Eines darf vermutet werden, Willi Brandt lacht sich scheckig und er konnte lachen, es gab viel zu lachen damals, trotz Mauer, da hat sich nichts verändert. Zu jener Zeit gab es Gründe, Berliner Gründe allemal, ein ganz spezifisches Lachen, eben ein Berliner Lachen, weltweit bekannt als Berliner Humor, ein wenig Schadenfreude, gemischt mit Zynismus, insgesamt aber wohlwollende Heiterkeit, im Sinne- so sind wir eben. Der Berliner ist gefeit gegen Misslichkeiten, ein Flughafen der nicht fertig wird, wirft keinen Berliner um. Tagelanges Feiern mit allem Pipapo braucht der Berliner nicht extra, da reichen kleinere Gründe. Gleichzeitig erfuhr man, die Berliner Oper wird auch nicht wie geplant fertig und eröffnet erst wieder 2015, das trifft dann doch die Opernfreunde eher, da braucht’s ein Schlückchen vom Feinsten bis zum Lachen Wir sind arm aber sexy und keine Kontrollfreaks, so etwa kommentiert es unser heiterer Bürgermeister. 10 000 geladene Gäste, na wenn schon, werden eben ausgeladen, nächstes Jahr sehen wir uns bestimmt. Unsere Kanzlerin wird es dankbar annehmen, ein terminfreier Tag, Beine hoch, Buch in die Hand, den Eintopf darf der Ehemann zubereiten. Andererseits ein Jahr Galgenfrist vom Fluglärm für die Anwohner. Die Süddeutsche Zeitung, schreibt zum Desaster Berlin, das allerdings erlauben sich nur Außenstehende zu formulieren:
Warum passiert so etwas immer in Berlin? Länderfusion, Olympiabewerbung, Hauptbahnhof, S-Bahn-Chaos. Warum wird diese Stadt jedes Jahr damit überrascht, dass es Winter gibt und man Enteisungsmittel hätte bestellen sollen? Und wenn sie eine Razzia organisieren gegen die Hells Angels, warum bekommen die vorher die Einsatzpläne. Solche Fragen können nur die arroganten Münchener stellen, dort erfüllen sich Planungen, sonst gilt das Bier nicht mehr als Lebensmittel. Damit kriegen sie jeden Bayer. Ganz anders der Berliner. Zweidrittel können sich sowieso einen Flug nicht leisten und fragen wir eines der Kinder in Berlin, die in Armut aufwachsen, was sie mit dem Geld für den Großflughafen anstelle; sie würden dafür sorgen, dass es allen gleich gut geht. Ob da schon Humor mitschwingt. Da es aber nicht sein kann, brauchen sie noch eine geraume Zeit bis zum berühmten Berliner Humor. Erzähl deine Geschichte! Bittet Berlin unter www.sei.berlin.de seine Bürger. Lösen wir doch den Neuköllner Bürgermeister von seinem ewigen Schwadronieren ab.
Leider funktioniert das mit den Kommentaren nicht!