb. Sicher werden seine und Seehofers Themen aufeinanderprallen, aber Lösungen müssen gefunden werden. Gerade wurde ein Fleischskandal merkwürdigerweise schnell heruntergespielt. Tonnen von nicht verzehrbaren Resten, bestimmt für Tiernahrung, wurde nicht nur bei dem Lebensmittelkonzern „Frosta“ verarbeitet, in Konserven, d.h. in Tiefkühlkost, von Fleischbällchen, Klopsen, etc.. Eine Verantwortungslosigkeit sondergleichen, mich ekelt bei den Bildern, hin und wieder habe ich diese Lebensmittel gekauft. Das empfinde ich als einen Anschlag auf meine Genuß- und Gaumenfreuden. Der Fall scheint abgeschlossen, der Weg sei nicht mehr nachvollziehbar. Diese Lebensmittel verschwinden von meiner Speisekarte, werden gestrichen, ebenso Eier und Geflügel, Angst vor der Vogelgrippe, Fisch aus der Ostsee, wegen der Schwermetalle. Eine traurige Bilanz, was bleibt? Der Metzger meines Vertrauens und Naturkost. Das bedeutet die Anstrengung einen völlig neuen Speiseplan aufzustellen. Können wir uns das leisten, mit normalem Geldbeutel? Ist Schröder auf Stellungssuche?Friday, 14. October 2005
Hart kämpfte er um seine Stellung, wollte nicht wahrhaben, dass per Einscheiben seine Kündigung auf dem Tisch lag. Die letzte Abmahnung kam aus NRW. Nein, dachte er alle haben mich lieb, ich bleibe. Das taugt als Vorbild und ich kann es gut nachvollziehen, dass man um seinen Job kämpft. Er hat es uns vorgemacht bis zur bitteren Neige. Wer einmal wer gewesen, will nie mehr niemand sein, wer Chef ist, will Chef bleiben.. Was tun Herr noch Bundeskanzler, oberster Chef, auf dem Gipfel angekommen, rundum freie Sicht, absteigen? Sozusagen vom Millionär zum Tellerwäscher, noch nie von gehört, umgekehrt ist es schon für ihn gelaufen, das legte er bravourös hin, da marschierte er laut singend zum Gipfel empor. Nun taugt er nicht mal mehr zum Minister, welch eine Schande käme er als Außenminister nach Amerika. Bush würde vor Schadenfreude platzen. Diese Möglichkeiten hat er abgehakt, und deutscher Papst sind wir schon, was bleibt. Seine Frau wird ihn nicht ernähren können, selbstverständlich wird sie ihr Büro im Kanzleramt gleichzeitig mit seinem Auszug aufgeben. Reiht er sich in die fünf Millionen Arbeitslose, Antrag ausfüllen, Konten angeben, anstehen und... dann wir werden uns bemühen, vielleicht erst eine ABM-Stelle? Nein, Rechtsanwalt mit Büro in Hannover ist er, vielleicht spezialisiert auf Arbeitsrecht. Siemensmitarbeiter vertreten, oder von anderen großen Konzernen, oder bekommt er schnell einen Aufsichtsratsposten bei VW und darf mit seinem Freund Hartz nach Brasilien reisen und grölen, „ her mit den Mädchen“. Für die Memoiren ist es noch zu früh und der großen Schriftsteller ist wohl nicht sein Ding. Allerdings zum Nobelpreis für Literatur ist er geradezu geboren, bei diesen senilen alten Herren in Schweden, die gerade noch Harold Pinter aus den 60igern in Erinnerung hatten, da war doch noch was...?
Nicht einfach für einen Bundeskanzler der noch nicht im Rentenalter ist, Memento mori – bedenke dein Ende. Kohl hatte es einfach er war schon Rentner und Frau Merkel hat an ihrer Seite einen gut verdienenden Mann, wenn`s eng wird. Ein Vorschlag: Er ersetzt die Christiansen in ihrer Talkrunde, die uns immer den Sonntagabend mit ihrem Geschwätz vergällt. So kann er wenigstens an den zukünftigen Politikern Rache nehmen und sie auflaufen lassen. ProletenpresseWednesday, 12. October 2005
Also geschafft, Angela Merkel wird Bundeskanzlerin und nach Gerhard Schröders Brutalo auftreten, das wir ihm und unsere Toleranz zugestehen, mit allem wenn und aber, ist ihr zu wünschen, dass sie einige Zeit, den über ihr kreisenden Adlern entkommt und Deutschland dient. Hoffentlich ohne das Unwort „Richtlinienkompetenz“ bemühen zu müssen. Berufswunsch: Mediengestalter, Moderator, Journalist, Kolumnist, Reporter, heute, Dampfplauderer, Schmierfinken, Abschreiber, Sensationsmacher, Quotengeilheit. Gottseidank steht nicht jede Zeitung dafür, aber Qualität kostet. Jener, der zur Arbeit eilt, jener im Jogginganzug, jener der tankt, etc., greifen nach der „Bild“ und ihrem frischen morgendlichem, jungfräulichem Hirn, werden Schlagzeilen eingehämmert, die Emotionen auslösen. So will es der Eid der Zeitungsmacher. Ihr Kalkül geht auf. Vor einiger Zeit wurde durch die Meldung über den Floridamann ein Gesetz geändert, dass Sozialhilfe nicht mehr ins Ausland überwiesen wird. Solange es um die Unterschicht geht, sind unsere Politiker schnell mit Repressalien zur Hand, hier fehlt die Lobby total. Nun stürzt sich die Presse auf einige Menschen die ihr armes höchstens 10.000 Euro jährliches Hartzdasein unter der Sonne verbringen. 10.000 Euro sind Trinkgelder für die Hartzclique die sich schöne Brasilianerinnen einfliegen lässt. Sollten die Politiker insbesondere „Clement“ der alles negiert und meint, jeder zweite Langzeitarbeitslose sei ein Betrüger, sich nicht eher um die vier Millionen Arbeitslose kümmern, die arbeiten wollen, keine bekommen, nicht arbeiten können, denen Arbeit, Leben bedeutet? Nun auf „Clement dürfen wir demnächst verzichten. Lassen wir doch die ziehen, die eine andere Lebensgestaltung planen, als Zuhause muffig rumsitzen, Bier trinken, am Fernseher hängen, „Bild“ lesen und überhaupt keine Idee für ihre Lebensplanung aufbringen. Kosten werden sie so oder so. Die Arbeitsagenturen sind nicht in der Lage Arbeit anzubieten, weder dem der sie braucht, noch dem der sich ein Leben ohne Arbeit vorstellen kann. Wir wissen, nie wieder werden wir allen Menschen Arbeit anbieten können. Es gibt keine Vollbeschäftigung mehr. Die Rechnung ist doch längst aufgemacht, was kostet ein Arbeitsplatz und was kostet ein Arbeitsloser. Also! Mensch und Tier in der ManegeSaturday, 8. October 2005
Vergleicht man Berlin mit einem Zirkus, so ist augenblicklich das Regierungsviertel die Manege, wo Dompteur und Dompteuse versuchen sich in ihren Kunststücken zu übertreffen, abgesichert mit Netz und doppeltem Boden. Kein Zirkus leistet sich diese Absicherung, der Salto mortale dreht sich ohne Netz. In Berlin tummeln sich traditionsreiche Namen wie Krone, Barelli, Busch, Sarransani. Herbstzeit ist Zirkuszeit und ruft den Tierschutz auf den Plan. Bei Barelli reitet ein bengalischer Tiger auf dem Rücken eines Pferdes, normalerweise ein Biß in den Nacken und ein ganzes Rudel Tiger könnte sich satt fressen. Hier nun völlig seiner Würde beraubt, statt Pranke in die Flanke, statt Jäger, Hampelmann. Bei Krone wird ein weißer Löwe per Lastkran in die Kuppel gehievt. Gehen wir in den Zirkus um die Tiere zu bedauern oder zu beklatschen. Wollen wir das sehen, deformierte Tiere? Boulevardpresse titelte mit Bild, bei Busch, nackte Artisten mit ihren nackten Tieren. Dompteuse bei Hengst, Dompteur Rüssel an Rüssel mit Elefant. Geht es noch geschmackloser? Eine SPD-Sprecherin forderte, „Schluss mit der Zirkusgaudi“ lahm, in Ermangelung konkreterer Nachrichten der Politikartisten aus der Manege der Staatskanzlei. Im RBB läuft allabendlich 3 Minuten lang, „unser Gorilla im Zoo“ und zeigt wie dieses Tier versucht sich in seinem Käfig umzubringen. Anschließend wird die Spechtmeise zum Vogel des Jahres 2006 erklärt, jene Rotbäuchige die sich draussen auf meiner Terrasse, auf den Rosensträuchern im Wind schaukeln lässt. Völlig ungefährlich für Tierschützer und SPD. Wer kürt schon gequälte Schlachttiere, Tausende Kilometer von einem Land zum anderen gekarrt, zum Tier des Jahres. Künast darf sich die Hände in Unschuld waschen ist nicht mehr ihr Ressort. Der Mensch hat den Vorteil, dass er weis wofür er und das Tier lebt, nur das Tier tappt völlig ahnungslos in die Falle. Sehen wir gelassen den Politik-Dompteuren im Regierungsviertel zu, wer im Netz aufschlägt, sich noch dreimal zappelnd aufbäumt, um hoffentlich endgültig abzusteigen. Du bist DeutschlandWednesday, 5. October 2005
Wer versetzt Schröder endlich den verdienten k.o. Schlag, sonst wird das nichts mit einer neuen Regierung, der Mann muss aus denn Pantinen geschlagen werden. Dieses Theater ist seiner und unser schon gar nicht würdig. Im Ausland wird kräftig gelacht über Deutschland, wer ist euer Kanzler, wer euer Außenminister? Jetzt wird gewurschtelt und gemauschelt, Pöstchen hin und her geschoben, niemand mit klaren An-und- Aussagen. Schröder, Ich, Müntefering, Wir, Merkel, Wir. Ein Tauziehen bis zur Langeweile. Brauchen wir noch eine KanzlerIn. Fantastisch die Erkenntnis, dass wir, das Volk, Demokraten geworden sind. Wir votierten zu einer großen Koalition, wir wollten Einspruch gegen Schröders Reformen, gegen seinen Alleingang, gegen seine ewigen Drohungen zu gehen, der Tropfen höhlt den Stein, mein Herr, das Faß ist voll, wir wollen sie nicht mehr. In rasantem Tempo kam er an die Macht, raste durch Gesetze und Vorschriften und verkündete Reformen und Agenda 2010 am laufendem Band. Berater wie Hartz, der 20.000 Euro für eine Nacht ausgibt, her mit den Mädchen, dabei Menschen zumuten mit 300. Euro im Monat auszukommen, welch ein Vorbild, dagegen sind die Italiener Asketen. Was die VW-Clique an Freudenspesen ausgab, damit könnten die Arbeiter die entlassen werden, jahrelang in Arbeit und Brot bleiben. Ein Scherbenhaufen ohnegleichen, doch darin sind wir geübt, letztendlich räumen wir selbst auf. Hier wird ein Lehrstück geschrieben, dass sich kein Politikwissenschaftler hätte besser ausdenken können. Politiker werden sich qualifizieren müssen mit Uniabschluß. Keine Bierbrauer, Einzelhandelskaufmann, keine Aufsichtsräte, keine Manager, keine Wissenschaftler aus Physik oder Chemie mehr. Eine Kampagne „Du bist Deutschland“ geht durch die Presse. Meine anfängliche Skepsis dieser Parole gegenüber, steht positiv, ergreife selbst die Initiative. Na dann... Tag der EinheitMonday, 3. October 2005
Spät wurde es die letzte Nacht und dem Klopfen an meiner Terrassentür am nächsten Morgen, öffnete ich noch völlig desorientiert. Kaum geöffnet, wurde meine Hand gerissen und geschüttelt, „zum Tag der deutschen Einheit“, meiner lieben Wessinachbarin. Ich lahm, „Ach so, ja“. Hier ist es gelungen, im kleinen, im nachbarschaftlichen Miteinander, mitten in Potsdam. Der Nachbar, ehemaliger NVA-Offizier, Panzerfahrer noch völlig in Ostalgie, ausgemustert nach der Vereinigung, heute Übersetzer ins russische aller ehemaliger Panzer und Miniaturnachbauer. „War mein Leben, meine Arbeit 40 Jahre bei der NVA umsonst, fragt er mich. Ich bin weder Diskussion bereit, noch will ich über den Werte eines Lebens richten.
Ich bin Pazifist bis in die Knochen, meine einzige 100%ige Entscheidung. Der Film von Leander Haußmann „NVA“ bedeutet für ihn eine einzige Beleidigung, schon gar als Komödie. Alte NVAler gehen nicht in diesen Film. Für ihn tägliche harte Arbeit, Lebensunterhalt und Anerkennung, ohne Rücksicht auf Familie und unverbrüchlicher Glauben an den Sozialismus. Ja, er hätte auf Befehl mich erschossen, ich war ein kapitalistischer Feind. Nun montiert er neue Reifen an mein Fahrrad, kauft Regalbretter, bringt Birnen und Äpfel von seiner Datsche mit und hilft bei allem, was Frau nicht alleine kann. Diskutiert danach über sein Deutschland, als verlange er die Absolution. Wie könnte ich Verständnis für das Militär aufbringen, ging doch mein Bruder, Ende der Fünfziger lieber in den Knast, weil er die neu gegründete Bundeswehr ebenso ablehnte wie ich. Ein Urteil steht mir nicht zu, kokettierte ich damals 68 damit, rüberzumachen, wo es Mutter alleinerziehend, so viel besser ging. Theater, Ballett, Uni, da war durchaus Neid für die Menschen im Osten. Heute. ? Der Osten möchte Anerkennung seiner Werte seiner Lebensart vom Westen, nicht den devoten Untertan abgeben. Dieses Verhalten ist ihr Motivationshemmer für einen Neuanfang und ihre spätere Geschichte, ihr lähmendes Entsetzen. Miteinander reden, auseinandersetzen über Grundsätzliches mit Respekt und Achtung bringt uns näher und nicht die Riesenfeier Hunderttausender, heute in Potsdam mit Politikergeschwätz, Trara und Bockwurst. Wir beide werden nicht hingehen, ich werde meinen Tee bei seiner Familie trinken.
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