Europameisterschaft, Wahl in Griechenland, Eurobonds, vor allem eben stundenlanges Fußballgucken, da geht schon mal ein Thema, mitsamt seiner neuen Information unter, jedenfalls interessiert es im Augenblick nicht besonders. Kurz vor der Sommerpause unserer gesamten Politikermuschpoke, schubste der Bundesrat noch schnell, sein o.k. für den allgemeinen Organspendenausweis durch. Alle Krankenkassen sind aufgerufen an ihre Mitglieder, anhand von Fragebögen, mitzuteilen ob sie einer Organspende zustimmen oder nicht, Organspende soll weiterhin ein freiwilliges Geschenk bleiben?? Die Bereitschaft zur Organspende könnte größer sein, wäre da nicht das völlig berechtigte Misstrauen, durch Missbrauch. Aus einem Göttinger Krankenhaus wurde erst jetzt publik, dass schon seit geraumer Zeit Lebertransplantationen nach ordentlicher Bezahlung ungesetzmäßig vorgenommen wurden. Eine zahlungskräftige Klientel aus Fernost, wird bei uns bestens bedient. Niemand ist so blauäugig zu glauben, Mediziner besitzen ein höheres Ethos durch den geleisteten Eid, längst passee, der Gott in Weiß trägt inzwischen einen goldenen Pferdehuf. Persönlichkeiten des öffentlichen Rechts und exponierter Stellung, erhalten eine besondere Berücksichtigung, wenn es um den Austausch eines Organes geht, wie die Vergangenheit zeigt. Bei guter Bezahlung erhält man im Göttinger Krankenhaus schnell z. B. eine Leber. Wie man an der Europäischen Organverteilungsstelle vorbei gehen konnte, werden wir vielleicht erfahren, sehe da aber wenig Chancen der Aufklärung. An dem Organ Leber, dürfte aus medizinischer Sicht kaum Mangel bestehen und ist ohne große Schwierigkeiten austauschbar, dazu braucht’s nur gut bezahlte verschwiegene Ärzte. Trotz der Forderung, jedes Entnahmekrankenhaus müsse einen Transplantationsbeauftragten benennen, gibt es Mittel und Wege dies zu umgehen. Natürlich hilft Organspende Leben retten, doch noch immer zeigt sich wie unausgereift die Handhabung, von der Feststellung des Todes, bis zum Empfänger ist. Die Zukunft verspricht, dass Mediziner mit der Stammzellenforschung zur Herstellung eigener Organe durchaus Erfolge erzielen, gerade wurde eine neue Ader vom eigenen Körper gezüchtet und dem Patienten eingesetzt, auf diesem Gebiet scheint der Erfolg unaufhaltsam und das halte ich zumindest für eine Option zur Organspende.